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S«M liemMe bk»»t-ele«< iW» Bon R«cht»pfkeg«r Ha«g«k« m Ukm o D. D« Notwendigkeit, Mr Belebung der deut schen Wirtschaft die Gestehungskosten zu senken, ist feil der Machtergreifung mrmer wieder be- tont worden. Daß übermäßige bohe Zinsen für gut gesicherte Hypotheken in schroffem Wi derspruch M den Grundsätzen unserer Wirt schaftspolitik stehen und daß solche Zinsen heute nicht mehr gerechtfertigt find, unterliegt keinem lZweffel. Die Reichsregierung hat schon km Frühjahr 1935 Vorkehrungen Mr Ermäßigung der Zin sen aus dem Kapitalmarkt getroffen, dabei aber bewußt den Weg der Freiwilligkeit beschritten. Dem damaligen Appell blieb der Erfolg nicht versagt; die Zinsen von Pfandbriefen und öffentlichen Anleihen wurden km akkgemeinen freiwillig auf 4 V- °/-> gesenkt, was sehr bald auch eine Senkung der Zinsen von Geldern zur Folge hatte, die durch Sparkassen, Versicho- Sorrrrtag um vier »5« ei» großes FußbaL-Spich haue Frau Knuffet g» sagt, «ine entfernt« Bekannt« von Hase'«. Sie wußte et Son ihrer Tochter Anni, «ad die wieder von einer Freun din, bi« mit «in«m Sportler so gut wi« verlobt war, Cm« n«tt« G«l«g«nh«it, dacht« flch Hase, de» viele« Arger d«r letzte» Tage rv vergessen . . « Aber draußen am Sportplatz - gähnend« Leer«! „I« m» 8 Tage verschob«»», sagt« der Wächter, „Hai ja tptra drin gestand«» l» Has« weiß mal wieder von nichts. Tja — hätte er Zeitung gelesen! Ans dritter Hand gibt's „lange Leitung». Die richt'g« Nachricht bring« dieZ«i 1 u » gl > Fräulein Mmsnö Der Schicksals- und Liebesroman eines tapferen Mädchens von I. L. Hecker 18 (Nachdruck verboten) Shadow blieb ebenfalls stehen und sah schwer atmend in ihre bekümmerten Augen. Dann griff er impulsiv nach ihrer Hand, die sie ihm willenlos überließ. „Nein, Fräulein Nie mand", sagte er fest. „Sie nicht. Sie könn ten nichts tun, was mich bedrücken könnte. Ge nügt Ihnen das?" Sie erwidert« nichts darauf und senkt« den Kopf. Shadow hielt immer noch ihre Hand tn der seinen, als wollte er sie nicht wieder lassen und als fühlte er, daß er sie zum letzten Mal drückte. Sie sahen sich kn die Augen. Der Millionär gewahrte die aufsteigende Feuch- tigkeit an Renates Lidern, und fern Herz be- oann kn rasendem Takt zu schlagen. Da riß sich Renat» los und floh aüfgescheucht ins Laus. Er folgte ihr langsam und mit zittern- Len Knien nach. Friedrich erwartet« seinen Herrn bereits und leim ihm mit, daß der erste Techniker im Laufe des Nachmittags angerufen habe und ihn — Shadow — im Verwaltungsgebäude erwarte. „Fahren Sie sofort mit dem Auto vor", bedeutet« der Millionär dem Diener, froh, aus diese Weis« Absenkung zu finden und dem zu entrinnen, was in seiner Brust wühlt«. Und während Bernhard Shadow zum Ver waltungsgebäude fuhr und Renate still und mit grasen Augen, in denen ein erstes Ahnen von Liebesglück und Liebesleid aufflackerte, in Ihrem Zimmer saß, weilte Hanna Bernhosf bei Astrid Bornemann und teilte dieser von ihrer Begegnung mit Shadow und Renat« mit. ,Du kennst ja die Bank, Astrid", berichtete sie atemlos und mit böse funkelnden Augen. Das „Frauenpavadies" der Sowjets: Sie muss«« Stein« klopfen Die Sowjetpropaganda weiß Rußland als das lPavadies der Frauen zu Wildern. Wie es aber in WirklWeit darum bestellt ist, veran schaulicht dieses Bild. Die Frauen müssen sich durch Steineklopfen ihren armseligen Lebens unterhalt verdienen (Scherl-BAderdleckst-M.).' Rußland hindert und wartet aus Brot Vn ergreifendes BAd aus "dem heutigen Sow- jetrußland. Hunderte von Menschen, di« tage lang kernen Bissen zu sich nehmen konnten, warten hier Mit ihren Lindern bei einer Brot- oerterlang aus ein Stück Brot. Wie furchtbar nmh es diesen Müttern zumute sein, die ihren Kindern und Säuglingen noch nicht e'nmal die tägliche Nahrung geben können. (Scherl-Bilderdienst-M.) rungsgesellschaften und dergk. ausgeglichen wor den sind. Private Hypothel«ngläubiger be harrten alber vielfach auf ihren bisherigen, bei Gewährung des Geldes vielleicht nicht zu beanstanden gewesenen Zinssätzen, oder senk- I ten die Zinsen nur unbedeutend. Um auch bei ihnen eine der allgemeinen Wirtschaftslage und dem Einzelfaik angemessene Zinssonkung zu erzielen, hat die Reichsregierung durch Ge- I setz vom 2. Juli 1936 — das bis 30. Junik 1939 befristet ist — neue Maßnahmen getrof fen, die, «benfo wie die früheren nicht etwa Zwangs-Zinesenkungen enthalt««, sondern km Wege der «indringllchen Mahnung freiwillig«» ZinSsenkungen durch die Gläubiger zu erreichen versuchen. In erster Linie sollen sich Gläubiger und Schuldner aus freien Stücken auf einen angemessenen Zinssatz einigen ; nab der allge meinen Wirtschaftslage ist heute ein Zinssatz von 5 °/o angemessen, wie in der l. Durchfüh rungsverordnung zum Gesetz zum Ausdruck ge bracht worden ist. Können sich die Beteiligten über dm angemessenen Zins mch untereinander einigen, so hat Kas Amtsgericht auf Antrag des Gläubigers oder des Schuldners eins Ver einbarung zu vermitteln; ist auch das nicht möglich, so hat das Amtsgericht dm angemef. jenen Zinssatz zu bestimmen. Di-se Bestimmung ist dann maßgebend für die Zinsbeträge, d!« für die Zeit nach der Antragsstel ung zu entrich ten sind. Wenn nur ein Teil einer Zinsrate» auf die Zeit nach der Mntragstellung entfällt, so wirkt die Bestimmung des Gerichts für dis ganze Rate. Bei der Festsetzung dos Zins satz« durch das Gericht hat Kieses von denk durch das Gesetz als angemessen bezeichneten Zinssatz von 5 «/» auszu gehen. Dieser Satz kann um V» bis 1 o/a erhöht werden, wenn die Hypothek ganz oder zum überwiegenden Teil über 50 v/o des Grundstückswerts — be rechnet nach dein Einheitswert — liegt und die ser Nachteil nicht durch anderweitige Sicherheit ausgeglichen wird. Ein« etwaige Notlag« d«s Gläubig«rs ist angemessen zu berücksichtigen; der Zins kann bis aus 6 o/o festgesetzt werden, wenn diese Belastung für Ken Schuldner er träglich ist. Auf der anderen Seite sind auch die etwaige Notlage des Schuldners und des sen besondere Belastung durch Abzüge bei der Auszahlung des Dariehns nach besonderen Dor- schrrften zu berücksichtigen. Gegen die Entschei dung des Amtsgerichts findet die sofortige Be schwerde an Kas Landgericht statt, di« innerhalb der Frist von zwei Wochen eknzulegen ist. Die Entscheidung des Gerichts ist kostenpflichtig. Di« Aenderung der Verzinsung bedarf nicht der Eintragung in das Grundbuch. Gewisse Forderungen sind von dem neuen Gesetz ausgenommen, so z. B. Forderungen, bei denen eine langfristige Bodenbeleihung nicht beabsichtigt war, ferner solche Forderungen^ bei denen seither schon «ine Zinsfenkung «ids- getreten ist, und Aufwertungsforderungsn, dis bisher nur zu dem gesetzlichen Zinssatz 'von 6 o/o zu verzinsen waren. Ein besonderer Kündigungsschutz für zinsge senkte Hypotleken ist vorgesehen, einmal weil viele Hypotheken (und Grundschulden) schon be sonderen Kündigungsschuhbestimmungen unter liegen, und Mm anderen, weil es als selbstrer- ständli^ betrachtet wird, daß die Gläubiger sich ihrer Verantwortung gegenüber der Volksge meinschaft und der Pflicht des einzelnen, den eigenen Vorteil dem Wohl« der Gesamtheit unterzuordnen, bewußt sind und daler keine vorzeitige Kündigung ihrer Forderungen deshalb vornehmen, weil zum Nu'nn der Dolksgesamt- heit ihre Zinsen auf «inen der heutigen Wirt schaftslage angemessenen Betrag gesenkt werden. Das neu« Gesetz berücksichtigt sowohl die be sondere Lage des Gläubigers^ wie auch die de; Schuldners, wirkt also nach beiden Sekt«n aus gleichend in Erfüllung des nationalsozialistischen Grundsatzes: „Gemeinwohl vor Eiaennutz". „Es ist ein richtiges Liebesnest. Sie saßen völlig entrückt und mit sich selbst beschäftigt dort und erschraken ordentlich, als ich so un vermittelt auftauchte." Astrid war bis in die Lippen erbleicht, aber das stellte das einzige Zeichen ihrer Erregung dar. Sie machte eine stolze Handbewegung. „Verschone mich mit deinem Klatsch", sagte sie hart und brutal. „Ich verstehe überhaupt nicht, wie du noch hierher gehen magst. Wir haben nichts mehr miteinander gemein." Hanna lachte höhnisch auf. „Es hat dich doch getroffen, wie? Haha! Dein Millionen bräutigam liebäugelt mit feiner Sekretärin. Sieh dich bloß vor, daß du auf kein totes Gleis geschoben wirst!" „Freche Person da!" Astrid holte aus und im nächsten Augenblick klatschte ihre Hand in das Gesicht von Fräulein Bernhoff. Mit brennender Wange wich Hanna zurück, und ihr Gesicht entstellte sich. „Das ist also der Dank dafür, daß ich für dich in den Dreck griff!" heult« sie. „Schön! Du wirst deinen Ten wegbekommen! Shadow pfeift dir etwas. Dio Niemand ist ihm tausendmal lieber als du. Er heiratet sie! Jawohl, das tut «r. Und du kannst dich nach einem Dummern umsehen!" Sinnlos vor Wut und Empörung wollte sich Astrid neuerdings auf ihre Beleidigerin stürzen, aber Hanna war bereits aus dem Zim- mer gestürmt. Die Kommerzienratstochter stampfte wütend mit dem Fuß aus den Boden, dann warf sie sich aus ein« Ottoman«, weint« in maßlosem Grimm und zerbiß die Kissen. Minuten lag si« so, jeder Hemmung bar, dann richtete sie sich aus, und in ihren Augen flammt« «in dämonisches Feuer. So unvermittelt ihr« Erregung gekommen, «benso rasch legt« sie sich wieder. Wenigstens äußerlich. Si« must«rte mit zusammengebissenen Zähnen ihr bleiches Gesicht im Spiegel, trug etwas Rot auf und kleidete sich an. Hierauf verließ sie das Haus. Renate war nach halbstündigem Verweilen in ihrem Zimmer in den Garten gegangen. Die Stille im Gemach hätte sie zur Verzweif lung gebracht. Aber während sie zwischen den Blumenbeeten aus und ab schritt, empfand sie mit schmerzhafter Deutlichkeit, daß sie dem, was in ihrem Innern bohrte, nicht entrinnen konnte. Sie war sich über ihr« Gefühle nicht im klaren. Sie wußte nur, daß sich an diesem Nachmittag etwas m ihr gewandelt hatte. Es war eine Ahnung von nie empfundenen Glück in ihr, aber eine ebenso rätselhafte Anwand lung von Angst und Bangen verdunkelte die ses Glück. Tausend sehnsüchtige Wünsche schrien in ihrem erwachenden Herzen, und keinen ver mocht« sie zu deuten. Draußen fuhr ein Auto vor, das gleich dar aus wieder wegratterte. Jemand kam in den Garten. Renate hörte es nicht. Sie stand in mitten der Blumen und fragte sich, warum sie eigentlich hier stehe. Ich will Ntnette aus suchen, dackte sie. Ohne Verzug machte sie sich daran, diesen Entschluß auszuführen. Sie trat auf den Weg, als sie Schritte hinter sich ver nahm. Ahnungslos wandt« sie sich um und sah sich Astrid Bornemann gegenüber. Ein Blick m das Gesicht der Äommerzienratstochter be- sagt« ihr, daß sie einer Todfeindin gegenüber stand. Es war niemand in Hörweite, und Astrid verzichtete darauf, ein« lange Einleitung zu machen. „Si« sind immer noch hier?" zischte sie, und alle Beherrschung fiel von ihr ab. „Warum sollt« ich nicht mehr hier sein?" fragt« Renate staunend zurück. Die Unschuld und Unberührtheit, die ihr ganzes Wesen ausstrahlte, wirkte aus Astrids Wut wie Oel aufs Feuer. „Sie gemeine Heuchlerin, das fragen Sie noch? Wenn Sie einen Funke« Ehrgefühl in ihrer schändliche« Seele befaßen, hätten Sw längst Ihre Stellung in diesem Haufe oufge- geben!" kam es zornbebend über di« Lippen der Kormnerzienratstochter. Renate richtet« sich zu ihrer vollen Größe auf und ihre Augen schossen Blitze. „Sie be leidigen mich und ich werde Sie Mr Rechen schaft ziehen!" Astrid lacht« Hohnvolk und eine dunkle Röte überzog Renates Wangen. „Sie wollen mich Mr Rechenschaft ziehen ! Wissen Sie, was Sie sind? Shadows Mätresse! Sonst nichts! Die ganze Stadt spricht davon! Wenn Sie keine Ohren haben, zu hören, so tun Sie mir leid!" Renate taumelte zurück, als hätte sie «inen Schlag erhalten. Sie wollte versink«» voh Scham und Empörung und hatte Mühe, sich auf den wankenden Beinen zu halten. Ein Abgrund von Schlechtigkeit und Schändlich keit tat sich vor ihren entsetzten Augen auf. Mit ihrer Schwäche wuchs Astrids Stärke.' „Shadows Millionen haben es Ihnen ange tan ! Natürlich, Sie müßten ja kein Bettel- Mädchen sein. Das wäre Ihr Ziel gewesen, Shadows Frau zu werden und 4m Weld« M wühlen. Aber man bat Sie erkannt. Shadow selbst hat Sie durchschaut, Sie gemein« Intri gantin. Und im übrigen ist Bernhard Shadow mein Bräutigam, verstehen Sie!" Da fand Renate ihr« Kraft wieder. SS« trat dicht vor Astrid und ihre Mienen waren hart und unheimlich drohend. „Wiederholen Sie das, was Sie soeben äußerten!" sagte sie. Astrid vermochte ihrem Blick nicht standzu halten. Sie wich einen Schritt zurück und HU trotzig di« Zähne zusammen. Renat« fach fick verächtlich an. „Ich erachte «s als unter mei ner Würde, Mit Ihnen zu sprechen. Geheck Sie!" Wut schoß in der anderen auf, aber ihr Trotz zerfloß unter den zwingenden Blicken dec Pri vatsekretärin. Sie wandt« sich um, machtet einige Schritte, dann sah si« zurück. (Fortsetzung folgt.)