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Wilsdruffer Tageblatt : 29.09.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192309291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19230929
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19230929
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-09
- Tag 1923-09-29
-
Monat
1923-09
-
Jahr
1923
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 29.09.1923
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Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnungen, die Auf forderung oder Anreizung dazu werden gemäß der Verordnung des Herrn Reichspräsidenten bestraft. Dresden, den 27. September 1923. Der Befehlshaber. gez.: Müller, Generalleutnant. Kahr uw) Lossow. Verbot der Hitler-Versammlungen. München, 27. September. Der neue bayerische Generalstaatskommissar v. Kahr hat die Vertreter der sämtlichen vaterländischen Verbände zu sich gebeten. An dieser Besprechung nahm für den Deutschen Kampfbund auch Adolf Hitler teil. Der Generalstaatskommissar verlangte Zusicherung der unbe dingten Loyalität in Wort und Tat für den Fall, daß er die vorgesehenen vierzehn nationalsozialistischen Massen versammlungen gestattet. Da Hiller diese Zusicherung in dem verlangten Umfange nicht geben wollte oder konnte, zerschlugen sich die Verhandlungen und Kahr erklärte, daß bis auf weiteres alle politischen Versammlungen unterbleiben. Damit ist auch die Massenversammlung der National sozialisten verboten. Um seinen Verordnungen den nötigen Nachdruck und die nötige Autorität gegenüber jedem Störungsversuch zu verleihen, hat Herr v. Kahr vonans- wärtsTruppenherangezogen, die irr den Mün chener Kasernen in höchster Bereitschaft stehen. Die vaterländischen Verbände haben sich hinter Herrn v. Kahr gestellt und damit ihre Trennung von den Kampfverbänden vollzogen. Im übrigen geht durch die Verordnung des Reichspräsidenten die voll ziehende Gewalt in Bayern von Kahr auf den dortigen Kommandeur der Reichswehr, General v. Lossow, über. Die Neichsregierung wird an die bayerische Staatsregie- rung das Ersuchen richten, die bayerische Sonderverordnung zurückzuziehen. Die Ernennung des Zivilkommissars wird im Einverständ nis mit dem Reichsminister des Innern und der Länder- Regierungen vorgenommen werden. Für Preußen dürste wahrscheinlich Minister Severing zum Reichskommissar er nannt werden. Für Bayern wird ein Regierungskom missar nicht ernannt werden. Doch ist es für die Zeit, in der die bayerische Verordnung noch neben der Neichsvsr- ordnung besteht, ein Zusammenarbeiten Lossows mit Kahr vorgesehen. -» Die Bayerische Volkspartci gegen Ludrndorfs. Zur jetzigen Lage in Bayern schreibt die Korrespondenz der Bayerischen Volkspartei, das offizielle Organ der Regieruugc- Partei u. a.: «Wenn General Ludendorff in Bayern Revolution macht, so erfüllt er die Hoffnungen der Franzosen, nichts könnte die traurige Lage Deutschlands außenpolitisch noch mehr verschlimmern als ein militärischer Putsch im Süden des Reiches. Man mag sich noch so schwarzweitzrot anstreichen! Hitler-Revolution in München bedeutet Separation, denn Hitler-Revolution und Ludendorff-Revolution zieht notgedrun gen den Feind ins Land. Das mag sich das bayerische Volk in diesen Tagen gesagt sein lassen. Wir in Bayern haben kein Vertrauen zu Ludendorff, daß er die Fähigke.t be sitzt, das deutsche Volk in eine bessere Zukunft hineinzujühren." Die Wiederaufnahme der Arbeit. Zurücknahme früherer Verordnungen. Im Anschluß an die Kundgebung des Reichspräsidenten und der Reichsregierung über den Abbau des passiven Widerstandes wird die förmliche Aufhebungsämt licher Verordnungen und Anweisungen erfolgen, welche zur Durchführung des Widerstandes von den verschie denen Zentralstellen des Reiches erlassen worden sind. Der Reichsminister für die besetzten Gebiete ist von der Reichs regierung beauftragt worden, die Führung bei den weiteren Maßnahmen, insbesondere auch bei allen Verhandlungen zu übernehmen. Der Reichsverkehrsminister hat an das Reichsbahn personal folgenden Erlaß gerichtet: »Neun Monate lang habt ihr für Recht und Gerechtigkeit gekämpft, habt ihr an der Last unseres gerechten Abwehr kampfes getragen. Willig habt ihr euer Bestes eingesetzt, habt eure Arbeit, habt Haus und Hof, der Gewalt weichend, ver- lassen müssen. EureTreuewirdeuchnichtvergessen werden. Wir brechen den Kampf ab. Die Sorge für alle, die an Leib und Leben, an Hab und Gut gelitten haben und leiden, wird weiter meine . vornehmste Aufgabe sein. Die nötigen Maßnahmen zum Abbruch des Abwehr kampfes werden besonders von mir getroffen und bekannt- gegeben werden." * Wiederaufnahme der Arbeit bei der Post. In Mainz werden die Beamten des Post- und Tele graphenamtes, die im Februar den Dienst eingestellt hatten, am 1. Oktober die Arbeit wieder aufnehmen. Nach dem Bei spiel von Koblenz wird auch das Wiesbadener Telegraphen- amt am Mittwoch seinen Dienst wieder aufnehmen. Oie Gründe der Kampfeinstellung. Dr. Stresemann imAuswärtigenAusschuß. Der Auswärtige Ausschuß des Reichstages nahm die Erklärungen des Reichskanzlers zur Aufgabe des passiven Widerstandes entgegen. Zum Vorsitzenden wurde Abg. Dr. Scholz (D. Vp.) gewählt. Zunächst ergriff der Reichskanzler das Wort und be tonte, die Reichsregierung habe sich entschlossen, den passiven Widerstand auszugeben, und werde demzufolge die Verordnungen zurückziehrn, dl« sich auf seine Durchführung bezogen. Der passive Wider stand hätte seinen Höhepunkt überschritten und seine anfängliche moralische Stütze allmählich eingedüßt. Nachden Angaben der berufensten Vertreter aus den besetzten Gebieten hätte der passive Widerstand nur noch eine gewisse Zeit aufrecht erhalten werden können, ohne ihn der Gefahr eines Zusam menbruchs in sich selbst auszusetzen. Der Reichskanzler legte dann des Näheren das Verhältnis der Nuyraus- aaben zu der Finanzlage des Reiches dar, das in Bälde den schwersten finanziellen Zusammenbruch zu bringen drohte. Er wandte sich dabei gegen diejenigen, die heute die schärf sten Steuermaßnahmen zur Fortführung des passiven Wider standes forderten und die die gleichen seien, die sich noch soeben gegen die allzu, große Belastung durch die zuletzt vom Reichstag bewilligten neuen Steuern gcivandt hätten. Die Überlegung, ob die Fortführung des passiven Widerstandes durch einen »eil weisen Abbau der Rnhrkredite möglich gewesen sei, hätte «in negatives Resultat ergeben. Die Versuche, die Still- Muntz dj-z Widerstandes zu verbinden mit französisch-belgischen Maßnahmen zur Rückführung der Vertriebenen, Befreiung der memnaeuen usw. Leien erkolalos aeblieben. da der franzö- D-«ar:27.Eep.: 142044000—142756000«. DoI«r:28.Sep.: 159690000-160400000 , fische Ministerpräsident sich aus den Standpunkt sestgslcgt hatte, vor Abbruch des Widerstandes nicht in Verhandlungen einzu treten. So habe man sich dazu entschließen müssen, den Ruhr« kampf aus innerdeutschen wie außenpolitischen Momenten ous- zugeben, weil dessen Fortsetzung ohne jeden Zweifel zu einem vollkommenen Zusammenbruch im Innern geführt hätte. Die Sachlage sei geschaffen worden durch die Entwicklung der machtpolitischen Verhältnisse, die stärker ge wesen seien als die moralische Gegenwehr, die das Deutsche Reich demgegenüber hätte aufzubringen vermocht. Was die Vorbereitungen beträfe, um das Ruhr- und Rheingebiet nunmehr in einen einigermaßen normalen Zustand zu über- sichren, so könnten hierfür nur Eventualrichtlinien sestgelegt werden, da es nicht voü Deutschland allein abhänge, wie sich die Dinge yunmehr vollziehen sollen. Der deutsch- nationale Vorschlag, mit Frankreich zu brechen und die Verpflegung der besetzten Gebiete sowie die Wiederinstand setzung ihres Wirtschaftslebens zunächst der Sorge Frankreichs uud Belgiens zu überlassen, habe gerade bei Vertretern jener Gebiete die schärfste Beurteilung erfahren. Man würde darin im Rheinlands ein Ausgeben, ja vielleicht einen Verrat am Rheinlande sehen. Bei den Verhandlungen, vor denen man jetzt stehe, sei zu kämpfen um die Fragen der Gefangenensrei- lassung und der Zurückführung der Vertriebenen, sowie die außenpolitischen Fragen über di« Zukunft des deutschen Rheines und der deutschen Ruhr. In der nachfolgenden Diskussion billigten die Abgeordneten Graf Bernstorff (Dem.), Dr. Breitscheid (Soz.), Dr. Spahn (Zentr.) und Dr. Scholz (D. Vp.) die Ausführungen des Reichskanzlers. Abg. Dr. Helfferich (Deutschnat.) forderte, daß der passive Widerstand durch den Bruch mit Frankreich abgelöst werde. Abg. Koenen (Komm.) mißbilligte die Form des Abbruches des passiven Widerstandes. Beschlüsse wurden nicht gefaßt. Lebenshaltungskosten aus Medensstanb. Indexziffer am 24. September. Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskosten stellt sich nach den Berechnungen des Statistischen Reichsamts kür den 24. September auf das Wmillionenfache der Vorkriegszeit. Die Steigerung gegenüber der Vorwoche (14,2 Millionen) beträgt 97 Die Steigerung betrug vom 27. August bis 3. September 55,8, bis 10. September 173,7 bis 17. September 182 N und bis 24. September, wie oben gesagt, 97 ?L. Damit hatten bei einem Stande von etwa 120 Millionen Mark für den Dollar, gegenüber der Friedenswährung von 4,20 Mark, die Lebens haltungskosten also den gleichen Stand wie vordemKrtege erreicht. Großhandelspreise. Standüber dem Friedens- oder Goldwert. Der Senkung des Dollars in der laufenden Woche sind ein Teil der Einfuhrartikel wie der börsenmäßig gehandelten Waren gefolgt, während die Preise der inländischen Lebens mittel wie namentlich auch der Kohlen ihre Aufwärts bewegung fortsetzten. Im Gesamtdurchschnitt ergibt die aus den Stichtag des 25. September berechnete Großhandels- indexzisfer das 36,Millionenfache der Vorkriegspreise und verharrt somit etwa auf dem Stande vom 18. September (36,0millionenfach). Da der Dollarkurs in der gleichen Zeit von 150 Millionen Mark aus 121 Millionen Mark oder um 19,3 5L zurückging, flehen die Preise im Großhandel mit etwa 125,7 Gold weit über den Friedenspreisen. Im einzelnen hat sich das Preisniveau der Einfuhrwaren von dem 49,5miüionensachen auf das.44,2millionenfache oder um 10,8 und dasjenige der I n d u st r i e st o ffe von dem 59,^millionenfachen anf das 55,Millionenfache des Friedens- standcs oder um 6,7 A gesenkt, während die Lebens mittel (im Großhandel) von dem 23,Millionenfachen auf das ^millionenfache oder um 10,4 sowie die Inland- waren von dem ^.Millionenfachen auf das 34.6millioueN" fache oder um 4 52 anzogen. Qad vnet O Frankreich liefert einen Mörder aus. Am 16. April d. I. wurden die Schiffer Hesse und Teichert auf einem Kahn, der im Akener Elbhafen vor Anker lag, ermordert »nd be raubt. Berliner Kriminalpolizei ermittelte eine gewissen Willi Straube, einen wiederholt vorbestraften Verbrecher, als den Täter. Straube, der mit einer Belgierin verheiratet ist, war nach Frankreich geflüchtet. Die französische Regie rung hat nunmehr den Mörder ausgeliesedt. O Ein mißglückter Milliardrnraub. In Königsberg i. Pr. wurde eine Kassenbotin im Hausflur des Geschäftshauses, iu dem sie angestellt ist, von drei jungen Leuten überfallen und ihrer Geldtasche mit 40 Milliarden Inhalt beraubt. Die Täter hatten in der Reichsbank beobachtet, wie die Botin das Geld in ihre Tasche steckte. Bei der sofort aufgenomme nen Verfolgung konnten die beiden Räuber festgenommen werden. Die Geldtasche mit Inhalt wurde bei ihnen vor gesunden. Neueste Meldungen. Briefpost vom Geschwader „Gras v. Spee" Berlin, 27. September. Amtlich wird mitgeteilt: Nach längeren Nachforschungen ist die Anfang August 1914 vom Kreuzergeschwader auf der Insel Ponape, früherem deut schen Kolonialbesitz in der Südsee, zurückgelassene Bries post wieder aufgefunden und der deutschen Negierung durch Vermittlung der japanischen Regierung zugestellt worden. Es steht daher zu erwarten, daß die Angehörigen der Besatzungen vott Schiffen des Kreuzergefchwaders dem nächst noch Briefe aus der nunmehr neun Jahre zurück liegenden Zeit erhalten werden. Um Trugschlüssen vorzu beugen, werden die Briefe auf der Rückseite mit dem Ver merk: „Post des Kreuzergeschwaders vom August 1914" versehen. (Das Geschwader des Grafen von Spee ver nichtete ein englisches Geschwader am 1. November 1914 bei Coronel und fand am 8. Dezember bei den Falkland inseln im Kamps gegen stärkste Übermacht den Untergang.) Selbstmord eines Zeitungsmannes aus Not. Frankfurt a. M., 27. September. In Heidelberg Hai sich der 62 Jahre alte Dr. Max Wichmann, der feit 1900 Chefredakteur des Landauer Anzeigers war, und wegen seiner deutschen Gesinnung von den Franzosen auf die schwarze Liste gesetzt worden war, zusammen mit einer bekannten Malerin aus bitterster Not mit Leuchtgas veraiftet. Ass Statt und LasL. MWvMttNW» Mr dirsr mir MmWr MmNAO» schlug 400« im an Conn! Burks morge führui Wer ju em unsere Herbf gefähi chr gr Rate nicht < tage c wirb, rüber, bahn Reich in de punkt große! R. Zc mit s Pudli der zc teruni tembe 17. A Perm tvmmj zwisch druff Alter? gung gcsW Kürzel! sorgur abgest Brofl Erna! in die 1923 tzeseye werde bot sä erfreu getreu Span sich n einer sicht i ist im lande! des 2 Wege Mitte drück! bisze Justiz facher wir und s G> kin schw der jeder Schl gen iligu Kario über i sichere reiche Darm gerüft schwer und n der b sertigj! überal und ? und f mit F singen Vieh sucht, „Mick Mittv «ine k wolle, säumt - D Wilsdruff, am 28. September 1923. Mitteilungen aus der Ratssitzung vom 20. September 1923. 1. nimmt der Rat Kenntnis von der Eingabe des Wacht meisters Rost wegen der Benutzung des Stadtverordnetensitzungs- > saales durch Vereine usw. Es soll den Vorsitzenden der Vereine aufgegeben werden, den Saal bei Benutzung entsprechend zu , schonen, andernfalls der Saal nicht mehr zur Verfügung gestellt werden kann. Außerdem soll der Strom nach dem jeweiligen tatsächlichen Lichtverbrauch berechnet werden. 2. wird das Kin derhortgeld den heutigen Verhältnissen entsprechend auf täglich 20 OVO Mark festgesetzt. 3. wird weiter Kenntnis genommen von den eingeleiteten Maßnahmen in der Erwerdslosensürsorge. 4. Auf Grund von 8 1 der Wahlordnung werden für die kom menden Gemeindewahlen zwei Wahlbezirke gebildet. Die Wah! bezirke bleiben die gleichen wie bisher. Als Wahllokal für den 1. Bezirk wird der Rathaussaal, sür den 2. Bezirk das Ver waltungsgebäude (Jugendheim) bestimmt. Zu Wahlvorstehern werden wieder die Herren Stadtrat Wehner und Zschoke sür den 1. Bezirk und Schuldirektor i. R. Thomas und Lagerhalter Neumann für den 2. Bezirk ernannt. 5. wird der Wasserzins für die Monate Juli und August auf 120 000 Mark je Kubik meter festgesetzt. 6. ist der Rat damit einverstanden, haß sofort in der Zeitung darauf aufmerksam gemacht wird, daß der Strompreis für September voraussichtlich 12—14 Millionen je Kilowattstunde beträgt. 7. erklärt man sich grundsätzlich mit der Bildung eines Berufsschulverbandes einverstanden. Alles Nähere soll dem Schulausschuß überlassen bleiben. 8. wird die Hundesteuer vom 1. Juli ab auf den 20- bzw. 10-fachen Betrag j der jeweiligen gesetzlichen Steuer festgesetzt. 9. soll die Erhöhung j des Gebührcntariss der Girokasse prozentual jeweils mit den Portoerhöhungen erfolgen. — Hiernach werden noch 25 Punk: erledigt. Oesfestliche Stadtverordnetensitzung Donnerstag, den 27. Sept., abends 7 Uhr: Entschuldigt fehlte Herr Stadtv. Jähne; am Ratstische waren anwesend die Herren Bürgermstr. Dr. Kronfeld, Stabt räte Wehner, Sinemus, Heinickel und Bombach. Zunächst gab der Vorsteher, Herr Oberlehrer Hi« ntzsch,j Kenntnis von einem Gesuch des Herrn Stadtmusikdirektvrs Römisch, der um Eintrittskartensteuerfreiheit für von der Kapelle veranstaltete Konzerte in hiesiger Stadt nachsuchte. Wie der' Rat gaben auch die Stadtverordneten bis auf Widerruf diesem Verlangen statt unter der Bedingung, daß auch der jeweilige Saalbesitzer keine Saalsteuer verlangt. Für nachfolgenden Tanz ist Tanzsteuer zu entrichten. Mit der Regelung der Entschädi gung des Turnhallenhausmanns, mit der Erhöhung der Ge bühren der Heimbürgin, der Entschädigung des Branddirektors! sür Revision der Feuerstätten und mit der Neureglung des Ver trags mit Obergärtner Bäuerle war man einverstanden. Gegen eine Stimme bewilligte man der Gemeindediakonie sür Monat September eine Beihilfe in Höhe von 40 Millionen Mark mit dem Hinzusügen, daß der Tätigkeitsbericht der Diakonissin all'! monatlich dem Stadtrat zur Einsicht zugestellt werden soll. Die Hundesteuer wurde auf 6 Millionen für den ersten Luxushund Annahme. Wie die Verfügungssumme des Stadtrates, so wurdt auch die Entschädigung des Bausachverständigen erhöht. Aul Vorschlag des Herrn Stadtv. Lehmann soll der Rot ersucht werden, der Freiw. Feuerwehr wie alljährlich einen den Vtt's hältnissen entsprechenden Beitrag zu überweisen. Herr Stadtvs Lautenbach beantragte die Anbringung von neuen Anschlagtafel»' am Bahnhof und an der Parkstraße. Um die bedeutenden Koste» zu ersparen, wurde beschlossen, die Tafel von Funkes Brücke i» der Nähe des Freundschen Gutes anzubringen. — Voraussichtliche Witterung. Mit Ostwärtsverlagerung des Hochdruckkerns steht von Westen her beginnende Aufheiterung in Aussicht. Die Temperatur wird dabei nachts erheblich sinken so daß in hohen Lagen mit leichtem Nachtfrost zu rechnen iss tagsüber wird die Einstrahlung die Temperatur verhältnismäßig stark ansteigen lassen. Eine südlich Island gelegene Depressiv zieht zum nördlichen Eismeer ab, ohne unsere Witterung wesens sich zu beeinflussen. Die Wetterlage scheint stabil zu sein, " daß für einige Zeit mit trockener Herbslwitterung zu rechnen is — Herbstferien. Für unsere Schuljugend sind wieder ei» mal die Zeiten der Ferien gekommen. Nach einem kurzen Schw' quartal, in dem die schöne Herbslsonne ost genug gar zu vc» Wrensch durchs Fenster blickte, um drinnen im dumpsen Schw raum die rechte Stimmung für fleißiges Arbeiten auskommen lassen — nach dieser schweren Belastungsprobe des kindlich'' Gemüts ist nun abermals die Zeit der Erholung herangekommck Und die bis heute schöne Herbstwitterung scheint dafür sorgck zu wollen, daß den Kindern bie Ferienzeit auch eine wirkst^ Zeit der Zerstreuung und Erholung wird. Michaelissew nennt man die Oktoberferien ziemlich allgemein^ In einigs ländlichen Gegenden tragen sie jedoch daneben auch den Nams „Kartoffelferien", und hier und dq wird ihre Länge auf Kos^ der Sommerserien erheblich vergrößert, um diesem wichtige Zweige der Ernte, der Kartoffeleinholung, möglichst vis Arbeitskräfte zuzusühren. Denn die rasche Abnahme der Tos läßt nur noch ein Arbeiten bis in die frühen Nachmittagsstunts zu, andrerseits gebietet aber die Gefahr eines jederzeit möglich Frvsteintrittes eine weitgehende Beschleunigung in der Einbris gung der Winterkartoffeln. Und so hat denn, zumal in lä^ lichen Gegenden, die Schuljugend gerade in diesen Ferien nie Arbeits- als Freistunden. Aber auch diese Arbeit, bei frisch gesunder Herbstluft draußen im Freien ausgeführt, hilft d Körper und die Kräfte stählen. Und was ein rechter, «ch Junge ist, widmet sich ihr gern und ohne Murren. — Karl August Fischer 's. In Frankenberg, wo er s Juni 1919 bei den Seinen lebte, verstarb am 19. Septems ein Sohn der Stadt Wilsdruff, der sich um dieselbe die man>» jachsten Verdienste erworben hat: Herr Privatier Karl Auw Fischer. Er war derjenige, welcher der Stadt als einer der crw Sachsens Anfang der 90er Jahre das elektrische Licht brach Die erste Leitung reichte vom alten Elektrizitätswerk bis K Markt, wo zwei große Bogenlampen zum ersten Mal« ihr hew Licht ausstrahlten und gebührende Bewunderung fanA 1900 ging die Anlage, die in den Jahren bedeutend erwcch worden war, in den Besitz der Stabt über. Der Verstört^ nahm am öffentlichen Leben auch sonst regen Anteil, war in Jahren 1881—1892 und von 1905 bis 1919 Stadtverordn» j lange Jahre Direktor »des Vorschuß'vereins, der Schützengem schäft usw. Er ruhe in Frieden! — Marktmufik findet am Sonntag, den 30. Septew nicht statt, dafür Sonntag, den 7. Oktober. aus 3 Millionen für Wachhunde erhöht. Das vorliegende Orts- gesctz zum Neichsmietengesetz fand Lei einer Stimmenthaltung «estelt Verbc
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