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Auch da M die Polizei Wareoschwiu-el, La-endie-Ml, Vahnhossnepperei lm-Kantious-eirug kn- Krimtnalfalle ' Allen deutschen Volksgenossen ist eS in diesen letzten Jahren glückhaft zum Bewußtsein geworden, daß Polizei und Bol! eine Kameradschaft geworden -nd. Der .Zlag der deutschen Polizei" wirb dies sinnfällig bekräftigen und be stätigen. Er findet am 16. und 17. Ja nuar statt und hat zlvei Aufgaben, ein mal die, die Verbundenheit zwischen Polizei und Bevölkerung darzustellen und zum zweiten, dem Winterhilsswerk zu dienen. Nachstehend bringen wir eine Schilderung aus einer Tcilanf- gabe der Polizei, der Bekämpfung deS Verbrechertums. Weitaus schwerer und schädigender als GW großen, aber doch selteneren Einzelver- brechen wirkt sich die Unzahl der kleinen Hoch. Kapelelen und Betrügereien, die von der Un- »chtsamkeit oder Dummheit der betreffenden Opfer getragen werden, auf das Volksvcr- mögen in seiner Gesamtheit aus. Hier ist auf hem Berliner Polizeipräsidium z. B. eine Reihe von Sonderdczernaten tätig, die für die Aufklärung der „Alltagsfälle" sorgen, von i denen auf Anregung General Dalueges einige besonders einfallsreiche Tricks aufweisende Gaunerstücke als Warnung für die Bevölke rung ja auch schon verfilmt wurden. Schon das beweist die Wichtigkeit gerade der Abtei- knng IV, der die Dezernate Warenschwindel, Ladendiebstahl, Bahnhofsnepperei und Kau tionsbetrug unterstellt sind und die mit in Front derjenigen Inspektionen steht, denen durch größere Achtsamkeit des Publikums eine Unmenge Arbeit erspart oder erleichtert wer den könnte . . . ^a erscheint ein"s Tages — ein Beispiel Unter Vieten — ein Mann mit einem -uogec- bauer bei einer Familie und bittet sie, ihm, da er keine Bekannten besitze und auf einige Tage verreisen müßte, seinen Kanarienvogel aufzubewahren und in Pflege zu nehmen. Nach einigem Zögern wird, obwohl man den Mann, Ler einige Häuser weiter zu wohnen behauptet, noch niemals gesehen hat, der Wunsch erfüllt. Das Futter für den Boge! ist vorsorglich sogleich mitgegcbcn, so daß keine Unkosten entstehen und die Aussicht, für einige Tage ein Tier zu haben . . . Die meisten Menschen sind nun einmal tierfreundlich. Der Kanarienvogel hat es in sicht Er ent puppt sich schon am ersten Tag als ein gott begnadeter Sänger. Ein Prachtstück von Roller, das einem da in das Hans gegeben worden ist! Als der Besitzer heimkehrt, möchte man den Vogel am liebsten nicht mehr her- ausgeben. Der Inhaber hat Verständnis für solche Leidenschaft. Er habe eine besonders gün- stige Bezugsguelle, für 5,80 Mark könne man ein gleiches Exemplar erwerben. Dankend quittiert er den erhaltenen Betrag, nimmt den Käfig mit seinem Vogel und verschwindet. Die versprochene Lieferung traf natürlich niemals ein. Der Betrüger, der mit drei Kanarienvögeln arbeitete und stets Straße und Stadtteile wechselte, verdiente, bis man ihn schließlich faßte, durch die Leichtgläubig keit seiner Opfer ein kleines Vermögen. — Nicht viel anders ist es in ähnlichen Fällen, Ladendiebe und Langfinger haben, obwohl man weitaus schärfer hinter ihnen her ist und sie strenger bestraft als vor Jahren, noch immer Konjunktur. Am gefürchtctsten und gerissensten sind die internationalen Taschen ¬ diebe und Ladendiebinnen. Soweit man sic nicht auf frischer Tat ertappe» und festsetzen kann, begnügt man sich damit, sobald ihre Ankunft für die Neichshauptstadt signalisiert worden ist, sie sogleich auf dem Hauptbahnhof in Empfang zu nehmen und wieder über die Grenze abzuschiebcn, ein Verfahren, das sich auch bei Hochstaplern, die nicht gerade von anderer Stelle aus gesucht werden, am wirk samsten erweist. Eine Reihe solcher „Inter- nationaler" wandert oft, von den Fahndungs beamten der jeweiligen Staaten liebevoll in Empfang genommen, von Grenze zu Grenze, bis sie schließlich in einem Lande, wo das Auge des Gesetzes weniger scharf ist oder inan von ihrer Tätigkeit noch nichts erfahren hat, Unterschlupf finden. Bezeichnend ist, daß" Deutschland seit den letzten beiden Jahren in immer steigendem Maße von internationalen Verbrechern gemieden wird. Die „Arbeit" bringt ihnen jetzt zu großes Risiko mit sich. Interessant ist auch die „Luxussircife", diel mit der Aufgabe betraut ist, iu den Luxus- llokalen, Hotelhallen und ähnlichen Stätten' durch eine Reihe von kundigen und erfahre nen Beamten solche Leute beobachten zu las-l sen, die sich durch ihr von den normale» Nm-' gangsformen irgendwie abweichendes Auftre-i ten verdächtig machen. Langgesuchtc Ver-! brecher, internationale Hochstapler, Banklehr-^ linge, durchgcbrannte Kassierer, Hoteldiebel und Scheckfälscher, Mitglieder des elegante»! Berufsverbrechertums sind schon oft durchs diese Streife unschädlich gemacht worden. Der, Kurfürstendamm und seine Umgebung, neuer dings auch wieder die Friedrichstraße, sind das hauptsächlichste Arbeitsgebiet dieser Streife, deren Fahndung, da sie gerade zur Unschäd lichmachung der großen Betrüger eingesetzt wird, innerhalb der Sicherstellung deutschen Volksvermögens gegenüber dem Verbrecher tum eine bedeutsame Rolle zufällt... Der Kampf mit den ebenfalls sehr oft in ternational arbeitenden Falschmünzern und Falschmünzcrbandcn ist beträchtlich hartnäcki ger und umfangreicher. Da diese Banden ihre Werkstätte oft im Ausland haben und nur mit dem. hergestcllten Falschgeld über die kreuzen komme», muß auch ihre Bekämpfung international erfolgen. Da Falschmün^r t» jedem Lande festgehalten werden, steht daS Falschgelddezernat am Alexanderplatz in stän. diger schriftlicher Verbindung mit den aus ländischen Polizeibehörden Am beliebtesten sind noch unmer Münz fälschungen. Sie sind am unauffälligsten in den Verkehr zu bringen. Während die echten Stücke jedoch in großen Prägemaschinen ge- stanzt werde», muß der Fälscher, der sich eine solche Maschine nicht leisten kann, seine Stücke gießen. Die Folge sind Unklarheiten und Ver- zerrungen auf der Oberfläche, schwammiges Aussehen auf der glatten Fläche, Gußrück- stände zwischen den Buchstaben und Zeichen, sowie unscharfe, oft mit der Hand nachgeseilte Riffelung am Münzrande. Ost genug sind sich die Fälscher sehr genau über die Fehler ihrer Stücke im klaren. Durch besonders vorsichtige Arbeitsmethoden bei der Ausgabe suchen sie diesen Mißstand auszu- gleicheu. Meist arbeiten zwei Mann zusam men, von denen der eine die gesamten falschen Münzen mit sich führt, während der andere das gewählte Geschäft meist nur mit einem Die eingehende Untersuchung der tagtäglich vorkommcudcn Automobilunfälle hat es mit sich gebracht, daß sich Polizeibehörden, Kran kenhäuser, Versicherungsanstalten und zahl reiche andere Forschungsinstitute eingehend mit den psychologischen Hintergründen der Unfallkurveil befaßten. Es gelang auf Grund dieser Untersuchungen, einige inter essante Gesetze herauszuarbeitcn. die beweisen, daß der Automobilist innerhalb einer Woche und auch im Laufe des Tages durch die auto matisch gesteigerten Beschleunigungen, die er seinem Wagen mitgibt, meist selbst die Schuld an deu vorkommenden Unfällen trägt. Im einzelnen konnte man folgende fast unerschüt- terlich feststehende Beobachtungen buchen. Ein Automobilist, der allein am Steuer sitzt, fährt fast immer schneller als ein Auto- mobilist, der in Begleitung fährt. Auf den Chausseen von Connecticut beobachtete man z. B. 1800 Autofahrer ohne Begleitperson. ES ergab sich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 13,7 bis 11,5 Meilen in der Stunde. Bei 5117 Automobilisten mit Passagieren erreichte die durchschnittliche Stundengefchwindigkeit falschen Stück betritt und es dort iu ZahlunG gibt. Wird der Betrug entdeckt, so hat er daS Stück selbst an einer anderen Kasse in Zah lung erhalten, glückt der Coup, so wird daß eingewechselte Geld bei dem Komplicen ab» geliefert und der Versuch in einem zweiten Laden wiederholt. Beliebt sind die Abend- und Dämmerstunden; oft genug ist noch ein dritter Mann tätig, der Geschäfte auskund, schäftet, in denen alte oder schwachsichtige Leute bedienen. Einzelgänger nehmen nie ihre» gesamten Münzvorrat in den Laden mit, sondern verstecken ih» während der „Arbeit" in irgendeinem Treppen flur. Beliebt ist auch der Trick, mit einer Taxe eine kurze Fahrt zu machen, Eile zu mar- kieren und so den Fahrer zu hastiger Heraus- gäbe auf die in Zahlung gegebene Münze zu bewegen. Besonders in den Abend- und Nachtstunden, in denen die Geldherausgabe nur im schwachen Licht der Wagenbcleuchtnng oder des Startlichts erfolgt, hat schon mancher Fahrer seine Gefälligkeit dem Fahrgast gegen- über mit einer falschen „Pinke" bezahle» müssen . . . allerhöchstens 12,5 bis 13 Meilen. Aber sogar die Sommerzeit macht hier noch einen wich tigen Unterschied gegenüber dem Winter. Im Sommer fährt nämlich der Mensch ohne Begleitung nur 10,8 Meilen in der Stunde, der Automobilist mit Begleitung da gegen 38 bis 38,8 Stundenmeilen. Anscheinend läßt sich der Antofahrer — angeregt durch die Schönheit der Natur — mehr Zeit. Fast stets kau» mau eine Erhöhung der Durchschnittsgeschwindigkeit am Mittwoch,, dem geschäftigsten Tag der Woche, beobachten. An diesem Tag sind die Automobilisten —! ganz gleich ob Bcrgnügungsreiscnde oder Ge schäftsreisende — in Hochform und wollen noch alles mögliche vollbringen. Im Laufe des Tages wird die größte Geschwindigkeit kurz vor der üblichen Stunde der Hauptmahl zeit erreicht. Die Bcschleunignugskurve geht nach dem Essen steil nach unten. Der Automobilist scheint daun zu sehr mit der Verdauung seines Mittagsmahles beschäftigt zu sein und hält gewissermaßen einen seelischen Mittagsschlaf. Zum Tag der Deutschen Polizei. Weltbild (M). Am 16. und 17. Januar, dem „Tag der Deutsche» Polizei", werden diese kleinen Schupo- männer als Ansteckfiguren verkauft. Der Erlös fließt ausschließlich dem WHW. zu. WMoM-Skrt man am schnellsten Boni Kerbholz zur Automarke Ursprung und Vedeutung -er Sauszeichen Daß zwischen dem Markenzeichen eines Autos und den drei Kreuzen, mit denen früher ihes Schreibens unkundige Leute Verträge ^unterzeichneten, ein innerer Zusammenhang bestehen soll, mag verwunderlich erscheinen. Die drei Kreuze habe» mit dem christlichen Zeichen nichts zu tun, das Kreuz findet sich als Handzeichen ja schon in germanischen Ur kunden. Tatsächlich ist es auch nnr ein Uebcr- rest der alten Hausmarke, die noch bis in die Neuzeit an Stelle einer Hans- und Wohunngs- ibezeichnnng diente. Als sich d e Notwendigkeit ergab, das per sönliche Eigentum von dem der Nachbarn zu unterscheiden, wählte man eine Bezeichnung, Lie sich überall leicht anbringc» ließ, also einen Strich oder eine Mehrzahl von Strichen. So entstanden die Hausmarken, die man sowohl an den Giebeln der Häuser wie an Bänmcn, Booten, Ackergerät, schließlich auch am Vieh anbrachte, und die iu ihrer einfachen Form die Verbindung des senkrechten und waage rechten Striches, also das Kreuz, darstellen. Andere Urformen der Hausmarke sind die so genannte Wolfsangel, ein senkrechter Strich mit zwei schrägen Strichen, der Hühnerfuß, ein ebenfalls ans senkrechten und schrägen Strichen kombiniertes Zeichen, ein Quadrat, eine Speerspitze, ein liegendes Kreuz usw. Die Zeichen wurden durch Hinzumalcn von Bogen linie und Kreis verbessert und erweitert, nnd es entstanden nach und nach jene komplizier- sten Gebilde, die noch heute gebraucht lvcrdeu, whne daß man um ihren Ursprung Weiß. An den deutschen Küsten hat sich die Haus marke bis in die Gegenwart erhalten. Die Fischer bezeichnen die Schwimmer, an denew sic ihre Netze festlcgen, nnd ihre sonstigen Ge räte mit solchen Hausmarken. In einigen Gegenden Pommerns und Mecklenburgs wer den noch heute die Pachtwiesen so verlost, daß statt der Lose Holzplättchen mit Ler Haus marke des einzelnen zusammengeworfcn tvcr- den. Auch der Ausdruck „Kerbholz" hängt mit der Hausmarke zusammen, denn die Aufnotie rung von Verpflichtungen an Kirche und Haus geschah früher derart, daß in eine Tafel dis Hausmarke deS Betreffenden und dahinter die Leistung, zu der er verpflichtet tvar, sowie auf der anderen Seite seine Leistungen cingeritzt wurden. Unser Ausdruck „Grenzmarkc" und die damit zusammenhängenden Worte wie Merkmal usw. sind ebenfalls aus dem Ge brauch der Hausmarke entstanden, da man auf den Feldern, wie dies noch heute teilweise üblich ist, zur Bezeichnung der Grenze Steine oder Holzpfähle mit der Bezeichnung der be treffenden Marke setzte. Die Hausmarke ver erbte sich übrigens in gerader Linie fort, immer übernahm der älteste Sohn mit dem Hanse wie ein Wappen auch die Hausmarke, während die jüngeren Nachkommen die Marke mit einem Zusavstrich weitcrsührten. Auch die Künstlcrzcichcn auf alten Gemäl den, die Steinmetzzeichen, die an Kirchen und Profanbantcn cingemeißelt wurden, die Signaturen auf Siegeln und Wetterfahnen, Lie Zeichen auf Münzen und in Büchern als Signatur des Drucks sind ebenso aus den Hausmarken entstanden wie die Handels marken — Marken der Autos! — und Kistcn- Tlgnaturcn, mit denen der Kaufmann heute seine Sendungen zeichnet. (In alten Verord nungen werden Lie Zollbeamten angewiesen, Waren mit einer bestimmten Marke vorzugs weise zu behandeln oder zollfrei zu lassen). Ans der Entstehung der Marke ist ihre Form erklärlich. Nm sie ohne weiteres in Holz oder andere Gegenstände einritzcn zu können, muß sic vornehmlich aus geraden oder wenigstens recht einfachen Strichen bestehen. Der ornamentale Giebelschmuck an vielen Bauernhäusern in allen Gegenden Deutsch lands hat aber noch einen anderen Ursprung als das Handzeichen: einen mystisch-religiösen. Die deutsche Mythologie gibt zur Deutung einen gewissen Anhalt: Die Germanen trenn ten den geopferten Pferden den Kopf ab und bcststigtcn ihn an den Zweigen der heilige» Bäume, au Eiche» und Eschen, und später anch an Len UmfriodungStoren der Höfe und an Häusern. Der nach außen schauende Schädel vermochte drohendes Unheil abzu wenden. Wenn anch mystische Bedeutung längst geschwunden ist, so hat sich doch vieler orts bis l>eutc die Sitte erhalten, auf dem höchsten Punkt deS Hauses Pfcrdeschädel an- jubringc», das Symbol der schützenden Gott heit, die bereits in der Ferne daS drohendes Unheil banne» sollten, falls sic »ach außen! gekehrt sind, während nach innen gekehrt« Schädel das Glück anzichcn sollten. Prinz Said Salim verzichtet Der ägyptische Prinz Said Halim hat seiner Familie in Kairo mitgeteilt. Laß er sich end- gültig entschlossen habe, auf seine Heirat mit der amerikanischen Filmschauspielerin KhroS MacCullok zu verzichten. Said Halim hatte nach einer Auseinandersetzung mit König Fuad das Land verlassen und besuchte in de» verflossenen sechs Jahren mit Vorliebe die europäischen Vergnügungsplätzc. Bei dieser Gelegenheit .ernte er auch die genannte Ame rikanerin kennen, Lie vor einigen Wochen seinetwegen aus Amerika wieder nach Enrolm kam. Inzwischen scheint eine Wandlung mit dem Prinzen vovgegangen zn sein. Er will die von seiner Familie für ihn vorgesehene Heirat mit einer ägyptischen Prinzessin ein gehen — zumal nur unter diesen Umstände» eine Erbschaft an ihn ausgczahlt wird, die sich auf 600 000 Pfund Sterling bclänft. * Ehrungen für einen Vlutspen-er Im Namen von 110 Menschen, denen der jetzt 26 Jahre alte Ismail Hakki durch die Ucbertragung seines Blutes das Leben ge- rettet hat, wurde diesem in Stambul eine goldene Medaille überreicht nnd ihm gleich- zeitig ein Hans zum Geschenk gemacht. Ins- gesamt wurde Ismail Hakki 115mal zu Blut- transfusionen hcrangezogen. Fünf der Patien- ten sind allerdings trotz der Blutübertragun gen gestorben. Hier handelte cs sich nm hoff nungslose Fälle, bei denen auch die Kunst LcS> Arztes nichts mehr auSrichtete.