Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 20.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192310201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19231020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19231020
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-20
-
Monat
1923-10
-
Jahr
1923
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 20.10.1923
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
psMMe kunülckau. NruNMes r^riM Jnttrnakionnle Hilfe für deutsche Kinder. Tis Geschäfislcitung der Internationalen Arbeiterhilfe bat beschlossen, eine Hilfsaktion zugunsten der in Deutschland notleidenden Arbeiterkinder, Arbeiterfrauen, arbeitslosen Arbeiter, Sozial- unv Kleinrentner cinzuleiten. Es sind Auf rufe der Zentrale in England, Frankreich, Skandinavien, der Schweiz und in anderen Ländern erschienen. Die Inter nationale Arbeiterhilfc hat beschlossen, entweder allein oder in Gemeinschaft mit verwandten Organisationen in Berlin und anderen besonders von der Not betroffenen Städten Kinderheime und Speisehäufer für erwerbslose Arbeiter und Arbeiterinnen einzurichten. In Berlin sollen bereits am 2H. d. M. die ersten Mahlzeiten ausgegeben werden. Nach Sachsen sollen 2000 Tonnen Roggen gehen. Gcheimrat Kahl über die große Koalition. In einer Versammlung der Deutsch. Volksp. in München sprach Reichstagsabg. Geheimrat Kahl über die gegen wärtige politische Lage und erklärte, daß nach dem Rücktritt des Reichskanzlers Cuno die einzig denkbare Lösung die Bildung der Arbeitsgemeinschaft mit der Sozialdemokratie gewesen sei. Der Gedanke der Bildung einer ausschließlich bürgerlichen Negierung ohne ausgesprochen parteipolitischen Charakter hätte infolge der Haltung der Dcutschnationalen Volkspartei scheitern müssen. Kampforklärung der Negierung Thüringens. Die neue sozialistisch-kommunistttche Staatsregierung Thüringens gab im Landtag eine Erklärung ab, in der ge sagt wird, die Negierung Thüringens sei eine Regierung der republikanischen Verteidigung, und ihr Ziel die Abwehr der saszistischen Gefahr, die die Tätigkeit und sogar das Leben der arbeitenden Klassen bedrohe. Sie sei eine Regierung oes Kampfes gegen die Forderung: Nieder mit dem Marxis mus! Der im Reich erklärte Ausnahmezustand richte sich in seinem eigentlichen Sinn gegen die werktätige Bevölkerung und besonders gegen die linksgerichteten Staaten Mittel deutschlands. In erster Linie stehen die Erhaltung des 'Reiches und gegenüber den Bestrebungen nach großkapitalisti scher Diktatur die Errichtung eines Fesiblockes für eine Ar beiterregierung in Deutschland. Gefecht mit Kommunisten. In Heide (Holstein) kam es infolge der Verhaftung des Führers ver Kommunisten zu Unruhen. Zwei mit Karabi nern bewaffnete Trupps drangen in die innere Stadt ein und forderten die Freilassung des Führers. Das Gefängnis wurde belagert und heftig beschossen. Die Beamten er widerten das Feuer aus dem Gebäude heraus. Nach dem Eintreffen von Schutzpolizei erlosch das Feuer. Mehrere Verhaftungen erfolgten. Gesetz über wertbeständige Hypotheken, Wie eine Berliner Korrespondenz erfährt, steht ein dem Neichsrat vorliegender Entwurf zur Durchführung des Ge setzes über wertbeständige Hypotheken bevor, das als Maß stab einer wertbeständigen Hypothek der an einer deutschen Börse amtlich festgelcgte Kurswert des nordamerikanischen Dollars sür den Fall zugelafsen wird, wenn die Hypothek zur Sicherung einer Anleihe dient, für deren Verzinsung und Regelung das Reich oder ein Laird die Bürgschaft über nommen hat. Syzialdemokratisch-kommnnistische Verhandlungen. In den letzten Tagen haben Verhandlungen zwischen Vertretern der sozialdemokratischen und der kommunistischen Partei über ein gemeinsames Vorgehen in politischen und gewerkschaftlichen Fragen stattgefunden. Diese Besprechungen haben bis jetzt zu einem Resultat nicht geführt. Von beiden Seiten wurden die vorläufigen Einigungsvorschläge für un annehmbar erklärt. Neue Pläne werden ausgearbeitet. Plan einer sächsischen Anleihe. Die sächsische Regierung hat beschlossen, dem Landtag den Entwurf eines neuen Anleihegesetzes zugehen zu lassen, das eins Erhöhung der fundierten und der schwebenden Schuld des Staates vorsieht. Die Mittel sollen zum wesent lichen zum weiteren Ausbau der werbenden Anlagen des Staates verwendet werden. Die sächsischen Banken haben in diesen Tagen die Übernahme einer Anleihe abgelehnt. D»«ar: 18. Okt.: 8139 VOO 00« 818V 40« VOO D-llur: 19 Okt.. 11870000000 -12030000000 1 Gald««rk: — 2857142857 Papierrusrk. Nus In« und Ausland. München. Der aus der Hast entlassene Roßbach wird bei der Feier der Roßbach-Abteilung München und des Deut schen Kampfbundes im Löwenbräu mit einer Rede vor seine Anhänger treten; auch Hitler wird dort sprechen. Nom. Der Papst hat den Kardinalerzbischöfen von Köln und Breslau je 150 OM Lire zur Verteilung an die Bedürf tigen ihrer Diözesen übersandt und zu dem gleichen Zweck dem Bischof von Münster 50 000 Lire. Manila. Eingeborene griffen die Sonntagsschule auf der Insel Mindanao an und töteten drei Lehrer, einen Leutnant, einen Sergeanten und acht Gendarmen. Zur Herstellung der Ordnung wurden amerikanische Truppen angesördert. poincarks erneute Ablehnung. Die deutschen Erklärungen „gleichgültig". Um keinen Punkt Weiler — das ist der Ein druck, den die Welt aus den nunmehr vorliegenden Mit teilungen über die Unterhaltung zwischen dem deutschen Geschäftsträger Hoesch in Paris und dem französischen Ministerpräsidenten gewinnen muß. Poincarö verharrt starr und engstirnig bei der Ab lehnung jedes Verständigungsversuches. Mag nicht allein Deutschland, mag Europa zugrunde gehen, mag die ganze Welt zusammenklirren — Herr Poincars erklärt mit weg werfender Handbewegung: „Mir ist das gleich gültig I" Was Hoesch vortrug. Da der französische Ministerpräsident bei der früheren Be sprechung die vorgeschlagenen Verhandlungen mit der Begrün dung abgelehnt hatte, daß er die Aufgabe des passiven Wiser st andes und ihre Modalitäten nicht mit der deutschen Regierung erörtern könne, wies der Geschäftsträger darauf hin, daß die deutsche Absicht nicht dahin gehe, über die Aufgabe des Widerstandes, die für uns eine vollzogene Tatsache sei, sondern darüber zu verhandeln, wie nach der Ausgabe deS Widerstandes die Wiederingangsetzung von Arbeit und Pro duktion im besetzten Gebiet am zweckmäßigsten und schnellsten zu bewerkstelligen sei, und wie insbesondere die Wieder aufnahme von Kohlen- und Kokslieserungen an Frankreich und Belgien ermöglicht werden könne. Die Reichs- regierung sei bereit, auch lokale Verhandlungen zu fördern. Der Geschäftsträger wies mit Nachdruck darauf hin, daß die bisherige Methode der Verhandlungen zu einer völligen Zer splitterung, Ratlosigkeit und Untätigkeit »m besetzten Gebiet geführt habe. Als wichtigsten Punkt der von Regierung zu Regierung zu verhandelnden Fragen hat der Geschäftsträger die Frag- der Kohlen- und Kokslieserungen an Frankreich und Belgien hingestcllt. Deutschland sei gegenwärtig schlechterdings au ßer - tande, dir Finanzierung vorzunchmcn. Nachdem die Unter tützungszahlungen des Reiches eingestellt worden seien, würden ich die Verhältnisse im Ruhrgebiet binnen kürzester Zeit dahin Ass kosten Me Leitungen in Ser nächsten Asche? Wöchentlich sechsmal erscheinend: Dresdner Anzeiger 1 Milliarde Dresdner Nachrichten 900 Millionen Dresdner Neueste Nachrichten 800 „ Dresdner Volkszeitung 800 „ Meitzner Tageblatt 800 „ Meitzner Volkszeitung 800 „ Viermal erscheinend: Frauensteiner Anzeiger 500 „ Dreimal erscheinend: Lommatzscher Anzeiger 400 „ Kötzschenbrodaer Generalanzeiger 400 „ Nossener Anzeiger 400 „ Wilsdruffer Tageblatt. 400 „ zmpuren, gay ssouvo Bergarbeiter mit ihren Familienange hörigen dem Verhungern grgenüberständen, und daß dazu »och Millionen Arbeiter und Angestellte anderer Industrien kämen, deren Beschäftigung vollständig von dem regulären Betrieb der Kohlenzechen abhänge. Nach Ansicht der deutschen Regierung müßten die notwendi gen Verhandlungen mit allen beteiligten Alliierten stattsin- den. Di« Neichsregierung halte es sür richtig, sich alsbald mit der Reparationskommission in Verbindung zu setzen. Völlig gleichgültig. Ter französische Ministerpräsident lehnte die Aufnahme von Regierungsvcrhandlungen über die Wiederaufnahme der Arbeit im besetzten Gebiet kategorisch ab. Er hat erklärt, daß ihm die von der Reichsregierung und den Ländcrrcgierungen den Be amten und Industriellen des besetzten Gebietes erteilten Wei sungen gleichgültig seien, und daß es für ihn nur auf Tatsachen ankomme. Die deutschen Erklärungen über die Unmöglichkeit der Finanzierung der Sachlicferungen könne er nicht anerken nen; er müsse sie im Gegenteil als ein Element des Widerstan des bezeichnen. Auf welche Weise die deutsche Regierung die Finanzierung der Sachlieferungen fertigbrächte, sei ihm eben falls völlig gleichgültig. Die Erörterung etwaiger deutscher Vorschläge durch die Reparationskommission werde er solange nicht zulassen, als nickt der deutsche Widerstand nach französischer Auf- sassung restlos ausgegcben worden sei. Und so steht alles wie vorher. Nein, schlimmer purch die verbohrte Brutalität dieses Mannes, in dessen engem Gehirn kein Platz ist für den Gedanken an ein Damaskus, das auch über ihn kommen kann und kommen muß. MH eine deutsche Note, Erklärungen Dr. Stresemanns. Reichskanzler Dr. Stresemann hat in einer Unter redung mit dem Vertreter der Londoner „Dailly News" er klärt, die deutsche Regierung strebe mit allen Mitteln, die in ihrer Macht lägen, danach, der finanziellen und politischen Schwierigkeiten im Innern Herr zu werden. Dies könne ihr jedoch nur gelingen, wenn sie eine Periode der Ruhe hinsicht lich der auswärtigen Politik erhalte. Die Wiederherstellung Deutschlands wäre ein europäisches Problem, das das größte Interesse kür England haben müsse. Es sehe sür den Augen blick keines Wegs so aus, als ob die Aera des Völkerbundes eine Herrschaft des Rechtes und der Gerechtigkeit angekündigi habe. Deutschland wäre von dem Völkerbund schwer ent täuscht worden. Der augenblickliche Geist des Völkerbundes spiegele die internationale Atmosphäre wieder; es sei der Geist der Mächte, die seine Politik bestimmen. Zum Schluß habe der Neichskanzlerb estätigt, daß Deutschland daran sei, eine neue Note an die Neparationskom mis s i o n zu senden, habe es jedoch abgelehnt, ihren In halt zu erörtern. keine Msikverbesserung in §M. Die heutige erhebliche Markverschlechterung findet nach der Meinung Berliner Finanzkreise ihre Erklärung zum Teil in den augenblicklich herrschenden undurchsichtigen innen- und außen politischen Verhältnissen, unter denen eine Klärung der Wirt schaftslage nicht erfolgen könne. . Da helfe auch keine neue Währung, um so weniger, wenn nicht einmal ein Verhältnis zwischen der alten und der neu zu schaffenden Rentenmart fest gesetzt werden könne, was in allen Kreisen der Bevölkerung auf größtes Befremden stoße. Betrachte man aber den sich tagtäglich sortsetzenden Verfall der Popiermark, so erscheine es einleuchtend, daß es undenkbar schwer ist, überhaupt eine Rela tion zwischen den beiden Währungen feslzulegen, um so mehr, als die Reichsbank nicht mehr in der Lage sei, auch nur auf kurzfristige Zeit die Papiermark einigermaßen stabil zu halten, was die verschiedenen vergeblichen Stützungsaktionen der letzten Tage nur zu deutlich bewiesen hätten. Ferner spitzten sich die augenblicklichen Verhältnisse im Reiche derart zu, daß selbst größte Anstrengungen, endlich einmal zu einer Gesundung unseres Wirtschaftslebens zu kommen, unter diesen Umständen einfach nicht von Bestand sein könnten. Berlin, 18. Okt. Bei den heutigen Lohnverhandlungen im Bergbau wurde folgendes Ergebnis gezeitigt: Ruhrschichtlohn: 5 624 640000 (Erklärungsfrift für die Annahme dis 20. Okt.), Oberschlesien 3,65, Niederschlesien 3,35, Sachsen 3,40, Aachen 5, Niedersachsen 3,2, Ueppenbühren 3,4 Milliarden Mark. Köln wie Ruhr. -2 Nammen. Roman von Hans Schulze» „Wann wollt ihr euch denn nun eigentlich öffentlich ver loben, Herta?" „Ich weiß noch nicht," mar die Antwort. „Heinz Jochen wünschte es ja schon zu Ostern. Aber da war meine Schwe ster noch in Wiesbaden. Jetzt soll an meinem Geburtstag am ersten Juli Verlobung und im Herbst Hochzeit sein." „Und ihr zieht später nach Greifenhagen?" Herta nickte. „Vorläufig jal Heinz Jochen würde ja gern bei seinem alten Regiment wieder aktiv bleiben, aber die Verwaltung seiner Güter wird es ihm wohl nicht erlau ben. Darum hat er Greifenhagen im letzten Jahr für uns zum Teil umbauen und neu einrichten lassen; auch seine gro ßen Sammlungen sind alle dort untergebracht. Der alte Herr hatte ja nur Sinn für seine Jagd und hauste am liebsten bei seinen Förstern herum. Heinz Jochen ist darin allerdings ein wenig anders." „Ja, er ist ein hübscher, eleganter Mensch, das muß ihm der Reid lassen," versetzte Trude anerkennend. „Und immer so lustig und vergnügt. Hoffentlich bringt er heute ein biß chen Leben ins Haus. Dr. Reinwaldt hat wahrhaftig recht, daß die alte harmlose Gemütlichkeit in Pahlowitz seit einiger Zeit vollständig verschwunden ist." „Ach, Unsinn, Herta!" sagte Trude begütigend und zog die ganz blaß gewordene Freundin näher zu sich heran. „Der dumme Doktor hat dich bloß angesteckt mit seinen Schauer geschichten." „Da kommt übrigens das Greifenhagener Autol" unter brach sie sich aufspringend und deutete auf eine mächtige Staubwolke, die sich an einer Biegung der Landstraße in ra sendem Fluge näherte. „Nun laß die törichten Gedanken! Wir wollen die Her ren als wohl erzogene Schloßfräulein an der Rampe feier lich empfangen!" — Fräulein Grigoleit hatte bis kurz vor acht Uhr in der Küche eine erbitterte Schlacht geschlagen und eine kurze Ge fechtspause dazu benutzt, sich zur Feier des Tages unter dem Beistand zweier weiblicher Hilfskräfte in aller Eile noch in ihr neues schwarzes Kleid zu werfen. Jetzt stellte sie den großen, silbernen Armleuchter auf die festlich gedeckte Tafel des Speisesaals und schob mit einer letzten ordnenden Handbewegung die wohlgefüllten Kompott schalen auf den blütenweißen Damastgedecken noch 'einmal sorgsam zurecht . Die Daronin hatte auf ihre Bitte heute das berühmte Löhnasche Familiensilber herausgegeben, das schon die Stürme des Siebenjährigen Krieges überstanden hatte und dereinst vor dem Einbruch der russischen Horden bis zur Zorndorfer Schlacht ein halbes Jahr lang in einem versteckten Parkwinkel vergraben gewesen war. Das Helle Licht der gelben Kerzenflammen zitterte in der kristallenen Pracht der wundervoll geschliffenen Gläser und brach sich mit stumpfen Reflexen in der mächtigen Wöl bung der weitbauchigen silbernen Suppenterrine, die geräu mig wie ein altes Taufbecken auf der hohen Barockkredenz thronte. Die große Mitteltür zur Veranda stand weit geöffnet. Ein Duft von Glycinien wehte süß herein. Ueber den weiten Rasenlichtungen lag ein erster leiser Schleier der Dämmerung, und der träumende Park stand, als horche er in den schweigenden Abend hinaus. Jetzt klang ein Helles Lachen durch die feierliche Stille, und Trude Warkenthin flog wie ein weißer Pfeil die Veranda treppe herauf. Eine Manko tauchte hinter ihr auf und ein kleiner Ula nenleutnant bemühte sich vergebens, mit seiner leichtfüßigen Dame Schritt zu halten. Dann folgte das Angehende Brautpaar in etwas gemes sener Haltung, Arm in Arm. Der junge Graf Eickstedt, eine lässig-vornehme, aristokratische Erscheinung, mit seiner seh nigen, hochgewachsenen Reiterfigur die schlanke Herta fast um Haupteslänge überragend. Sein hübsches, offenes Gesicht strahlte, als er jetzt auf die Baronin zutrat, die in diesem Augenblick mit Alsleben und Dr. Reinwaldt gleichfalls auf der Veranda erschien. „Ich hatte heute noch nicht das Glück, Sie begrüßen zu können, verehrte Frau Kusine," sagte er, sich tief über die ihm freundlich dargebotene Hand hinabneigend. „Und ich muß für mich und Herrn von Tettau vielmals um Entschuldigung bitten wegen unseres plötzlichen Ueberfalles!" „Aber mein lieber Vetter, die Entschuldigung ist ganz an mir, daß ich meine Gästrsolange habe warten lassen. Doch ich hatte mit Herrn von Msleben, meinem neuen Admini strator, noch einige unaufschiebbare wirtschaftliche Angelegen heiten zu erledigen. Darf ich die Herren miteinander be kannt machen " Eine kurze Verbeugung, ein leises Sporenklingen, ei» paar höfliche Worte. Dann schob sich Fräulein Grigoleit in ihrer ganzen Mas sigkeit in den Ausschnitt der Verandatür und meldete, daß die Suppe angerichtet sei. „Erwarten wir noch einen steinernen Gast?" Mit einem fragenden Blick sah Graf Eickstädt über die blitzende Pracht der silbernen Blumenschalen, aus denen er lesene Rosen ihre dunklen Köpfe auf den Damast der Tafel neigten. Ein Stuhl zwischen Alsleben und Dr. Reinwaldt war frei geblieben, gerade gegenüber von Herta, die heute mit dem Bräutigam die Ehrenplätze in der Mitte des mächtigen Tisches innchatte. Trude Warkenthin, die ihm zur Linken saß, faltete ihre Serviette bedachtsam auseinander. „Es kommt noch eine besondere Ueberraschung, Herr Graf!" sagte sie mit ihrem harmlosesten Lächeln. Und zu Dr. Reinwaldt gewandt, der mit gefurchter Stirn bereits an seiner Suppe löffelte, vollendete sie halblaut: „Passen Sie auf, Doktor! Die Hansen setzt sich heut wie der einmal ganz besonders in Szene. Mir schwant als Ro senfee oder „Weiße Dame" 1. Akt, Großer Auftritt!" Sie hatte kaum ausgesprochen, als sich die Tür des Mu- siksanles öffnete. Die Kerzenflammen flackerten höher, und ein feiner Dust von Cau d'Espange wehte mit dem leisen Rauschen seidener Frauenkleider über die kleine Tafelrunde. Unwillkürlich sah alles auf. Hella war eingetreten und stand in dem ganzen sieghaften Zauber ihrer berückenden Erscheinung neben dem marmor dunklen Barockkamin, dessen mächtige Kristallmuster in den schweren Goldwellen ihres Haares ein strahlendes Leuchten entzündeten. Ein weißes Crepe de Chine-Kleid umfloß ihre schlanke Gestalt wie eine weiche, schmeichelnde Melodie. Ein kostbarer Spitzenkragen schmiegte sich in schlichtester Anmut um den zarten Halsausschnitt. Sonst kein anderer Schmuck, als an dem schmalen Sei- dengiustel ein Strauß langgestielter, frischer, roter Rosen. Ihre großen, tiefen Äugen blickten achtlos und stolz ins Leers, als sie jetzt mit einem unmerklichen Neigen des feinen Kopfes zum Stuhl der Baronin trat, die sie mit einem gü tigen Lächeln begrüßte. (Fortsetzung folgt.) Au «m, vef) c Anw Ichc di, Zehner, k-odl Z Nast Mängel («Wagt Ke Ansci »regelt u , 1'/-, 2 tt fünsf hren wd »irden r «enung i Werden, »ladt rer testtags kchentaj inffache «urde eil larkkonti ir Spar Gutg< le Attor llrn den > Rob da «ach den Lnebmer koche d> Scherge! iiie Kilc ezayll h »Lzahlw vie ende ran schoi ro Kilo erwa. Imkelbe iiihungc: Htt wu Ke dcnc trimer r As ein ädtischn besuch d «wddeiw ^igung »och sta Vertreter «kd nach Hann I vviksküc! »den z Atte d fadtra: ienert i »undcstc !27O Mi Der Ausssc l "erbend ' Netzes. Ab dc° Arend Aband Arufssc Msbil Abwir Annr. Mo- - Mnier, ' Amilt (Rung Aebar sch! si ^üler I.Aule. 1 Auhm leister > A sür ^chulbez »k 1. L Einsam- Dichio Aag u Reumn A ihre der Der Aband ^e Hori verordne Abevei A den ! vor A-gsh^ As an Men , Aen ! M du f Aerll^ Rnebc - A«e, d k - Ascha > A Rei s ist,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)