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an. Vumge Zuiammenstoße in Düsseldorf zwischen Schupo, Sonveröündlccn uns Franzosen. — Dollannittelkurs in Berlin: 98 860 000 000 Mark. Oktober. 2. Putschversuch in Küstrin. Die Führer der Bewegung werden sestgenommen. 3. Kahr erläßt ein Streikverbot für Bayern. 4. Die Goldanleihe ergibt 164 224 180 Mark in Gold. — Rücktritt des Kabinetts Stresemann. Ausschiffung Hilferdings. Stresemann wird mit der Neubildung des Kabinetts betraut. 8. Kahr unterdrückt alle kommunistischen Zeitungen in Bayern. 11. Der Neichswehrminister hebt die Pressezensur auf. 15. Der Reichstag nimmt das Ermächtigungsgesetz an. — Aushebung der Kohlensteuer und der Brotkarte. — Milderung der Demobilmachgngsverordnnngen. 16. Danzig beschließt di« Einführung einer neuen. Währung (Dauziger Gulden). 17. Einführung der Rentenmark beschlossen. 19. Wiederaufnahme des Post- und Eisenbahnbetriebes im Ruhrgebiet. — Konflikt in Sachsen zwischen Militär- und Zivilgewalt. Reichswehr rückt ein. 22. Bayern bricht wegen der Maßregelung des Generals von Lossow den amtlichen Verkehr mit Geßler und Seeckt ab. — Leparationsputsche am Rhein. — Graf Kanitz wird Ernäh rungsminister. 25. Mißglückter Versuch, die Pfalz von Bayern loszureißeu. 27. Krupp und mehrere Krupp-Direktoren werden aus dem Gefängnis „beurlaubt". 29. Der Urheber des Küstriner Putsches, Major Buchrucker, wird zu zehn Jahren Festung verurteilt. 30. Goldrechnung der Reichsbahn. — Der ehemalige Reichs justizminister Dr. Heinze wird zum Reichskommifsar in Sachsen ernannt. — Zusammentritt des sächsischen Landtags verboten. 31. Tod des ehemaligen englischen Ministerpräsidenten Bonar Law. — Kemal Pascha Wird zum Präsidenten der türki schen Republik gewählt. — Dollarmittelkurs in Berlin: 252 602000 000 Mark. November. 1. Der Doknmentensälscher Anspach wird zu drei Jahren Gesängnis verurteilt. 3. Dem früheren deutschen Kronprinzen Wird die'Nücktehr nach Deutschland gestattet. 5. Die drei sozialistischen Reichsminister treten ans dem Kabinett Stresemann aus. — Festsetzung eines Einheitskurles für Goldanleihe. 8. Annahmezwang für Papiermark beschlossen. 12. Ein nationalsozialistischer Putsch in München wird niedergeschlagen. Hitler verhaftet, Ludendorff in Ehrenhaft. 16. Tod des Herzogs von Cumberland. 17. Der Druck von Papiermarknoten wird eingestellt. 20. Ankündigung eines Strafverfahrens gegen den früheren sächsischen Ministerpräsidenten Zeigner. 22. Tod des Reichsbankpräsidenten Havenstein. 26. Sturz des Kabinetts Stresemann. 29. Die Reichswehr wird aus Sachsen zurückgezogen. — Zusammenbruch der rheinischen Sonderbündler. ' 30. Dollarmittelkurs in Berlin: 2193 600 000 000 Mark. Dezember. 3. Ende der Negierungskrisis. — Dr. Marx wird Reichs kanzler. 7. Der Lebensmittelindex fällt um einig« Prozent. 8. Bei den englischen Wahlen erleiden die Konservativen eine große Niederlage. 10. Annahme des neuen Ermächtigungsgesetzes im Reichs tage. 12. Neuregelung der Beamtengchälter. — Poststreik in Österreich. 13. Revolution in Mexiko, 14. Steuernotverordnungen der Reichsregterung. 15. Einleitung von Verhandlungen mit Frankreich. 18. Erdbeben in Columbien und Ecuador. — Der König von Griechenland wird ausgesordert, das Land zu verlassen. 20. Sieg der mexikanischen Revolutionäre. 21. Ablehnung des Ermächtigungsgesetzes in Bayern. 23. Dr. Schacht wird Reichsbankpräsident. 27. Dollarmittelkurs in Berlin: 4 200 000 000000 Mark Handel uns Verkehr. In Millionen M. Was kosten fremde Werte? In Millionen M Börsenplätze 27. 12. 22. 12. gesucht § angeb. gesucht angeb. Holland 1 Guld. 1 596 000 1 604 000 1 596 000 1 604 000 Dänemark 1 Kr. 751118 754 882 751118 754 882 Schweden 1 Kr. 1 109 220 1 114 780 1 109 220 1 114 780 Norwegen I Kr. 623 438 626 562 623 438 626 562 Finnland Mark 103 740 104 260 103 740 104 260 Amerika 1 Doll. 4180500 42IO5OO 4180500 4210500 England 1Pfd. 18254 000 18 345 750 18 254 250 18345750 Schweiz 1 Fr. 736 155 739 845 732 165 735 835 Frankreich 1 Fr. 211 470 212 530 213 465 214 535 Belgien 1 Fr. 187 530 188 470 188528 189 472 Italien 1 Lira 183 540 184 460 183 540 184 460 Tschechien 1 Kr. 123 690 124 310 123 690 124 310 Ssterr. 1000 Kr. 59 850 60 150 59 850 60 150 Ungarn 1000 Kr. 217 455 218 545 219 450 220 550 Deutsche Werte am 27. Dezember. Eine Rentenmark 1 Billion Papiermark Dollarschabanweisungen ... 4,2 Bill. Goldanleihe (1 Dollar) amtlich . 4200Mlliard.Papierm. b in Goldpfennig ...... 10 , „ Eine Goldmark 1000 „ * Der Tiefstand deS französischen Franken. Der französische Franken hatte auf der letzten Börse in Newyork einen unge wöhnlichen Tiefstand zu verzeichnen. Für 100 Franken wurden nur 5.05 Dollar geboten. * Lebensmittelmarkt. * In der Berliner Zentralmarkthalle wurden am 27. Dezem ber folgende Psi'nd Preise (in Festmark) verlangt: Rind fleisch 1,20-1,80, Kalbfleisch 1,50-2,50, Hammelfleisch 1—1,40, Schweinefleisch 1,60—1,80, geräucherter Jnlandsspeck 2,20—2,40, Leberwurst 1—2, Blutwurst 0,80, Schlackwurst 2,80—3, Hasen 1,20—1,50, Gänse 2,25—2,75, Hühner 2,50, Schellfisch 1,30, lebende Karpfen 1,80—2,20, Heringe 0,40—0,60, Bücklinge 1,20 bis 2, ein Satzfetthering 0,09, Äpfel 0,45—1,50, Kartoffeln 0,04, Weißkohl 0,08-0,10, Rotkohl 0,10-0,12, Sauerkohl 0,24, Mohr rüben 0,06—0,08, Zwiebeln 0,20—0,25, Erbsen 0,45—0,48, Weiße Bohnen 0,35—0,40, Butter 2,40—2,60, Margarine 0,63—0,92, Schmalz 0,90, Limburger Käse 1F0—2,20, Harzer Käse 1, ein Ei 0,20, eine Zitrone 0,06, Kunsthonig 0,50—0,60, Pflaumenmus 0,80, Malzkasfee 0,35—0,50, Kakao 1,80-3, Zucker 0,44—0,50, Weizenmehl 0,21—0,24, Backobst 1,20-1,40, Vollreis 0,28-0,35. proüuklenmsrkt. 4- Produktenmarkt. Berlin, 27. Dezember. Amtlich fest gesetzte Preise an der Produktenbörse. Getreide und Olsaatcn pro 1000 Kilogramm, sonst pro 100 Kilogramm. (In Gold mark der Goldanleihe oder in Rentenmark): Weizen märkischer 154—158. Etwas fester. Roaaen märkischer 128—131. Etwas sc'ter. Sommergerste 152—1557 Still. Ha er märkischer 1 5 bis 118. Etwas fester. Weizenmehl pro 1(0 K.l^gramm frei Berlin brutto inkl. Sack (feinste Marken über Notiz) 23,75—27,75. Etwas fester. Noggenmehl pro 100 Kilogramm srei Berlin brutto inkl. Sack 22,25—25. Etwas fester. Weizenlleie frei Berlin 7,75—8. Stetig. Roggenkleie frei Berlin 7,50—7,75. Stetig. Raps 260—265. Stetig. Viktoriaerbscu 38—40, kleine Cpeisecrbsen 20—22, Peluschken 14—15, Ackerbohnen 12—14, Wicken 15—17, Lupinen, blaue 13—15, gelbe 14—16, Seradella 16,50-18, Rapskuchen 11,50—12, Kartoffelflocken 17—18. Ranhsutier. Bericht der Preisnotierungskommission für Rauhsutter. (Nichtamtlich.) Großhandelspreise Pro 50 Kilogramm ab märkischer Station für den Berliner Markt. (In Goldmark): drahtgepr. Roggen- und Weizenstroh 0,60—0,70, desgl. Haserstroh 0,50—0,60, desgl. Gerstenstroh 0,50—0,60, Noggenlaugstroh 0,40, bindfadengepr. Roggen- und Weizenstroh 0,40, Häcksel 1,20—1,30, handclsübl. Heu 1,10—120 gutes Heu 1.30—1.50. ' Kirchennachrichten. — Sonntag ». Weih nachten — Silvester — Neujahr. Wilsdruff: Sonntag: Vorm. 9 Uhr Pred-glgottesdienst. Nachm. 2 Uyr Tausgoilesdiensl. Abenos 7 Uhr ciungmanner- verem im Pfarrhaus ^Runobnef — Silvesterseter). — Silvester: Abends 6 Uhr Pretngigouesownst; darnach Aoendma-hissAer. Kirchenmusik: Psalm 23: „Der Herr ist mein Hole", für gemisch ten Chor von B. Klein. Der Kircyencyor. Kollekte sur den All gemeinen KirchLNMdS. Kirche geyeizi. — Netftaiyrslag: ^>orm. 0x9 Uyr Beichte -uno Heu. uoeuomayi. 9 Uyr geggoci-esüienst. Kirchenmustt: „Ich Hede meme Augen aus", Ane sur Bariton und Orgel von Gast. Naw-m. 2 Uhr Taufgotlesmensl. — Milt- woch, den 2. Jan.: Abends 6 Uhr Iungmunnecverein (Jugend heim). Grumbach: Sonntag: Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst, besonders für die gesamte Jugend der Kirchjahrt. — Silvester: Nachm. 4 Uhr Preoiglgottesdienst zum Iahcesschluß mck an- schließen-der Abendmahlsseier. Kollekte für die Landeskirche. — Neujahr: Vorm. 9 Uhr Prediglgotlesdienst. Kollekte für die Landeskirche. Kefselsdorf: Sonntag: Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst (Pf. Heber). Nachm. 2 Uhr Laufen. — Silvester: Nachm. 3 Uhr Adendmahisgotlesdienst (Ps. Heber). — Neujahr: Vorm. fl-9 Uhr Beichte (Pj. Heber). 9 Uhr Feftgoltesdcenfl Ep,. Zacya- ' ,rias). Kirchenmusik: „Du Herr bist unser Vater", geiftl. Lwo für Sopran von Albert Becker. Nachm. 2 Uhr Lausen. Sora: Sonntag: Vorm. 9 Uhr Hauptgottesdienst. — Sil vester: Abends 7 Uhr Abendgottesoienst. Iahresschluß. — Neu jahr: Vorm. 9 Uhr Festgottesdienst. Röhrsdors: Sonntag: Vorm, st-9 Uhr Beichte und heil. Abendmahl. 9 Uhr Predigtgottesdienst. — Silvester: Abends 6 Uhr Predigtgottesdienst. — Neujahr: Vorm. 9 Uhr Fest- gottesdienst. Limbach: Sonntag: Vorm, st-9 Uhr Beichte und heil. Abend mahl. 9 Uhr Predigtgottesdienst. — Silvester: Abends 7 Uhr Jahresschlutzseier. Kollekte für den sächj. K.rchenjono. — N.u jahr: Vorm. 9 Uhr Festgottesdienst. Blankenstein: Sonntag: Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. — Silvester: 7 Uhr Predigtgottesdienst mit Abendmahlsseier. — Neujahr: Vorm. 9 Uhr Predlgtgottesd-enst. Beiträge zur Sagengeschichte des Nothschön berger Krehes. Arno Vetter, Toswig i. Sa. Die Sage vom Reiter ohne Kopf. Auf der Höhe zwischen Heynitz und Wunschwitz. Mitternacht. Burschen und Mädchen aus dem Heimweg. Hohl schlagen da plötzlich die Hufe eines Rosses aus harter Straße. Immer näher rast ein einsamer Reiter. Mit heulen dem Brausen, das schaurig in dem drückenden Schatten der Linden hohnlacht, jagt das Rotz vorbei. Ba ! Lähmende Angst packt die Schar. Aus einer Schecke reitet ein Mann — in Kriegslracht und ohne Kopf ! „Der —- Ritter — ohne — Kopf !" Doch da vorn zügelt er jein Pferd und jagt es wieder zurück, der Schar entgegen. An seiner rechten Seite glänzt im geister haften Licht des Mondes ein breites Schwert. „SMuuusfs!" Und wiever klappern die Huse hmier den Burschen. — Schneller eiil die Schar von dannen. Doch umsonst! Noch zweimal rast die entsetzliche Spukgestalt vorbei. Schaum flattert um die Nüstern. Wieder glänzt das Schwert im Dunkel der Geister stunde. — Befreit atmet die Schar auf, als sie von der Straße Heynitz— Wunschwitz nach Soppen abbiegt. — Der Sage nach muß dieser unheimliche Reiter feine Stunde von 12 bis 1 allnächtlich abreiten. Naht die Geisterstunde ihrem Ende, so verschwindet er mit einem gar schrecklichen Sausen und Brausen, und niemand weiß, wohin. Diesem Reiter ist früher als Sühne für An Vergehen der Kopf abgeschlagen worben, und da er noch nicht erlöst ist, muß er am Orte seines Verbrechens seine Stunde abreiten, allerdings ohne jemand etwas zu tun. Das graue Männchen. Ungleich ungemütlicher ist die kleine, graue Zwerggestalt, die jeder auf einem Feldweg von Schrebitz nach Soppen zur Mitternachlsstunde trifft. Wenn man sich nicht umguckt und nur vor sich hersagt: „Alle guten Geister loben Gott den Herrn!" tut das graue Männchen niemandem etwas zuleide. Es läuft nur in einem gewissen Abstande hinterher. Wehe aber dem, der gegen diese zwei Ge bote verstößt. Dem springt es auf den Rücken und würgt ihn, bis der Frevler aus seinem Gebiete heraus ist. Fürchtegott Faust, ein Schrebitzer Bauer, glaubte nicht an die Wahrheit der Geschichten. Als er einst zur Geisterstunde auf dem Feldweg geht, bemerkt er hinter sich das graue Männchen. Vor Schreck ist ihm die Zunge wie gelähmt: „Alle gu—ten Geis— —!" Da hockt ihm schon das furchtbare Männchen auf dem Rücken und würgt ihn. Mit zitternden Knien und keuchender Brust wankt er aus der Gemarkung des Geistes. Und noch lange Zeit hat man die blauen Würgmale an seinem Halse gesehen. Irrlichter. Es ist Nacht, pechschwarze, zum Schneiden dicke Nacht. In Gedanken ver sonnen geht ein Bursche in der Kirschallee von Wunschwitz nach Wuhsen. Da flackert vor ihm ein Lichtlein auf. Schon Wuhsen? — Er ist ja kaum erst aus Wunschwitz heraus. Aber doch: es muß sein Dorf sein. Er geht dem Lichte nach. „Es ist weg!" — „Nein, dort links! Gerade aus! — Weg —!" Was ist bas? — Und dort: das Licht! Es flackert so unruhig. „Wo bin ich?" — Ein Wassergraben. Er nimmt seine Lederpantojsel in die Hand und läuft dem Lichte nach. Schweiß perlt ihm auf der Stirn. Jetzt tritt er aus Klee — jetzt auf Sturzacker. Jetzt peitschen ihm Weidengerten ins Gesicht. Und -dort — da, Lichl! Wie unstet. Jetzt ist er wieder m dem Wassergraben — Kleejeid — Acker — Weidengerten. Und immer wieder: Klee — Acker — Weiden — Master — Klee! Stundenlang ist er so gelaufen. Und erst im Frühlicht des dämmernden Morgens ist er zitternd und -durchnäßt in dem Gute seines Herrn angeiangt. Diese Irrlichter sollen auf dem feuchten Wiesengrunde auf Wuhsener Flur, in dem früher ein Teich stand, noch jetzt auftreten. Vom Marterberg bei Rochschönberg. Früher sind die Leute am Marterberg bei Rothschönberg lebendig gemartert worden. Wenn man von jemandem etwas wissen wollte, was der aber nicht sagte, schnitt man ihm Wunden ins Fleisch und streute Salz und Pjefser hinein. Oder man steckte ihn in «ine Tonne, in die Nägel nach innen raglen, und ließ die Tonne dann einen Berg Hinabrollen. Das machte man früher am Marter berge (die Sage sagte „Matterberge"). Und nun sürchten sich die Leute, in der Mitternacht da vorbeizugehen. Aber es ist nicht gefährlich. Es sind bloß Ge spenster; Gespenster von den zu Tode Gemarterten. Und weil sie noch nicht erlöst sind, müßen sie noch auf der Erde bleiben. - Vom Kobelchen. Meine Gewährsleute waren bei einem Bruder in Elgersdorf zur Kirmes gewesen. In der Nacht kehrten sie nach Soppen zurück. „Da auf einmal flog ein feuriger Drache, ganz rot und zackig, zur Feueresse eines Soppener Bauern gehöftes heraus. Das war das Kvbelchen, -das uns nichts tat." Das Kobelchen bringt seinem Herrn irdisches Glück: Geld. Will man es haben, muß man zur Mitternachtsstunde auf eine Wegelreuzung ein weißes Taschentuch legen und danach wieder holen. Da bekommt man es ganz gewiß. Es kommt dann allmitternächtlich in verschiedener Gestalt: als Taube, Henne, Frosch („Hutschge"), Feuerschlange oder Katze in den Bauernhof und will Futter haben. Was man ihm gibt, ist ziemlich gleich. Der Besitzer muß Anes schreck lichen Todes sterben. Ist er einmal nicht zur Mitternachtsstunde zu Haus«, wird sein Ende um so schrecklicher sein. Schon zu Lebzeiten spielt bas Kobelchen seinem Herrn böse mit. Es wirft ihn aus dem Bette, ohne daß er etwas davon weiß. Will man das Kobelchen wieder los sein, so lege man das Taschentuch, in dem man es holte, zur Mitternachtsstunde auf Ane Wegelreuzung. Dann ist man es ganz sicher los. Ein Soppener Bauer hatte das Kobelchen. Als «inst das Gesinde vor 12 Uhr aus der Schenke heimkehrte, hob auf einmal ein schreckliches Kodern an. Die Ketten der Kühe raffelten, Türen plautzten. Eimer wurden umgeworsen und scharrende Geräusche laut. Als man sofort zum Dauer ging, sagte der: „Kommt nur nicht wieder um die Zeit nach Hause." Er nahm dann einen Spreukorb und ging auf den Hof, um das Kvbelchen zu füttern. Er gab ihm Semmelmilch. — Als die Knechte in den Stall kamen, fanden sie die Kühe alle an den Ketten, alle Türen geschloffen. Es war, als ob nichts geschehen sei. Und doch hatte man das Getöse gehört?!