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Frankenberger TWblatt An«rlg,npr»i«: l MIlllnikler Höhr rligpalt^i l— 4« mm d«<U> 8 Pfennig, Im TextleN (—72 mm breit) SV Pfennig. Rabaitfiaffel X. Nir Nachweis und Bermiiilung SS Pfennig Sondergebühr. Postscheekkon«»: Leipzig ssroi. Menirlndeglrokonio: Frankenberg. Fernspr. »«s — Drahtanschrift: Tageblatt Frankenbergfachsen. Da» Tageblatt erscheint an fedem Werktag: Mo»at«-Uez»g«prets: 1.VV Mk. Bei »lbholung In den «»«gabestellen de« Landgeblele» I» Pfg. mehr, bei Antrag««»» lm Stadtgebiet ls Pfg., im Landgebiet 2d Pfg. Botenlohn. Wochenkarten SV Pf., Sinzelnnmmer 10Pf., Sonnabendiimnmer SVPf. Das Frankenberger Tageblatt ist dar zur Beröstentllchung der amttlihen Bekanntmachungen des Amtsbanptmannes zu Flöha und des Ersten Bürgermeisters der Stadt Frankenberg behördllchersettr bestimmte Blatt S«. Fahrgang Sonnabend, den 8. Februar M7 nachmittags Rr. SI Rach Sibirien unterwegs.. Wie aus Moskau gemeldet wird, sind Radek, Sokolnikow und andere einstige Sow etgrössen und Deutschlandhasser aus dem Moskauer Zen tralgefängnis nach dem aus der Zarenzeit be kannten Nertschinsk in Sibirien verbannt wor- >den. In den dortigen Zwangsarbeitslagern «erden sie Gelegenheit haben, die „menschhrits- beglückende" Lehre der Komintern am eige en Leibe in Formen kennen zu lernen, deren bittere Wahrheit sie bisher immer als „gehässige Lüge" bezeichnet haben. Jetzt, da sie mit Hunderten anderer Freunde aus den Tagen ihrer Macht di« Knute Stalins und der GPU zu spüren bekommen, werden sie sich wohl ihre eigenen Gedanken über das „Sowjetparadies" machen. Aber auch Herr Stalin selbst geniesst zur Zeit nicht mehr des Lebens ungeteilte Freude. Aus ganz sicherer Quelle weih der , V. B." heute über Straßenkundgebungen gegen Stalin in Moskau zu berichten. Danach ist es am Don nerstag in den späten Abendstunden dort zu schweren Ausschreitungen in den Arbeitervierteln gekommen, bei denen Arbeiter und Stuben en Drohungen gegen Stalin ausriefen. Stalin wußte sich nicht anders zu helfen, als das- er durch den Volkskommissar für Inneres, Je schow, die sogenannten „Spezialtrup en der GPU" mobilisieren ließ, die in die Reit en dr Demonstranten feuerten. Bei dieser Aktion wurden das erste Mal die eigens für Stratzen- nnruhen konstruierten Kleintanks mit eingeX 15 Tote und 40 Verletzte waren das Opfer dieses brutalen Vorgehens. GPU und Kleintanks gegen Arbeiter und Studenten! Das sind dir Zeichen, Mit denen die Beherrscher Ruhlands ihre Position zu schützen versuchen, jene Männer, die die WeH- revolution vortreiben wollen, um durch sie „die Menschheit zu erlösen". Recht treffend schreibt heute der „V. B." u. a.: „Das ganze politische Leben in diesem Staate der nacktesten und brutalsten Diktatur ist von einer Unruhe ergriffen, für die der letzte Prozeh gegen Sla dek und Genossen nur ei n Ausdruck unter vielen ist. Die Tatsache, dass verschiedene Gruppen der obersten Spitze der Sowjetrepubliken ein ander abschlachten, kann heute nicht mehr als ein Faktor für sich betrachtet werden. Sie ist im Gegenteil ein Beweis für jene Anschauung, dah die Spannungen, die sich auf allen Ge bieten des öffentlichen Lebens in der Sowjet union entwickelt haben, nach einem Ausweg drängen, der dann seinen Ausdruck findet in Erzessen, wie den Terrorprozessen gegen dir angeblichen 'Trotzkisten. Man kann gespannt sein, zu welchen Bildern der augenblicklich mit Erbitterung geführte Machtkampf zwischen den einzelnen Machtha bern in Moskau noch führen wird. Dir Sew jetkerker sind überfüllt, täglich finden neue Ver- baftungen statt. Wer wird Sieger in diesem Kampf um die Macht bleiben? Woroschilow oder Stalin? Oder letzten Endes doch einmal das russische Volk, das zu Tausenden des Hun gertodes stirbt, während seine „Regierung" allein für das Jahr 1937 insgesamt 30 Mil- „barden Rubel für neue Rüstungen ausgeben will. Gerade diese neuen Rüstungen sollten doch nun einmal der ganzen Welt die Augen darüber öffnen, was Ruhland eigentlich be- zweckt. Die Rede unseres Reichsministers Dr. Goebbels in Hamburg am letzten Donnerstag hat erneut auf dir Gefahr hingewiesen, dis ganz Europa vom Osten her droht. Wir in Deutschland können dem Führer nicht danlbar genug dafür sein, daß er uns vor russischen Zuständen und solchem Leid, wie es durch Mos kaus Schuld jetzt Spanien durchkosten muß, erspart hat. Nach wie vor ist aber die Be- lämpfung des Meltbolschewismns das aktuellste und wichtigste weltpolitische Problem und cs ist nur zu wünschen, daß recht bald ganz Europa erfüllt ist von dem Ruf, mit dem Dr. Goebbels am Donnerstag seinen Appell an die Völker und Staatsmänner Europas abschloß: Euro pa erwach«-! K. Lgt. „Dienerin des Bolles" Ausruf -es Reichspostministers uu die Gefolgschaft der Deutschen Reichspost Helferin am Werk des Führers Im Amtsblatt des Neichspostministeriums tvird folgender Aufruf des Reichspostministers Dr.-Jng. e. h. Ohnesorge veröffentlicht: Mit dem heutigen Tage ist mir durch das Ver- trauen des Führers das Amt des Reichspost ministerium und dem Reichspostministerium sonalunion zwischen dem Reichsverkehrs. Ministerium und dem Reichspostministerium beseitigt ist. Das durch diese Mahnahme von unserem Führer in die Deutsche Reichspost und die gesamte Kameradschaft gesetzte Ver trauen verpflichtet. Es verpflichtet in höchstem Maße: In allererster Linie und immer wieder gegenüber dem Führer. Seien wir uns dessen zu allen Zeiten bewußt, daß nur der Führer es war, der unser Volk vom Abgrund zurück- gerissen hat und Ler auch nun der Post, der alten wichtigen Berkehrsanstalt, den Kops wieder frei gegeben hat zu unbeengter, starker Borwärtsentwicklung. Wir haben nur auf ihn zu sehen als stärksten Hort für Volk und Reich und können Zuversicht und Stärke finden nur in dem Glauben au seine Sendung. Zum anderen müssen wir uns stets unserer besonderen Verpflichtung gegenüber den Volksgenossen bewußt sein. Ist doch der Postbeamte bei jedwedem Nachrichtenaustausch «der ins Vertrauen gezogene Dritte, dem der 1 'Versender der Nachricht seine geheimsten L insche und seine innersten Regungen im V Araucn auf Verschwiegenheit übergibt. N:mals darf das in uns gesetzte Vertrauen en täuscht werden. Schliesslich ab«: müssen wir unsere Ver, pflichtnng gegenüber unseren Kameraden erkennen. Es muß, soll er seine Aufgabe gegenüber der Volksgemeinschaft erfüllen kön, nen, der Personalkörper der Nachrichtenver- waltung das Vertrauen zu anderen, also zur eigenen Kameradschaft, selbst als ein hohes Ziel empfinden und zuhöchst stellen. Bleiben wir immer zusammengeschlossen zu dem engen Kameradschaftsblock, der dann auch dem Füh- rer in unserer Verwaltung ein zuverlässiges Werkzeug nationalsozialistischer Staatsfüh rung garantieren wird. Mit dieser Verpflichtung gegenüber Führer, Volk und meinen Kameraden trete ich selbst mein Amt an. Ich werde es in dem Geiste aus alter Tradition verwalten, der in der Post eine Einrichtung sieht, die nur der All gemeinheit und dem Knlturfortschritt des Volkes zu bienen hat. Nicht Dienerin irgend welcher Interessengruppen, sondern Dienerin des gesamten Volkes und stille Helferin am Werke unseres Führers zu sein, ist Aufgabe der Post. Mit dieser Aufgabenstellung grüße ich meine Kameraden ans Stadt und Land. TreuegeMnis der Reichrbanl Dr. Schacht beim Führer Berlin, 6. 2. Am Freitag nachmittag empfing, wie der „Völkische Beobachter" meldet, der Führer und Reichskanzler den Reichsbank- präsidentcn Dr. Schacht sowie Vertreter der Beamten, Angestellten und Arbeiter der Reichs bank. Dem Führer wurde eine Urkunde über reicht, in der dir Gefolgschaft der Reichsbank ihre Freuds und ihren Dank über die Be- Franlendsrs lm Zeichen des WSW. Zm Xsmpft gegen hunger unö XAte Wochenbericht Nr. 17 Der vorletzte Monat des laufenden Winterhilfswerkes 1936 37 sieht auch in unserem Frankenberg alle Kräfte in ungebrochenem Arbertseifer tätig, um auch diesem Auftrag des Führer» zum Wohle hilfsbedürftiger Volksgenossen zu einem vollen Erfolg zu verhelfen. Die dazu erforderlichen organisatorischen Arbeiten laufen dank der nimmermüden Einsatzbereitschaft all der vielen uneigennützigen Helfer der NSV. und ihrer ehrenamtlich tat gen Bürokräfte wie am Schnürchen. Eine musterhafte, dauernd nachgetragene Karthotek in der Geschäftsstelle der NSB. sorgt für eine gerechte Betreuung aller gemeldeten Volksgenossen und eine saubere Kassen- führuug gibt die Gewähr dafür, daß feder geopferte Groschen nuttbrlnaend und segensvendend angewendet wird. Die fortlaufend eingehenden Spenden, über die wir in unserem Taaeblatt regelmäßig quittieren und die stet« auf recht erfreulicher Höhe sich bewegenden Tammeleraeb- nisse beweisen, -aß unsere gesamte Einwohnerschaft in unbegrenztem Vertrauen zu dem WHW. steht und daß sie auch weiterhin gewillt ist, diese« Werk nach ihren Kräften zu fördern. Dazu hat sie am diesmaligen Wachend wiederum Gelegenheit durch den Ka «f der Bernsteinabzeichen, die von den Mitgliedern der NSKOB., des Kyffhäuserbundes, des Lnftsvort- und Luftschutz, verbände« und de« Nationalsozialistischen Deutschen Studenten-Bunde«. Wir haben im Laus« der letzten Tage mehrfach darauf hlngewieftn, daß di« Anfertigung dieser wunderschönen Ab zeichen Tansenden Volksgenossen der Bernstein-Industrie Monate hindurch Lohn und Brat ge geben hat. Haben diese Abzeichen also schon viel Freude gespendet und Not gelindert in der Zeit ihrer Herstellung, so soll nun ihr Verkauf im ganzen Reiche zum zweite» Male dazu dienen, Nöte zu bannen und Hilfs denen zu bringen, die auf unsere Kameradschaft der Tat angewiesen sind. Wir sind un« dessen gewiß, daß unsere Frankenberger Einwohnerschaft wie bisher auch diesmal wieder in vollem Umfang ihre Pflicht tun und keinen d«r AbzeichenverkLufer abweise» wird. Heute und morgen trägt in Frankenberg federmann da« schmucke Bernsteinabzeichen! Noch während diese Sammelaktion läuft, werden in der Geschäftsstelle der NSB. die Sammellisten für die am Montag beginnende Febrrar-Pfundsammlung verteilt. Wenn zum neuen Wochenanfang die Sammlerinnen der NS.»Fran«nschaft, de» Ehrlstlichen Frauendlenstes und des Albert,uwigverein« wieder an di« Türen klopfen, dann dürfen sie wohl erwarten, daß sie überall ein« Spende erhalten. Wir haben schon wiederholt darauf hingewiesen, welch wert- volle Unterstützung dies« Pfundspenden im Kampfe gegen Hunger und Kält« bedeuten. Wer emmal die Freude bei der monatlichen Verteilung der eingegangenen Spenden gesehen hat, wird immer wieder gern g«ben, hilft doch jede« einzeln« Pfund anderen wieder, einen Mittags- tisch zu bereite». „Dein« Kraft — Deinem Volke", das ist da« Losungswort de, WHW. für den laufenden Monat. Selen wlr «Ne dessen eingedenk und spenden wir all« wirklich nach unseren Kräften und nach dem Maße unserer Liebe für unser gesamte» Volk und unserer Kameradschaft-treue unsere« Mchste« gegenüber. Betrachten wir dies« Spenden immer al« ei« Zeichen de« Danke» an unseren Führer, der täglich für un» schafft und sorgt und der unser Deutschland wieder groß und frei gemacht hat. K. Lgt. MM Tagesspiegel Reichspostminijter Ohnesorge er- lässt einen Aufruf an die Gefolgschaft der Deut- scheu Reichspost, in dem er als Aufgabe der Post bezeichnet: Dienen» des gesamten Volkes und stille Helferin am Werk unseres Führers zu sein. ! 1 D i e Re ichs m i n i st e r Dar r e und D r. Goebbels und der Jugendführer des Deut schen Reiches, Baldur v. Schiraich rufen dazu auf, Schwimmbäder auf dem Lande zu schaffen. Zur Förderung des Schwimmsports wurde em Proxagandaausschuh gebildet. Die bayrische Zngspitzenbahn ist Besitzerin der österreichischen Zugspitzbahn ge worden. Ter bisherige britische Botschaf ter in Argentinien, Sir Neville M. Henderson, wurde zum Botschafter irr Berlin ernannt. Der englische AussenministerEden wird entgegen den Meldungen französischer Blätter in Paris nicht Halt machen, sondern sich direkt an .die französische Riviera begeben. Auf demProtest derbritrschenRe« gierung in Valencia wurde nÄgeteklt, dah möglicherweise ein „versehentlicher" Bom benabwurf auf die „Royal Oak" erfolgt sei. Englische Wochenzeitschriften nennen den Moskauer Theaterprozeh „eine Art staatlicher Lynchjustiz". Ein Rnndfnnkanfrnf der bvlüche- wistischen Brigade schreibt die Schuld an den gegenwärtigen Schwierigkeiten den bol schewistischen Anführern zu. Vor dem norwegischen Erzhafen Narvik tauchte ein sowjetrussisches U-Boot auf, das wahrscheinlich Spionage treiben sollte. Die holländische Regierung hat Belgien,Luxemburg und die skandinavischen Staaten zu einer Besprechung eiugeladen, um die engere Zusammenarbeit zwischen den Staa ten der Osloer Konvention zu gewährleisten. Eine Botschaft Präsident Roose velts an den Kongress, nimmt gegen das ver- allste Bundesgerichrssystem Stellung. freiung der Rcichsbank von den letzten inter nationalen Bindungen und ihre völlige Rück führung unter die Höhnt des Reiches zum Aus druck bringt. Die Urkunde hat folgenden Wort laut: „Tein Führer und Reichskanzler Adolf Hitler dankt die gesamte Gefolgschaft der Reichsbank in Ergebenheit und Treue für die Befreiung der deutschen Notenbank von letzten internationalen Bindungen. Dem Auslande ist das uns im Zeichen der Not und des Niederganges abgeprcsste Reckt, auf die Deutsche Rcichsbank als Träge.in Ler deutschen Währung Einfluss zu nehmen, wie der genommen worden. Tas deutsche Zen tralnoteninstitut ist nunmehr wicder völlig der Hoheit des Reiches unterstellt. Das ge waltige Befreiungsmerk de; nationalsozia listischen Deutschland ist damit zum Abschluss gekommen. Die Ncick^ank ist sich in alle» ihren Gliedern ihrer Verantwortung für Volk und Staat bewusst und hat es ste^ als ihre vornehmste Aufgabe angesehen, nur Deutschland zu dienen. Mit umso grösserer Begeisterung begrüs en es die Beamten, An gestellten und Arbeiter der Reichsbank, dah die Verbundenheit de; Noteninstitut; mit dem Reich auch nach aussen hin wieder un eingeschränkt in Erscheinung tritt, Unierdsm Eindruck der Erklärung vom 30. Januar 1937 gelobt die Gefolgschaft der Reichsbank in einmütiger Geschlossenheit von neuem dem Führer und Reichslänzler Adolf Hitler rück haltlose Einsatzbereitschaft und Pflichterfül lung im Dienste des Dritten Reiches." „Singapore uneinnehmbar" Nach einer Meldung des Londoner „Daily Telegraph" l-abcn die bei Singapore durch- geführten Manöver ergeben, dass Singapore zeden feindlichen Angriff zurückschlagen kann und damit uneinnehmbar ist. Der Versuch der ^blauen" Streitkräfte, die sich als vermcint- licher Feind 1200 Meilen südöstlich von Singa pore befanden Singapore einzunehmeu, iss völlig fehlgeschlagen. Die Truppen, die di« -Blauen" noch am Donnerstagabend an zwei Stellen landen konnten, wurden nach kurzem Kampf zmückgeworfen.