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4 Ms der-Pförtner vvranschrttt, um sich zu überzeugen, ob sich alles im Schlafzimmer in Ordnung befände, ließ Max Thomas mechanisch den Deckel der Uhr aufspringen und fand darin ein graviert den Namen: Jack Morris. Kaum hatte er die Uhr wieder an ibren Platz gelegt, als ihn der Portier bat, nun das Schlafzimmer zu besichtigen. Es war aufgeräumt, nur ein paar Kleidungsstücke lagen über di« Stühle gebreitet. Vor allem fiel dem Eintretenden ein moosgrüner Samt- amhang auf. über dessen Schimmern er mit leichter Hand hinftrich. .Ein teures Stück ist das, Herr Portier, soviel verstehe ich auch von Damentoiletten."' Dabei sah er. daß sich am Kragen in das hochgewebt« grüne Seidenfutter sehr klein in Gold stickerei die Firma befand: Madame Blanche, Paris. Also der Umhang gehörte zu dem Kleid, das sich die falsche Herzogin von Wexfort in Paris ergaunert. Die Angaben Frau Parkers schienen in allem zu stimmen Er reichte dem Pförtner ein Trinkgeld. „Eigentlich sind alle Zimmer hübsch, die Sie mir zeigten, und ich denke, es wird meinen Verwandten recht sein, wenn ich sie hierher bring«." Der Mann verbeugte sich: „Die Herrschaften würden sich bei uns bestimmt wohlfühlsn." Max Thomas begab sich am Abend in das Hotel der Königgrätzer Straße und ließ sich bei Frau Parker melden. Er wurde von dem Ehepaar auf dem Zimmer empfangen. Evelyn strahlte den Eintretenden ay und er strahlte zu rück: .Ich denke, alles geht gut, Frau Parker!" Dann verneigt« er sich vor dem Mann mit dem hageren Gesicht und den grauen Haaren, den er, wenn er es nicht anders gehört, für den Vater der lebensfrohen Blondine gehalten hätte. Man bot ihm Platz an, und er berichtet« von keinem Be such in dem kleinen Hotel. Dann aber Holle er eine soeben erst erschienene Zeitung hervor und schmunzelte: „Glück muß man haben! Geben Sie bitte acht! Mit dem, was wir bis her über das Paar wußten, wäre nicht allzuviel anzufangen gewesen, weil die Schwindeleien im Ausland geschahen. Jetzt aber haben wir das saubere Paar fest! Es hat auch hier in Bersin gearbeitet und hätte sich, wenn es klug gewesen wäre, schon heute in Sicherheit bringen müssen." Er schlug das Blatt aus und übersetzte dann «ine der letzten, noch während des Druckes eingegangenen Nach richten. So erfuhren die Parkers, daß bei dem Juwelier, bei dem sich Evelyn das Schlangenarmband gekauft und den Ring wiedergesehen, eine kostbare graue Perlenkette am Hellen Tage gestohlen wurde. Und zwar von einer sehr schlanken Ausländerin, die man schon mehrmals im Geschäft als Kun din getehen und die besonders ausfiele durch ihre sehr großen Augen. Sie hätte einen hellgrauen Mantel getragen. Max Thomas lachte: „Die Katze läßt das Mausen nicht! Die zwei kamen nicht nach Berlin, um zu feiern, es sind arbeirsfreudige Leutchen Wenn Sie mir allerdings Ihre Angelegenheit nicht übertragen hätten, Frau Parker, würde ich wohl kaum wissen, wo die Perlendiebin zu finden wäre, so aber war die Lösung höchst einfach. Nun haben wir die zwei in der Falle, nun haben sie sich auch hier in Deutsch land nachweisbar strafbar gemacht und werden leicht zu überführen sein. Morgen mittag wollen die beiden weg, aber von sieben Uhr an lasse ich das Hotel bewachen, damit das Paar beim Verlassen desselben sofort verhaftet werden kann. Im Hotel selbst erregt es überflüssiges Aufsehen. Poli zeilich« Hilf« erbitte ich mir rechtzeitig." Evelyn Parker klatichte kinöeroergnügt m die Hänoe und »achte ihren Mann an: „Freue dich, Bert, nun wird der Kerl, der uns den Aerger in Carytown verschafft hat, doch noch Unannehmlichkeiten haben und ich werde meinen Ring wiederbetommen." Bert Parker rückte ungläubig mit den Schaltern. „Es kann eine langwierige Sache werden." .Ausgeschlossen!" widersprach Max Thomas „Ganz aus geschlossen. Aber setzt will ich mich empfehlen, morgen gegen Mttoa werden Sie, von mir hören." (Fortsetzung folgt.) Gesundheitspflege. Nasch«« vor den Mahlzeiten nicht gestattet. Einer alten Sitte gemäß, findet jung und all auf und E unter dem Weihnachtsbaum Aepfel, Orangen, Nüsse, Datteln, Feigen, Bäckerei, Zuckerln, Bonbons, Schokolade, Lebzelten, ! Honigkuchen, Marzipan und andere Süßigkeiten. Dadurch wird das Christfest zu einem Naschfest; und während . wir für gewöhnlich nur drei bis vier Mahlzeiten am Tage einnehmen, kommen zu Weihnachten dazu noch viel andere, i außerzeitliche. Und das ist ungesund. Darum soll man pein- , lich darauf achten, daß namentlich die Kinder vor den eigentlichen Mahlzeiten keine Näschereien verzehren, denn das nimmt ihnen den Appetit. Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn die verschiedenen Christbaumlecker, bissen unmittelbar im Anschluß an eine reguläre Mahlzeit genoffen werden. Noch eine hygienische Forderung wird beim Genuß der verschiedenen Süßigkeiten meistens außeracht gelassen, näm lich die jedesmalige nachträgliche Reinigung der gähne (mit der Zahnbürste), um ihre Zwischenräume von den klebrigen Resten des Honigkuchens usw. zu befreien. Vorteilhaft wirkt in dieser Beziehung der Genuß der Aepfel, weil sie die Zähne von selbst putzen. Merkwürdigerweise glauben auch die Erwachsenen gerade in der Weihnachtszeit in bezug auf Essen und Trinken un gestraft sündigen zu können. Bei Festessen wird in der Regel viel zu viel und zu schnell gegessen. Kalte Getränke, wie Sekt usw. sowie überhaupt eine erhöhte Zufuhr von Al kohol behindern die Zersetzung des Fettes und den Einfluß der Verdauungssäfte. Es ist dem Magen und Darm ganz unmöglich, die ihnen gebotene Nahrung von einem Mahle zum anderen zu bewältigen. Dadurch kommt es zu einer An sammlung von Sveiseüberresten, die, namentlich wenn es sich, wie bei den Kindern, um Süßigkeiten handelt, in Gärung übergehen und ein ganzes Heer von Beschwerden verursachen können. Es kommt zum verdorbenen Magen und im An- schluß daran zu einem akuten Magen- und Darmkatarrh. Dann ist es sehr bettübend, wenn einen der böse Doktor für den Rest der Feiertage zum Hungern oder gar zu einer ganz schmalen Kost verurteilt. Nach Feierabend. Statistik. Die Statistik ist eine Errungenschaft. Aber man muß ! die Zahlen auch zu lesen wissen. So trug eine kalifornische Zeitung folgende dicke Ueberschrift: Ein Auto auf je 3N Menschen in Los Angeles! Das Konkurrenzblatt kommentierte diese Nachricht fol- i gendermaßen: „Die halben Menschen bedeuten nämlich Fußgänger, die ! von den anderen drei kaputtgefahren worden sind. * Zwei frische Schotte«. Erste Zeitungsmeldung: „Ein Fischer in Gravesend (Südengland) hat einen Hering gefangen, in dessen Magen sich ein silberner Schilling befand." Zweite Zeitungsmeldung: „Die schottische Fischereiflott« ist in einer heftigen Bewegung nach Süden begriffen." Der Heiligabend war gekommen. Auch in Aberdeen, dem Hauptwohnort geiziger Schotten. Fünf Kinder galt es i da in einer Familie zu bescheren. Erwartungsvoll saßen di- Kinder da. Der Weihnachtsmann mußte ja jeden Augenblick kommen. Da stand der Vater auf und ging in den Garten. Plötzlich hörte man einen lauten Knall. Der Vater hatte , mit seinem Revolver in die Luft geschossen. Nun stürzte er in das Zimmer zurück, beide Hände entsetzt über dem Kopf, und rief: „Kinder, denkt euch das Unglückl . .. Der Weih nachtsmann hat sich eben erschossen! . . ." Wußten Sie schon, daß... Da Jahresverbrauch von Tabak auf der ganzen Erde wird auf 1000 Millionen Kilogramm geschätzt; davon kamen auf den Kops der Bevölkerung pro Zahr in den Vereinigten Staaten 2,3, in den Niederlanden 2,9, im alt°n Oesterreich- Ungarn 2,1, in Deutschland 1,5, in Frankreich 0,35, in Eng land 0,6, in Italien 0,53 und in Spanien 0,5 Kilogramm. Interview beim Filmstar. „. . . und wann wünschen gnädiges Fräulein geboren zu sein?" Ungerechte Verteilung. „Warum machst du keine Schularbeiten, mein Sohn?" — „Ich habe mich entschlossen, keine mehr zu machen, denn es ist doch eine Ungerechtigkeit, wir Kinder haben die Arbeit l und der Lehrer wird dafür bezahlt."