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M jede» Fall Aufrüstung England» umsc jsende «NUärisch« viahnahmen. Auf dem konservativen Parteitag in Llar- gat« hielt an Stelle des verhinderten Minister» Präsidenten Baldwin der Schabkanzler Ne» Pille Ehamberlan seine mit großer Spannung erwartete Rede. Auf jeden Fall, so betonte der Redner, werde di« Regierung jhre Aufrüstungspläne ohne Rücksicht auf di« Opposition durchführen. Er sei sicherlich der letzte Minister, der einer Aufrüstung das Wort «de. di« größer sei als notweirdig. Abe« die Weltlage mache es bringend erfor- Herlich, batz England Las grüßte Ausgaben- Programm auf dem Gebiete der Rüstung »urchführe, LaS eS in Friedenszritrn je unter- Momme« habe. Wenn dieses Programm dnrchgeführt sei. Werde, wie der Schabkanzler erklärte, Eng land wieder eine angemessene Flotte zum Schutze seiner lebenswichtigen Verbindungs wege besitzen. Es werde dann eine Armee haben, die zahlenmäßig zwar hinter den Heeren der Großmächte des Festlandes zurück- ^he, die aber mit den modernsten Waffen Ler Wissenschaft ausgerüstet sei. Es werde eine Luftmacht besitzen, die hinsichtlich Ge schwindigkeit. Reichweite und Qualität ihrer Mannschaft hinter keiner anderen Luftflotte zurückstehen werde. Er sehe in der britischen Luftstreitkraft, wenn sie erst einmal voll ent wickelt sei, das größte Abschreckungsmittel gegen einen Krieg, das es gebe, und er unter stütze die Schaffung dieser Luftstreitkraft mit um so größerer Ueberzeugung und Begeiste rung, weil jedermann-wisse, daß sie niemals zu einem nicht provozierten Angriff dienen werde. Hauptziel und Wunsch von Volk und Regierung Englands sei die Erhaltung des Friedens. England, so betont« der Redner, begehre nicht das Gebiet anderer, und es habe weder Len Wunsch noch die Absicht, sich in die inne ren Angelegenheiten irgendeiner anderen Na tion einzumischen. England würde es aber auch nicht dulden, daß irgendeine andere Na tion England eine fremde Regierungsform aufzwinge. Niemand, so fuhr der Minister dann fort, dürfe annehmen, daß das Aufrüstungspro gramm Ler Regierung bedeute, daß England den Völkerbund oder den Gedanken der kollek tiven Sicherheit aufgebe. Die Geschichte des Völkerbundes während der letzten zwölf Mo nate habe England einige wichtige Erfahrun gen gebracht, aber sie habe England vielleicht auch einige nützliche Lehren erteilt. Die Auf gabe sei, die Gewähr dafür zu schaffen, daß sich Liese Erfahrungen nicht wiederholten. «LG» st» bemühe«, »e« Völker- Such »«durch zu stärke«, daß e» ih« ««Ü»«r- saler m«che. Es mässe »«sehe«, b«ß »er Bäk» kerbund Mittel und Wege find«, um die Be schwerde«, die sich «us der gegenwärtigen Lage ergeben, zu erwäge«, «nb sie wenn möglich zu beseitigen. ! Nach Meinung der britischen Regierung würden sich die Friedensausstchten Lurch den Abschluß sogenannter Regionalpakte inner» halb der VSlkerbundssatzungen beträchtlich verstärken. Die bekannten Unruheherde könn ten hierbei -um Gegenstand gegenseitiger Ver sicherungen seitens der hauptsächlich inter essierten Nationen gemacht werden. England habe seine Absicht bekanntgegeben, zu ver» suchen, einen derartigen Pakt für Westeuropa auszuhandeln. In diesem Zusammenhang wieS der Schatz kanzler auf die Ursachen der gegenwärtigen Unruhe in der Welt hin, die nicht einfach, sondern verwickelt seien. Die britische Regie rung wolle zurWiederherstellungdes Vertrauens beitragen und die krasseren Formen der Einschränkungen, unter denen die internationale Wirtschaft leide, zu beseitigen oder wenigstens zu vermindern helfen. Der letzte Teil der Rede war innerpolitischen Fragen gewidmet. Er erwähnte auch die Be mühungen zur körperlichen Ertüchtigung der englischen Jugend. In Lieser Hinsicht könne England von an deren Ländern sicherlich etwas lernen. Nichts habe auf die Besucher d«r Olympischen Spiele in Deutschland in diesem Jahre einen stärke ren Eindruck gemacht als die hervorragende körperliche Verfassung der deutschen Jugend. Obwohl die englischen Methoden sich ent sprechend dem englischen Nationalcharakter und der englischen Ueberlieferung von den deutschen unterschieden, sehe er keinen Grund, warum England auf diesem Gebiet nicht eben so erfolgreich sein sollt«. LVM Polizisten Mtzen lommnnisüsche Kundgebung Ein kriegerischer Tag in Paris Paris, 4. 10. Paris hat heute «men äußerst unruhigen Sonntag verlebt. Ein Teil der Stadt war buchstäblich in Belagerungszu stand versetzt. Die Kommunistische Partei hatte für heute im großen Stadion im Prinzenpark an der Porte d'Auteuil eine Massenkundgebung ihrer Anhänger einberusen. Da zwei Tage vorher eine Versammlung der Sozialen Partei Frankreichs, die, wie erinnerlich, die Erbschaft der aufgelösten Feuerkreuzler angetreten hat, vom Innenministerium verboten worden war, weil die Kommunisten Gegenkundgebungen un ternehmen wollten, hat La Roque Befehl ge geben, daß seine Parteianhänger heute eben- ' falls zu einer Gegendemonstration aufmarschke- ren sollen, um die kommunistische Kundgebung unmöglich zu machen. Trotz dieser Drohung hat die Regierung jedoch bi» kommunistische Versammlung nicht oerbot««. Die Regierung wollte vielmehr -eigen, daß sie auch unter den schwierigsten Umstünden Herr der Lage blei ben könnt«. Sie hat deshalb «inen Riesen apparat an Polizei, Republikanischer und Mo bilgarde, insgesamt 20000 Mann, darunter aus der Provinz herangezogen« Verstärkungen, in Bewegung gesetzt, um der kommunistischen Versammlung einen ungestörten Verlauf zu sichern und «men Zusammenstoß der nationalen Demonstranten mn den Kommunisten zu ver hindern. Sowell wir uns an dem Versamm lungsort überzeugen konnten, ist dies der Re gierung dank diese, Riesenaufgebotes an be waffneter Macht im großen und ganzen auch gelungen. Blutige Zusamm«nstößr zwischen Nationalen und Poliz«! Wenn auch ein direkter Zusammenstoß zwi schen den beiden feindlichen Demonstranten ver hindert werden konnte, so haben sich im Laufe des Tages doch mehrer«, zum Teil auch schwer« Zusammenstöße ereignet, vor allem zwischen den Nationalen und der Polizei. Insgesamt sind 1400 Verhaftungen vörgenommen worden und mehrere zum Teil Schwerverletzte, darunter zehn Polizisten, zu verzeichnen. Die Festgenommenen würben nach Feststellung der Personalien wieder entlassen. Der Auslkana der Pariser KM- gebungen Paris, 5. 10. (Fumspruch.) Von den rund 1400 Festnahmen, die im Laufe der Kundge bungen am Sonntag erfolgten, wurden 10 auf recht erhalten, da man bei den betreffenden Demonstranten Waffen gefunden hatte. Die Zahl der Verletzten beträgt nach einer ab schließenden amtlichen Mitteilung 20. Fünf Polizisten trugen leichtere Verletzungen davon; zwei Beamte wurden ins Krankenhaus «knge- liefert. Am Abend kam es auf dem Champs Elysees noch mehrfach zu kleineren Zwischen fällen. Die Rechtspresse beschwert sich darüber, daß die Polizei rücksichtslos vaterländische Franzosen angegriffen und nicht einmal vor der Triko lore halt gemacht habe. Die Partei de la Roques gibt in einer von der Press« veröffent lichten Erklärung ihre Genugtuung über dm Verlauf der Kundgebung Ausdruck. Sie wisse, daß die Partei groß genug sek, den Marxisten standzuhatten. Die marxistischen Blätter sprechen selbstver ständlich von einem Mißerfolg der Kundgebung de la Roques. Nicht weniger als 20 000 Mann reguläre Polizei und Mobilgarde waren nach übereinstimmenden Pressemeldungen ge'iern zur Aufwchlerbattnnq der Ordnung eingesetzt. »«rWch« .»<voum«lr,ttlV k 6sM»»s Wt Todesurteil Enkhätt««^, des Pariser „Journal" Paris, 5. 10. (Funkspruch.) Das „Jour nal" veröffentlicht ein Schreiben, das di« Eha» frau eines Mitgliedes der Partei do la Roque« an Staatspräsident Lebrun gerichtet hat. Sio teilt Karin müt, daß ihr Mann vor einiger! Zell in Caissons nachts von einer marxistischen Streife überfallen, festgmvmmen und in einer ^Fabrik von einem „Revokutionsgericht" zumi Tode verurteilt worden sei. Bek der versuchten Vollstreckung dieses „Urteils" habe man ihren Mann in unmenschlichster Weise gemartert und durch Schläge ins Gesicht des Augenlichtes beraubt. Einige Minister darunter RucarH und Salangro hätten sich für die Angreifer, die inzwischen verhaftet worden -waren, ein gesetzt und ihre Freilassung «erwirkt. Die Schrei berin wartet mit Beweisen aus und fleht im Namen aller französischen Frauen und Mütter dm Präsidenten der Republik, deck selbst Familienvater sei, um Hilfe und Schutz an. VolkswlrWaft M Verlauf schwächer Nach fester Eröffnung wurde die Haltung am Aktienmarkt der Berliner Effekten börse im späteren Verlauf infolge von Glattstellungen schwächer. Die Schlußnotie rungen lagen fast allgemein unter den An fangskursen. Äon Montanwerken tendierten Zinkaktien fest, sonst entsprachen die Schluß», Notierungen etwa denen des Vortages. Braun kohlen- und Kalipäpiere zogen erneut an. Chemische Werte neigten zum Schluß zur Schwäche. Daimler waren nach festem Be ginn stärker gedrückt, auch Aku gaben nach. Fest lagen Reichsbankanteile. Am Renten-, markt bestand größeres Interesse für Altbesth anleihe, die bis um 1 Prozent höher notierte. Umschuldungsanleihe war ebenfalls gebessert. In Äuslandspapieren erfolgten größere Glatt stellungen bei nachgebenoen Kursen. Am Geldmarkt ging der Satz für Blanko geld auf Grund zunehmender Entspannung auf 3 bis 3,25 Prozent zurück. Am Devisenmarkt stellten sich die amtlichen Berliner Notierungen auf 2,491 (2,494) und 12,285 (12,285). Belga (Belgien) 41,8« (Geld) 41,96 (Brief), dän. Krone 54,80 54,90, engl. Pfund 12,27 12,30, franz. Franken 11,62 11,64, holl. Gulden 131,83 132,09, idal. Lira —, norm. Krone 61,67 61,79, österr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 47,04 47,14, schweb. Kron« 63,27 63,39, schweiz. Franken 57,24 57,36, span. Peseta 27,22 27L6, tschech. Kron« 10^6 10LS, amer. Dollar 2.4SS 2,493. Kauf schafft Arb-tt! I Darum kaufe, wer kaufen kann! VVV^ flb Keule ru ksben: Oor bsliebto uuä gut eiogskükrts tür LiWnbntm- u 1V>Ntsrau«gai»U 1S3Ü37 — Preis 40 p/g , 128 Lsitsu stark »kW IIMW «WWW LkWM8 Imkeickrmt kinMrtißv AmiWmtelliHU Urbältlieü bei: L. E» Koüdsrg, Suokäruoksrsi, klarkt 9 / Nena aiauck«, Lirodgasss 13 / »»»Mur MS«ÜU«r, Uorst-Wessel-Streüs 4 / Luebbeuäluux Malta« Ualddv, Llarkt 1 / la«! 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Oktober verschied durch Unglücksfall unser Mitarbeiter Fritz Hükel im Alter von 24 Jahren. Wir haben ihn als fleißigen und gewissen haften Arbeitskameraden geschätzt und werden sein Andenken in Ehren halten. Gebrüder Schild. Frankenberg, den 5. Oktober 1936. Allen lieben Freunden teile ich mit, dotz am Sonn abend, dem 3. Oktober, im Krankenhaus meine mütter liche Freundin Frau verw. Realschuloberlehrer Rosalie Keller geb. Klarner nach kurzer Krankheit entschlafen ist. In stiller Trauer Johanna Thiele. Frankenberg, Winklerstr. 8, II., den 5. Oktober 1936. Die Einäscherung erfolgt Mittwoch, den 7. Oktober 1936, vormittag 10 Uhr im Krematorium zu Themnitz.