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Aus Stack unä Lanä. MilleXungeu Nir Sie,e Unbrin nebwen w» immer Äaxdbar enlze««». Wilsdruff, 19. November. Aus den Erträgnissen der Sammlung wertlos gewordenen Papiergeldes und zum überwiegenden Teile von Spenden lieber Menschenfreunde in Amerika konnte der Fechtverein zu Wils druff (Verein für Jugend- und Volkswohlfahrt) in den letzten vier Wochen zur Linderung der Not der Kinder 14 Billionen Mark für Mitch zur Verfügung stellen. Die Sammlung von Papiergeld wird weiter fortgesetzt. Auch die Geschäftsstelle d. Bl. übermittelt es gern. s Billionenzelt. Banken -und -Girokasten rechnen nur mit M.-Mark, also mit Millionen. Aber Millionenscheine wird Man im -Einzelhandel nur schwer mehr los. Wir leben doch be reits im Uebergang von der Milliarden- zur Billionenzeit. Wertbeständige Zahlungsmittel, die die heutige Währung ab lösen sollen, beginnen wohl aufzutauchen, sind indessen noch nicht im Umlauf. Was soll man also mit -Scheinen anfangen, die auf Tausende, Hunderttaufende usw. lauten? Was mit Kupfer-, Nickel-, Eisengeld? Es wird niemand schwerfallen, sie zur Alt- Seldsammlung des Wohlfahrtsamtes der Amtshauptmannschaft abzulicfern. Jeder Gemeindevorstand ist Annahmestelle., So kommt das nutzlose Zeug armen alten Leuten zugute. Aenderung in den Briefzustellungen. Die Nachrichtenstelle der Oberpostdireklion teilt mit: Der allgemeine Rückgang des Verkehrs im Briefzustellgeschäft und die ungeheure Belastung der Dienststellen durch die zu bewältigende Papiergeldflut machen es erforderlich, die Zahl der Briefzustellungen allgemein ein- zuschränkcn. Obwohl zahlreiche Hilfskräfte eingestellt sind und überall in grösserem Umfang Ueberstunden geleistet werden, ist es den Postämtern nicht mehr möglich, den Betrieb in der bis- , herigen Weise aufrechtzuerhalten. Von Montag, den 19. Nov., ab wird infolgedessen bei zahlreichen Postämtern -die zweite Briefzustellung, die bisher am Nachmittag stattfand, wegfallen. Das Nähere ist bei den Postanstalten zu erfahren. Postscheckverkehr ia Renteninark Der Reichspost minister hat dem Reichskabinelt den Entwurf zu einer - Verordnung über die Umstellung des Postscheckverkehrs auf Renlenmark zugehen lassen. Da es wegen der Betriebs- Und Raumverhältnisse der Postscheckämter nicht möglich ist, neben den rn Papiermark geführten Konten wertbeständige Konten in grösserem Umfange zuzulassen, sieht der Ver ordnungsentwurf vor, den gesanuen Postscheckverkehr in den ersten Tagen des Dezember in Rentenmark umzustellen. Vom 5. Dezember ab werden die Postscheckkonten voraus sichtlich über ihre Guthaben in Rentenmark verfügen können. Den Postscheckkunden geht nähere Nachricht von den Post scheckämtern zu. Die Ueberweisungen und Schecks wären dann auf Rentenmark auszustellen. Die Zahlkarten hätten bereits vom 3 Dezember ab auf Rentenmark zu lauten. Vei der Einzahlung werden neben Rentenmark bis auf w-ckteres auch die Anleihestücke und Zwischenscheine bis 21 Mark (5 Dollars) der wertbeständigen Anleihe des Deutschen Reichs in Zahlung genommen werden. Ferner wird die Poftverwaltung vom 1. Dezember ab neben den auf Papiermark lautenden Postanweisungen im Jn'ands- verkehr auch Postanweisungen auf Rentenmark einführen. Was ist unser Papiergeld wert? 100 Gr. in 20 000-Mk.- Scheinen haben einen Nennwert von 1,4 Millionen, 100 Gr. in 50 OO-O-Mk.-Schem-en einen Nennwert -von 5,6 Millionen, 100 Er. in 200 OOO-Mk.-Reichsscheinen einen Nennwert von 30 Millionen. Das Pfund Altpapier wirb mit 2 Goldpfennig bezahlt, 100 Gramm demnach- mit 60 Millionen Papiergeld. Man macht also kein schlechtes -Geschäft, wenn man die Papier- sch-eine bis zu 100 OM Mark als Altpapier verkauft. Und das Reich wird obendrein Schulden los! Voraussichtliche Witterung: Stark wechselnde Bewölkung Mit anfangs noch vereinzelten -Schauern, böige westliche bis nordwestliche Winde, Temperaturrückgang. Hus cker Lanckesbauptstackt. Dresden, den 18. November 1923. Der Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz, Orts gruppe Dresden, begann am Freitag im Kuifürsteniaale des Jialiewichen Dö fchenS seine dieewmterOche VoitragStätig- kkit. Die L ebe zur Heimat, die vor 46 Jahren zur Grün dung des G birgsven-ms führte, ist auch in d-n jetzigen trüben Zeilen das feste Band, das die groß- Schar der Mnglieder zusammenhält und tue Ideale des V r»jns nicht verkümmern lässt. Heule Dienstag, '/,8 Uhr, findet 'N der 4. Berufsschule, Melanchthonstraße 9, ein Rosegger-Abend Mit Iohannes Paul als Vortragendem statt. Neue Eiseudahnstrecke. Am 30 November wird die Teilstrecke Platiental—Geyersdorf—Mrld.-nau der vollspu- rig'N nur dem Güterverkehr dienenden Nebenbahn Wiesen- ' bad—Königswald dem B trieb übe>geben und der Bahnhof i Gey--?dorf—Milbenau für den öffentlichen Stückgut- und Wagenladuna"verkehr eröffnet. Zwei-Billionen Mark-Gutscheine der Stadt Dresden werden zur Befriedigung des weiter andauernden Notgeld bedarfs von der Stadl ausgegsben. Der Gutschein ist in der Gi öße von 7,2 mal 12,3 Zentimeter auf we ßem Papier hergestelll, das ein besonderes Wasserzeichen trägt. Die Rück eite ist unbedruckt. Veamteuabbau. Das Ortskartell Dresden des Deut- scheu Beamtenbundes veranstaltet heute, Dienstag, abends Veä Uhr m der Aula der Technischen Hochschule, Eingang Bismaickplatz, eineOcisversammlung der Dresdner Beamten- und L-Hrerschafr, in der Bundcsdirekior Schubert über Beamt-mabbau sprechen wird. Der Kreisausschuß Dresden hält Freitag, den 30. November, vormittag? 11 Uhr, öffentliche Sitzung. Hus ckem preistaat Sachsen. Nosseu. Der hiesigen Schrebergarten-Vereinigung sind durch seilens der Stadt erfolgte grössere Landzuweisungen letzter Zeit Nicht unbeträgil che Erweiterungsmöglichkeiten ^schaffen worden. Es können infolge dieser Land zuweisungen an verschiedenen Stellen nahe der Stadt neue Härten angelegt werden und zwar 86 am Kronberge, am Wege nahe der Puppenfabrik und 102 Schreber- Oarten am sogenannten grünen Wege, so daß die Gesamt- WM" Des Bußtages wegen erscheint die nächste Nummer unserer Zeitung schon morgen Dienstag zur g-wohnren Stunde "WW Dollar: LS N»v mdcr: 2513700000000 1 Goldmark: — 600000000000 P »piermark zahl einschliesslich der schon am Rod gt bestehenden 145 Schrebergärten 352 beträgt. E-wähnenswert ist ferner, daß außerdem zirka 200 Interessenten vorhanden sind, denen Ga>tenland aus MangU an solchem, noch Nicht zugeleilt werden konnte, Pirna. Die Einwohnerzahl Pirnas stellt sich nach dem Stand vom 1 Oktober d. I. auf 30194. In dnier Zahl sind bereits Rottw rndorf und Krebs mit inbegriffen, d<r<n Eingemeindung beoorsteht. Pirna rückt mit der Einwohner zahl von über 30000 unter den sächsisch n Städten an die l l. Stelle. Vor ihr stehen die Großnädte Dresden, L ip- zig, Chemnitz, Plauen und Zwickau und die Städte Bautzen, Zittau, Meißen, Freiberg und die neugebildete Stadt Freital. Bautzen. Die Reichswehr verhaftete hier den G-- werkschaflsekreiär Arndt, weil er zum Aufstand aufgeforderl laben soll, ferner den Steinmetz Loch, der Führer einer kommunistischen Hundertschaft sein soll, während ein gewisser Horstmann, der ebenfalls festgenommen werden sollte, nicht ermittelt werden konnte. Bei einer Waffen suche in der Wohnung eines gewissen Lißner kam es zu einem Wortwechsel zwischen Lißner Vater und Sohn und dem Leutnant der Reichswehr. Die beiden Lißner wurden wegen Beleidigung festgenommen. Nah unck wen. o Deutsch-brasilianische Spende für Notleidende in Deutschland. Nach einer Mitteilung aus Rio de Janeiro ist von den Deutschen in Brasilien eine Hilfsaktion für Not leidende in Deutschland eingeleitet worden, als deren erstes Ergebnis 360 Zentner Schmalz abgesandt worden sind. O Luftverkehr Berlin—London. Die Daimler-Gesell schaft hat eine neue tägliche Flugzeugverbindung zwischen Berlin und London, mit Zwischenlandungen in Hannover und Rotterdam, mit einer Fahrzeit von acht Stunden zwischen den Endstationen eingerichtet. O Major Buchruckers Festungshaft. Der im Küstriner Putschprozeß zu zehn Jahren Festung verurteilte frühere Major Buchrucker ist zur Strafverbüßung nach dem Festungsgcfängnis Gollnow in Pommern, wo bekanntlich auch der im Kapp-Putsch--Prozeß verurteilte Herr v. Jagow seine fünfjährige Festungshaft verbüßt, übergeführt worden. O Tragisches Ende einer Kegelpartie. Sieben Herren, die in Holzhausen bei Leipzig an einer Kegelpartie t-eil- gcnommen hatten, beschlossen gegen Mitternacht, noch zu einem Schlachtefest nach Zt-einaundorf zu wandern. Sie traten die Wanderung auf der Bahnstrecke an und wurden dabei kurz vor Zweinaundorf von' einem Personenzug erfaßt. Zwei der Herren wurden getötet, die übrigen kamen mit dem Schrecken davon. O Schreckenstat eines Geisteskranken. In Bergheim in Bayern griff der Landwirt und Gemeinderat Link, der in folge eines Kopfschusses irrsinnig geworden war, mit einem mit Zündpatronsn geladenen Gewehr unter dem Rufe: „Die Kommunisten kommen!" mehrere Nachbars^ lcute an. Zwei Frauen wurden von dem Irrsinnigen er schossen, ein Mann, eine Frau und ein Kind wurden schwer verletzt. Gutes Einweichen der Wäsche ist halbes Waschen: Das vorherige Einweichen wirkt fchmutzlösend un-d zeitsparend. Am Abend vor dem Waschtage legt man die Wäschestücke in eine warme Henko - Bleich-Sodalauge und lässt sie über Nacht darin stehen; auf diese Weise wird die Wäsche schon vom gröbsten Schmutz befreit und das nachfolgende Waschen wesentlich er leichtert. — Henko ist auch ein hervorragendes Mittel, hartes Wasser weich' zu machen. Hartes, d. h. kalkhaltiges Wasser be dingt immer einen nicht unwesentlichen Mehrverbrauch an Waschmitteln und ist einer guten -Schaumbildung hinderlich. Man mißt die Härte -des Wassers nach sogenannten Härte graden: 1 Grad Härte bedeutet hierbei 1 -Gramm Kalk in 100 Liter Wasser. 1 Gramm Kalk ist imstande, etwa 20 Gramm mittelguter -Seife durch Bildung der sogenannten Kalkseife unlös lich auszüscheiden; man sieht also, ein wie hoher wirtschaftlicher Nutzen in dem Enthärten des Wassers durch Henko liegt; — man erkennt einen hohen Kalkgehalt des Wassers daran, wenn das Waschmittel oder die Seife sich beim Hineinbringen schlecht auslösen und kleine Flocken bilden. Meder Mgebühttn-Stt-oppelung. Vom 20. November ab. Mit Hinweis auf -die außerordentliche Geldentwertung überrascht die Postverwaltung abermals mit einer Er höhung aller Postgebühren, die schon am 20. November in Kraft trete» wird. Der Fernbrief 20 Milliarden. Die Erhöhung erstreckt sich auf sämtliche Hauptgebührcn im Inlands- und Auslandsverkchr sowie auf die Nebeu- gcbühren (Einschreibung, Vorzeigen von Aufträgen und Nachnahmen, Eilzustellungen usw.). Der einfache Fernbrief kostet sonach vom 2V. 11. 20 Milliarden, die Fernpostkarte 10 Milliarden, die Drucksache bis 25 Gramm 4 Milliarden und die Einschreibung 20 Milliarden Mark. Ausgeschlossen von der Berdonvelung bleiben die Zeituugsgebühr, die Gebühr für Blindenschriftsendungen, die Versicherungs gebühr, die Gebühr für Einzahlungen und Auszahlungen im Postscheckverkehr, die Postanweisungsgebühren. Umstellung des Postscheckverkehrs. Der Reichspostminister hat dem Reichskabinelt den Entwurf zu einer Verordnung über die Umstellung des Postscheckverkehrs auf Rentenmark zugehen lassen. Da es wegen der Betriebs- und Raumverhältnisse der Postscheck ämter nicht möglich ist, neben den in Papiermark geführten Konten wertbeständige Konten in größerem Umfang zuzu lassen, sieht der Verordnungsentwurf vor, den gesamten Postscheckverkehr in den ersten Tagen des Dezember aus Nentenmark umzustellen. Vom 6. 12. ab werden die Post- schcckkunden voraussichtlich über ihre Guthaben in Renten mark verfügen können. Die Überweisungen und Schecks wären dann auf Rentenmark auszustellen. Die Zahlkarten hätten bereits vom 3. 12 an auf Rentenmark zu lauten. Bei der Einzahlung werden neben Rentenmark bis auf wei'eres auch die Anleihestücke und Zwischenscheine bis 21 Mark (5 Dollar) -der wertbeständigen Anleihe des Deut schen Reiches in Zahlung genommen werden. Ferner wird die Postverwaltung vom 1. 12. ab neben den auf Papier mark lautenden Postanweisungen im Jnlandsverkehr auch Postanweiiunaen auf Ren einkübren. Kirchennachrichten. — Bußtag. Predigtttxi: 2 Timoth. 2, 19. Wilsdruff: Vorm. Uz9 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. ^4 Uhr Abendmahlsgottesdienst (Pfarrer Knauth-Unkers dorf) Kirchenmusik: „Kehre wieder, k h-s wieder, der du dich verloren hast". Geistliches Lied für Sopran und Orgel von Volkmar Schurig. Sopran: Konzerriängerin Frl Doris Rost Sachsdorf: Nachm. Uhr Abendmahlsgottesdienst. KesselSdori: Borm Vs9 Uhr Beichte (Pfarrer H ber). Vorm. 9 Uhr Predigt (Pfarrer Zacharias). Nachm. 3 Uhr Abendmahlsgottesdienst (Pfarrer Hebe ). Kirchenmusik: Heve deine Augen auf. Engelterzctt aus dem Messias. Sora: Vorm. 9 Uhr Hauptgottesdienst. Abends 7 Uhr Kommunion. Anmeldung tags zuvor oder im Laufe des Bußtags erbeten. R'öHrSdorf. Vorm. ^9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. i/z2 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Limbach. Vorm. ^9 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Vorm. 9 Uhr P ed-gtqottesdienst. Blankenstein. Nachm. ^5 Uhr Beichte und heilig s Abendmahl Neuelte Meldungen. Goldlöhne im Bergbau. Berlin, 17. November. Im Bergbau wurden für die Lohnwoche vom 12.—19. November 1923 die durchschnitt lichen Tariflöhne -durch ein im Neichsarbeitsministerium znsammengetretenes Schiedsgericht festgesetzt. Sie betragen in Goldmark: Für den Ruhrbergbau 4,20 M. je Schicht, für den oberschlesischen Steinkohlenbergbau 3 M. je Schicht, für den niederschlesischen Steinkohlenbergbau 2,50 M. je Schicht, für den sächsischen Steinkohlenbergbau 2,70 M. je Schicht uu-d für den mitteldeutschen Braun kohlenbergbau 2,50 M. je Schicht. Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Berlin, 17. November. Der Deutsche Gewerk schaftsbund (Gesamtverband der christlichen Gewerk schaften, Gesamtverband deutscher Angestelltengewerk schaften, Gesamtverband deutscher Beamtengewerkschaften) erläßt einen Aufruf, der sich scharf gegen die Kündigungen und Arbeitsverschlechterungen im Ruhrgebiet wendet. Nur wenn das deutsche Volk sich in allen seinen Teilen endlich darauf besinne, daß jeder an seiner Stelle Opfer bringen müsse, könne Deutschland die furchtbare Krise überwinden. Der Umrechnungskurs der Papiermark. Berlin, 17. November. Zu den an der Börse kursie renden Gerüchten, daß die Festsetzung des Umrechnungs kurses für die Einlösung der Papiermark schon am Mon tag zu erwarten sei, erfährt der Deutsche Handelsdieust, daß diese Nachsicht nicht zutrifft. Bei den zuständigen Stellen besteht die Absicht, die Einwirkung der Emission größerer Rentenmarkbeträge auf die Bewertung der Pa piermark im In- und Auslande erst einige Zeit zu beob achten. - Plünderungen in Neufalz. Nrusalz (Oder), 17. November. Hier plünderten Er werbslose, nachdem sie von den ergebnislosen Verhand lungen zwischen dem Magistrat und den Fleischern über eine Herabsetzung der Flcischpreise erfahren hatten, die Fleischerläden sowie einige Konfeklionsgeschäfte. Von Grünberg eingetroffene Schutzpolizei zerstreute die Demon stranten. Sieben Personen wurden verletzt, darunter zwei lebensgefährlich. Putschistenpläne. München, 17. November. Wie der Bayerische Kurier mitteilt, wurden unter den beschlagnahmten Papieren des Kampfbundes Befehle zum Angriff auf das Wehrkreis kommando gefunden, die vom September datiert und von Hauptmann Goehring, dem Schwiegersohn des Verlegers Lehmann, unterzeichnet sind. In der Villa.Lehmanns waren die bayerischen Minister in Haft. Weiter teilt das Blatt mit, daß sich unter der im Bürgerbräukeller beschlag nahmten Munition auch Dumdumgeschosse und Gummi knüppel mit Stahleinlage befunden hätten. Verhaftung kommunistischer Führer. Freiburg, 17. November. Heute wurde in Wolfach im Kinzigtal die kommunistische Landtagsabgeordnete Frida Unger mit drei weiteren kommunistischen Führern verhaftet. Abzug von Sonderbündlern. Neuwied, 17. Nov. Auf Anordnung der Rheinland kommission zogen die Sonderbündler aus Linz und Unkel ab. Die grünweißrote Flagge wurde von dem Rathause heruntergeholt. In Rheinbreitbach nnv Linz kam es zu blutigen Zusammenstößen, in deren Verlaus die Eindring linge das Feld räumen mußten. Die Separatisten zogen sich darauf nach Hommer zurück. Französische Anfrage an die englische Regierung? London, 17. November. Wie aus gutunterrichtetcu Kreisen verlautet, hat die französische Negierung an die englische offiziell die Anfrage gerichtet, ob sie sich an neuen Strasmaßnahmen gegen Deutschland beteiligen werde. Wenn eine negative Antwort erfolge, werde Frankreich seinm eigenen Weg gehn Französische Hetze. London, 17. November. Der Kölner Sonderbericht erstatter der „Times" schreibt, es bestehen Anzeichen dafür, daß die Franzosen ihr bestes tun, um die Arbeitnehmer gegen die Arbeitgeber aufzuhetzcn. überall in den Kohlengebieten würden Zettel angeschlagen, in denen es heiße, wenn die Arbeiter in diesem Winter hungern und frieren, so liege es bei den Arbeitgebern, die sich aus Habgier geweigert hätten, die Bcdingnngen, die die Franzosen zur Wiederaufnahme der Arbeit stellten, an zunehmen.