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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 18.02.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193702186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19370218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19370218
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-02
- Tag 1937-02-18
-
Monat
1937-02
-
Jahr
1937
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halten. Es sei zu Kossen, das, das B das viele Frontsoldaten gegel«» hätten, i:d m sie sich über alles Trennende hinweg einigten, nicht vergeblich sein würde. Das Zusammentreffen der Frontlämpser mit den, Führer in der Einsamkeit der Berge sei «in gutes Vorzeichen. Er, der selbst in seinem Bolte de» Gipfel erreicht habe, habe daler auch das Recht, von diesem Gipfel aus der 'tllelt Friedensworte zuzurusem Und in deut- sckxr Sprach schloß Delcroir seine Ansprache: „Denn über allen Gipfeln ist Ruh'!" Der Führer dankte dem Präsidenten Telcroir für sestw wunderbaren Worte und seine» Kameraden da für. das) sie den Weg in diesen abgelegenen Teil Deutschlands gesunde» hätten, um ihn zu besuchen. Als Frontkämpfer sei er be sonders glücklich, die Frontkämpfer anderer Na tionen lvi sich zu sehen. Die Gedanken, dir in diesem Augenblick alle gemeinsam beiregten, habe bereits Präsident Delcroir in vollende ter Weise zum Ausdruck gebracht. Allen, voran stehe die Erkenntnis, das» «in neuer kriegerischer Konflikt katastrophale Folgen für alle Na ttonen haben würde. Auf dieser Reise durch Deutschland hätten die ausländischen Frontkämpfer ein Volk vorge funden, das fleisng seiner täglichen Arbeit nach gehe und das in einer gemeinsamen grasten An strengung die bestehenden Schwierigkeiten zu meistern suche. Die riesenhafte Anstrengung, die das deutsche Volk im Augenblick mache, sei nur dadurch möglich, dach in Deutschland abso luter Friede herrsche. Wenn aber schon die Störung des inneren Friedens die Aufbauarbeit in Deutschland gefährden würde, so würbe eine Bedrohung des äußeren Friedens Deutschlands die gigantische Anstrengung der deutschen Sta tion um ihre innere Wiedergesundung zuschan den machen. Tas deutsch« Volk habe n-cht die geringste böse Erinnerung mehr an den Krieg. Es sei nichts übrig geblieben, als die große Achtung vor den ehemaligen Gegnern, die dasselbe Leid und dieselben Gefahren auf sich genommen hätten wie die deutschen Soldaten. In einem Lande, dessen Regierung fast aus- schlicstlich aus Frontkämpfern bestehe, sehe man den Krieg mit anderen Augen an, als es die Völker täten, die ihn nicht kennen. Frontkämp fer wüstten, daß der Krieg zwar ein groszes, aber auch ein grauenhaftes Erlebnis sei. So Hütten denn alle Frontkämpfer nur den einen Wunsch, daß nie wieder etwas derartiges ein- treten würde. Nicht ans Schwäche oder Feig heit, sondern in dem alte» Frontkämpfergeist träten sie für den Frieden ein. Wenn jemand den Begriff Frieden verstehe, so seien es die jenigen, die auch die Bedeutung des Begriffes Krieg bis ins letzte an sich selbst erfahren hätte». Nach einem weiteren Dankeswort des Füh rers für den Besuch der Frontkämpfer gab er seiner Hoffnung auf ein gutes Gelingen ihrer Arbeit Ausdruck. Die clwa 80 Teilnehmer an der Fahrt nach Berchtesgaden verweilten dann einige Stunden in außerordentlich angeregtem Gespräch ans dem Derghof. Immer wieder bildeten sich um den Führer herum Gruppen von Frontkämp fer» ans aller Welt. Die Frontkämpfer aus Frankreich erinnerten an die Tage, da der Füh rer, der wohl einer der wenigen Frontkämpfer unter de» Staatsoberhäuptern der Welt ist, ihnen auf der anderen Seite gegenüberlag. Sie seien stolz und froh darüber, ihn, jetzt die Hand geben z» könne», in der inneren Gewiß heit, daß sich die Jahre des Weltkrieges nicht wiederholen würden, wenn es nach seinem und ihrem Willen gehe. Mit dem ebenfalls kriegs blinden Führer der polnischen Abordnung, mit den Frontkämpfern aus Italien, England, Ru mänien, Oesterreich, Ungarn, der Tschechoslo wakei, Jugoslawien, Griechenland und vielen anderen Nationen sprach der Führer ebenfalls längere Zeit. Gegen Schluß des Besuches bereiteten ihm die Frontkämpfer aus allen Nationen spontan eine herzliche Huldigung. Nach dieser Stunde der Kameradschaft von Männern, die am eigenen Leben erfahren Ha den, was der Krieg bedeutet, war cs eigentlich kein Abschied, als die Frontkämpfer zum Bahn hof Berchtesgaden zurückfuhrc», denn sie alle drückten den Wunsch nach einem 'Wiedersehen aus, nach einem friedlichen Wiedersehen und nicht eine»! Wiedersehen auf den Schlachtfeldern Europas. Deutschland sichert den Frieden! Sie Arontlämpfer bei Rudolf Heß Im Rahmen der deutschen Veranstaltungen sah Dienstag abend der Stellvertreter dcsFührcrs die Vertreter von Froutkämp- fcr» von 14 Nationen bei sich z» einem ein fachen Abendessen zu Gast. Rudolf Heß be grüßte die Frontkämpfer im Namen des Füh rers und Reichskanzler, der deutschen Reicl-s- regicrung und der Partei. Er gab der Freude Ausdruck, daß die erste Tagung dieser Kommissiou in Deutschland stoUnudet und betonte besonders: Vielleicht wird Ihnen der oder jener in Ihrer Heimat die Rcisc hierher verübeln unter der Begrün dung, daß Deutschland in erheblichen: Maße aufrüste. Aufrüstung aber vertrage sich schlecht mit der Absicht der Frontkämpfer, für den Frieden zu wirkon. Glauben Sic mir: Ein Volk, bas so schwer wie bas deutsche unter dem Krieg gelitten hat »nd das zugleich von einer Regierung von An Afrika vrauGt man die deuifthe Industrie «nd die deutfGe WiffenfMaft Kolonialfragen vor dem englische« Oberhau- England gegen eine Politik der offenen M London, 18. 2. (Funlspr.) Im Ober haus fand am Mittwoch eine Aussprache über das Mandatssystem statt, der folgender An trag des Labour-Vertreters Lord Noel Burton zugrunde lag: „Angesichts der Folgen, die daraus entstehen könne», daß in Frage» des Kolonialbesitzes eine Politik verfolgt wird, die andere Staa ten verhindert, unter gleichberechtigten Be dingungen der Vorteile der Kolonialentwick- lung und -Wirtschaft teilhaftig zu werden, fordert das Oberhaus die britische Regierung auf, mit den Regierungen der Dominien und der anderen kolonialen Mächte Fühlung zu nehmen, damit das Mandatssystem in ge eigneten Fällen auf britische und andere Kolonien angewandt wird und damit ferner die Wirksamkeit der Konvention von St. Germain (1919) auf dem Nevisionslvcge erweitert wird." In Begründung dieses Antrages erklärt Lord Noel Burton, eine Erweiterung des Mandatssystems würde dazu beitragen, den Friedensversichcrungsvcrsuchen zum Erfolg zu verhelfen. «Sun Vorschlag besagte zunächst,"daß die anderen Kolonialmächte und Dominien ge meinsam mit England geeignete Kolonien unter das Mandatssystem stellen müßten. Was das Abkommen von St. Germain von 1919 an gehe, so sei eine Revision nach 10 Jahren vor gesehen gewesen. Dieser Zeitpunkt sei heute überfällig. Deutschland sei Partner des ur sprünglichen Vertrages gewesen, aber im Jahre 1919 sei es ausgeschlossen worden. Jetzt sek die Gelegenheit gekommen, Deutschland zurück zubringen. Er gebe offen zu, daß England dem Krieg zusteuere, wenn es die Kolonien als eine „ge schlossene Reservation" behalte. Die Frage laute, ob die heutige Lage als dauerhaft an gesehen werden könne. Bilde man sich etwa ein, daß England in 50 oder 100 Jahren seine Ko lonien noch wie Gebiete behandeln werde, in denen andere Staaten weder kaufen noch r«r- kaufen dürften? Das Bedürfnis nach Mink en bilde einen wichtigen Teil der deutschen Ko'o- nialsorderungen. Ist seiner vor Monaden in London gehaltenen Rede habe Botschafter von Ribbentrop eine Enveilerung der Märkte als eine vernünftige Lösung bezeichnet. Dur S'a- den, der Deutschland und andere-' unbefriedig ten Staaten durch das von dm Kolonialmäch ten eingeführte System der Voizugsb<andl ing zugefügt werde, fei beträchtlich. Erne Erleich terung der wirtschaftlichen Lage würde ein Schritt zum Frieden sei». Anderen Nationen zu erkläre», daß sie keine Kolonien haben dürf ten und auch kein Recht hätten zu einem freien Warenaustausch mit den Kolonien Englands, widerspreche der Politik der „Noblesse oblige". Der Redner kgm daun erneut auf die Reni sion des Abkommens von St. Germain zu spre chen. Er sagte, daß Deutschland der Hauptur heber des Berliner Vertrages gewesen sek, der das Kongobeckensystem geschaffen habe. Es wäre nur recht und bissig, wenn man Deutsch land jetzt rvieder zulasse, nachdem die Erbitte rung der Kriegszeit der Vergangenheit ange höre. Ter deutsche Handel erfreue sich in Zentral afrika nicht der Gleichberechtigung. Deutsch land sei in hohen: Maßfi an dem Handel in weiteren Gebieten Afrikas vom Nil bis zum Sambesi und von: Atlantischen bi; zum Indi schen Ozean interessiert. Hier biete die Zukunft ein Feld unbegrenzter Entrvickelungcn. Nicht nur Svestafrila, das jetzt einem englisch fran zösischen Abkommen nnterworse» sei, könnte ein geschlossen werden, sondern es sei sogar denkbar, daß durch gegenseitige Vereinbarungen auch d r Sudan und Abessinien bei einer Neuregelung berücksichtigt werde» könnte». Die Politik der offene» Tür kömite durch Verträge m:d Anleihen erweitert werden. In Afrika brauche inan die deutsch« In dustrie lmd die deutsche Wissenschaft. B«!de wurden hier ein weites Betätigungsfeld haben. Deutschlands tatsächliche Bedürfnisse würden durch eine Erweiterung des Mandatssystems zum größten Teil befriedigt werden. Es würde sich um eine «sichte handeln, die auch Englands Stel lung stärken würde. Schon vor den: britischen Imperium habe es Kolonialreiche gegeben, die ihre Kolonien wie privaten Grundlesitz behan delten und die heute von der Bildfläche ver- Fronttampjcr» geführt wird — an ' ihrer Spitze der Frontkämpfer Adolf Hitler —, ein solches Boll rüstet nicht zum Angriff. Auch Deutschland „wirft sein« Stärke in die Waag, schale des Friedens". Wir Frontkämpfer sind eine Kameradschaft — dein: die wirklichen Frontkämpfer hatten von jeher das Gefühl der Kameradschaft für diejenigen, die gleiche Entbehrungen, gleiche Not, gleiche Leistungen trugen und vom glei chen Tod in ass seinen furchtbar«» Varian» teil bedroht wurden. Möge die Achtung, dw diese Mäimer untereinander hegen, sich mehr noch als bisher übertragen ans die Völker und daraus der Geist erstehen, der auf allen Seiten sich ehrlich bemüht, Völkerkatastroschen wip die von uns erlebte z» verhindern. schwunden seim. England wolle sein Reich stabil und dauerhaft machen. Vielleicht sei es die Anwendung des Mandatsgrundsatzes, der zu diesem Ziele führe. Der konservative Lord Lu gard brachte einen Gegenantrag ein, der den dahingehenden Teil des Vorschlages gegenstandslos mack-en will, gewisse Kolonien unter das Mandatssystem zu stellen. Der Redner glaubte, daß «ine Lö sung des Problems eher auf wirtschaftspoliti schem Gebiet als durch verwaltungsmäßig« Aen- derungen gefunden werden könne. Der Labour-Partei!« Lord Arnold be tonte, daß in der Frage sofort etwas geschehen müsse. Das Abkommen von Ottawa sei ein eindeutiger Bruch des Mandatssysteins, der in vielen fremden Staaken starke Mißstimmung ausgelöst habe. Er glaube, daß bei einer An nahme des von Burton gemachten Vorschlages die psychologische Wirkung auf die inter nationalen Beziehungen, besonders hinsichtlich Deutschlands, gewaltig wäre, während Eng land nur einen verhältnismäßig geringen ma teriellen Verlust erleide» würde. Als Vertreter der Regierung erklärt« der Unterstaatsselretär sür Auswärtige Angelegen heiten Lord Plymouth, jeder Vorschlag, der die volle Souveränität zugunsten des Man- datssjatus aufgebe, müsse unvermeidlich dort viele Schcmerlgkeiten Hervorrufen, wo es sich um britische Gebiete bandele, deren Bewohner Untertanen Seiner Mäjestät seien. D:« Dv- m'micm und die fremden Länder könnten die britische Negierung nur schwer veranlassen, die st: dem Antrag enthaltenen Vorschläge anzu- uehmen. Er könne nicht sagen, vb sie die gleichen Einwände machen würden, wie die bri tisch« Regierung. Auf jeden Fall glaube er aber, daß die britische Regierung die andere» Regierungen nicht emmal zur Erwägung der- artkgrr Vorschläge einladen könne, solange sie Leipzig, 17. Februar. Noch einmal fanden sich am 17. Februar die sächsischen Bauern im Großen Saal des Zoo und den Nebensälen zu einer eindrucks vollen Schlußkundgebung zusammen. Die Ver treter der Wehrmacht, an ihrer Spitze der Standortälteste Generalmajor Weyer, die Vertreter der Reichs-, Staats- und Ge meindebehörden, an ihrer Spitze Finanz minister Dr. Kamps nnd zahlreiche Ver treter der Gliederungen der Partei sowie der Wissenschaft und der Wirtschaft waren erschie nen nnd wurden vom Landesobmann Erd mann- Streumen begrüßt. BetrledswiiMaMi-e Fragen im Rahmen des Bierjohresplanss behandelte dann Professor Dr. Wo ermann (Halle). Ter Vortragende stellte zunächst fest» daß trotz der Leistungssteigerung der Land wirtschaft im Jahre 1935 noch für 1,3 Mil liarden Mark Lebensmittel und Futterstoffs hätten eingeführt werden müssen. Die ganze Frage der Versorgung mit Lebensmitteln sek in erster Linie eine Frage der Futtermittel, von denen etwa sechs Millionen Tonnen Ge treidewert, also rd. ein Viertel unserer Ernte, fehlten. Vorsichtig geschätzt ließen sich aber in der Kraflsuttcrwirtschaft Deutschlands zwei Millionen Tonnen Getreide dnrch andere Kraft futtermittel, insbesondere Kartoffeln, ersetzen. Sachsen müßte seine Getreide- und Kar toffelernte nm 21 v. H-. steigern, wenn es diesen Zuschuß ausgleichen wolle, dies sei schwer zu erreichen. Voraussetzung für die Ertragssteigerung sei eine intensive Land wirtschaft mit vermehrtem Hackfruchtban. Die ser erfordere vermehrten Aufwand an Arbeit, die außerdem rechtzeitig geleistet werden müsse. Notwendig sei darum eine ausreichende Der- sorgnng mit Arbeitskräften, anßerdem dürfe keine Preiserhöhung für Betriebsmittel indu strieller Herkunft erfolgen. Die deutsche Land wirtschaft habe seit Jahrzehnten immer Er tragssteigerungen erreicht, so dürfe man hof fen, daß cs ihr auch jetzt gelinge, das gesteckt« Ziel zu erreichen. Der Landesbauernfvhrer sprach Nach diese» mit starken: Beifall ausgenom men«» Ausführungen ergriff Landesbauern- führer Kö rner das Wort. Er wies aus die gewaltig« Entwicklung seit dem Umbruch Pst. Vor ihm sei auch d«r Berufsstand der Bauer» in Gegensätze zerrissen gervese». Jede organisch; Wirtschaftsgestaltung :nüsse sich ans dem Bauernt:::» gründen. Taber seien noch mancher lei Schwiengkerten zu überwinden, Man brauch« nur an die Elckinzitätswirtschaft zn erinnern. (Lebhafter Beifall.) Tos Durcheinander der Tarife müsse beseitigt rverden, die Städte müß ten die Tanfe ihrer Nlerke senke». («Stark« Zustimmung.) Auch der Steigerung der Boden- und Pachtweise inüsse man entgeaentrcte», unk die Siedlung zu fördern, dre kein Geschenk für das Bauerntum, sondern eine völkische Auf gabe und Notwendigkeit sei. Ma»: fordere neben den, Erbhofgesetz ein B o den bewirt» selbst nicht überzeugt fei, daß in« Vorschläge im Augenblick sowohl nützlich wie auch prak tisch feien. Der Vorschlag bedeute nicht nur eine völlige Reorganisation des Ko>oniakfyst«ns Englands und anderer Länder, sondern auch eine völlig« Reorganisation des Systems d«r lleberrvachung bei der Anwendung der Man date in Genf. Wie Burton, so wünsche auch die englische Regierung eine Vermehrung des internationalen Hantelsumsanges. Lord Plymouth behauptete, er könne Zif fern beibringen, aus denen sich ergebe, daß Deutschland kein« Schwierigkeiten b«im Absatz satz seiner Waren im Kolonialreich hab« und daß es alle Ausfuhrgenehmigungen erhalten könnte, die es brauchte. Er glaube ohne wei teres sagen zu können, daß England sich seiner Handelspolitik gegenüber Deutschland nicht zu jchämen brauche. Die unmittelbare Anwen dung der Mandatsbestimmungen und einer Po litik der offenen Tür in assen tropischen Ko lonien würde nur dazu führen, daß der Handel an Länder mit einem niedrigen Arbeitsstandard gehe, ganz abgesehen davon, daß es Deutsch land oder irgend einem anderen Land«, das vielleicht einen höheren Arbeitsstandard hätte, nicht helfen würde. Besonders Japan würde auf allgemeine Kosten Europas hieraus Nutzen ziehen. Beträchtliche Vorteile könnten erzielt werden, wenn die Kolonialmächte eine gemein same nnd allgemeine Erklärung abgäben, in der sie ihre Bereitwilligkeit ausdrückten, sich von den Bestimmungen des Artikels 220 der Völkerbundssatzung leiten zu lassen. Die Span nung würde hierdurch wahrscheinlich nicht ver mindert werden, aber eine solche Erklärung könnte vielleicht als Teil einer allgemeinen po litischen Regelung von gewissem Wert sein. Die Regierung l^danere, nicht imstande zu sein, den Antrag Burtons und den Abände rungsantrag Lugards anzunehmen, «sie glaub«, daß die wirtschaftlichen Schwierigketten besser in den Beratungen des Nohstoffausschusses be handelt werden könnten, der demnächst in Genf znsammentrete. Nachdem der Arbeiterparteiler Lord Stra - bolgi seine Enttäuschung über die Antwort der, Negierung ausgedrückt hatte, wurde die Angelegenheit fallen gelassen und das Ober haus vertagt. schaftungsgesetz, nm den gesamten Bo den unter berufSständische Aufsicht zu nehmen. Man begrüße es, daß ein Preisbildung skom- missar eingesetzt worden sei, denn die offeiwi Preisschere Eich« auf vielen Gebieten un geheure Sorgen. Die Landarbeiterfrage sei nicht von der Bauern fcboft allein zu kösew. Hier müsse das ganze Volk zu einer neue» Haltung gegenüber der Landwirtschaft komMeiy (Starker Beifall.) Bauernarbclt fei kein« mmderwrrtsgc Arbeit. Tas Bauerntum müsse den zähen Kampf dnrch- hakten. Jeder neuste dabei in seinem e geneni 5-of und in seiner Familie anpacken. Auch Urbcitserleichtenmgen für die Bäuerin so Ike» geschaffen werde». Trotz assen WMen- zur Leistungssteigerung dürfe man aber me ver gessen,'auf der Äu-gabens«ite sparsam zu sein. So wolle man schaffen, um Deutschland groß und stark in der Welt z» machen, weil es der Führer fordere und weil inmitten der unruhigen« Welt Deutschland sich nur «rhMen kann, wcim es auf allen Gebieten so stark und so kräftig wie möglich ist. Rechenschaft und Ausblick der Landes- bansrnschaft Mensch, Höf und Niarkt betreuen, auf einen knappen Begriff gebrachit, die drei Landes- hcmptabteilungen der Landesbauernschaft Sach sen, und dies« gaben am zweiten Tag der 4. «sächsischen Landesbauenttage in Leipzg Reckeilschaft und Ausblick. Eme Fükce von 'Fachfragen kam dabei zur Behandlung, und die starke Beteiligung bei aften einzelnen Ta» guugen bewies, welchen Anteil der sächsisch«) Bauer an ihnen nimmt. Wertvolle Ratschläge wurden gegeben und werden dem Baue: Ec» winn bringen. Landeshauptabteilungsl iter ll Bennewitz gab «in umfass«ndcs Bild von den Leistungen dieser Abteilung und ihren künftigen Aufgabe», das die gesamte sächsische Landwirtschaft um faßt«. Er unes eingangs auf die starke Nach frage nach Kauf- und Pachtland der umzu» siedelnden Bauern und Landwirte hin und be tont«, daß er jedem Verkauf von Landgütern an Nichtlandwirte grundsätzlich widersprochen, habe. ' ! Di« wirtschastseigcne Liwcißrersorgung sei zn steigern. Im Gartenbau würde «in« Stei gerung der Güt« der Erzeugnisse und de- Er trags je Fläche gefordert, Ebenso eine Steige rung der Obstbaunizahl. Selbst dem Blumen- und Zierpflanzcnbou, wir dem Weinbau wendet die Landcsbcmernschaft ihre Aufmerksamleit zu, wie nmn auch bei der Tierzucht fest stellen konnte, daß dem Kleintier «in« steigend« Beachtung geschenkt wird. So der Geflügel-, Dienen- nnd Kaninchenzucht. Der Auflau d«« Milchwirtschaft wird st: «Sachsen fortgesetzt. Auf dem Gebiete des Fachschulbesuches auf Land» wirtschaftsschulen steht «Sachsen mit 4700 Jun gen und Mädels an erster Stell«. Di« Frag« des Landarbeitemachwuchfes sei jetzt vordring lich und Ministerpräsident Göring habe zuge sichert, daß die Lanvardeiterfrage in kürzest« Zeit -«löst werde. GMuHkWnSKSvung de« Landes- vauerntages
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