Volltext Seite (XML)
All»«, »N »öS Mm mWang... ZahrmiMonen alles Harz ward zu edlem deutschen Rohstoff: Bernstein Schmuckstücke aus goldgelbem Natur» bernstein werden am 6. und 7. Februar in den Straßen Deutschlands für das WHW. verkauft lverden. Sagen und Legenden umranken jenen gold- tzelben Edelstoff, den uns die Natur au Ost- hareuhens Küsten in so verschwenderischer Fülle spendet. Bernstein nennen wir ihn heute, ob- ckleich er gar kein „Stein", kein Mineral ist, Mmdern erhärtetes Harz, das aus den Stäm- »en riesiger Wälder stoß. Bor etiva 25 Mil» ßionen Jahren bedeckten diese ein festes Land, das heute vou den Wogen der Ostsee über- putet wird. Ist nicht an und für sich diese Entstehung -es Bernsteins geheimnisvoll genug? 25 Mik tionen Jahre sind immerhin ein Zeitraum, -en wir kurzlebigen Menschen uns kaum vor- -ustellen vermögen!' Aber, obwohl die Menschen vor etwa 3000 Jahren — so lange kennt und schätzt man den Bernstein als Schmuckmaterial — diesen seinen Ursprung nicht kannten, dichtete man ihm doch allerlei geheimnisvolle Kräfte an. Er sollte als Zaubermittel gegen Kriegs- und Rrankheitsgefahren wirksam sein; man trug ihn als glückbringendes Amulett. So ganz unrecht hatten übrigens die „Alten" nicht, denn noch heute wird die aus Bernstein abfällen erzeugte „Vernstcinsäure" als Heil mittel angewandt. Alte HanoerSiv^r ^5» sich durch größten- "Ns noch von dichten Urwäldern vevemes Land. An Oder und Weichsel entlang gingen jene Straßen, die man geradezu Bernstein straßen nannte. Denn der Bernstein war es, der jene Handelsleute veranlaßte, bis an das damals den alten Kulturvölkern des Mittel meeres sagenhaft erscheinende Nordmeer zu ziehen. Ihn handelten sie von den dortigen Bewohnern ein. Und diese Handelsleute brachten den Griechen auch die erste Kunde von den hochgewachsenen, bärenstarken, blon den, blauäugigen Menschen, die sie dort im „Nordland" angetroffen hatten. So vermit telte der Bernstein den Mittelmeervölkern die Kunde von unseren Vorvätern: Len Ger manen. Bereits zu Beginn ihrer Geschichte kannten und schätzten die Griechen den Bernstein. Schon als Achill und Odysseus wegen der schönen Helena um Troja kämpften, trugen die Frauen Halsketten und Armbänder aus Bernstein. Der Sänger Homer nannte ihn „Elektron". Der Name läßt uns aufhorchcn. Jawohl, die uns heute so unentbehrliche Na turkraft „Elektrizität" leitet ihren Namen davon her. Denn als man ihre magnetischen Eigenschaften entdeckte, verglich man sie mit der Anziehungskraft, die der Bernstein bei leichter Reibung zeigte. Jeder Käufer eines WHW.-Bernsteinabzeichens kann sich leicht davon überzeugen, man reibe es am Jackett» iirmel und halte es an einige leichte Papier- stückchen; alsbald werden diese am Bernstein hängenbleiben. Noch heute wird der Bernstein, den die Wogen der Ostsee bei heftigen Stürmen an den Strand geworfen haben, aus dem Sand aufgelesen oder mit dem „Kescher" oft unter Lebensgefahr aus den noch hochgehenden Fluten gefischt. Jetzt allerdings wird der größte Teil im bergmännischen Tagebau, vor allem in der Gegend von Palmnicken ge wonnen. Bagger ränmen das „Deckgebirge" fort und legen die bernsteinführende „Blaue Erde" frei, aus der der kostbare Stoff in mehrmaliger „Wäsche" gewonnen wird. Wer Lenkt hierbei nicht an die Goldwäscherei? Und tatsächlich nannte man im Altertum den Bernstein auch „germanisches Gold"! * Tausend fleißige Hände haben seit Monaten die wunderhübschen Bernsteinschmuckstücke her gestellt, die am 6. und 7. Februar bei der Straßensammlung für das WHW. verkauft werden. Auf diese Weise erhält der Spender, der durch seine Gabe die Not bedürftiger Volksgenossen lindern hilft, eine wertvolle Gegengabe aus edlem deutschen Rohstoff, aus Bernstein, dem „germanischen Gold". Max Peschmann. Die nächste Neichsstraßensammlung des Win terhilfswerks wird von der NSKOV, dem Kyffhäuserbund, dem Luftschutzbund, dem Stu dentenbund und dem Luftsportvervand durch geführt. Zum Verkauf gelangt ein schönes Bernsteinabzeichen in verschiedenen Ausführun- Stellt Räume ml» Material 1 für den RelHsberusswsttlamps zur Berfägung Der Minister für Wirtschaft und Arbeit, Pg. Lenk, und der Gauobmann der Deutschen Arbeitsfront, Pg. Peitsch, wenden sich in einem Aufmf an die sächsischen Betriebs führer und Meister mit der Aufforderung, auch den diesjährigen Rei chsberufs wett kampf der Jugend wieder mit allen Kräften zu unterstützen. In dem Aufruf heißt es: Erneut stehen wir vor dem gewaltigen Jahreswerk der deutschen Jugend — vor ihrem Reichsberufswettkampf, zu dem die sächsische Jugend ntit einer Teilnehmerzahl von allein 130 OM Jugendlichen in diesem Jahre, gegen über einer Zahl von 80 OM Jugendlichen im Vorjahr, antritt. Sie zeigt damit, daß durch die Erziehungsarbeit der Deutschen Arbeitsfront und der Hitlerjugend das Verständnis für die gen. Hier sieht man eines der Abzeichen in mitten der verschiedenen Organisationen. Links: Luftsportverband; Mitte: NSKOV; rechts: Neichslustschutzbund; links: Studentenbund und rechts: Kyfshäuserbund (Scherl-Bilderdienst-^ Zur kommenden Neichsstraßcnsnmmlnng des Winterhilfswerks Die teile UndW isl di, berufliche Leistung in ihren Reihen mehr und mehr um sich greift. Das festste!len zu können muß allen eine Genugtuung und Freude sein. Mit dem Willen der Jugend allein kann jedoch der Reichsberufswettkampf nicht durch- geführt werden. Wenn all die Jungen und Mädel in möglichst rascher Zeitfolge ihre be- rufspraktischen, becufstheoretischen rind weltan schaulichen Prüfungen oblegen solle», dann müssen ihnen geeignete Werkräume, Werkzeugs und Materialien zur Verfügung gestellt werden. Helfen Sie, wo es Ihnen möglich ist! Weisen Sie die Wettkampfleiter des Reichsberusswett- kampfes nicht ob, wenn sie mit der Bitte um Unterstützung an Sie herantreten! Der Reichs- berufsu ettkaMps, der die Grundlage zum wei teren Ausbau oller Berufsausbildungsmatz nahmen schaffe», soll, «ist sticht nur Sache der Jugend, sondern er geht kn erster Linie SÄ mit an. Wenn die drohende Gefahr des Fach arbeitermangels abgewendet werden soll, dann sind wir in erster Linie auf den Leistungswillen! der Jugend und auf ihren Drang zur' Selbst verantwortlichkeit angewiesen. Am Reichsbe rufswettkampf will und kann die Jugend wach sen. In seinem Rahmen Hot sie Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Ihre Auf gabe, Betriebsfüyrer, Meister und Lehrherren ist es, diese gesunden Bestrebungen der Jugend zu hegen. Hier ist der Ansatzpunkt für olle wirt schaftlichen Auf- und Ausbaumatznaymen. DÄ innere Einstellung der Jugend zum Beruf, die iin Reichsberufswettkampf ihren Ausdruck und ihre Vertiefung findet, ist die Grundlage zue Leistungssteigerung und damit zum wirtschaft lichen Wiederaufstieg Deutschlands. Sianfu in der Sa«d der Kommunisten Rückkehr Tschanghsueliangs gefordert London, 3. 2. Zu neuen kommunistischen Unruhen kam es, wie Reuter berichtet, in Sianfu. Kommunistische Elemente rissen di« Macht über die Stadt an sich, schlossen dis Stadttore und leisteten den Regkerungstrup- pen, die einrücken wollte», Widerstand. Sie fordern außerdem die Rückkehr von Marschall Tschanghsueliang. Erst kürzlich mutzte dir chinesische Nationalregierung unter Einsatz vieler Truppen und langwieriger Verhandlungen einen kommunistischen Aufstand in Sianfu nie derschlagen. 8Ionä« tlssr bs- * besonäerer pklegv. dlan es äaöer nur mit IMteln, äio kein tlikaU unä keine Ksikssita Im Kam eurückiassen unä äskür sorgen, äsO es nictit narüäunkelt, also mit kür Slonäinen besonders ru empksbien: Ldvvmrkopf-Lämumpon „tismiile" 20 M. LcMverekopk-kxtrs-SIonä mit Slonäver^"' Arrut au5 Heberne Urheber-Rechtsschutz durch Verlag Oskar Meister, Werdau i. Sa. 29 (Nachdruck verboten) 12. Viel Zeit zum Kopfzerbrechen blieb ihr aber nicht, denn im Wohnzimmer waren schon alle beim Tee versammelt. Dore und Kurt Theytz hockten in der ver liebten Stellung zweier zärtlicher Wellensittiche auf der Couch. Brigitte war mit einer Hand arbeit beschäftigt, deren Muster Graf Raren im höchsten Matze zu interessieren schien. Flau von Kaltem empfing Flora mit einer Tasse heißem Toe und fragte, ob die Schlittenfahrt schön gewesen sek. Fräulein Hillen aber vergaß die Antwort über das Bild, das Giga Almeida bot. Die Brasilianerin stand mitten im Zimmer j und sah, kurzweg gesagt, großartig aus. Bernt von Brandis starrte sio bewundernd an und Flora selber war einfach paff. Giga trug ein enges, schwarzes, unten weites Seidenkleid, das mit Silber garniert war. Es war im Stil zwischen Abendtoilette und Tanz kleid gearbeitet, die dunklen Farben dämpften .ihr zigeunerhaftes Aussehen aus die vorteil- f haftest« Weife. Sie bewegte gmzws einen sgroßen roten Federsächer und lies aus Flora zu, als sie deren verblüffte Mene bemerkte. „Ich haben mir hevausgesucht Mein schönstes Kostmst," hauchte sie ihr ins Ohr. „Und nun, passen Söe auf, ich werden ihn „austauen"!" Flora hatte 'Gigas „AuftauprogrceMm" be reits vergessen, aber die Vvastkicmerm schien! entschlossen, Otto Ravens Eroberung konsequent durchzuführen. Na, das kann ja Mt werd«,», dacht« Mora niedergeschlagen. Die Person siebt wirklich Meb- Hast aus. Bernt Brand» fallen fast vor Bewunderung die Augen aus dem Kopfe, und der Raven ist ja schließlich auch nur ein Man». Sie schielt« zu dem Grafe» hin, der Brigitte verlassen hatte und einem Winke seiner Tante gefolgt war. „Fräulein Almeida ist bildschön, nicht wahr, Otto?" Natürlich hatten Gigas gespitzte Ohren das Lob gehört. Sie trippelte graziös auf Rave» zu und drehte sich wie ein Püppchen vor ihm. „Gefallen Ihnen das Kleid, Graf?" fragte sie kokett. „Oh, es gefällt mir sehr gut." i „Und wie stehen es mir, he?" i Glücklicherweise wurde Otto Raven der Ant wort überhoben, denn Egbert Haltern, Hans und Theo Hatzfeld traten «in. Der letzter« trug ein Paar hochhackige, winzige Schuhe. „Schöne Senhorita, Ihre Dienerin hat mir diese Feenpantöffelchen ausgehändigt. Hoffent lich sind es die richtigen?" „Es sind! Ich kann nur tanzen in Schuhe mit ganz Hohm Hacken. Noch höher wie diese. Sehen her, Senhorita Hillen." Di« Frag« ging zwar an Floras Adresse gemeint waren aber die anwesenden Männlich keiten, und für deren Augen wurde jetzt auch der Seidenrock gerafft. Schlanke Fühchen in roten Seiden strüMpfen wurden sichtbar, schmale Fesseln und «in hübsch geformtes Bein. 'Theo Hatzfeld stieß «men hörbaren Seufzer aus und Egbert klemmt« sich das Einglas ins Auge. i ^FiaMiotz! " Lobt« «r. „Warum denn? Man wild sich doch noch über einen hübschen Anblick freuen dürfen?" „Ruhe!" schnauzte «ihn. Flora leise, aber mit Nachdruck an. > „Nein, darf man Nicht!" verbot Fräulein Hillen wütend. Egbert seirte. ' Giga Almeida ließ sich in einen Sessel nieder und fragte, indes ihre Augen zu Otto Raven hingmgen: ,, „Wer helfen mir anziehen meine Tanz schuhe?" " Der Graf blieb stocksteif stehen. Egbert wollte diensteifrig Hinzustürzen, aber Flora stellte ihm ei» Vein, so daß er stolperte. Theo Haßfeld und Bonzo Brandis machten das Nennen gleichzeitig. Jeder bekam einen Schuh, den sie rechts und links an Gigas Füßchen streiften. „So'n alberner Quatsch!" brummte Hans Raven Flora ins Ohr. „Was will sie den» aufführcn? Ne Bariete'vorstellung?" Flora gab keine Antwort, sondern sah Frau von Haltern an. Die las den Spott in Fräu- lem Hillens Augen, fand innerlich die ganze Szene unpassend, sagte aber doch nachsichtig: „Die Senhorita ist wirklich zu drollig, nicht wahr?" Die Brasilianerin stand auf und probiert« ihr« Schuhe. „Fein. Jetzt ich brauchen Musik. Haben ein Grammophon und Tanzplatten?" „Grammophon habe» wir nicht", sagte Haus Raven, der auf das Kommend« neugierig mar. „Aber ein Radio. Ich stell« es ein.'' Der Junge bastelte cm dem Apparat herum. Pfeifen, Sausen, Quäke» meldete» sich. Dau» hatte er eiirs Station emgefangsn und eine näselnde Stimm« sagte: „Wir geben Ihne» jetzt bi« letzte» Tagesnachrichten. Das Resultat der französischem Kommerwahlsir — —" „Keine Politik, bitte!" riefen die Damen Mit schöner Einstimmigkeit. „Such' inal eine ausländische Stativ», Hans!" Srrr — rrr — tüt — tüt — tüt — srrr — hu — tüt — Musikfetzen — näselndes Fran zösisch, dann spanische Laute. Irgend jemand schnurrte, offenbar in höchster Begeisterung, ganze Sätze herunter. Hai» wollte meiter- drelpm, aber die Senhorita unterbrach ihn: „Halten am! Das will ich hören!" „Was ist's denn? Was sagt er? Avas ist los?" ries ei» allo duicheinaiider. „Der Mann künden folgendes: Gestern ist der bekannte brasilianische Flieger Cesare Ri- beida zu einem Nonstop-Flug aufgestiegen, um Weltrekord zu brechen. Entgegen seiner ur sprünglichen "Absicht, den Flug allein zu machen, hat Ribeida mitgenommen einen Passagier cm Bord", übersetzte die Seuh-vrita. „Was sagen er noch, Hans?" Aber der Zunge hatte, aus lkebermut oder mit Absicht, de» Skalenknopf berührt und dis Stimme verschwand. „Ah, unser Ribeida wird brechen de» Welt rekord!" rief Giga begeistert. „Kennen Sie ihn persönlich?" wollte Hans Raven wisse». „Natürlich. Er verkehren i» meme Haus viel, viel. Er sei» eine intime Freund von Vetter Jose Marco." >Der Revolverfritze! dachte Flora. „Suckln noch einmal, Hans!" befahl dis Senhorita. Der Junge bastelte herum, aber die spa nische Stimme meldete sich nicht wieder. Wien kam und verkündete: „Wir senden Ihnen Opernariem Leider hat die bekannte dramatische Sängerin MW Wie ser wegen Indisposition absage» müsse» —" „Interessiert uns nicht, Haus! Wir wollen Tanzmusik hören!" Die bekam man nun auch endlich und hatte Glück. Offenbar ivar Madrid eingefangen worden, denn mit vielem Ole nnd Kastag- nettengeklcrpper rasselte ei» spanischer Tanz herunter. Die Senhorita legte den staunenden Zu schauern einen Fandango hin, daß ihnen die Augen übergingen. Ihre Seidenröcke raschel ten, der rote Fächer flatterte aus und ab wie em fremder Vogel, und die schlanken Beine in den roten Strümpfen wirbelten nnr so. Als die Vorstellung beendet war, brachen alle in ein ehrliches Beifallsklatschen aus. So gar Flora Hillen. (Fortsetzung folgt.)