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Gedunstete SchwarMurzeln. Die sauber geschabten, in SGcke geschnittenen, eventuell auch gespaltenen Stangen werden in wenig Salzwasser mit Bntter weich gedämpft. Zum Schlüsse soll alle Flüssigkeit eingedämpft sein, so daß sie wie im eigenen Saft gekocht erscheinen. Ihr Geschmack darf nicht durch Mehl verdeckt oder eine Tunke verlängert werden, son dern kommt voll und gauz zur Geltung. Lartoffelsuppe mit Rosenkohl. Reichlich Suppengrünes »ird klein geschnitten, in Fett oder Margarine angedünstet, die ebenfalls kleingeschnittenen Kartoffeln werden hinzu- gefügt, Wasser wird aufgegossen, alles weichgekocht und durch ein Sieb gestrichen. Nun wird ein halbes Pfund Rosenkohl in der Suppe gargekocht und noch etwas Fett hinzugefügt. Gibt man noch Fleischklüßchen Hinern, so hat man ein sätti gendes Gericht. Frische oder grüne Heringe mit weitzsr Save« werden uibereitet wie grüner Hecht, doch läßt man zum Schluß die Petersilie an der Sauce fort und schmeckt diese dafür mit etwas Zitronensaft ab. Bei Verwendung von Gelatine ist zu beachten, daß sie nicht kochen darf. Sonst schmeckt das Leimige vor. Hausttsrzucht «nd pflege. Raffezvchtßaü so« Weltruf. Bor kurzem wurde das Institut für Tierzüchtung und yaustiergenetik an der Berliner Landwirtschaftlichen Hoch schule um einen bedeutungsvollen Bestandteil, euren Rasse» zuchtstall, erweitert. Hier ist der Ort, wo Versuche und Untmchrchnngeu vielseitiger Art angestellt werden, um sie dann, wenn sie erprobt und für gut befunden wurden, der Praxis zu übermittel» und dadurch unserer heimischen Tier zucht wertvolle Anleitungen und Hinweise zu geben. Die Größe und Höhe der Fenster sind so angeordnet. daß Licht. Lust und Sonne, die Hauptfaktoren, reichlich Ein- gang fdrden. Ueberall hin, selbst in die entlegensten Ecken hat da» Licht genügend Zutritt, wodurch die unbedingt not wendige Sauberkeit im Stall gewährleistet wird, was nicht nur zur Gesunderhalung des Diehstapels, sondern eben falls für die Michgewinnung ein unumgängliches Erforder nis ist. Wieviel Milchmengen gehen täglich bei «ns in Deutschland verloren, weil man diesem Punkt leider noch viel zu wenig Beachtung schenkt. Als Fenster hat man Kippfenster verwendet, die es gestatten, die herein- strSmende frische Lust zuerst nach oben gehen zu lassen, wo ft» sich mit der Stallust erst mischen und erwärmen muß. Durch die Kippfenster wird auch verhindert, daß die Tiere von der kalten Lust direkt getroffen werden. Da jedoch, je nach Jahreszeit, die Fenster zur Luftzufiihruug allein nicht ausreichen, Hot man gleichzeitig noch Luftschächte ein gebaut, die für dauernde Lüftung Sorge tragen. Gegen die Insektenplage und gegen die belästigenden Sonnenstrahlen find die Fenster der Südseite mit blauem Glas versehen. Dawit die Tiere zu jeder beliebigen Zeit ihren Durst Men kikmen, ist Selbsttränke vorhanden. Soweit es zu vermeiden war, hat man bei der Bauausfiihrung von der Verwendung von Eisen und Zement abgesehen, da diese beiden Faktoren auf das Gedeihen und Wohlbefinden der Derr einen ungünstigen Einfluß ausiiben. We Fuß- böden sind daher aus hartgebrannten Klinkern hergestellt, da Zement immer den unvermeidlichen Nachteil hat, feucht mW kalt zu sein. Auch die Decken find nicht, wie es sehr oft anzrrtreffen ist, aus eisernen Trägern, sondern ausschließ. Lch aus Holz gefertigt, um ein Niederschlagen der kalten Winterlust, das zur Bildung von Tropfwasser führt, un- »Sglich zu mwtzm. Bei allen Phasen der Milchgewinnung wird auf peinlichste Sauberkeit und exakte Behandlung der allergrößte Wert gelegt. Bevor der eigentliche Melkakt beginnt, wird zuerst das Luter von den weiß gekleideten Melkern gründ lichst gereinigt, die sich sofort nach jeder Kuh, die sie ge- molkeu haben, die Hände waschen. Umgehend nach dem Melken wird die Milch aus dem Stall entfernt, um eine etwaige Annahme des Stallgeruches zu vermeiden. Ge- wogen, doppelt gefiltert, gelangt sie dann in den vorbildlich eingerichteten Milchkühlraum, wo sie eine hygienisch ein wandfreie Behandlung durchmacht. Zum Verkauf wirb die Milch mittels eines Aaschenfüllventils aus Flaschen gefüllt, die vorher m einem großen Dampfiterilijator keimfrei gemacht würben. Bemerkenswert ist bei der Milchveyandlutkg, öag die Mich nicht pasteurisiert, d. h. erhitzt wird, da sonst die leicht beeinflußbaren Eiweißstvffe mw Vitamine geschädigt würden. Unter anderem lässt sie hierbei über einen Tief- kühler, wo sie auf drei Grad abgekühlt wird, um die in der Mich vorhandenen Milchsäurebakterien nicht weiter zur Ent- Wicklung kommen zu lassen. Im Laboratorium des Stalles wird die Milch lausend aus ihre Beschaffenheit kontrolliert. An deu Kernpunkt des Baues, den Rindviehstall, schließen sich dann die erforderlichen Futterräume an. Dann folgt eine große Demonstrationshalle, wo für die Studieren- den praktische Hebungen am übenden Tier abgehalten wer den Diplom-Landwirt I. Hammer. Feld und Gurten. Zweckmäßiges Aufpfrvpfen der Edelreiser in der Obftbamnkrove. Die Veredelung durch das Pfrovfen — mancherorts auch Pelzen oder Impfen genannt — ist nicht halb so schwierig, wie es ausfieht, und zumindest in den Grundzügen dem interessierten Gartenfreund meist bekannt. Immerhin gibt es einiges zu beachten, woran nicht jeder unter allen Um stände» denkt. So gilt es insbesondere kenn Pfropfen in der Obst- baumkrone, die Edelreiser zu nächst vor dem sie gefährdenden Aufhocken der Vögel zu be wahren. Da kann mau nun aber nicht gut a» jeder VeredlungssteÜe Bügel oder Schienen zum Schutz dec vor- M erst empfindlichen Edelreiser anbringen, sondern dies« sollen gleich so gestellt sein, daß sie sich nach Möglichkeit schon gegenseitig Schutz vor den auf dringlichen Vögel» gewähren. Wie man das machen kann, und wie es demgegenüber nicht sein soll, zeigen die hier in den Abbildungen gegebenen Beispiele, und zwar ste:s unten in der natürlichen Ansicht und jeweils darüber schematischer Anordnung, f Sind für die Pfropfstelle („Pfropfkopf") eines Astes L — es handelt sich im übri- geu hier immer um schräg gestellte „Pfropflöpfe" — nur zwei Edelreiser vor gesehen, so wird das eine oben, dagegen das andere, etwas kürzere, dem ersten genau gegenüber eingesetzt (Abb. 1). So bietet nur das obere Edelreis eine Sitz gelegenheit für Vögel, während im umgekehrten Falle — also wenn das längere Edelreis sich unten befände — die Zahl der Sitzgelegenheiten verdoppelt wäre. Würde man weiterhin die beiden Edelreiser dem „Pfropfkopf" seitwärts auffetzen, wie es die Wb. 2 zeigt, dann hätten die Wgel die denkbar bequensten Sitzstange». Bei drei Edel reisern an einer Pfropfstelle stellt man am bester (vgl. Abb. 3) zwei Edelreis» mög lichst genau übereinander und das dritte seitlich. We niger zweckmäßig ist es jedenfalls, nach d«m Bei spiel von Abb. 4 eines der Edelreiser oben in Ke Mtte und die beiden arderen — womöglich gar mch länge ren — dazu in Dreiecksoerband zu stellen. Ebenso unter dem Gesichtspunkt der Einschränkung von Sitzgelegenheiten für die Vögel wäre es bei vier Edelreisern an einem „Pfropf- köpf" nicht vorteilhaft, sie so zu stellen, wie Wb. S es wieder- gibt. Hier würden sich drei oder sogar vier Sitzplätze er- geben, während es bei der dr Wb. 6 dargestellten Änoronunq um: zwei wäre». LLergärtner K. L i ch t e r. ' K——E Lula« cLMadLk ML-UÜ»««