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Große MirtfGaftSkonferenz tn Mien? Nnftehen erregender Schritt Oesterreichs bei den Mächten Japan dadurch abzumildrrn versucht habe, das; der Note ein sehr freundschaftliches Schrei beilegt« und beides durch den Präsidenten Völkerbundsrats, Paul Boncour, persönlich dem jaz-anischen Vertreter überreichen lieh. Zapan e»1s-oldlgt W bei den Bereinigten Ktaate« Schanghai, 17. 2 jFunkspruch.) Japan Hai sich am heutigen Mittwoch offiziell bei dem amerikanischen Generalkonsul Cunningham in Schanghai entschuldigt, wegen des Angriffs japa nischer Soldaten auf den amerikanischen V^ze- konsul Ringwalt und eine amerikanische Staats angehörige. Der Generalkonsul übermittelte die Entschuldigung sofort den« Staatsdepartement und erklärte, sie sei ausreichend und der Zwischen- j fall damit erledigt. Aeberraschung lm Mchrtag? > Berlin, 16. 2. Progrmnmäszig tritt am^ 22. Februar, also 21 Stunden vor Beginn des Reichstagsplenums, der Aeltestenrat zu einer Sitzung zusammen. Es handelt sich, wie ge wöhnlich, um die Aufstellung eines Programms' für die Reichstagssil-ungen. Offiziell soll es sich lediglich um die Rci.hs-, Präsidentenwahl handeln, doch meint man in poli- ? tisävn Kreisen, dah unter Umständen auch die, vorliegenden Msttrauensvoten bei dieser Gelegen- s hekt zur Sprache kommen könnten, denn der be- reits auf der ganzen Linke einsehende Wahlkampf kann hier Frontverschiebunqen politischer Natur und infolgedessen auch Ueberraschungen bringen, die bereits im Aeltestenrat des Reichstags zum- Ausdruck kommen könnten. Vie Nationalsozialisten wieder im Reichstag Berlin, 16. 2. Wie der Angriff" mit- teilt, wird die Fraktion der NSDAP am 22. dieses Monats geschlossen an der Sitzung des' Reichstages teilnehmen und weiterhin solange, wie es ihr zur Durchführung der parlamentarischen Kämpfe notwendig erscheine. vsstziersoerbSnde gegen Sindenborg «an» slir die Wirtschaft oder Erstlauagttod Wien, 16. 2. Der österreichische Bundeskanzler Dr. Buresch empfing heute vormittag zunächst di« Gesandten der Hauptmächte Deutschland, Eng land, Frankreich und Italien und teilte ihnen mit, datz Oesterreich unbedingt einer Erweiterung sei nes wirtschaftlichen Arbeitsraumes bedürfe, der aber tatsächlich durch die Wirkungen der Welt wirtschaftskrise immer mehr eingeengt werde. Die österreichische Regierung erkläre deshalb, daß sie niit allen Nachbarstaaten und mit allen Staaten, die dazu bereit seien, in Verhandlungen über eine wirtschaftliche Annäherung einzutreten wünsche. Bisher seien allerdings alle Versuche, die in dieser Richtung unternommen wurden, an politischen Schwierigkeiten gescheitert. Jetzt sei es eine Lebensnotwendigkeit für Oesterreich, datz solche Verhandlungen stattftnden und zu positiven Ergebnissen führen. Der Bundeskanzler gab weiter der Uebcrzeu- gung Ausdruck, das, die Regelung der Einfuhr, welche durch die gegenwärtigen Verhältnisse er zwungen sei, doch nicht dazu führen werde, den Handelsverkehr mit dem Auslande zu gefährden. Diese Matznahmen entsprächen weder den Absich ten der Negierung, noch den Bedürfnissen Oester reichs, dessen Wirtschaft zu ihrer Wiederherstel lung dringend einer grötzeren Bewegungsfreiheit bedürfe. Der Bundeskanzler ersuchte die Gesandten, ihre Negierungen zu bitten, die Bestrebungen Oester reichs in weitgehenden, Matze zu fördern. Hieran schlotz sich dann ein weiterer Diplomaten- empsang, in dem der Bundeskanzler den Ver tretern der anderen Staaten Mitteilung im glei chen Sinne machte. Ter Schritt Oesterreichs, der das klare Zu geständnis bedeutet, datz Oesterreich wirtschaftlich nicht mehr w«itrr kann, hat tn Berlin größtes Aussehen erregt. Die Absicht Wien» soll dahin- gehen, datz sich die Mächte zu einer indirekten Stützung der österreichischen Wirtschaft bereit- finden. Ein Marmschob fSr Seos Wien, 16. 2. Die „Neue Freie Presse" er fährt aus gut unterrichteten Kreisen zu. den Mit teilungen, die Bundeskanzler Buresch heute vor mittag den diplomatischen Vertretern der Grotz- mächte gemacht hat, datz dieser Schritt Oesterreichs ein aus der harten Not resultierender Versuch sei, auch dem Völkerbund klar zu machen, wie not wendig in Mitteleuropa eine Erleichterung der Lage ist. Die augenblicklichen Verhandlungen in Genf haben die Aufmerksamkeit beinahe gänzlich von der mitteleuropäischen Krise abgelenkt. Die österreichische ANion soll sie wieder in den Vorder grund der Betrachtung rücken. Die österreichische Regierung wünsche, datz eine grotze Wirtschasts- konferenz in Wien stattfinde, damit sämtliche in Betracht kommenden Staaten ohne Unterschied miteinander in Berührung treten und entscheiden können, ob eine handelspolitische Erleichterung möglich wäre. Von matzgebcnder Seite verlautet ferner zu der Erklärung des Bundeskanzlers, das Haupt gewicht der Erklärung liege in der Erzielung wirtschaftlicher Bewegungsfreiheit. Wenn von einer Regelung der Einfuhr gesprochen werd«, so seien darunter nicht neue Matznahmen zu verstehen, sondern die weitere Anwendung der bisherigen, die ja nur vorübergehender Natur seien und durch die neuen Verhandlungen entbehrlich gemacht wer den sollen. Von matzgebender Seite wird beson ders betont, datz bei dieser Neugestaltung der Be ziehungen von Politik keine Rede sei. Es handele sich lediglich un, eine Ausgestaltung der Handels politik in dem Sinne, datz Oesterreich nicht in der Loge sei, zu kaufen, wenn es nicht gleichzeitig verkaufen könne. Berlin, 16. 2. Zu der bevorstehenden Rekchspräsidentenwahl erklärt der Deutsche Offi zier-Bund folgendes: „Der Deutsche Offizier- Bund blickt mit hoher Verehrung zu dem Gene- valfeidmarschall v. Hindenburg als dem ruhm reichen ältesten Offizier der alten Wehrmacht auf. >Jn der Frage der kommenden Reichspräsident rn- wahl, bei der taktische Erwägungen und Gegen sätze in den Vordergrund getreten sind, mutz der Deutsche Ofsfzier-Bund seinen Mitgliedern die freie Entschließung überlasten." Lle technische Durchführung der Mahl des Reichspräsidenten Unser Schema zeigt die verschiedenen Stadien des Wahlaktes. Zuerst »nisten dem von der Reichsregierung ernannten Wahl - Kommissar Kandidaten - Vor schläge gemacht werden t^), für deren jede min destens 20 000 Unterschriften notwendig sind. Der Reichskommissar stellt sodann Kandidatenlisten zu sammen lM. Für den «rsten Wablgang bestehen zwei Möglichkeiten: erhält ein Kandidat mehr als di« Hälfte aller abgegebenen Stimmen, so gilt er als gcrvählt (<^1). Ist dies nicht der Fall (O2H so ist ein zweiter Wahlgang notwendig M), bei dem der Kandidat als gewählt gilt, der die meisten Stimmen auf sich veremiat. Schließ- lich Hal der durch den ersten oder zweiten Wahl- gang endgültig Gewählte die Annahme der Wahl zu erklären und den Eid auf die Verfassung zu leisten. Ter Natkonalnerband deutscher Offiziere ver öffentlicht eine Erklärung, in der es heisst: „Wir zweifeln nicht daran, datz sich der Herr Gene ralfeldmarschall zur Annahme einer Wiederwahl in dem Glauben entschlossen hat, datz seine Pfli lst gegen Volk und Vaterland diesen Schritt von ihm fordert. Ob er bei der Fassung dieses Ent schlusses richtig beraten worden ist, ist eine andere Frage. Wir lind aber aufrichtig genug, zu be kennen, datz wir nicht glauben, datz die Wieder wahl des derzeitigen Herrn Reichspräsidenten einen klaren Kurswechsel berbeiführen wird. Der NDO., als Teil der gemeinsamen Harzburger Front, erwartet von seinen Mitgliedern, datz sie sich bei der kommenden Reichspräsidenten wohl bedingungslos in diese Front eingliedern. So bald die Kandidatenfrag« geregelt ist, wird der NDO. erneut hierzu Stellung nehmen." Ausschnitt ass dem SilarelprozcH Am Tage vor der Verhaftung wurden noch 409 000 Mark von der Stadtbank gezahlt Berlin, 16. 2. Im Sklarekprozeß wurde heute der Stadtamtmann Hoge über die Er eignisse am Tage vor der Verhaftung der Skla- reks vernommen. Obermagistratsrat Brandes habe an diesem Morgen in der Stadtbank sämt liche Bücher, die sich mit den Sllarekkonten be- fäßtcn, beschlagnahmt. Brandes habe zu den Stadtbanldireltoren gesagt: „Retten Sie, was Sie können, die Sklareks haben die Stadt be trogen." Nif- Stunden nach Beginn der Rcvi- sionstätigkeit sei der Stadtbank von den Skla- reks ein Scheck von 400000 Reichsmark präsen tiert worden. Der Zeuge hat Bedenken gehabt, den Scheck auszu,zahlen. Stadtbankdirektor Schmidt hat ihm aber erklärt, datz gegen die Sklareks bisher nichts Positives vorliege. Die 400000 Mark wurden ani 25. September 1 Uhr ausgc ahil. Am nächsten Tage in den frühesten Morgenstunden wurden dann die drei Brüder Sklarck verhaftet. Die sächsischen BeamtenverdSnde rufen den 6taatsaeri-1shof an Dresden, 16. 2. Die im Landesverband Sachsen des Deutschen Beamtenbundes zusammrn- geschlossenen sächsischen Beamtengewertschasten (Sächsischer Staatsbeamtenbund, Sächsischer Leh- rcrverein, Verband sächsischer Polkzelbeamten, Verband sächsischer Berufsschullehrer und Säch sischer Gcmcindebeamtenbund) haben deni Staats gerichtshof nach Artikel 10 der Ncichsversassung angerufen zur Feststellung darüber, datz die von der sächsischen Staatsregkerung durch die säch sische Spnrverordnung vom 21. September 1991 und sonst in Durchführung der Notverordnung des Reichspräsidenten verfügten Eingriffe in die Be amtenrechte als mit der ReichSvcrfassung nicht in Einklang stehend wieder aufgehoben werden müssen. Die Gewerkschaften bezwecken vor allem, datz die Sondermatznahmen gegen die sächsischen Beamten und Lehrer, durch die diese weit schlech ter behandelt worden sind als die Reichsbeamten, wieder aufgehoben werden. Die Kläger geben zu, datz der StaatSgerichtshos bereits in zwei Fällen und zwar gegenüber der Negierung von Mecklenburg-Streiks; und gegenüber der sächsischen Regierung durch gleiche Notverordnungen ange- ordnete Matznahmen gebilligt hat, ske glauben aber von der Anrufung des Staatsgerichtshofes deshalb nicht absehen zu können, weil sis di« Be gründung tn diesen beiden Fällen für nicht aus- reichend halten. Die Kläger werden durch Ober- verwaltungsgeristtsrat a. D. Rerbt-anwalt Dr. Wiltmaack vertreten. Der Mmelliindische Landtai eindernsen Memel, 16. 2. Der 14. litauische Unabhän gigkeitstag ist bisher völlig ruhig verlaufen. Die öffentlichen Gebäude im ganzen Gebiet haben ge flaggt. Wie verlautet, ist der mcmelländische Landtag durch 10 Unterschriften von Mitgliedern der Mehrheitsparteirn für Mittwoch einberufen worden. Der Landtag wird in dieser Sitzung gegen die Matznahmen Merlys protestieren und das Direktorium Tolischus als ungesetzlich ableh- 1 neu. Man vermutet allerdings, datz der kommis sarische Landespräsident Tolischus im Landtag erscheinen und nach Herausforderung eines Miss- trauensootums den Landtag zur Auflösung brin gen will. Kundgebung der Deuls-en Turners-oft zur Memelfrage Die Deutsche Turnerschaft, als einer der größ- tcu und ältesten Volksverbände des Reiches, wen det sich mit Entrüstung gegen das gewaltsame Vorgehen Litauens im Memellande, das die kul turelle Autonomie dieses schuh- und wehrlosen ehemals deutschen Landes vernichten will. Die Deutsche Turnerschaft steht auf dem Stand punkte. datz das ganze deutsche Volk es nicht tatenlos dulden darf, datz ein Staat wie Litauen sich entgegen den Bestimmungen des Völkerrechtes Befugnisse über ein Deutschland entrissenes Land anmatzt, die einem Erobernngsseldzug gleichkom men und gewaltsame Unterwerfung eines Volks- stammes bedeuten. Wenn einem solchen Vorgehen nicht mit allen Mitteln Einhalt geboten wird, so besteht die Ge fahr, datz auch andere Grenzgebiete das gleiche Schicksal ereilt. Tie Deutsche Turnerschaft fordert deshalb, datz die Neichsregierung mit grötzter Tatkraft ein- grcist, um die Rechte des Mcmellandes zu wahren und weiteres Unheil zu verhindern. gez. Dominicus, 1. Vorsitzer der Deutschen Turnerschast. Sächsischer «ewerbelammettag Am 12. Februar 1632 wurde in Chemnitz der erste diesjährige Sächsische Gewerbekammer tag abgehalten. Nach Entgegennahme eines Vor trages der Bezirksstelle Sachsen des Deutschen Handwerksinstttuts über deren Arbeiten und Er folge und nach Bekanntgabe der Schritte, die von den Kewerbekammern bzw. der Bezirksstelle Sachsen des Deutschen Handwerksinstttuts hin sichtlich der Bearbeitung von Rnndfunk- störungen in Aussicht genommen wor den sind, fand eine eingehende Aussprache zur Frage der Verlängerung der Gültigkeitsdauer der Lehrling sordnung für das Buch- druckgewerbe statt, insbesondere auch über den Kreis der Dertragskontrahenten. Es wurde in allen einschlägigen Fragen Uebereinstimiming erzielt. Die Angelegenheit wird demnächst von den Gewcrbekammern mit den Arbeitgeber- und Arbcitnehmer-Oraanisationen der Buchdruckge werbes noch weiter erörtert werden. Ferner beschäftigt« sich der Sächsische Gewerbe- kammertag mn der Anrechnung des Besuches der Meisterschule für das Buchvruckge- werbe in Leipzig auf di« für die Zulassung zur Meisterprüfung vorgesehene fünfjährige Ge- Hilfentätigkeit. Ein« abschließend« Stellungnahme wird «rft nach Fühlung mit hem Kreis VII des Deutschen Buchdruckcrvcreins erfolgen, Ein weiterer Punkt d«r Tagesordnung betraf die Frage der Weiterbildung arbeite ioser Lehrlinge durch die Innungen. Der Sächsisch« Gewerbekammertog stellte sich hier- bei auf den Standpunkt, datz er unbedingt not wendig ist, di« Lehrlinge solange als möglich in der W/rkstatt des Lehrherrn zu beschäftigen und sie nicht aus die Strafte m setzen. Im übrigen wurde beschlossen, datz die Vorortskommer gemeinsam mit dem Landesausschutz des Säch sischen Handwerks bei der Landesftelle für Er werbslosenschulung vorstellig wird, die ja in fast allen Arbeitsamtsbezirken örtliche Arbeite - gemeinschaften gebildet hat, die über die Ein richtung von Bildungsmaßnahmcn für jugend liche Arbeitslose beraten und Pläne ausstekle». Gewerbekammern und Landcsausschutz des Säch fischen Handwerks halten es für notwendig, hierbci mit eingeschaltet zu werden, um die Belange des Handwerkernachwuchses zu rvahren. Der Sächsische Gewerbekammertag besatzte sick endlich noch mit der Frage einer Herabsetzung der Kostgekdentschädigungssätz« für Lehrlinge, die beim Lehrherrn weder Köst noch Wohnung haben. Die trostlosen wirtschaftlichen Verhältnisse, die dem Handwerker das Durch halten seiner Lehrlinge immer schwerer machen, veranlaßten die Gewerbekammern zu einer Sen kung der wöchentlichen Kostgeldsätze auf 1,50 RM. im ersten Lehrjahr, 3 NM. im zweiten Lehrjahr, S RM. im dritten Lehrjahr und 7 RM. im vierten Lehrjahr. Die überwiegende Meinung ging im übrigen dahin, die Sätze nicht mehr als verbindliche Mindestsätze, sondern als Richt sätze festzusetzsn, die nach oben und unten Über oder umerschritten werden können. Endgültige Stellungnahme wird in Bälde erfolgen. Die übrigen Bercrtungspunft« waren vertrau licher Natur. Ms -Amat Md Vaterland Frankenberg, 17. Februar 1932. 10 RR. Belohnung derjenigen Perlon, die der Gendarmerl« Mitteilung machen kann, wer seit 17.2. «in fast neue» Herren- Diamant-Fahrrad im Besitz hat, was «v. nicht ge- kauft sein könnte oder wer ein solche» Rad zum Kauf anaeboten hat. — Vor Ankauf eine» solchen Rades wird gewarnt. t Auslegung der Stimmlisten. In der Vor aussetzung, datz der Reichstag al» Tag der Wahl des Reichspräsidenten den 13. März bestimmt, bat die Sächsische Staatrkanzlei die Gemeinden auf Ec- suchen des Reichsministers de» Innern angewiesen, mit der Anlegung der Stimmlisten und Nachprü fung der Stimmkarteien zu beginnen. Bei einer Wahl am 13. März wird al« Frist für die Auf legung der Stimmkarteien und Stimmlisten die Zeit vom 3. bis 6. Mär» bestimmt werden. k St«nographlfche Höchstleistung. Bei den GelKLftsftenogrophrvprüsungen d«r deutschen In- dustrie- und Handelskammern bat im letzten Jahre Fräulein Lore Breining in Kassel die Höchftleituna vollbracht. Dl« Dame, die die Einheitskurzschrist verwendet, bestand in der Abteilung 340 Silben je Minute. ch In der Badewanne verbrüht. Zu einem unbewachten Augenblick stürzte tn Rochlitz da» zwei jährige Töchterchen eines hier wohnhaften aroeits- lolen Schriftsetzers in eine Badewanne, die mit kochendem Wasser angesüllt war, und zog sich so entsetzliche Verbrennungen zu, datz es unter furcht baren Qualen noch im Laufe de» Tage» verschied. f Tragischer Anfall durch die Unvorsichtigkeit der Mutter. Auf eine ausserordentlich tragisch« Welle kam die 13jährige Tochter eine« Einwohners tn Hartenstein zu schwerem Schaden, indem sie in der Dunkelheit im Haurflur über ein« Pfanne mit heissem Feit stürzte und sich furchtbare Brandwun den an beiden Beinen zuzog. Die Mutter de, Kindes hatte Krapfen gebacken und unvorsichtiger wtile die Pfanne mit dem siedenden Fett »um Ab kühlen in die unerleuLtete Hausflur aestellt. ch Treibstoff aus Hoh. Die Not der deutschen Forstwirtschaft macht einen verstärkten Absatz in ländischen Holzes zum zwingenden Gebot. Der Reichsstädtebund hat deshalb für die notleiden den kleineren und mittleren Städte mit Wald- besitz in einer Eingabe an die zuständigen Mini sterien die Forderung aufgesteM, bei der geplanten Festsetzung eines Emheitstreibstoffes einen Bei- mischungszwang für aus Holz gewonnenen Alkohol von mindestens 5 v. H. auszusprechen. Mit dieser Forderung wird eine von Professor Dr. Bergius gegebene Anregung unterstützt, die geeignet ist, den deutschen Holzabsatz erheblich zn fördern. Selbst wenn der aus Holz gewonnene Aethyl- alkohol in dem neuen Einheitstreibstofs nur mit 5 v. H. enthaften sein wird, besteht nach den Berechnungen von Professor Bergius die Mög lichkeit, jährlich mindestens 800 000 Festmeter deutschen Holzes für diesen Zweck zu verwenden. Besonders beachtlich ist, datz gerade minhenoer» tiges Holz verwettet werden kann. Die Beimi schung von Aethylalkohol aus Holz würde ferner die Möglichkeit geben, den Beimischungszwang für Kartosfelspiritus zu erhöhen, ohne datz eine Dev teuerung des Brennstoffes einzutreten braucht, da die Herstellung des Alkohol aus Holz wesent lich billiger ist. Diele Maßnahme käme gleich zeitig der Landwirtschaft zugute. O Eine neue SnttSuschung für Meter Chemnitz. Das Wohnungsamt der Stadt Chemnitz erlätzt folgende Bekanntmachung: Da die Verhandlungen mit dem Arbeit«- und Wohl, fahrtsmmksterium wegen vieler notwendigen Er örterungen in der Frage der Mietensenkung bis »mn 20. Februar 1832 noch nicht zum Abschluß kommen können, ist die Mitteilung der end gültig zu zahlenden Mieten durch die Vermieter bis zum 20. Februar 1932 nicht möglich E» lind deshalb bi» zur Entscheidung des Mini- t«riums weiter die nach Art. 1 Abs 2 de« Reichrverordnung zur Durchführung der Miet senkung vom 15. 12. 1031 mitgeteilten vorläufigen Mieten zu zahlen. Die Mieter sind verpflichtet,