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Früher: Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend Erscheint bls auf weitere« n»r Montags, Mittwochs u freitags nachmittag« L Uhr für den folgenden Tag. Bezugspreis bei SeOstobbolung f. die Woche ». 17.12.—23.12.500 Milliarden, durch unsere Austräger zugetragen In der Stadl 320 Milli arden auf dem Lande «30 Milliarden, durch die Post monatlich entsprechend. Alle postanffalten und Postboten sowie unsere Austräger und Geschäftsstelle nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung de« Bezugspreise«. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshanptmannschast Meißen, Rr. 148 — 1923 — 82 Jahrgang. Fernruf Wilsdruff 6 / Postscheck Dresden 2640 Anzeigenpreis: dies gespaltene Raumzelle 20 Goldpfennig, die Z gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Gold- Pfennig, die Z gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile der Zeitung 50 Gotdpsenntg. Rachweisungsgebühr 20 Goldpfennig. Vorgeschriebenc Srscheinungstage u. Plahvorschristen werden nach Möglichkeit berücksichtigt. Anzeigenannabme bis vormittags 10 Uhr. Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Garantie. Zeder Rabatt anspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. des Amtsgerichts u. Stadtrats zu Wilsdruff, Forstrentamts Tharandt, Finanzamts Nossen. Dienstag / Mittwoch 18. /19 Dezember sseiLtttsnÄer vr. Marx, ffelchtsHen- ministrr vr. Stresemann, Wibrtsgt- prWent LSde evetteasirtenr Mer- mann über Sie treffe. Gelegentiich einer Kundgebung über Schicksalsfragen der Presse in Berlin nahm Reichskanzler Dr. Marx Veranlassung, sich über die Presse zu äußern. Seine Worte bewiesen tiefes Verständnis für das innere Wesen der Presse. Sie zeigten abe^ auch, daß er die hohe Bedeutung derselben zu würdigen weiß und ein empfindendes Herz für ihre Nöte besitzt. „Wenn die Stunde jetzt ernst sei für die Presse — so führte der Kanzler aus — so sei sie auch ernst für das ganze deutsche Volk. Auch für dieses handle es sich um Schicksals fragen. Die inneren Verhältnisse ließen unser Herz erzittern. Daß jetzt gerade kurz vor Weihnachten, kurz vor dem Schlüsse des Jahres, so viele furchtbare Tatsachen vor den Augen des deutschen Volkes über unsere finanzielle Zerrüttung, über die geradezu katastrophale wirtschaftliche Vernichtung bieler Existen zen vor uns hintreten, so ist das außerordentlich ernst und tra gisch, geradezu erschütternd. Und dennoch müssen wir, betonte der Kanzler, offen diesen Tatsachen ins Gesicht sehen: Es ist so! Und wenn die Regierung den allerbesten Willen zeigt, das deutsche Volk, wenn irgend möglich, etwas aus dem tiefen Fall emporzuführen, wenn wir die weitestgehenden Forderungen an alle Schichten des deutschen Volkes stellen müssen, dann geschieht das in dem Gedanken: Wir wollen das deutsche Volk retten um seiner selbst willen. Die innere Lage ist ernst, die äußere nicht weniger. Unsere innere Lage kann selbst durch die stärksten und weitgehendsten Mittel dauernd nicht gebessert werden, wenn nicht die äußere Lage gebessert wird. Wir mögen noch so viele Steuern Vorschlägen, noch so viele Opfer dem einzelnen auferlegen; ehe nicht die Rhein- und Ruhrfrage gelöst ist und eine wirtschaftliche Beruhigung eingrtreten ist, eher kann die Frage der Sanierung nicht gelöst werden. Wir wollen nach außen Frieden und Frei heit des Handelsmarktes. Wir wollen deshalb mit unseren Widersachern, unseren bisherigen Gegnern, verhandeln, aber wir beanspruchen auch, als Gleichberechtigte von ihnen anerkannt zu werden und in wahrem Sinne als Gleichberechtigte mit ihnen an einem Tisch zu verhandeln. Wir werden dem keine Hinder nisse in den Weg legen, aber wir verlangen auch, daß man unseren guten Willen, den wir so ost und so ernst an den Tag gelegt haben, anerkennt. Der Kanzler schloß seine Ausführungen mit der Erklärung, daß, soweit seine Kraft in Frage komme, alles geschehen werde, um Verhältnisse zu schaffen, die es der Presse ermöglichen, ihren hohen ideellen Berus frei von Beeinträchti gungen materieller und seelischer Art auszuüben." Dann nahm der Reichstagspräsident Loebe Gelegenheit, sich über die engen; Zusammenhänge und die innige Verbindung von Parlament und Presse zu äußern. Er erinnerte daran, daß die Oeffentlichkeit für.die Parlamente im wesentlichen nur her- gestellt werde durch die Presse. Setze die Presse einmal aus, so verlieren die Verhandlungen des Parlaments sofort an Be deutung. Das habe sich beim Pressestreik im Reichstag im März 1908 gezeigt. Die Kontrolle des Parlaments durch eine ein gehende Presseberichterstattung sei erforderlich. Die Presse liefere auch dem Parlament Rohstoffe. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Parlament und Presse ist unumgänglich notwendig. Dann ergriff der Chefredakteur der „Deutschen Tages zeitung", Ackermann, das Wort. Seine Ausführungen galten der beruflichen Lage der Redakteure und Journalisten. Man habe — so führte er aus — wenig von der Not der Jour nalisten gehört, weil diese, wie viele Schichten des Mittelstandes, stillergeben in das Elend hineingegangen sind. Unsere Zeitungen seien zu unpersönlich. Die meisten Leser wissen gar nicht, daß hinter ihnen überhaupt lebendige Menschen stehen. Der Re dakteur müsse vor Prvletarisierung geschützt werden, gerade weil die aus ihr folgende nervöse Stimmung für seine Tätigkeit ge fährlich ist und weil er mit seinem sozialen und gesellschaftlichen, Habitus nicht in Widerspruch geraten darf zu den Auffassungen, die er in seiner Zeitung vertritt. Der Redner stellt fest, daß ein anerkannter Berliner Journalist eine Zeitlang als Lastträger bei einem Bauunternehmer sein Leben fristen mußte und daß bei einem Schriftsteller das Honorar für eine größere Arbeit durch die Geldentwertung so zusammenschmolz, daß er sich dafür nur eine Schreibfeder kaufen konnte. Der Vorwurf der Käuflichkeit der Presse sei in Deutschland völlig unberechtigt. Der Redner warnte vor der Unterschätzung der geistigen Arbeit des Re dakteurs. Tarife und andere Sicherungen seien nur ein Not behelf. Solle die Presse eine moralische Anstalt im Sinne Schillers sein, so müsse der Re dakteur materiell, sozial und rechtlich ge sichert sein, und zwar durch ein Iournalisten- 8 ese tz. * Berlin, 16. Dezember. Bei dem alljährlichen Empfang des Vereins Berliner Presse, der heute stattfand und wie alljährlich einen Teil der Führer des politischen und geistigen Deutschlands vereint, hielt Außenminister Dr. Stresemann eine bedeutsame Rede. Die Hauptpunkte seiner Ausführungen verdienen es, hier festgehalten SU werden: Erst dann, betonte Dr. Stresemann, wenn die Archive alle geöffnet sind, wozu wir als die ersten den Ent schluß aufgebracht haben, wird ein Urteil über die Entstehung des größten Unglücks der Zeit möglich sein. Wir sehen aus deutschem Boden fremde Verwaltung, deutschen Besitz von anderen ausgenutzt, sehen im besetzten Gebiet eine Unterdrückung öWk mut sWW^MMÄW regiert? D r e s den, 17. Dez. Fast scheint es so, als ob der Teufel durch Beelzebub abgelöst wird. Am Sonnabend haben in Dresden die sozialdemokratischen Landesinstanzen zusammen mit der durch den ParLeitagsbeschluß auf ein Fünftel reduzierten Vertretung der sozialdemokratischen Landtagsfraktion über die Frage der Neubildung der sächsischen Regierung beraten. Wie nach dem Verlauf des letzten Parteitages nicht anders zu er warten war, hat man sich unter Absage an den Gedanken einer großen Koalition für sofortige Aufnahme neuer Verhandlungen mit den Kommunisten zum Zwecke der Bildung einer neuen; sozialistisch-kommunistischen Regierung festgelegt. Wie verlautet, ist nur eine verhältnismäßig sehr schwache Gegnerschaft gegen- diese Einstellung in Erscheinung getreten. Als von dieser Seite der Befürchtung Ausdruck gegeben wurde, daß dann vielleicht ein neues Eingreifen des Reiches gegen Sachsen zu erwarten wäre, ist von der radikalen Seite entgegnet worden, daß man aus taktischen Gründen sehr wohl eine neue Reichsexekutive pro vozieren könne. Im übrigen ist man sich darüber klar gewesen, daß die Verhandlungen mit den Kommunisten nicht so rasch, zu einem Ergebnis führen würden, daß die Neuwahl eines Minister präsidenten noch in der Weihnachtswoche vorgenvmmen werden könnte. Für den Falk des Scheiterns der Verhandlungen, mit den Kommunisten soll ein neuer Parteitag einberufen werden. Die DeutschnaUonalrn in Dresden. Dresden, 16. Dez. Die Vertrauensleute der Deutsche ! nationalen Volkspart-ei, Ortsgruppe Dresden, hielten unter Vor sitz des Landtagsabgeordneten Sanitätsrat Dr. Kretschmar eine Versammlung ab. Ueber die Politik der Reichsregierung und die Stellungnahme der deutschnationalen Fraktion des Reichs tages berichteten, die ReichLtagsabgeordneten, Dr. Reichert und Dr. Philipp-Borna. Sie kennzeichneten vor allem die Miß erfolge, die das Kabinett Stresemann in der Innen- und Außen politik, insbesondere seit dem Aufgeben des Ruhrwiderstandes hinsichtlich der Rheinlands- und Reparationspolitik, zu ver zeichnen hatte und bedauerten, daß der Reichskommissar Dr. Heinze die Reichsaktion gegen Sachsen nicht bis zum Ziel, näm lich bis zur Schaffung einer bürgerlichen Regierung, durchführen durfte. Sie stellten weiter fest, daß der Helfserichsche Währungs plan durch den Finanzminister Hilferding monatelang hinge schleppt worden sei, bis die Mork auf ein Billionstel entwertet war. Mit einer früheren Einführung der neuen Mark hätten schwere wirtschaftliche und politische Schaden vermieden und der vollständige Zusammenbruch zahlloser kleiner selbständiger Exi stenzen verhindert werden können,. Nachdem noch besonders von der Versammlung bekundet worden war, daß sie mit ,den von- der Dresdner Parteileitung in bezug auf die bevorstehenden Gemeindewahlen eingeleiteten Schritten einverstanden ist, wurde einstimmig folgende Entschließung angenommen: „Die Ver sammlung billigt die Politik der Reichstagsfraktion, ist mit ihr in der Forderung baldiger Neuwahlen völlig einig und spricht ihr das uneingeschränkte Vertrauen aus." Eine Entschließung der sächsischen Oberstudiendirektoren. Dresden, 16. Dez. Die Oberstudiendirektoren der säch sischen Gymnasien und Reformgymnasien haben in ihrer am Sonnabend abgehaltenen Sitzung den, Reformplan Dr. Wünsches besprochen und dazu einstimmig folgende Entschließung an-, genommen: „Die Verwirklichung des vom Oberregierungsrat Dr, Wünsche ausgearbeiteten Planes zur Umgestaltung des höheren Schulwesens muß einen, weitgehenden- Rückgang im! Bildungsstande und der wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit der geistig arbeitenden Schichten des sächsischen Volkes zur Folge haben. Dies würde dem Ansehen Sachsens bei den übrigen Kü-lturstaaten schweren Abbruch tun und auch zu wirtschäftlichj für Sachsen nichr tragbaren Folgen; führen." Ludendorff contra Dresdner Volkszeitung. Dresden, 17. Dez. Von Justiziar Dr. Meding, Dresden, erhält der Telunion-Sachsendienst eine Zuschrift, In der es u. a. heißt: „Im Auftrage seiner Exzellenz des Herrn General d. I. a. D. Ludendorff in München erlaube ich mir folgendes mitzu teilen: In der „Dresdner Volkszeitung" Nr. 265 vom 14. No vember 1923 findet sich unter der Ueberschrift: „Wie Ludendorff verhaftet wurde" eilt Artikel, in dem der Wahrheit zuwider das Verhalten des Herrn General Ludendorff in der Feldherrnallee m München am 9. November mittags in ehrenrühriger Weise herabgesetzt wird. Es wird darin behauptet, General Luden dorff habe sich, sowie der erste Schuß fiel, sofort auf den Boden geworfen und fei unbeweglich liegen, geblieben, als seine Leute bereits die Flucht ergriffen hätten-. Ich habe in Vollmacht des Herrn General Ludendorff gegen den verantwortlichen Redak teur Dr. Sachs der „Dresdner Volkszeitung" Strafantrag wegen Beleidigung gestellt und Privatkiage erhoben." Der Fünfzehnerausschutz des Reichstags beschäftigte sich am Sonnabend zunächst mit der Verordnung über die Auflösung der Flüchtlingslager. Dann wandte er sich der Beratung der zweiten Steuerverordnung zu< Zunächst gab Reichsfinanzminister Dr. Luther einen ausführlichen Ueberdlick über die augenblickliche Finanzlage, die er als äußere ordentlich ernst darstellte. Der Minister wies mit Nachdruck darauf hin, daß die vorgesehenen hohen Steuern umgehend zur Tatsache werden müßten, um das Reich vor den schlimmsten Folgen zu bewahren. — An die Ausführungen Dr. Luthers schloß sich eine allgemeine Aussprache. Owen de «Young Hauptsachverständiger, Daves zweiter Delegierter. Paris, 16. Dez. Sämtliche Delegierte der in der Repto vertretenen Mächte haben einzeln dem amerikanischen Beobach ter Logan mitgeteilt, daß sie in einer Plenarsitzung den General Daves und Owen de Houng aufzufordern beabsichtigen, als amerikanische Sachverständige an den Ausschuharbetten, über den Ausgleich des deutschen Budgets und die Stabilisierung der deutschen Währung teilzunehmen. Dem'Londoner Berichterstat ter des „Echo de Paris" zufolge, ist Owen de Poung auf Er suchen des Präsidenten Coolidge zum amerikanischen Hauptsach- verständigen gewählt worden, während Daves als zweiter Dele gierter fungieren foll. der öffentlichen Meinung, wie sie ohne Beispiel dasteht. Dazu starke wirtschaftliche und finanzielle Not so stark, daß man fragen muß, wie lange sie überhaupt noch! zu ertragen ist. - Die Reichsregierung hat alles getan, um zu einer Ver ständigung zu kommen,. Trotzdem erfolgte der Einmarsch in das Ruhrgebiet. Die letzten Kammerdebatten in Paris haben er kennen lassen, daß Deutschland die Kenntnis davon vorenthalten blieb, daß andere darüber vollkommen benachrichtigt wurden, aber nicht Deutschland. Unzweifelhaft ist «in großer Teil des Volkswohlstandes, der uns nach dem Frieden, von Versailles noch geblieben- ist, in diesem einen Jahre zerstört worden, und die Zerstörung geht weiter. Haben wir aber nicht auch während dieses Kampfes die Hand zum Frieden geboten,? Hat nicht die Regierung Cuno sich bereiterklärt, durch internationale Ver ständigung das Problem anzufassen? Hat nicht dann die deutsche Regierung, als dieses Angebot abgelehnt wurde, in einem Me morandum weitgehende Verpflichtungen unter Verpfändung von Eisenbahn, Grundbesitz deutscher Wirtschaft sich bereiterklärt, auf der Basis weitgehender Goldleistungen, eine Lösung des Problems herbeizuführen? Ist es in der Geschichte der Völker erhört, daß ein großes Volk, ein großer Staa-t auf dieses An gebot nicht einmal -einer Antwort gewürdigt wurde? Die Tatsache, daß heute das Vermögen des Reiches nicht mehr vorhanden ist, daß das deutsche Volksvermögen immer geringer wird-, die Tatsache, daß der Kampf an der Ruhr mit schuld daran ist, sollte dazu führen, einen; neuen Weg inter nationaler Verständigung zu gehen. Zn meinem Bedauern sind noch nicht feste Aussichten dazu gegeben. Die Demarche der deutschen Regierung hat bei dem französischen Ministerpräsiden ten zu dem Einwand geführt, der passive Widerstand sei immer noch nicht beendet, da die Militärkontrolle in Deutschland noch nicht wieder eingeführt sei. (Tiefe Bewegung.) Daß Lie deutsche Abrüstung in einem Maße durchgesührt ist, wie noch nie bei irgendeinem Volke, daß wir weniger in «der Lage sind, uns gegen irgendein Land zu wehren, als manches kleine Volk, das steht so j fest für jeden, der sehen will, daß; wirklich an dieser Tatsache kein Zweifel erlaubt ist. In voller Ueberzeugung unserer Ber-s antwortung haben wir uns gegen die Wiederaufnahme der Kon-s trolle gewehrt, weil nach dem Versailler Vertrage die Abrüstung als solche beendet ist. Ich muß nach Pflicht und Gewissen erklären, daß wir die Verantwortung für Leben und Sicherheit derjenigen- die die Kontrolle vornehmen, heute nicht mehr übernehmen können. Ich schmiede daraus keine Anklage gegen das deutsche Volk, j denn ich bewundere die Besonnenheit des deutschen, Volkes nach ! den Demütigungen, die man ihm jahrelang zugemutet hat, wie j keinem anderen Volke. Wie soll irgendeine Prüfung der deut- ! scheu Leistungsfähigkeit möglich sein, -wenn nicht völlige Klar- s h-eit darüber besteht, wie es um Rhein und Ruhr bestellt ist? Unser Rechtsstandpunkt ist vollkommen klar. Wir haben niemals die Legalität des Ruhreinbruches an erkannt und können und werden sie nicht anerkennen. Ich wiederhole auch hier das Wort, das ich als Reichs kanzler gesprochen habe: Unser ist das Land, unser ist der Boden, unser ist das Eigentum an dem Staatsbesitz, der sich dort befindet. Unser ist das Recht auf eine deutsche Verwaltung im deutschen Lande. Und wer sich gegen die Gesetze vergangen hat, gehört vor das deutsche Gericht. Wir wollen uns diesen klaren Rechtsstandpunkt in keiner Weise irgendwie verwischen- lassen. Die Miederaufrichtung in Deutschland werde nicht von der Außenpolitik ausgehen, nicht vom deutsch-französischen Wirt schaftsabkommen, wenn sie nicht auf der sittlichen Grundlage des geistigen Aufstiegs der Nation selbst ruhe. Zum Schluß betonte Dr. Stresemann noch, daß uns die ! Waffen des Geistes jetzt bas zerschlagene Schwert ersetze« müßten, und so wollten wir denn hoffen, daß Deutschland trotz aller Not und allen Elends der Gegenwart wieder einer bessere» : Zukunft entgegensetze.