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Neue BerkehrsauWeu Bon Staatssekretär Königs. Das Jahr 1937 wird wie auf vielen ande ren Gebieten so auch im Bereich der Ber kehrswirtschaft unter dem Zeichen des Vier- jahresplans stehen. Mit diesem gigantischen Plan werden alle jene Befürchtungen über einen zu starken Ausbau des Verkehrsappa- rates hinfällig, die in den lebten Jahren so häufig geäußert worden sind. Können wir es verantworten, so hieß es, neben der Deutsche» Reichsbahn ein großes Wasserstraßennetz z» unterhalten und zu entwickeln? Können wir «s verantworten, auch noch Landstraßen zu bauen, Reichsautobahnen durch das Land zu ziehen und Fluglinien zu unterhalten? Steuern wir nicht unmittelbar einer Infla tion der Verkehrsmittel zu? Das Jahr 1936 hat eigentlich schon die Ant- Wort auf diese Fragen gegeben. Die Deutsche Reichsbahn ist in dem Spitzenverkehr des Herbstes nicht mehr weit von der Grenze chrer Leistungsfähigkeit entfernt gewesen. Die Zahl der gefahrenen Personenkilometer be- trug vom Januar bis Oktober 1936: 36,8 Milliarden Kilometer. Die Zahl der gefahre nen Gütertarifkilometer belief sich in der gleichen Zeit auf S8,2 Milliarden Kilometer. Beide Ziffern liegen um mehr als 10 v. H. höher als die Personen, und Tarif-Tonnen- Klometer im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Binnenschiffahrt war gut beschäftigt. Auf dem Rhein wird zwar über Mangel an Ladung geklagt, doch ist darum kein Grund gegeben, von einer rückläufigen Bewegung in der Binnenschiffsverfrachtung u sprechen. Der Leerkahnraum, welcher auf dem Rhein unbeschäftigt lag, ist einmal dadurch ent standen, daß die Kähne nicht mehr in dem gleichen Umfange wie in früheren Jahren zur Lagerung von Getreide herangezogen wur den; zweitens hat der Rhein in dem ablaufen, den Jahre ungewöhnlich gute Wasserstände gehabt, und eS konnten die Kähne meist voll abgelaoen werden. Der Plan des Abwrackens von Binnenschiffen ist fallengelassen worden. Selbstverständlich werden die auf den Flüssen und Kanälen fahrenden Kähne in großem Umfange modernisiert. Der Güterfernverkehr mit Kraftfahrzeu gen, für den mit Errichtung des Reichskraft- wagenbetriebsverbandes in diesem Jahre zum erstenmal Ziffern vorliegen, zeigt ein lang sames, aber stetiges Ansteigen. Der Verkehr muß mit seinen Investitionen in Vorschuß treten und dem Transportbedürfnis der Wirt schaft vorangehen. Es würde darum falsch sein, von Lem weiteren Ausbau des Ver- üehrsapparateS aus Angst vor einer Neber, kapazität abzusehen, sondern eS mutz im Gegenteil an dem weiteren Ausbau der Ver kehrswege und Verkehrsmittel gearbeitet werden. Die Deutsche Reichsbahn, welche in den Jahren seit dem Bestehen der Gesellschaft im ganzen etwa 100 Kilometer Hauptbahnen und 726 Kilometer Nebenbahnen neu gebaut hat, ist in der Entwicklung ihres BahnnetzeS so gut wie abgeschlossen. Größere Strecken, die sich noch im Bau befinden, sind im wesent lichen die Nord-Süd-S-Bahn in Berlin und die sogenannten Osthilfcbahnen, insbesondere die Strecke Brieg—Namslau—Neumittelwalde in Mittelschlesien und Heiligenbeil—Zinten— Pr.-Ehlau in Ostpreußen. An dem Ausbau der Wasserstraßen wird in dem bisherigen Programm Planmäßig weiter gearbeitet. Der Mittellandkanal bis zur Elbe soll bis zum Sommer 1938 fertiggestellt wer den, die Erweiterung des Dortmund-Ems- Kanals, die Kanalisierung der Weser, die Regulierung ver Elbe, der Ausbau der Ober mit den dazugehörenden Talsperren und der masurische Kanal werden fortgeführt. Im Zuge der Rhein Main-Dvuau-Wasserstraße wird die Kanalisierung des Mains von Aschaffenburg aufwärts bis Würzburg vor getrieben, im Neckar sind Bauten zwischen Heilbronn und Stuttgart vorgesehen. Das Landstraßennetz befindet sich in stän- biger Verbesserung. Von de« ReichSauto- bahnen soll im Laufe des Jahres 1937 da» zweite Lausend Kilometer fertiggestellt werden. , Dce Erörterungen über de» Wettbewerb der Verkehrsmittel beginnen mehr und mehr in den Hintergrund zu treten. Im Zeichen des Vierjahresplanes gibt es nur einen Wett bewerb: Wetteifern in der Güte und Zuvev» lässigkeit der Verkehrsbedienung! Jetzt aber kommt es weniger als bisher darauf an, ob die Reichsbahn der Binnenschiffahrt oder dem Kraftwagen Verkehr wegnimmt oder ob di« Binnenschiffahrt oder der Kraftwagen ihrer seits die Reichsbahn iu ihren Einnahmen schmälern — maßgebend ist, wie es erreicht werden kann, daß alle Verkehrsmittel dem Grundgedanken der Erhöhung der Produk- tion und der Höchstausnutzung der Arbeits kraft im besten gerecht Weichen. Die Verschiedenartigkeit der Transport bedingungen, welche die einzelnen Verkehrs mittel der Wirtschaft zu bieten vermögen, ist die stärkste Bürgschaft dafür daß die Land wirtschaft, der Bergbau und die güterher stellenden Betriebe ihre Erzeugung steigern und ihre Produkte absetzen können. Es ist der Gedanke der Triplizität der Ver kehrsmittel, welche der Wirtschaft starke An- regung und Ausdehnung ihrer Beziehungen gibt. Es wäre töricht, die Binnenschiffahrt verkümmern zu lasten, denn die Transporte, welche sie zur Zeit haben, würden bestimmt nicht alle auf die Eisenbahn übergehen, son- dern zu einem Teil überhaupt nicht ausge- Mchsvayn berichtet Gesteigerte Leistungen auf allen Gebieten. Der starke und ständige Wirtschaftsauf schwung, der während des ganzen Jahres 1936 zu verzeichnen war, hat auch die finan- zielle Entwicklung der Reichsbahn — wie dem vorläufigen JahreSrückblick zu entnehmen ist — im abgelaufenen Geschäftsjahr günstig beeinflußt. Der Umfang der Verkehrs, und Betriebsleistungen hat im Vergleich mit 1935 eine weitere so erhebliche Zunahme erfahren, daß die Leistungsergebnisse LeS letzten Bor- kriegsjahreS 1913 durchweg — zum Teil sogar beträchtlich — überschritten wurden. Dw Berkehrseinnahmen werden im Personen- und Gepäckverkehr 1936 mit etwa 1065 Millionen RM. gegenüber 989 Millionen RM. in lWS um 7,7 V.H. höher liegen als im Vorjobre Im Güterverkehr, auf den es entscheidend ankommt, da er in der Regel zwei Drittel bei gesamten Betriebseinnahmen -er Reichsbahn erbringt, kann mit einer Einnahme von runi 262« Millionen RM. gegen 2324,5 Millionen RM. in 1SS5 gerechnet werden; daS bedeutet einen Zuwachs um 12,7 V.H. Bei den Ver kehrsleistungen beträgt die verhältnismäßige Steigerung im Vergleich der beiden Jahre 1985 und 198« nach den vorläufigen Ergebnis sen im Personenverkehr (Pcrsonenkilometer) S,1 V.H. und im Güterverkehr (Tonnenkilo meter aller Art) 11L v Tue Gesamteuulaymen der ivetrlevsrecy- nung stellen sich nach den vorläufigen Ergeb, nisten 1936 mit voraussichtlich 3960 Millionen RM. gegen 3586,1 Millionen RM. in 1935 um rund 374 Millionen RM. oder 10,4 v.H. führt werden. Es wäre ebenso kurzsichtig, den Güterfernverkehr mit Kraftfahrzeugen unter dem Motto der Knappheit des GummiS abzu- würgen. Es muß im Gegenteil versucht wer- den, dem Kraftwagen auch in der gegen wärtigen Mangellage die nötigen Mengen an Reifen zuzuteilen, damit sich der Güterfern verkehr mit Kraftfahrzeugen, der sich noch in feinen Anfänge« befindet zu einem voll- wertigen Dienst für die Wirtschaft heraus- arbeiten kann. Die Aufgabe der Verkehrsleitung ist es nicht, den Wettbewerb der Verkehrsmittel zu unterdrücken, Wohl aber eine geordnete Ab wicklung der Transporte durch Anbieten der verschiedenen Arten von Verkehrsmitteln ficherzustellen. Reichsbahntarife Kraftwagen tarife, Schiffahrtsabgaben, Beförderungs. steuern und Erleichterungen in den betrieb- ltchen Bedingungen sind die Mittel, mit denen das Verhältnis der Verkehrsmittel zuein- ander gelenkt werden kann. Entscheidend aber bleibt, daß sich die VcrkehrSunternehmunge« selbst auf die Ziele de» DierjahresplanS ein stellen und nicht auf kaufmännische Gewinne, sondern in erster Linie auf die Erfüllung der ihnen durch den neuen Plan vorgezeichneten Aufgaben sehen. Die Deutsche Reichsbahn ist, wenn sie auch heute noch die Form der Gesellschaft hat, wie sie ihr durch die ReparationSgesetzgebung ge- geben ist, doch kein industrielles Unterneh- men, sondern die größte Verkehrsanstalt deS Reiches und darum auf den Dienst am beut- schen Volk verpflichtet. Die Zusammenfassung der privatwirtschaftlich geleiteten Verkehrs- unternehmmigeu in den Reichsverkehrsgrup pen gibt die Gewähr, daß nunmehr auch die nicht dem Reiche gehörenden Verkehrsbe- triebe auf den Staatsgedanken ausgerichtet sind. Wir dürfen hoffen, daß wir am Schluß des kommenden Jahres 1937 sagen können: Auch der Verkehr hat zu seinem Teil die Er füllung des DierjahresplanS gesichert. höher als im vorigen Jahre. Dieser weitere Einnahmezuwachs wird es voraussichtlich er möglichen, die Betriebsrechnung mit einem Ueberschuß von rund 460 Millionen RM. ab- zuschließen: 1935 betrug der Betriebsüber- schuß nur 152,2 Millionen RM. Der Gesamtschuldenstand der Reichsbahn beläuft sich auf rund 2,7 Milliarden RM. Diese Summe hat sich gegen 1935 hauptsäch- lich durch Tilgung eines Teils der Arbeitsbe- schnffungswechsel um rund 200 Millionen RM. verringert. Wenn hiernach die wirt schaftliche Lage der Reichsbahn auch als ge sund und gefestigt angesehen werden kann, so darf doch nicht übersehen werden, daß in den nächsten Jahren auf finanziellem Gebiet noch große Aufgaben zu lösen sind, die die An spannung aller Kräfte und Mittel erfordern. Die Gesamtzahl der Unfälle ist in den ersten neun Monaten mit 1768 Fällen um 13--- rd. 1 v.H. niedriger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. 1088 Kilometer Reichsautobahnen Die Gesellschaft „Reichsautobahnen" ver öffentlicht einen vorläufigen Jahresrückblick, -cm wir u. a. entnehmen: Einschließlich brr bereits seit bem Jahre 1935 betriebenen Strecken (198 Kilometer) waren Ende 193« 1988 Kilometer für den Verkehr freigegeben. Auf etwa 1«oo Kilometer Strecken sind bar- über hinaus die Bauarbeiten in vollem Gange. Insgesamt wurden bis zum Jahres- schlutz rund «5 009 009 Tagewerke, davon im Jahre 193« rund 28 999 999 Tagewerke auf de» Baustellen der Reichsautobahnen geleistet. Bisher sind insgesamt 2610 Brückenbau werke fertiggestellt davon N00 im Jahre 19SH während zur Zeit rund 1000 Brücken im Bau sind. Die Ergebnisse aller bisherigen Verkehrszählungen haben die Erwartungen voll bestätigt. Mehrfach wurden an Tagen mit Spitzenverkehr auf einzelnen Reichsauto, bahnstrecken bis zu 12000 Fahrzeuge in 24 Stunden gezählt, ein Beweis für die Be lastungsfähigkeit der Reichsautobahnen. Reichspost im Zahre 1936 Die aussteigende Entwicklung der deutschen Volkswirtschaft, die auch im abgelaufeuen Jahre unverändert ungehalten hat, brachte der Deutschen Reichs Po st eine Verkehrs steigerung in allen Dienstzweigen. In einer Reihe von Orten wurde entspre. chend der starken Verkehrszunahme die Zahl der Briefzustellungen erhöht. Die Postver» sorgung auf dem Lande hat durch neue Krast- Postlinien und neue Poststellen verbessert wer den können. Damit sind weiteren Kreisen der Landbevölkerung frühzeitigere Zu- und Ab- führung der Post und erleichterte Versendung von Kleingütern mit den Landkraftposten zu gute gekommen. Das Luftpost netz um faßte im Sommer 1936 108 Linien und ver band daS Deutsche Reich mit allen euro päischen Staaten sowie mit Argentinien, Bra silien, Chile und Uruguay. Die Verkehrs, beziehungen mit fremden Ländern wur- den im abgelaufenen Jahre weiter auSgebaut. Die Beschränkungen im zwischenstaatlichen Zahlungsverkehr mußten wegen der Devisen« bewirtschaft»«» bestehen bleiben. Die günstige Entwicklung des Postscheck. Verkehrs setzte sich auch im Jahre 1938 fort. Die Zahl der Postscheckkonten ist gegen- über dem Vorjahr um etwa 26000 auf 1093000 (Ende November) gestiegen. Der Telegraphenverkehr auf dem allgemeinen Te legraphennetz ist um rd. 2. v. H. gestiegen. Beim Fernsprecher stieg die Zahl der Sprechstellen um 150 000 auf 3,38 Millionen. Beim Rundfunk stieg die Teilnehmerzahl um 750 000 auf über 8 Millionen. Im Dezem ber waren 11,91 v.H. der Bevölkerung deS Reiches am Rundfunk beteiligt. Damit steht das Deutsche Reich hinsichtlich der Rundfunk dichte unter den Ländern Europas nächst Schweden, Großbritannien und Dänemark an vierter Stelle. Fritz Koch-Gotha 6« Jahre aft Am 5. Januar begeht der bekannte Zeichner und Illustrator seinen 60. Geburtstag (Scherl-Bilderdienst-M.) sie Ottos Bild, wird blaß und zittert wie ein Pudding. Eine tolle Geschichte, und an der ganzen Sache bist du schuld, Bonzo!" „Ich?!" entrüstet sich Brandis. „Weshalb denn ich?" „West du ihr vorgeschwindelt hast, daß wir auf den Kanonen schlafen! Ohne diese faust dicke Lüge wäre sie nie auf den Einfall ge kommen, hier unten zu spionieren. Du verflix tes Lügenmaul!" „Gehört zum Beruf. Jeder Seemann schwin delt," entgegnet« Bonzo Brandis ungerührt. „Natürlich werde ich ihr einen Brief an Land schicken, daß si« ihre Reise aufgeben m«ß." „Das kannst du nicht tun, Tggy." »Nanu, warum denn nicht?" i Es wurde eine wunderschön« Epistel. Ein Heiratsvermittler auf Prozente hätte seine Sachs nicht besser machen können! ! 2. Im behaglichen Frühstückszimmer des Her renhauses von Ravenstein knackten und bulle» I ten die Eichenkloben im Kamin. I Auguste Henriette Kiesel, kurzweg Kieselchen I genannt, Faktotum auf Ravenstein, »rüste den I Frühsttickstisch und fand alles in Oronung. i Die Tür ging auf und eine Dame von etwa sechzig Jahren trat ein. Sie hatte schloh weißes Haar und eine bolzengerade Haltung. Tas war Frau Isa von Haltern. Hinter ihr erschienen ein hübsches, weizenblondes Mädchen und ein lustig aussehender Junge: Komtess« Tora von Rc ven rind ihr Bruder Hans. „Guten Morgen, Kieselchen," quittierte Frau von Haltern gnädig den Begrüßungsknicks der Haushälterin. Tann sah sie sich ärgerlich unr. „Ist Graf Otto noch nicht gekommen, liebe Kiesel?" „Ter Herr Graf ist mit der Post in sek» Arbeitszimmer gegangen, gnädige Frau." Frau von Hattern kniff den schmalen Muntz zusammen. Wenn sich Otto mit der Post auß sein Zimmer zurückzog, so bedeutete das uw- angenehme Briefschaften, Mahnungen, Rech nungen und dergleichen verdrießliches ZeuA' Und im Anschluß daran natürlich neue Ermah nungen zur Sparsamkeit. In diesem Augenblick trat der Senior de» Hauses ein. Gras Raven war ein großer, gutgebaute« Mann Anfang der Dreißig. Sein Gesicht zeigte den herben, kraftvollen Schnitt des nov- dischen Edelmannes. Das dichte Haar wa» blond wie das der Komtesse Dor«, das be rühmte Ravensche Weizenblonk. Um dlc klare« grauen Augen spielten di« ersten feinen Fälb> cheu, Sorgenfalten. (Fortsetzung folg^) « Diese romantische Verliebtheit in ein Bild! Das ist doch zu toll!" „Warum denn? Ist anderen Leuten auch I schon passiert, mein Junge. Und woher willst I du wissen, daß die junge Dame deinem Vetter mißfallen wird? Sie ist doch wirklich bild schön. Oder ist Otto Raven anderweitig ge bunden?" „Ausgeschlossen! Davon hätte mir Mama geschrieben."' „Na also, dann ist doch alles in schönster Ordnung und du brauchst dich gar nicht weiter aufzuregen, Eggy. Reich ist die Senhorita auch. Wenn ich nicht irre, kann man auf Na- I venstein Geld brauchen?" I „Hm, die Lage ist drüben nicht gerade rosig, ! wie mir Mama schrieb." „Na siehst du! Also sehe dich nur hübsch hin und melde den interessanten Besuch aus Raven stein an. Schildere die Schönheit der jungen Dame in glühenden Farben, verschweige ihr > Geld nicht und mache deinen Leuten die Sache überhaupt zum Anbeißen mundgerecht. Phan tasie hast du ja!" „Aber Bonzo, der Vater der Senhorita war doch Vkehhirt, und man sagte, daß er indiani sches Blut gehabt habe!" „Mensch, Eggy, der alte Herr ist doch tot! Und das mit dem Jndianerblut ist nicht er wiesen. Interessiert überhaupt auf der anderen Seite der Welt keine Seele. Wenn mich di« ! schöne Giga haben wollte, würde ich sie sofort nehmen samt ihren Millionen und dem seligen indianischen Papa. In mein klassisches Profil hat sie sich ab«r leider nicht verliebt. Also I schreibe demen Brief, damit «r morgen mit I dem Postschiff abgeht. Gute Nacht, Alter!" Der Kamerad ging pfeifend hinaus und Eg bert setzte sich an das Klapptischchen, sucht« I Papier zusammen und kaute am Federhalter. I 'Zuerst ging die Schreiberei nur stockend, aber l dann kam -le von dem Kameraden zitiert» i PhgiMie Egbert, kn Schwung. I Egbert von Hattern fiel auf sein Bett und faßte sich an den Kopf. Die Kabine schaukelte mit ihm auf und ab wie bei Windstärke elf. „Donnerwetter!" sagte er laut. „Fluchen ist unfein, außerdem ist es zu heiß dazu," ließ sich eine Stimme von der Tür her vernehmen. , , Dort stand, in seinen dünnsten Schlafanzug gekleidet, der Marineleutnant Bernt von Bran dls, Egberts Kamerad und vertrautester Freund. Wegen seiner Aehnlichkeit mit einer gemütlichen Bulldogge wurde «r „Bonzo" ge mannt. „Ach, du bist es, Bonzo!" stöhnte Hattern. „Was hast du denn, Eggy?" „Faß mich mal an, ob Ich noch da -sitz »L, Junges „Weil wir tagelang Gäste der jungen Dame gewesen sind. Sie hat uns ausgenommen wie eine Fürstin, uns Autos, Dienerschaft und ihr gesamtes Hau» zur Verfügung gestellt. Jetzt hat sie sich nach Deutschland und auf Raven stein eingeladen. E» wäre ein äußerst unfreund licher Akt, ihr eine Absage zu schick««." „Km, ka hast du recht." „Außerdem ist sie eine Dam«, Eggy!" »Ab« diel« Rarrbett mit Ott«, Bonzo! Arsut sur Uederree Urheber-Rechtsschutz durch Verlag Oskar Meister, Werdau i. Sa. 1 (Nachdruck verboten) Eras Otto Ravens Bild war verschwunden! Statt dessen steckte ein Bries in dem Rah men. Er war flüchtig mit Bleistift geschrieben und lautete: „Senhor! Sie wollten mir das Bild „Was ist denn passiert? Du bist in deiner ganzen männlichen Schönheit." Egbert von Hattern schleuderte dem Freunde den Brief hin. ,^Lies das mal!" befahl er. „Es ist natür lich scheußlich indiskret von mir, daß ich dir den Bries gebe, aber in einer so ausgefallenen Sache mag der Teufel die Diskretion holen! Was soll ich bloß machen?" Während Brandis den Brief studierte, wan derte Egbert wie ein gefangener Löwe auf Ihres Vetters nicht geben. Ich es mir l und ab. , , , haben genommen. Eine Frau von meine I kommt da herunter und stöbert m den Rasse kennen kein« Hemmungen, wenn sie I Pbotos herum berichtet er. „Als ich schon klebt, und — ick liebe Ihren Vetter! Es I ?,uia^end^d^ke^ jetzt hat sw genug, entdeckt sein die Liebe, dw wie eine Flamme kommt. Ich werden Sie bald wiedersehen. Morgen gehen das Passagierschiff „Triton" nach Deutschland. Ich werden Passage belegen. Zu Weihnachten ich sein auf Ravenstein, UM das Fest des grünen Baumes zu feiern dort. Ich werden Graf Otto Roven sehen. Ich sein reich und schön, mein Herz haben jetzt gesprochen. Wird Graf Ravens Herz stumm bleiben? Giga Almeida."