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Frankenberger Tageblatt W. zahraani Rltiwoch. dm ra. zaiiuar M7 nachmittags «k. lö A»,,ig,»pr,i«! I MMImeNr Höh- -inlholtlg «s IU2I breit) 8 Pfennig, Im T-rlteN I— 72 mw breit) ^0 Psennlg. RablUMasi«! X. Für Na<bwel» und Vermittln», ÄS Pfennig Loildergebühr. PoftschtiNmNo: Leipzig rsrol. «em<t»»«girokonto: Frank,nbrrg. Fernspp. SLS. — rrah»«nschrtft! Tageblatt Jrantenbergfachfe». Das Sraulenb-rg« r-a-dl-tt ist dar W «eröftMWW d« «mttichen »« und der Elften Wraermeistekr der Stadt granteaderg dehordlicherseitr destlmmte «tat« Ta» Tageblatt »rscheln, an I-dcm Werllag i wr-»aI»-««N<a»pre>» - ».»0 Ml. »ei «bholttna in den «»»gabefleilen de« Landgebleied Ii> Psg. mehr, bei 3ntrait»na Im Stadtgebiet Ib Psg. Un Landgebict ro Psg. Botenlobn. «»chenkarten SV Pf., Slnzelnummer IVPf-, SannabendnnnimerLVPf. Dr. Hjalmar Schacht «ft Zahre alt (Scherl-Bilderdimst-M.) Am 22. Januar vollendet Dr. Schacht sei» VO. Lebensjahr. Schon in jungen Jahren konnte er dank seiner außerordentlichen Fähig keiten zu führenden Stellungen aufsteigen. Mit knapp 32 Jahren wurde er bereits zum stellvertretenden Direktor der Dresdner Bank bestellt. In weitesten Kreisen, nicht nur des Inlandes, wurde Dr. Schacht durch die Sta bilisierung der Mark bekannt, an deren erfolgreicher Durchführung er als Währungskommissar und Reichsbankpräsident hervorragenden Anteil hatte. Seit jener Zeit widmet Dr. Schacht seine Kraft dem Kampf nm die politische und wirtschaftliche Gleich berechtigung Deutschlands und der Verbesse rung und Sicherung der materiellen Grund lagen für die Wohlfahrt des deutschen Volkes. Es ist unmöglich, an dieser Stelle alle Ver dienste Schachts aufzuführcn. Nach der Wäh rungsstabilisierung galt seine Sorge u. a. dem Aufbau eines leistungsfähigen' Geld- und Kapitalmarktes, wobei er alles daransetzte, die Zinssätze, soweit als damals möglich, herab zudrücken. Mit Erfolg trat er für das Wie dererwecken des in der Inflation weitgehend verlorcugegangencn Sparsinnes und für eine einheitliche Bewirtschaftung der öffentlichen Gelder ei». Seine schonungslose Kritik an der damaligen finanziellen Mißwirtschaft der öffentlichen Hand und seine Warnungen vor einer übermäßigen Hereinnahme von Aus landskrediten, insbesondere kurzfristigen Aus landskrediten, wurden leider erst ernst genom men, als es zu spät war. Nachdem Dr. Schacht im März 1930 vom Amt des Reichs- bankpräsidcntcn zurückgctreten war, im tief sten Grunde deshalb, weil er cs mit seinem Gewissen nicht vereinbaren konnte, eine Politik mitzumachen, die mit all ihren Schwä chen zum Zusammenbruch führen mußte, stellte er, frei von allen Politischen Bindungen, seine Energie und seinen Namen in den! Dienst eines leidenschaftlichen Kampfes nur , Bss seitigung der Tribute. Unge- heure^ Aufsehen in der Welt erregte seine --'^""Osreihe in Amerika, in der er das Ende der Reparationen anküudigtc, und sein 1931 erschienenes Buch über dieses Thema, ins deiner gleichzeitig die Fehler des marxistischen Systems in glanzender Weise geißelte Seine Erkenntnis der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Notwendigkeiten läßt ihn den Weg zn Adolf Hitler finden, für den er nun mehr daS ganze Gewicht seiner Persönlichkeit in die Waagschale wirft. Seitdem Dr. Schacht zum zweiten Male oas Amt des R c i ch Sb a n k p rä s i d c n t e u übernommen hat (März 1933) und seitdem er mit der Führung der Geschäfte des Reichs- w i r t s ch ckf t s m i n i ste rs beauftragt ist (Sommer 1933), steht er in der vordersten Reihe der für die Geschicke dcS deutschen Vol kes verantwortlichen Männer und meistert mit sicherer Hand die vom Führer gestellten gewaltigen Aufgaben. Voll Staunen hat z. B. die Welt in den letzten vier Jahren ge sehen, wie er auf völlig neuartigen Wegen die finanziellen Probleme der Arbeitsbe schaffung nnid Wchrhaftmachnng bewältigte, »ünc die Grundsätze einer gesunden Wäh- Englands AustenniiiUster beschäftigt sich mit Äeutfihland Gden verlangt einen „uniniszverftändlichen" willen zur Iusainmenarbeit aller Völker, an dem es in Deutschland nie gefehlt hat 1937 ein Mr schwieriger nationaler Probleme London, 20. 1. (Funkspr.) Außenmini ster Eden gab am Dienstag abend im Unter haus eine längere Erklärung zur außenpoliti schen Lage ab. Er stellte zunächst fest, daß in England und vielen anderen Ländern heute ein größere; Be mühen als in den vergangenen Jahren zu ver zeichnen fei, die Probleme der internationalen Beziehungen zu verstehen. Auch das volkstüm liche Interesse am Frieden sei größer. Leider verhindere das Fehlen einer „vollständigen Freiheit" im internationalen Gedankenaustausch zwischen allen Ländern die volle Entfaltung der Weltmeinnng. Das müsse bedauert werden, weil die englische Regierung überzeugt sei, daß der Wunsch der Völker nach Frieden so groß sei, daß die Gefährdung des Friedens zum großen Teil verschwinden würde, sobald die Schranken niedergebrochen seien, die die freie Rede behinderten. Das Jahr IS37 werde ein Jahr akuter schwieriger internationaler Probleme, aber auch ei» Jahr der internationalen Mög lichkeiten sein. II« 4ZSILSI Die gegenwärtige Lage in Spanien über schatte z. Zt. alle anderen Ereignisse. Obwohl der Konflikt mit unverminderter Heftigkeit an dauere, fei die Gefahr, daß Europa in einen Krieg verwickelt werde, endgültig vermindert, wen» auch noch nicht völlig beseitigt. Nachdem Eden noch einmal daraus hinge wiesen hatte, daß sich die britische Politik der Einmischung widersetze, erklärte er, niemand dürfe glauben, daß als Ergebnis des spanischen Krieges irgend eine ausländische Macht Spa nien auch nur für eine Generation beherrschen und die spanische Außenpolitik lenken werde. Das sei von allen denkbaren Ergebnissen des spanischen Krieges das unwahrscheinlichste. Im ganzen gesehen, sei die Einmischung in Spanien nicht nur übel vom Humanitären, son dern auch vom politischen Standpunkt. Das britische Interesse bei diesem Konflikt bestehe nicht darin, daß Spanien eine besondere Re- giernngsform der Linken oder Rechten haben müsse. Das würde eine Beteiligung Englands an dem „Krieg der Ideologien" bedeuten, den es selbst verurteilt habe. Tie Regierungsform in Spanien müsse eine Angelegenheit des spa nischen Volkes und von niemand anders sein. GSring tiver Seine römisGe« BeffpreGungen Volle Nebereinstimmimg in den schwebenden Fragen Die Achse Berltti-Mm bewährt sich Capri, 20. 1. (Funkspruch.) Gelegentlich eines Empfanges italienischer und deutscher Pressevertreter gab Ministerpräsident General oberst Göring seiner Freude darüber Ausdruck, feststellcu zu können, daß in assen seinen Be sprechungen mit dem Duce und dem Grasen Ciano eine volle Uebercinstimmung in den schwebenden Fragen erzielt worden sei und daß die Achse Rom—Berlin ein festes Gefüge im Friedensaufbau sein werde. Italien und Deutschland würden auch künftig durch engste Fühlungnahme und ständige gemeinsame Prü fung aller Fragen die Uebereinstimmung zwi schen ihren beiden Regierungen dokumentieren. Beide Regierungen hätten den festen Mitten, die schwierige internationale Lage zu entwirren und damit dazu beizutragcn, den Frieden in Europa, der immer wieder aufs r eue vom Bol schewismus bedroht wird, zu festigen. Sie würden damit den Beweis erbringen, daß die Zusammenarbeit zwischen den Staaten der Autorität und der Ordnung der sicherste Ga rant für den Frieden ist. Er kehre mit der Ueberzeugung nach Deutschland zurück, daß sein Besuch dazu gedient hat, die ausge^irsue'en Beziehungen zwischen den beiden Völkern wn e: zu festigen. Der Ministerpräsident hat bei dieser Gelegen heit alle Darstellungen der ausländischen Presse, wonach die italienische Regierung auf die deutsche oder umgelehrt die deutsch: auf die italienische Negierung im Sinne einer Abschrü chung oder Verschärfung ihrer Spanienpolilik einen Druck auszuübeu versucht hätten, als un richtig und falsch zurückgewiesen und betont, daß die Haltung beider Staaten in der Spa nienfrage unter Berücksichtigung des vitalen Interesses gegen die Festsetzung de; Bolsche wismus in Spanien gleichmäßig dieselbe bleibt. Haltung bei, die das Wohl des Ganzen über den Nutzen des einzelnen stellt. Darüber hin- aus setzt er seine Autorität im Auslände ein, uni dort Verständnis für die Lage deS dcut- - schcn Volkes und die Maßnahmen der neuen Staatsführung zn erwecken. Im vergangenen Jahr standen im Vorder grund tuS öffentlichen Interesses vor allem seine durch mehrere Auslandsreisen unter stützten erfolgreichen Bemühungen um die Verbesserung der deutschen Außenhandels- veziehungen sowie sein wiederholter Appell an die Welt in der Frage des deutschen kolo- Problems als einer Existenzfrage des deutsihen Volkes. Die nie erlahmende ArveitS- Schachts, sein Ideenreichtum sowie- die Fülle seines Wissens und seiner Erfah rungen sind die Gewähr dafür, dass er ge tragen vom Vertrauen des Führers 'dem deutschen Volke bei der Sicherung der bishe rigen Erfolge nationalsozialistischer StaatS- und Wirtschaftspolitik noch weiter solche Dienste leiste» wird wie bisher. Durchbruch der nationalsozialistischen Gcistes- rungs- und Kreditpolitik außer acht zn lassen und ohne die Hilfe des Auslandes in An spruch zu nehmen. Allen Devisenschwierigkei- tcn und sonstigen Hemmnissen znm Trotz rich tete er ferner den Außenhandel durch den „Neuen Plan" auf die Erfordernisse der Wirtschaft aus, durchdrungen von der Uebcr- zeugnng, daß Deutschland als rohstoffarmes Veredelungsland die Verbindung mit der Welt nicht lösen kann und darf. Die Nichng- keit der nach seine» Weisungen zur Neuord nung des Geld- und Kapitalmarktes und des Kreditwesens ergriffenen Maßnahmen ist be reits durch den Erfolg der ZiuSsen- kung und der Konsolidierungsau- leihen des Reiches bestätigt worden. Richt an letzter Stelle ist Schachts Kampf um die Neugestaltung der ethischen Grundsätze des Wirtschaftslebens zu nennen. In zahllosen Reden und Veröffentlichungen, die sich durch Treffsicherheit, Einfachheit und lleberzeugungskraft anszeichneu. trägt er rum Aus diesem Grunde werde England auch wei terhin gegen die von außen kommende Ein mischung in die inneren Angelegenheiten Spa niens auftreten. Die britischen Interesse» bei dem spanischen Konflikt seien zweifacher Natur: 1. daß sich der Konflikt nicht über die Gren zen Spaniens hinaus ausbreite, 2. daß die politische Unabhängigkeit und di« gebietsmäßige Unversehrtheit Spaniens er halten bleibe. Eden schilderte dann die Entwickelung der Freiwilligen-Frage und die britischen Bemühungen, dir Ankunst weiterer Freiwilliger zu verhindern. Er erklärte, daß die Tatsachri daß diese Frage nicht früher angeschnitten worden sei, gewissen Mächten bis zu einem gewissen Grade einen vertretbaren Standpunkt gebe. Er erinnerte daran, daß das französische Parlament in der Fretwiltigen- Frage ein Gesetz erlassen habe und wenn al'e Negierungen in gleicher Weise verführen, würde es kesser sein als heute, Es sei ihm mitgeteilt worden, fuhr Eden fort, daß die Antworten Deutschlands und Italiens in den nächsten Ta gen elngehen würden. Alsdann befaßte sich der Außenminister mit dem englischen Gesetz über die Anwerbung für das Ausland und wandte sich dann dem Thema Marokko. zu. Am 8. Januar habe ihm der französische Botschafter mitgeteilt, daß seine Neaierung Nachrichten über die bevorstehende Ankunft eines starken Kontingents deusscher Freiwilliger in der spanischen Zone von Marokko erhalte» habe. Ter Botschafter habe ihm erklärt, daß Vor bereitungen zu ihrem Empfang, wie Bereit stellung von Kasernen und Lebensmitteln ge troffen worden seien, und daß deutsch? In genieure an den Befestigungsanlagen bei Ceuta tätig seien. Diese Nachricht habe die französische Regie rung im Hinblick auf ihre Stellung in Marokko natürlich beunruhigt, auch in Hinblick auf die Verträge von 1904 und 1912 mit Spanien. Auf Grund der stmnisch-französi'chen Konven tion 1904 düne Spanien in seiner Einflußzone in Marokko nickt eine ausländssche Macht zum! Beistand heranziehcn. Gleichzeitig, so fuhr Eden fort, stieg in der französischen Presse „alarmierende Beuchte" er schienen, darunter di- Beschuldigung, daß deut sche Kontingents von mehr als je 1000 Mann in Ceuta und Melilla gelandet worden seien und daß in der Zone ein deutsche; Handels monopol geschaffen worden sei. Die britisch« Regierung sei in dieser Angelegenheit nicht sorg los oder unaufmerksam gerochen. Am 11. Ja nuar habe der deutsche Reichskanzler, wie sich das Unterhaus erinnern werde, dem französi schen Botschafter in Berlin die positive Ver sicherung gegeben, daß sich in der spaniscken Zone keine deutschen Streitkräfte befänden und daß er auch nicht die Absicht habe, deutsche Streitkräfte zu entsenden oder irgend einen Teil der Zone zu besetzen. Eine ähnliche Versiche rung habe der britische Botschafter in Berlin vom deutschen Außenminister erhalten. In den letzten Tagen seien mehrere Te'e- gramme des britischen Generalkonsuls in Tan ger eingcgangen und der spanische Oberkommis sar in Tetuau habe die britischen Militärbe hörden in Gibraltar zum Besuch d-r svanischm Zone eingeladen. Die erhaltenen Berichte seien allgemein beruhigend, so weit es sich um die angebliche Landung deutscher Truppen oder die Vorbereitung für cine derartige Landung handele. Zur englisch-italienischen Mittelmeer Erklärung übergehend, sagte Eden, daß es sich weder nm einen Vertrag noch um einen Pakt handele.