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Frankenberger Tageblatt Da« raikblat! ersch«!»« li»)kdemWerll»g: Mona«» «ei»a«prel» - IMO Mk. Bel Abholung In den Ausgabestellen de? LandgebleteS l» Pfg. mehr, bclZulragung ini Stadtgebiet IS Piz., Im Landgebiet ro Pfg. Botenlohn. Wochenkarten »a Pf.. 2I»i-lnummer IO Pst. Sonnabend» „mmer LO Ps. WeMks-AÄÄnzriger AnlHigonproio: I MiMmcter Höhe etnipallig (— 46 nm> breit) X Pfennig, im Textteil l—72 mm breit) St» Pfennig. Rabattstnfjcl X. Für Nachtveiz u»d WcrmlMung 3ö Pfennig Sondcrgebühr. PoftscheilkoiNo: Leipzig 2S20I. olcnicindegirokoMo: Frankenberg, gronspr. 34.7. — TenINanfchrtf«: Tageblatt Frankenbergfachfen. Das Sranlmberger Tageblatt ist dar zm Nerössenttichang der amtliche» Belanntmachungen der Amts-aufttmannes zu glöha «ad der Ersten Mrgermeifterr der Stadt Franleaderg dehördllcherseitr bestimmte Blatt Nr. 28 Mittwoch, den 8. Februar 1887 nachmittags »8. Jahrgang Sie Fahne steht! s« Wilhelm Gustloffs Todestag. Jahre vor der Machtergreifung hatten sich bereits da nnd dort Gruppen der NSDAP, zusammengefunden, in Europa und Uebersce. . Und als endlich, endlich die Novemberfahnen herabgerissen wurden und das Hakenkreuz hochflatterte, als die zuerst verlachte, dann totgeschwiegene, dann gehasste nnd blutig be- kämps-te Bewegung im Reich zur Macht kam. als aus dem Schutt eines fünfzehnjährigen Verbrechens ein neues Reich auf den Funda menten Ehre, Freiheit und Arbeit entstehen sMte — da wollte auch die grosse Mass- des Auslandsdeutschtums nicht länger abseits stehen. Gegen sie wendet sich jetzt die enttäuschte Wut, gepaart mit sinnlosem Haß aller jener Mächte, die ihr Spiel auf dem Boden des Reiches ausgcspielt sehen. Keine Parteichrouik verzeichnet die Legion Namen loser, die nm ihres Glaubens willen aus Brot und Arbeit gebracht den bitte ren Rückweg ins Reich nehmen mußten, durch Gefängnisse und Kerker gingen, in jahrelan gem Mühen aufgebante Existenzen über Nacht zertrümmert sahen oder in der Fremde das Letzte gaben: ein armes, doch im Glauben reiches Menschenleben. Im Meer deutschen Leides zählt das der Ausländsdeutschen nur langsam wieder mehr als nur Tropfen: zu sehr bannt daS über wältigende Geschehen in der Heimat selbst die Gedanken des einzelnen wie der Masse. Da peitschen die Schüsse von Davos, Wilhelm Gustloff fällt, von einem Juden kaltblütig zwischen zwei Zigaretten gemeuchelt. Am Sarg in Schwerin steht tieferschüttert ein ganzes Volk, nm in der Masse vielleicht zum erstenmal einen tiefen Einblick in die stumme Schwere des Weges zu gewinnen, den das Auslandsdcutschtum für Führer und Heimat geht. Ich denke um ein Jahr zurück, als ich in Lehfin zum Tag der nationalen Erhebung zur Ortsgruppe sprach, die nur aus mehr! oder minder schiver Lungenkranken besteht,! Menschen, die vom Tod beschattet sind, oder! auf Tragbahren gebracht wurden. Man kann an noch so vielen, offenen Gräbern des Welt krieges oder nachher tränenlos gestanden ha ben, hier aber angesichts dieser gläubigen Ge sichter, aus denen die Hoffnung spricht, das neue Reich vielleicht doch noch wiederzusehen, greift es einem ans Herz. Der Ortsgruppen leiter Riedel war so schwer krank, daß an euren Transport zum Versammlungslokal nicht gedacht werden konnte. Als wir an sein Bett traten, stand zn seinen Häupten bereits ein unsichtbarer' Höherer; aber aus den fie bernden Augen unseres Parteigenossen, die kurz vorher noch einmal die Heimat gesehen hatten, aus den wenigen Worten zwischen Pfeifenden Atemzügen glühte ein Glaube, vor dem sich mancher beugen mühte, der gesund in der Heimat leben darf. Wenige Tage spater tvar Riedel tot . . . der letzte Brief, den Wilhelm Gustloff schrieb, brachte der Ortsgruppe das Beileid ihres dandcsgrup- penletters... Am Morgen des Tages vor dem, der Wil helm Gustloffs Schicksal selbst erfüllte, war ich mit ihm in Zürich beisammen. Wir be sprachen die ganze schwere Situation unserer Schweizer Parteigenossen angesichts der im- mer maßloser werdenden Press-Hetze nnd ano- nhmer Morddrohungcn gegen seine Person. Neuer NeiGSverEeyrs- unb NeiGSvofttnirnster Aufhebung der Personalunion zwischen Reichspoftministerium und Reichsverkehrsministerium Ans Anlaß der endgültigen Unterstellung der Deutschen Neichsbahngesellschaft unter die Hoheit der Reichsregierung hat der Führer und Reichskanzler angeordnet, daß die Personalunion in der Leitung des Reichs verkehrsministeriums und des Reichspost ministeriums wieder aufgehoben wirb und die beiden Ministerien wie früher von je einem Reichsminister verwaltet werden. Zum N eich s v e r ke h r sm in i ste r hat d-r Führer und Reichskanzler den General direktor der Deutschen Neichsbahngesellschaft, Dr. Julius Dorpmüller, ernannt, der bis zur Durchführung der geplanten Neu organisation gleichzeitig Generaldirektor der Deutschen Neichsbahngesellschaft bleibt. Zum Neichspost mz nister hat der Führer und Reichskanzler den Staatssekretär im Reichs postministerium, Dr. Ohnesorge, ernannt. Dem aus seinem Amt ausscheidenden Reichs verkehrsminister Freiherr von Eltz-Rübe- nach hat der Führer in einem Schreiben seinen Dank für di« geleisteten Dienste zum Ausdruck gebracht. Aeichsverkehrsminifter Sr. Dorpmüller . Dr. D.orpmül.lcr gilt schon seit langem tn MUlschtans und ill der ganzen Welt als Deutschlands „erster Eisenbahner". Er stammt aus einer Eisenbahnerfamilie; allen Fragen der Eisenbahn hat von Jugend an sein ganzes Interesse gehört. Am 2-t. Juli 1869 wurde Julius Dorpmüller als Sohn eines Eisenbahningenieurs zu Elber feld geboren. Er studierte von 1889 bis 1893 das Jngenicurbausach und begann im Jahre 1893 ,n Aachen als Regierungsbauführer des Eisenbahn- und Straßenbaufachs seine Lauf bahn bei den Preußischen Staatseisenbahnen. Im Juli 1907 wurde er aus dem Staatsdienst zur Uebernahme der Stellung als Leiter des technischen Büros der Schantung-Eisenbahn- gesellschaft in Tsingtau beurlaubt. Als Chef ingenieur leitete er den Bau des 700 Kilo meter langen Nordabschnittes der Tientsin- Pukow-Bahn, deren Betriebsführung er auch übernahm. Nachdem China 1917 in den Welt krieg eintrat, wurde er ans dem chinesischen Staatsdienst entlassen und entzog sich der drohenden Internierung durch die Flucht über die Mandschurei, Sibirien und Rußland nach Deutschland. Bei Kriegsende war er im Feldeisenbahndienst tätig. Am 1. April 1919 wurde er Streckendezernent bei der Reichs bahndirektion Stettin und im Dezember Ober baurat bei der Neichsbahndirektion Essen. Von 1922 bis 1924 leitete er die neucrrichtetc Reichs bahndirektion Oppeln und vertrat in Ver handlungen mit Polen die deutschen Inter essen. 1924 als Präsident der Eisenbahndirek- t'on nach Even versetzt, arbeitete er während ver loeiayungozeir unrer oen icywwNMcu Verhältnissen und erwarb sich grosse Aner kennung nn Ruhrgebiet. Am 1. Juli 1925 wurde er auf den Posten des Stellvertreters Les Generaldirektors der Reichsbahn berufen. Im Dezember 1925 zeichnete ihn die Technische Hochschule in Aachen mit der Würde eines Dr. ing. ehrenhalber aus. Seit dem Jahre 1926 leitet er als Generaldirektor die Deutsche Reichsbahn. Bei der Gründung des Unter- nehmens „Reichsautobahncn" wurde Dorp müller der Vorsitz des Verwaltungsratcs und des Vorstandes des neuen Unternehmens übertragen. Die Verdienste Dr. Dorpmüllers bei der Führung der Deutschen Reichsbahn, des gröss ten Unternehmens der Welt, haben interna tionale Anerkennung gefunden. Die bcdcuteu- Len Leistungen Dr. Dorpmüllers erstrecken sich auf alle Gebiete des Eisenbahnwesens. Dr. Dorpmüller wurde überall an die Aufgabe deS Aufbaus gesetzt. Ein besonderes Verdienst erwarb sich Dr. Dorpmüller mit der finan ziellen Gesunderhaltung der Reichsbahn trotz aller Schwierigkeiten, die die Nachkriegszeit Ler deutschen Wirtschaft gebracht hat. So ist es der Persönlichkeit Dr. Dorpmüllers zu verdanken, dass nach der nationalen Erhebung die Deutsche Reichsbahn dem nationalsoziali stischen Staat als ein voll leistungsfähiges Unternehmen zur Verfügung gestellt werden konnte,, um sogleich tatkräftig an der Arbeits- „Mcin lieber K., ich weiß, daß ich einmal mit einigen Kugeln im Leib hier liegen werde, aber das macht nichts, die Fahne muß- stehen, wenn der Mann auch fällt!" So spricht nur die dumpfe Ahnung eines! Schicksals, ein Zurückwcichen vor ihm oder! ängstliches Aus-dem-Wege-gehen gab es für! einen Wilhelm Gustloff nicht! Denn so wie ich ihn in langer kameradschaftlicher Zusammen arbeit erkannt habe, wäre er auch auf die letzte Fahrt nach Davos gegangen, wenn cs damals mehr akS Ahnung gewesen wäre. Seinen engsten und treuesten Mitarbeiter Franz Jansen begruben wir in Davos, als Gustloffs Mörder in Chur vor seine Richter trat. Auch ihn, den alten Frontkämpfer des Weltkrieges, den vorbildlichen Parteigenossen und Menschen, hatte Geist vom Geiste Gust loffs zu nie ermüdender Arbeit die Idee des Führers angetrieben, als der kranke Körper fast nicht mehr mitkonnte. Gustloff, Jansen und Riedel hatten seit vielen Jahren den gleichen Krankheitskeim getragen und Hei lung gesucht. Der mecklenburgische Recke zwang den Tod. Ihn feige zu fällen, bliev dem Juden .Frankfurter Vorbehalten, dem Verteidiger Dr. Curti war cs ein eigentümliches Bedürfnis, dem Schweizer Volk einen zweiten Teil vor- zustcllcn. „Die Fahne steht, wenn der Mann auch fällt!" Wenn sich im Schein der Fackeln die Fahnen tief über dein Grab senken, das Lied vom guten Kameraden, dem besten Ka meraden erklingt und sic daun wieder hoch- flattcrn im Wintersturm, der über die Wäl der deiner Heimat braust, daun darf einer dir zur Standarte Horst Wessels hinauf mel den: Landcsgruppenleiter Wilhelm Gustloff, mein toter Kamerad, die Fahne und dein Lebenswerk stehen, allein Hass, aller Lüge, allem Unverstchen zum Trotz fester und un erschütterter denn je. Darum marschiere du ruhig und unbesorgt die Straße deines Füh rers da oben weiter, dich grüßen die toten Kameraden Jansen und Riedel, dich grüßt das starke Heer deiner Schiveizcr Parteige nossen, jeder einzelne bereit, zuzugrcifcu, auf dass die Fahne stehe! Denn wahrhaftig hat der auslandsdeutsche Nationalsozialismus in dir einen treuen Lebenden verloren, nm einen kostbaren Unsterblichen zu gewinnen. Dr. Richard Koderle. oeiwasfung uno am neue» Aufbau mitwirken zn können. Aeichspostminister Sr. Ohnesorge Reichspostminister Dr. ing. e. h. Wilhelm Ohnesorge hat seit vielen Jahren auf die Entwicklung der Reichspost in stärksten! Masse Einfluss genommen. Seit dem 1. März 1933 bekleidete er das Amt des Staatssekretärs im Reichspostministerium und erwarb sich in die ser Stellung größte Verdienste. Dr. Ohne sorge gehört zur Alten Garbe des Führers und ist Träger des Goldenen Ehrenzeichens mit der Mitgliedsnummer 42. Wilhelm Ohnesorge wurde am 8. Juni 1872 als Sohn eines Tclegraphenbcamten in Grä fenhainichen geboren. Wie Dr. Dorpmüller hat auch Wilhelm Ohnesorge von der Picke auf gedient. Schon mit 18 Jahren trat er als Eleve bei Ler Oberpostbirektion Frankfurt a. M. ein. Nachdem er im Jähre 1897 die höhere Staatsprüfung abgelegt Hinte, studierte er Mathematik und Physik. 1902 kam er zur Oberpostdirektion Berlin, von der er bei Be ginn des Weltkrieges als Referent für das Nachrichtenwesen bei der Obersten Heeresver waltung abbcrnsen wurde. Bis Kriegsende leitete er dann die Telegraphcndirektion des Grossen Hauptguartiers. Dr. Ohnesorge wurde mit dem Eisernen Kreuz l. und ll. Klasse ausgezeichnet. Im Jahre 1919 über« Wagenbarg-Archiv (M). nahm er die Leitung der Oberpostdirektion Dortmund. Von dort wurde er im Jahre 1924 an die Oberpostdirektion Berlin berufen. Als Mann der Technik übernahm er im Jahre 1929 die Leitung des Reichspostzeutralamtes Berlin-Tempelhof, bis er am 1. März 1933 j als Staatssekretär in das Rcichspostministc- t rium berufen wurde. , Als alter Gefolgsmann d e s F ü h - i rcrs, der schon im Jahre 1920 der NSDAP. bcitrat, gründete er im gleichen Jahre die erste Ortsgruppe ausserhalb Baherus in Dort mund. Dr. Ohnesorge hat sich auf dem Ge biet der Technik, vor allem des Kernsprech- Wesens, größte Verdienste erworben, Lie in der ganzen Welt Anerkennung gefunden haben. Er war Mitglied des Berwaltungs- ratcs der Deutschen Reichsbahngesellschaft, des Kuratoriums für SchwingungSforschung, des Ausschusses des Deutschen Museums und Vor- stanüsmitglied des Vereins Deutscher Inge nieure. Viele Jahre stand er an der Spitze des Verbandes Deutscher Elektrotechniker. In ihm gelangt einer der hervorragendsten Ken ner der VerkchrStcchnik und des Postwescns an die Spitze der Deutschen ReichSpost. Betreuung der Reichs deutschen im Ausland Gauleiter Boble auch Chcf der Auslanbs- orgauisation im Auswärtigen Amt. Die Reichsprcsscstcllc der NSDAP, teilt — wie die Nationalsozialistische Partei-Korre spondenz meidet — mit: Am 30. Jänstar 1937 hat der Führer und Reichskanzler den folgenden Erlaß über die Einsetzung eines Chefs der Auslands-Organi sation im Auswärtigen Amt unterzeichnen „Zur einheitlichen Betreuung der Reich»«