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W. zahr-an- zreltar, den 8. zavvar mr nachmittags «r. « »ar SrMenderger Tageblatt ist dar zur BekSfsentlichnng der amtlichen »e«anntmachun-en der Amtshauptmanaes ,a W-a md des Ersten Mrgermelsterr d«r Stadt Frankenberg be-Srdlicherseitr bestimmte Blatt „»»e «l«fe «erNn-0tom Hat ft« vewüftrt Douljlklands Standpunkt In der ipanlsrtion ftrolwllllgen- ^rage Die crllnNvort an London ÄtntienS «tettungnaftme gleiMfaNS NverrelMt Bei toialer Lösung aller Fragen zur Mitarbeit bereit Dem britischen und franzöiischen Botschafter in B rlin ist die Antwort der Rekchs- regieruna auf die von ihnen vor kurzem übermittelten Vorschläge ihrer Regierungen hinsichtlich der Verhinderung des Zus roms von Freiwilligen nach Soanien mktgeteilt worden. Die Antwort der Reichsrsgierung ist im Benehmen mktderitalienischen Regierung versaht worden, die gleichzeitig eine entsprechende Antwort erteilt. Die deutsche Antwort hat folgenden Wortlaut: Dem britischen und französischen Botschafter in Berlin ist die Antwort der Reichsregierunz auf die von ihnen vor kurzem übermittelten Vorschläge ihrer Regierungen hinsichtlich der Verhinderung des Zustroms von Freiwilligen nach Spanien mitgcteilt worden. Die Ant wort der Reichsregierung istimBcneh m e n mit der italienischen Regierung verfaßt worden, die gleichzeitig eine ent sprechende Antwort erteilt. Die deutsche Ant wort hat folgenden Wortlaut: „1. Die deutsche Negierung muß zunächst ihrem Befremden darüber Ausdruck geben. Laß die königlich britische und die fran zösische Regierung cs für notwendig erachtet haben, neben dem Verfahren des Nichtein- mischungsausschusscs zum zweiten Male einen besonderen direkten Appell au andere in die sem Ausschuß vertretene Regierungen zu rich ten. Die den Gegenstand dieses Appells bil dende Frage, das Verbot der Teilnahme frem der Freiwilliger an den Kämpfen in Spanien, steht zur Zeit in dem Londoner Ausschuß zur Beratung. ' Es ist nicht abzusehen, inwiefern diese Be ratungen durch die Methode derartiger beson derer diplomatischer Aktionen einzelner Re gierungen gefördert werden könnten. Hält man aber daS Verfahren in dem Ausschuß für die Beratung der spanischen Frage nicht für ausreichend oder zweckmäßig, dann wäre es im Interesse der Klarheit und Einheitlichkeit der Behandlung dieser Frage besser, auf eine Fortsetzung des Ausschutzverfahrens über- Haupt zu verzichten. L Die deutsche Regierung mutz sich dagegen verwahren, Satz durch den neuen Schritt der königlich britischen und der französischen Re gierung der Eindruck erweckt wird, als ob das Problem der fremden Freiwilligen im spani schen Bürgerkrieg von Deutschland verschuldet oder auch nur verkannt worden wäre. Sie stellt deshalb erneut fest, daß sie und die könig- lich italienische Regierung es waren, die von Anfang an die Verhinderung der Ausreise von freiwilligen Teilnehmern an den sponi- schen Kämpfen gefordert haben, und daß es andererseits die königlich britische und die französische Regierung waren, dir ein solches verbot ablehnten. 3. Die anfängliche Haltung der königlich bri tischen und der französischen Negierung in dieser Frage ließ sich nur so erklären, daß beide Regierungen in dem Zustrom von Frei- willigen keine unzulässige Einmischung in di« spanischen Angelegenheiten schon wollten. Wenn Lie beiden Regierungen jetzt einen anderen Standpunkt cinnehmen, so muß sich die dentsche llkegierung ernstlich fra gen, ob das vorgcschlagene Verbot im gegen wärtigen Zeitpunkt nicht faktisch eine ein- seitige Begünstigung der die natio nale spanische Regierung bekämpfenden Ele- mente zur Folge haben würde. Nach dem UlEtelangen ungehinderten Zustrom bolsche ¬ wistischer Elemente ist es in der Tat schwer, sich des Eindrucks zu erwehren, daß das Ver bot jetzt allein der bolschewistischen Partei in Spanien zugute kommen würde, die offenbar hinreichend mit fremden Freiwilligen aufge füllt ist. 4. Da aber die deutsche Regierung von An fang an für die Verhinderung des Zustroms von Freiwilligen nach Spanien eingetreten ist, ist sie auch jetzt noch bereit, alle diesem Ziel dienenden Maßnahmen zu unterstützen. Sie muß dabei jedoch die Erwartung aussprechen, daß nun aber auch alle Möglichkeiten für eine^ direkte oder indirekte Einmischung in die spa nischen Kämpfe ein für allemal ausgeschlossen werden. Deshalb macht sie ihre Zustimmung von der Voraussetzung abhängig, daß s) die beteiligten Staaten sich zu gleicher Haltung entschließen, b) mich Sie Lösung der sonst noch mit der in direkten Einmischung zusammenhängende» Fragen unverzüglich in Angriff genommen wird, und c) alle beteiligten Regierungen einer unbedingt wirksamen an Ort und Stelle bnechzuführenben Kontrolle der zu Verein- s baeanL«, Verbote Anstimmen. Die Leutschc Negierung wird ihren Ver treter in dem Londoner Ausschuß anweisen, auf dieser Grundlage di« weiteren Verhand lungen zu führen. Sollte über die Verhinde rung der anderen Formen der indirekten Ein mischung eine Einigung nicht zu erzielen sein, so müßte sich die deutsche Negierung Vorbehal ten, ihre Stellungnahme zu der Frage der Freiwilligen erneut zu prüfen. Die beste Lösung des Freiwilligenproblems würde nach Ansicht der deutschen Negierung erreicht werden, ivrnn es sich ermöglichen ließe, alle nichtspanischen Teilnehmer an den Kämp- > fcn, und zivar einschließlich der Politischen Agi tatoren und Propagandisten, ans Spanien zu entfernen, nm so den Zustand vom August vorigen Jahres wicdcrherzustellcn. Die Leutschc Regierung würde es sehr be grüßen, wenn in dem Londoner Ausschuß so fort geprüft würde, in welcher Weise eine solche Maßnahme wirksam durchgeführt wer den könnte. Sic ist ihrerseits bereit, hierbei in jeder Beziehung mitzuarbciten. - * Mens SNuMWe Die italienische Antwort besagt nach einem Hinweis auf die merkwürdige Bcfragungs- mcthode u. a.: In den Besprechungen, die in folge des französischen Vorschlages der ,,Nicht einmischung" stattgefundcn haben, hatte die italienische Negierung wiederholt und aus drücklich von Anfang an deutlich darauf hin- gcwicsen, und zwar ebensowohl bei der fran zösischen Regierung als bei der englischen, daß die „Nichteinmischung", wenn sie nicht in ge fährlicher Weise ungeeignet und unwirksam bleiben solle, sich nicht ans die Formen der > direkten Einmischung beschränken dürfe, son dern auch auf die „indirekte" Ein mischung ausgedehnt werden müsse und insbesondere neben den finanziellen Hilfen und der Propaganda auch die Entsendung von Freiwilligen einzuschließen habe. Am 1«. August schlug Graf Ciano de» Zu satz des folgenden Paragraphen zu dem „Er klärungsentwurf" vor, den ihm der franzö sische Botschafter übergeben hatte: „omissis ..... Die Regierungen verpflichten sich, in ihren Gebieten weder öffentliche Sammlungen noch Werbung von Freiwilligen für Lie beide» streitenden Parteien zuzulassen." Die fran zösische Negierung hielt jedoch ihren eigenen Entwurf vollkommen aufrecht. Weder von französischer noch von englischer Seite zeigte man sich dem italienischen Vorschlag geneigt. Die italienische Regierung nimmt an, daß die von der britischen Regierung vorgeschla gene Vereinbarung allgemeinen Charakter haben, das heißt, von allen Regierungen an genommen und außerdem einer wirksamen Kontrolle unterworfen werden muß, damit keine Zweifel über ihre allseitige und voll ständige Anwendung entstehen könne; eine Kontrolle, die aus klarliegcnden Gründen nach ihrer Meinung so zu verstehen ist, daß sie in den Häsen und an den Zugangsstelleu zu Spanien zu erfolgen hat. Sie ist daher bereit, ihrem Vertreter im Londoner Ausschuß Weisungen in dem angegebenen Sinn zu er teilen, damit durch den Ausschuß die zu dem Zwecke erforderlichen Vereinbarungen getrof fen werden. Die italienische Regierung bestätigt auch bei dieser Gelegenheit ihre Ucberzcngnng von der Wirksamkeit der Methode, die sie von An fang an vertreten hat: das heißt, daß mehr als je eine integrale und totale Behandlung des Problems der Nichteinmischung, und zwar in ihren direkten wie indirekten Formen notwen dig ist. Wenn Ler Vereinbarung über die Freiwilli gen nicht schleunigst diejenige folge» sollte (und besonders über die Propaganda und über die finanziellen Hilfen und in einer Art, die genügende Garantie für ihre Anwendung bietet), so könnte dieser Umstand nicht ohne Rückwirkungen bleibe», und die italienische Negierung würde sich gezwungen sehen, die Frage erneut zu Prüfen. Die italienische Regierung wünscht diese ihre Bemerkungen zu unterstreichen, auch in der Absicht, zur Anwendung derjenigen Maßnah men anzuregen und sie zu beschleunigen, von Lenen allein die Erfüllung derjenigen Ziele der Ordnung und Normalisierung zu erhoffen ist, die zu erreichen ihre Absicht, und sie zwei felt auch nicht, die der anderen Regierungen ist. Zu diesem Zweck und unter Zugrundelegung dieser Auffassung beehrt sich die italienische Regierung, zum Schluß zu bemerken, daß so- fern man nun die Frage auf den Stand zu- rückbringen will, auf dem sie im nbgelaufcnen August war, das beißt, sofern die Regierungen sich einigten über die Opportunität, vom spa nischen Gebiet alle Nichtspnnier, Kämpfer, Politische Freiwillige, Propagandisten und Agitatoren, zu entfernen, wäre die italienische Regierung bereit, ihre Unterstützung einer solchen Initiative zu leihen, die der Nichtcin- mischungsausschuß in London sofort prüfen müßte." Die Note weist dann darauf bin, daß in ihrer Aktion die italicnisckie Negierung stets im Einverständnis mit der dentschrn Regie rung varging, und die Stellung des italieni schen und des dtutschen Vertreters im Lando- nrr Ausschuß sich immer auf gleu„rr k.n.c hielte i. Mzer Tagesspiegel Die Antwort der Reichsregie« rung auf die britischen und französischen Vor schläge zur Verhinderung des Zustromes von Freiwilligen nach Spanien ist gestern über reicht worden. Tie Antwort der Reichsregie rung ist im Benehmen mit der italienischen Regierung versaßt worden, die gleichzeitig eine entsprechende Antwort erteilte. Die Bemühungen der Retkungs- erpedition zur Betreuung der Bergsteiger Frey sind vom Führer mit lebhaftester Auf merksamkeit verfolgt worden. Der Führer lieh sich laufend über den Stand der Rettungs- arbeiten unterrichten und stellte einen gelande gängigen Kraftwagen zur Verfügung, durch den der Transport für die Rettungsmannschaf ten wesentlich erleichtert werden konnte. Die Königin der Niederlande hat dem Prinzen Bernhard zur Lippe-Biesterfeld den Titel Prinz der Niederlande verliehen. Das amerikanische Staatsdepar tement erklärte, daß der auf dem Wege nach Spanien befindliche Dampfer nur 8 Flugzeuge im Werte von 720 000 Dollar an Bord habe. Der Rest der Waffensendung im Werte von über 2 Millionen Dollar liege noch in Ame rika. Weitere Verschiffungen nach Spanien würden von keinem Hasen der Vereinigten Staaten mehr erfolgen können. Wie Außenminister Spaak im Auswärtigen Ausschuß des belgischen Senats mitteiltc, sei wegen der Ermordung des belgischen Botschaftsmitgliedes in Madrid eine neue Note an die Noten abgegangen, in der moralische Genugtuung und materieller Schadenersatz gefordert werden. Weiter heißt es dann u. a.: Die britische und die französische Regierung waren in den verflossenen Monaten nicht der Auffassung, daß der Zustrom von Freiwilligen als ein Akt unerlaubter Einmischung in die spanischen Angelegenheiten verboten werden müßte. Sie nehmen jetzt einen anderen Standpunkt ein und unterstreichen noch dessen Dringlichkeit. Die italienische Negierung kann nicht um hin, hervorzuhcbcn, daß bei der gegenwärti gen tatsächlichen Lage und in Berücksichtigung der in der Zwischenzeit erfolgten Einreise von fremden Freiwilligen i» Spanien, das vor- geschlagcne Verbot zur Folge hätte, einzig und allein die der nationalen Regierung feindliche Partei zu begünstigen, die nunmehr hinreichend mit fremden Elementen versehe» ist, die ihre Reihen verstärkt haben. Die italienische Regierung ist indessen be reit, darauf einzugehen, daß die Frage der Freiwilligen, wie gewünscht, Gegenstand einer besonderen Vereinbarung bildet, die deren Werbung und die Abreise von einem nahen Termin an verbietet. Die Texte der beiden Noten der deutschen und italienischen Regierung sprechen in ihrer Klarheit und Deutlichkeit für sich. Trotz des verschiedenen Wortlautes sind sie in ihrem sachlichen Inhalt und in ihren positiven Fest stellungen in sich übereinstimmend. Sie stellen die erstaunliche Tatsache fest, daß zwei Rc- giernngen, die in dem Londoner Nichtcin- mischnngsausschnß vertreten sind, sich daS Recht hcrausnehmen, von zwei anderen Staa te», die gleichfalls dem Ausschuß angehören, besondere Zusicherungen zu verlangen in einer Frage, die nur eine», wenn auch wesentlichen Punkt des ganze» Nichteinmischungsproblcms behandelt. Diese merkwürdige Einstellung der beiden Regierungen ist um so erstaunlicher.