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Sonnabend, den S. Zaume M7 nachmittag W. zahrgam «r. 7 Sa« zranlenberger ragebla« Ist das W «eröfsentlichnng der amtlichen »ekanntmachnagen des Amtshauptmanner zn ziiiha and des Elsten «iirseemeisters der Stadt zrantenberg dehSrdlichersetts bestimmte «latt Hlarke Wirkung -er deutschen Lote Prüfstein Europas Die Noten Deutschlands und Italiens zu -en von London und Paris aufgeworfenen Fragen der Freiwilligen-Transporte nach Spanien haben im Auslande, wie bereits die «ksten Kommentare erkennen ließen, eine starke Wirkung ausgeübt. Beachtung wird vor allem der inhaltlichen Uebereinstimmung der beiden Noten geschenkt. Die englische Presse bekundet dabei Genugtuung darüber, daß die Möglichkeit, noch eine Lösung zu fin den, nicht ausgeschaltet worden ist. Ausdrück lich erkennt denn auch der „Daily Telegraph" an, baß die Antworten Deutschlands und Italiens „Material für weitere Verhandlun gen" enthalten. In Paris verweist man u. a. noch darauf, daß die beiden Noten, wenn Berlin und Nom auch grundsätzlich den eng lisch-französischen Vorschlägen zustimmtcn, -och „wesentliche Vorbehalte zum Ausdruck brächten", forderten Deutschland und Italien doch eine G e s a m t l ö s u n g der Frciwilligen- frage und der verschiedenen Einmischungsmög lichkeiten. Eine solche Gesamtlösung ist in der Tat unbedingt notwendig. Mit einem bloßen Stoppen des Zustroms der Freiwilligen ist heute nichts gewonnen. Was vordringlich ist, das ist, daß das verwüstete spanische Land schnellstens von dem internationalen Gesindel erlöst wird. So bemerkt denn auch die Mailänder „Stampa", die bei dieser Gelegenheit darauf hinwcist, daß dis Achse Berlin—Rom sich bestens bewährt hat, mit Recht, weder Italien noch Deutschland verschlössen sich weiteren Verhandlungen, ob wohl es infolge der Verantwortung und Mit schuld der anderen ihr Recht wäre. Sie ver langten vielmehr, daß etwaige Maßnahmen gegen die Einreise von Freiwilligen in Spa nien von Gesamtmaßnahmen begleitet wer den, damit die Nichteinmischung sich nicht zu einer tragischen Posse gestaltet. Italien habe Vertrauen in die Kräfte des Generals Franco und sei überzeugt, daß der Kampf schon zur Einsetzung einer starken Regierung in Madrid geführt hätte, wenn Barcelona und Valencia nicht umfassende Unterstützung von Sowjet rußland und Frankreich erhalten hätten. Aehnlich stellen auch andere italienische Zei tungen die Schuld heraus, die Frank reich und vor allem Sowjetrußland in der spanischen Frage auf sich geladen haben. Jene, die zur Nichteinmischung aufforderten, so betont „Popolo di Roma", hätten mit dem Beispiel der Nichteinmischung vorangehen müssen. Frankreich habe aber das Gegenteil dieser Beispiele gegeben. Mit einer Unverfro renheit, die nur noch von Sowjetrußland übertroffen wurde, habe es die spanischen Marxisten mit Freiwilligen und mit Waffen ausgerüstet. Viele Menschenleben wären ver schont geblieben, wenn der entsprechende Vor schlag auf eine totalitäre Nichteinmischung seinerzeit sofort angenommen worden wäre. Viel Zerstörung und viel Greuel hätten auf diese Weise der Welt erspart werden können. Nachdem das versäumt worden ist, muß jetzt, wenn Gutes geleistet werden soll, ganze Arbeit gemacht werden. Deshalb bleibt auch, wie insbesondere auch von den italieni schen Zeitungen immer wieder betont wird, die grundsätzliche Zustimmung von Rom und Berlin an die Bedingung „einer integra len und totalitären Behandlung des Nichteinmischungsproblems sowohl in seinen unmittelbaren, als in seinen mittel- baren Formen" gebunden. In dieser Stel- lungnahme, so schreibt „Messaggcro", ist das ganze Wesen deS Problems enthalten. Es ist klar, daß beim Abschluß einer Vereinbarung über die Nichteinmischung in allen ihren mög lichen direkten und indirekten Formen auch die Kontrolle totalitär und absolut sein muß, und keine Ausflüchte, stillschweigend«! Vorbe halte und Hintergründe möglich sein dürfen. Kontrolle heißt schärfste Ueberwachung aller Zugänge nach Spanien zu Lande wie zu Wasser. Groß ist die Verantwortung jener, die den wichtigsten Zugang, di« Landverbin- dnngen, zu überwachen haben. Falls auf die Vereinbarung über die Frei willigen nicht rasch auch eiuc Vereinbarung über alle anderen Formen der indirekten Ein- MM Tagesspiegel Der Führer empfing am Freitag auf dem Obersalzberg eine Abordnung der Ret- tungserpedition, die unter Einsatz ihres Lebens aus der Watzniann-Ostwand die beiden Berg steiger Frey gerettet hat. Der Führer dankte den Männern für ihre hervorragende Tat und ersuchte die Abordnung, seinen Dank allen Be teiligten zu übermitteln. Am Freitag mittag wurde der ehemalige Chef der Marineleitung, Admiral a. D. Paul Behncke, in Gegenwart des Stell vertreters des Führers, Reichsminister Rudolf Hetz, Generaladmirals Dr. h. c. Raeder, des japanischen Botschafters und zahlreicher hoher Vertreter von Wehrmacht, Partei und Staat mit allen militärischen Ehren zur letzten Ruhe geleitet. Wie der belgische Außenminister Spaak bereits im Auswärtigen Ausschuß des Senats mitteilte, hat die belgische Regie rung eine neue Note an die roten Machthaber in Valencia gerichtet, in der sie diese für das Verschwinden des belgischen Diplomaten ver antwortlich macht und bestimmte Forderungen stellt. Es heißt, daß die belgische Regierung für die Beantwortung der Note und die Erfül lung der Forderungen eine bestimmte Frist gestellt habe. Am Freitag hat, wie der belgische Außenminister mittcilte, die Erhumie- rung der Leiche des Barons de Borchgrave stattgesunden. Der Körper wies 3 Einschuß stellen auf. Es ist einwandfrei klargestellt, daß Borchgrave von den spanischen Bolschewisten ermordet wurde. Im Weißen Haus in Washington hat Präsident Roosevelt die Notstandsentschlie ßung, die die Waffenausfuhr nach Spanien verbietet, unterzeichnet. Die Entschließung ist damit Gesetz geworden. Im Staatsanzeiger des natio nalen Spaniens ist eine Verordnung über großzügige sozialpolitische Maßnahmen er schienen, durch die auch dem letzten notleiden den Arbeiter zu Arbeit und Brot verhülfen werden soll. Tie elementare Bedeutung der von General Franco in Angriff genommenen Maßnahmen kann man daran ermessen, daß soziale Fürsorge für das schaffende Volk bisher in Spanien fast völlig unbekannt war. Neun Generäle des Marschalls Tschanghsueliang haben sich in offener Absage von der Zentralregierung in Nanking losgesagt. Es soll bereits zwischen Tungkwan und Huahsien zu Kämpfen gekommen sein. Tie Truppen der Nankinger Zentralregierung, die eben erst die Provinz Schensi geräumt hatten, haben bereits kehrt gemacht. KetneAntwort-erRotenlnAakmm Deutschland verfügt über dle veschlagnadmten Dampfer Auf bas vom Admiral der deutschen See- streitkräfte in Spanien.an die roten Macht haber in Valenria gerichtete, bis 8. Januar, 8 Uhr vormittags, befristete Angebot bezüg lich des Austauschs der Restladung und des Passagiers des deutschen Dampfers «Palos gegen die beiden aufgebrachten roten Handels- schiffe „Aragon" und „Marta Junquera' ,st keine Antwort eingegangen. Die deutsche Reichsrrgierung wirb nunmehr in Ausführung der angekündigten Maßnah men über die beiden Dampfer verfügen. >k- Zur Beschlagnahme der „Palos" hatte die „Morning Post" am 4. 1. ausgesührt: Nachdem mau das deutsche Schiff, das von spanischen Schiffen aufgegriffen war, frcige- lassen hatte, war kein Grund zur Zurückhab tung eines Teiles der Fracht und eines der Passagiere. Die Verweigerung von mehr als teilweiser Genugtuung für den klaren Ver stoß war eine plgtte und ganz unnötige Pro ¬ vokation, die nicht gut geduldet werden, wie sie auch nicht übersehen werden konnte. Zu den deutschen Gegenmaßnahmen be merkt das gleiche Blatt: Gerade solche Hand- lungstveise könnte sehr Wohl unsere eigene Negierung unter ähnlichen Umständen ge wählt haben und hat sie tatsächlich in der Vergangenheit vorgenommcn. Während des amerikanischen Bürgerkrieges griffen Kreuzer der Bundesregierung auf hoher See den bri tischen Postdampfer „Trent" auf und entführ ten zwei Bundesagenten, Mason und Slidell, welche Bordpassagiere waren. Die britische Regierung trieb ihren Protest gegen diese Handlung bis auf die hohe Spitze der Kriegs erklärung, als die Bundesregierung nachgab und die Gefangenen wieder auslieserte. So bestätigt auch das angesehene englische Blatt, daß Deutschland seine Gegenmaßnah men im „Palos"-Fall st r eng im Rahmen Les Notwendigen und Angemesse nen gehalten hat. „Einmischung unerlätzlich" Neue Frechheit Moskaus Moskau verteilt Nollen London, 9. 1. fFnn'svt.f Ein Bericht des Korrespondenten der „Morning Post" aus Riga zeigt deutlich, wie wenig Moskau sich an die Nichte inn'schungsbedingungen zu halten beabsichtigt, und daß es alles tun wird, um die Bolschewlsierung Spaniens auch weiter zu fördern. Moskau lehne, so heißt es in dem Bericht, die Antworten Deutschlands und J aliens auf den englisch-französischen Schritt tn der Frei- will'geiUraqe scharf ab und begründe diese Hal tung damit, daß britische, französisch« und sow- jetriiss sche Fre w lüge, sowie Kriegsgerät „für dir Aufrechterhaltung der Demokratie" in Spa nien unerläßlich seien. I» Moskau werd« schon jetzt allgemein erklärt, daß die Sowjetregie- rung ohne Rücksicht auf das, was sie. vielleicht versprechen müsse, nicht einen einzigen Soldaten zurückrufen, oder «'n einziges Maschinengewehr oder Geschütz zurückholen werd«. DL« Sowist- regitruug sei außerdem überzeugt davon, daß Frankreich ebenso handeln werd«. A is dem Bericht des Korrespondenten der „Morning Post" gebt werter hervor, daß Moskau Lon don die Rolle zudenke, Ausschüsse einzuberu^n und de» Austausch vo» Noten zu besorge», während Sowietrußland und Frankreich „prak tische Maßnahmen" durchführe» würde«. Pariser Blatter für Beschleunigung der Verhandlungen Paris, 9. 1. (Funlspruch.) Mehrere Pa riser Blätter befasse» sich mit der Frage, was Frankreich und England jetzt in der Nichtein- mischungsangelegenhnt unternehmen werden. Der „Petit Parisken" betont unter der Ucberschrift „Uebermachungsmarimum in einem Mischung zustande kommen sollte, würde sich, wie weiter übereinstimmend in den römischen Kommentaren festgestcllt wird, die italienisck-e Regierung zur Nenprüfung der Frage ge- zwungcn sehen. Das gleiche kann von Deutsch land gesagt werden. An der Haltung gegen über dem Vorschlag auf Zurückziehung aller nichtspanischen Kämpfer, Freiwilligen, Propa- gandistcn und Agitatoren wird die Welt sehen, wo die wirklichen Freunde des Friedens nnd der Ordnung in Europa zu finden sind. So betrachtet, bildet also die Frage der Nicht einmischung einen Prüfstein. Es kommt jetzt nicht darauf an, die Schwierigkeiten zu untcriuchen, Li« der Durchführung der deut- schcn und der italienischen Vorschläge ent- gegcnstehen, sondern di« Regierungen müssen schnell und mutig an die Arbeit gehen, entschlossen, Schwierigkeiten, wo sie auch ans- tauchen mögen, zu überwinden. Das ist eine unerläßliche Voraussetzung für jede wirkliche öösnng. Minimum von Zett", die französische und die englische Regierung seien sich über die For mel einig und würden jetzt die Verhandlungen mit Berlin, Rom und Moskau beschleunigen. Die Arbeitslvcise des Londoner Nkchtein- mischungsmissch isses habe sich als zu langsam erwiesen. Daher würden setzt unmittelbar Ver handlungen mit den interessierten Kanzleien angebahnt. Ueber die angeführte Beschleum- gungsformel seien sich auch die Mitglieder der Regierung Blum einig. Französrscherseits sei bereits eine ganze Reihe von Maßnahmen ans gearbeitet worden, die sofort in Kraft treten könnten, wenn die anderen Länder ihre Hal tung klar dargelegt hätten. Auch das „Petit Journal" hebt Re Beschleunigung hervor, mit >der die französische Regierung jetzt alle Maßnahmen oorbereiten wolle, um die Frei- willigen-Frage als Ganzes zu regeln. Der „Jour" erklärt, daß die Haltung der fran zösischen Regierung noch unklar ersckeme. Jene amtlichen Persönlichkeiten, die mit Valencia sympathisierten, seien durch die deutsch: und italienische Antwort in Verlegenheit gebracht worden. Sie gäben daher zu verstehen, daß der Vorschlag, sämtliche ausländischen Elemente aus Spanien zu entfernen, undurchführbar sei. i Wenn sich aber die französisch: Regierung wei gere, Maßnahmen zu ergreifen, die den Ro'en in Valencia unbequem seien, dann könnte man ihr mit Recht den Vorwurf machen, ein dop peltes Spiel zu treiben. Ehrung deusscher Forscher Erteilung von Stipendien der Nobert-Koch- Stiftung. Der Vorsitzer der im Jahre 1935 wieder errichteten Robert-Koch-Stiftung, Ministerial. direkter Dr. Gütt im Reichs- und Preußi- schcn Ministerium des Innern, hat einer Reihe von Forschern Beihilfen für die Durch führung ihrer Arbeiten zur Verfügung ge stellt: Wie wir hören, wurden folgende Forscher bzw. Institute mit einem Stipendium aus gezeichnet: DaS Institut für Infektionskrank heiten „Robert Koch" in Berlin, Dr. W. Pfaff-Tönsl>e!de, Professor Dr. Kahser-Petcr- sen-Jena, Professor Dr. Mahr-Münster, Pro fessor Dr. Schultze-Gießen, Professor Dr. Schreus-Düsscldorf und Professor Dr. Stüh- mcr-Freiburg. Die Arbeiten der Forscher beschäftigen sich mit Untersuchungen und über das Verhalten des Lnngcngewebcs bzw. des Blutes und Se- rnmS vom Mensch und Tier gegenüber den Tuberkelbazillen sowie mit Vererbungsfor- schung auf dem Gebiet der Tuberkulose, fer ner mit Fragen der Erforschung nnd Hei lung von Hauttnberknlose. Belgien fordert eine Bill. Schadenersatz Aufklärung des Diplomatenmordes von den Roten sabotiert Der belgische Außenminister Spaak gab im Auswärtigen Ausschuß deS Senats eine Er- klärung über die Ermordung deS belgischen Votschaftsmitgliedes Baron de Borchgrave durch die Roten ab. Die von der belgischen Regierung geforderte nnd von den Roten zn- nächst auch formell zugesagte Untersuchung hat, wie auS dem Schweigen des Außenmini sters hierüber in politischen Kreit-n gejo.gert wird, noch keine Ergebniye nrzcu.nt. Aus den Ausführungen Spaaks ergab sich weiterhin der Eindruck, daß der Ausgrabung der Leiche von den Roten Schwierigkeiten in drn Weg gelegt werden. Eine Besprechung, die hierüber nach den Mitteilungen Spaaks zwischen dem belgischen Geschäftsträger in Madrid nnd dem Leiter der roren Sicherheitspolizei, Girota stattfand, hat. wie Spaak bekanntgab, nicht die Ergeb-