Volltext Seite (XML)
Msaruiler Tageblatt Nr. 120 — 2 Llatt — 82. Jahrgang Sonnavrnü / Sonntag 13. / lL. Oktoder 1Y23 Letzte Astern. Ein Sträußlein Astern steht in meinem Zimmer: An Farben ein so mannigfach Geflimmer Von violetten, blauen, purpurroten Und gelblich-fahlen, ach, die Scheidcbotcn . . . Wenn rauhe Hercstesn-ebel uns umschauern, Wenn nahe Winterstürme uns umlauern, Wenn nicht aus grünen Wäldern, duftigen Wiesen Den Wanderer muntere Vogrlweisen grüßen, Wenn alle andern Töchter Floras schieden, Aurvrens Feuerstrahlen längst uns mieden: Dann folgst du, Aster, jenen auf dem Fuße Mit deinem letzten Farben-Blütengruße! Ihr lieben Astern, — wenn auch euch getroffen Der erste Rauhreif laßt das letzte Hoffen, Das ihr verleiht, in uns nicht ganz entschwinden: Wann wieder wird sich Mensch zum Menschen finden? W., Okt. 23. P. Fr. — t SetiifrsLulverbaitl MraiM.grumba» m«a ZachEk-Klipphausen- Von Schulleiter Meyer, Eew.-Oberl. Michaelis 1923 ist ein Markstein in der Geschichte der Schulbezirke Wilsdruff, Grumbach und Sachsdorf-Klipphausen. Cie vereinigen sich zu einem Berufsschuleerbande, um ihrer volksfchulentlassenen äugend beiderlei Geschlechts eine möglichst gediegene Erziehung und Bildung zu gewährleisten. Der Vor-- zug, den die Verbandsgründung den einzelnen Schulbezirken be schert, besteht darin, daß die gesamten Schullasten, soweit sie nicht der Staat trägt, auf breitere Schultern gelegt werden und die berufliche Gliederung der Schule um so weiter durchgeführt werden kann, je mehr Schüler und Schülerinnen sich zusammen finden. Schließlich ist noch zu bedenken, daß -er Unterricht durch hauptamtliche besonders vorgebildete Berufsschullehrkräfte den zeitnotwendigen Forderungen von Handel, Gewerbe, Land wirtschaft und Haushall besser gerecht werden kann als die bis her von den Volksschullehrkrästen treulich geleistete Nebenarbeit an -er werktätigen Jugend. Außerdem kann nur eine Berufs schule alle die Vorbedingungen eines ersprießlichen Jugend- Unterrichts schaffen, die heute unerläßlich sind: Zeichensaal mit Modellsammlung, Schreibmaschinenübung, Nähmaschinen, Lehr küche, Säuglingspflege-Lehrmittel, Kuchengarten u. a. m. Unsere Verbandsberufsschuke Wils-rusf, die seit Januar 1923 bereits eine selbständige Erziehungs- und Bildungsanstalt geworden ist, weist nunmehr eine reiche Gliederung auf. Sie ' Umfaßt sünf Abteilungen mit fast 30 Klaffen: kaufmännische, ge- ; Werbliche, landwirtschaftliche, hauswirtschaftliche 'und ländliche - » «« ! Hauswirtschafts-Abteilung. Innerhalb der gewerblichen Abtei- s lung sind zwei Holzgewerbe-, zwei Metallgewerbe-Klaffen, je s eine Musiker-, Schneider(Kürschner)-, Schuhmacher(Sattler)°, Nahrungsmittelgewerbe-Klaffe vorhanden. In zwei Fachklassen sind zum technischen Zeichenunterricht Handwerksmeister heran gezogen worden, die eine besondere Fachfchulbildung für ihr Ge werbe nachweisen konnten. Die kaufmännischen Klassen sind hinsichtlich ihrer Stundenzahl gehoben und vereinigen beide Ge schlechter in sich. Die neugeschaffene landwirtschaftliche Abtei lung stellt in ihren Mittelpunkt die landwirtschaftliche Berufs kunde und sucht auch diese in die Hände eines pädagogisch ge bildeten Praktikers zu legen. Die Zeit gebietet, auch die haus- wirtschastliche und die ländliche Hauswirtschafts-Abteilung mög lichst nach der praktischen Seite hin zu beleben. Kochen, Waschen, Plätten, Fljcken, Nähen, Schneidern, Gartenbau und was sonst der Hausfrauenpflichtenkreis bedingt, füllen die meisten Stunden. Wer hieraus noch nicht den Segen der Mä-chcnberufsschule für die weibliche Jugend selbst, für den späteren eigenen Haushalt, auch für die Wirtschaftsführung der Dienstherrschaft erkennt, der will eben nicht sehen, und solche wird es immer geben. In den Klaffen der Landmädchen werden die besonderen Verhältnisse der ländlichen Haushalte weitgehend berücksichtigt werden. Die Bedeutung der aus den früheren Fortbildungsschulen herausgewachsenen Berufsschulen ist sür Kleinstädte wie Wils druff und deren Umgebung heute schon aus rein äußerlichen Gründen sehr groß. Die Zahl derjenigen Eltern, die sür ihren in Handel, Gewerbe oder Landwirtschaft lernenden Sohn den Besuch einer auswärtigen Handels-, Gewerbe- oder Landwirt- schaftsschule mit hohem Fremdenschulgeld und teurer Eisenbahn fahrt ermöglichen können, wird immer geringer, ebenso die der Eltern, die ihre volksschulentlaffene Tochter einer kostspieligen Haushaltungsfchule mit Internat zuzuführen vermögen. Das einzige Mittel, diesen Uebelständen, die sich volkswirtschaftlich auswirken müssen, zu begegnen, ist der Ausbau der örtlichen Be rufsschulen, der wiederum betrieben werden muß auf der breiten Grundlage des Verbandes. Eine weitere Enlwicklungsmögllchkeit der Schule sind Lehr , gänge zur Fortbildung, freier Zeichensaal, Meisterkurse. Die Aufgabe der modernen Berufsschule ist sozialpädagogisch und volkswirtschaftlich. Indem sie die werktätige Jugend beschult, steht sie in engster Beziehung zum gesamten volkswirtschaftlichen Leben, wie es in Handel, Gewerbe, Landwirtschaft und Haus- j Wirtschaft in Erscheinung tritt. Berufsschule und Meisterlehre ! ergänzen sich, nicht die eine oder andere allein, sondern erst beide in harmonischer Zusammenwirkung sich ergänzend, gewähr leisten in Handel, Gewerbe und Landwirtschaft eine wertvolle, vielseitige Lehrlingsausbildung. Ebenso ist es bei den Hauswirt- schastlich tätigen Iungmädchen. Die mehr von Zufälligkeiten be stimmte Arbeit im eigenen oder fremden Haushalt bedarf der lehrplanmäßig aufgebauten Näh-, Kocharbeit usw. der Berufs schule zur Ergänzung der Ausbildung. Die bedeutende Frauen rechtlerin Frau Dr. Henriette Goldschmidt faßte das dahingehend: „Das instinktive Tun der Frau muß in ein bewußtes verwandelt werden." Die Praxis der Berufsschule lernt einmal von der Praxis - des werktätigen Lebens, sie reguliert und fördert diese aber auch : zum andern. Ein Verbandsberufsschulausschuß, zusammengesetzt aus den > Vertretern der drei Bezirke und dem Schulleiter, vertritt die In- ! teressen der gemeinsamen Berufsschule. « Mag unsere Verbandsberufsschule, ausbauend auf den tüch tigen Volksschulen von Stadt und Land, stets in inniger Be ziehung zu Handel, Gewerbe, Landwirtschaft und Hauswirtschaft stehen, damit sie wiederum diesen Gebieten der Volkswirtschaft in Wilsdruff und Umgebung treulich dienen kann. Beherzigen wir in unserer Notzeit das Wort, das im Frühjahr 1923 in der Preußischen Landwirtschastskammer fiel: „Wir sind ein armes Volk, wir müssen Schulen bauen!" Usk unü Pern. o Karl TiNcssen in der Haft erkrankt. Der frühere Kapk- tänleutnant Karl Tillcssen, der im Rathenauprozeß zu drei Jahren Gefängnis verurteilt wurde, ist in der Strafanstalt Kottbus, wo er seine Strafe verbüßt, so schwer erkrankt, daß er sich einer Operation unterziehen mußte. Auf An ordnung des Oberreichsanwalts wurde Tillessen zu diesem Zwecke nach Leipzig gebracht. Ein Bruder Tillessens steht bekanntlich im Verdacht, an der Ermordnug Erzbergers beteiligt gewesen zu sein; er ist seit dem Mordtage flüchtig und konnte bisher nicht ermittelt werden. O Dollarrcchuung für Gas uns Elektrizität. Die Licht- und Kraftwerke in Bochum haben in diesen Tagen die Juli- und Augustrechnung zur Verteilung gebracht, und zwar unter Anwendung des Dollarkurses vom Oktober. Die Rechnun gen enthalten daher als Endbeträge Mittiardensnmmen. Wegen dieses Vorgehens der Stadtverwaltung herrscht innerhalb der Bevölkerung von Bochum große Erregung, da viele die gewallt,«.n Summen gar nicht aufzubringen in der Lage sind. Zahlreiche Bürger haben die Stadt beim Wucher gericht verklagt, andere haben die Zahlungen der Rech nungen abgelehnt. Die Bochumer Stadtväter scheinen in Berlin in die Schule gegangen zu sein. O In den Bergen verunglückt. Im Kaisergcbirge ist oberhalb des Unterkunftshauses Bärenbart ein 18jähriges Mädchen aus Kirchbichl abgestürzt und bald nach der Auf findung gestorben. — Au den Seewänden bei Oberstdorf wurde die Leiche des seit dem 5. Juli vermißten abge stürzten Studenten Kuhnert aus Kottbus als Skelett auf gefunden. O Die Erde bebt weiter. Die Erdbebenanzeiger des Ob servatoriums von West-Bromwich in England registrierten ein schweres, mehrere Sekunden andauerndes Erdbeben in einer Entfernung von etwa 1500 Meilen. Man glaubt, daß das Beben m der Nähe der Azoren vor sich gegangen ist. Die Erdbebenwarte von Dublin gibt die mutmaßliche Entfer nung als 1300 Meilen an und glaubt den Herd des Bebens in Italien oder auf den Azoren suchen zu müssen. — Wenn vie Erde, die sich seit dem großen japanischen Beben nicht mehr beruhigen kann, es so weiter macht wie bisher, wird sie bald ganz in sich zusammenstürzen, was in Anbetracht des Tohuwabohus, in dem wir leben, vielleicht das beste wäre. Q Ein Erzherzog als Fabrikdirektor. Wie aus Budapest berichtet wird, ist der Erzherzog Joseph Franz, ein Sohn des sogenannten „ungarischen Erzherzogs" Joseph Franz, zum Präsidenten der Direktion einer keramischen Fabrik ge wählt worden. Er hat den Posten unter der Bedingung an genommen, daß er an der Leitung des Betriebes auch aktiv teilnehmen kann, da er sich seit Jahren mit Chemie und Keramik beschäftige. eiter«' sm/A' nkl Reth-' Brru" rml^ Mark< der brücke überwies. Unter den Einkünften des Drückenamtes, das anfangs zur Kreuz kirche gehörte, die die Brücke unterhalten mußte, erscheint 1311 auch dieses Grum- bacher Talent. Im Schönberger Lehnbrief vom Jahre 1454 wird die Schutzherrlich keit auch über die Brückenleute zu Grumbach besonders berücksichtigt. Der ganze Kirchenbesitz in der Prießnitzer Pflege hing mit dem markgräflichen Amie in Dresden zusammen. Denn dieses übte die Obergerichte auch in den bischöf lichen und domstiftlichen Orten wie Kesselsdorf, Wurgwitz, Hühndorf, Zöllmen und Niederwartha zum Teil aus. Ferner erhob es bald in zwei, bald in einem Termin das Geschoß ein, so 1378 in Grumbach 1, in Kesselsdorf 4'/-, in Constappel 0°, in Wurgwitz und Weistropp je 20«, in Hühndorf 3, sowie in Kaufbach und Zöllmen je 1 Schock. An Korn- und Haserzinsen flossen ihm 1378 zu: in Grumbach 8, in Keffelsdorf 24, in Wurgwitz und Weistropp je 12, in Kaufbach und Zöllmen je 8, sowie in Hühndorf 24 Scheffel zu: dazu kamen noch in den beiden letzten Orten 10 (2 u. 8) Scheffel Huthaser. Wir führen weiter den Kirchenbesitz im Weithesscnbezirke auf. Hier handelt es sich um 6 ganze Dörfer. Das Kapitel zu Meißen hatte hier 1350 die Orte Mohorn, Piskowitz (d. i. die Bischvfsleute), Pinkowitz und Lugenheim, später tritt noch Kobitzsch hinzu. Als geistliches Gut hat ferner Hartha zu gelten. Dieses kleine Dorf, das 1443 aus 2 Männern bestand, stand dem Pfarrer von Constappel zu. Sie waren seine Wiedeleute, die zu keinem Frondienst verpflichtet, nur beim Empfang der Lehen 1 Groschen zu zahlen hatten. Der Pfarrer war ihr Gerichts herr; merkwürdigerweise schockten, d. h. steuerten sie ins Amt Dresden. Der Ort Lugenheim erscheint urkundlich noch 1470; er lag zwischen Taubenheim und Seelig stadt, und der Flurname „der Lugheim" erhält sein Gedächtnis. Kobitzsch gelangte 1423 ans Hochstist; es ist unter dem Dorfe Quabitz zu verstehen, dessen Zinsen die Brüder Heinrich und Hans v. Bora auf Neukirchen abtraten, ist also nicht in der Flur des letzteren Dorfes als Wüstung zu suchen. Wenn wir hören, daß Markgraf Wilhelm von Meißen im Jahre 1389 dem Balthasar v. Maltitz das Dorf Pinkowitz abkaufte und es -em Hochstiste, doch mit Vorbehalt des Blutbanns, schenkte, so geht doch daraus klar hervor, daß in der Zeit von 1350 bis 1389 die Ortschaft dem Kapitel entglitten sein muß. Ueber den ersten Erwerb derselben und über denjenigen der Dörfer Lugenheim, Piskowitz und Mohorn läßt sich leider nichts sagen. Nur noch bemerkt soll werden, daß bei der Bede von 1334 nur Kobitzsch und Lugenheim mit 28 Gr. 3 beteiligt sind. Das Register von 1378 führt neben ihnen noch Piskowitz auf; alle drei schossen Geld (2"/. Schock 3 ^) und Zinsen, je 8'/- Scheffel Korn und Hafer, zusammen. Wir streifen kurz die Herrschaft Nossen. Ihre Bestandteile kennen wir aus der Derkaufsurkunde vom Jahre 1436. Damals überließ sie das Bistum Meißen -er Abtei Altenzella. Es hatte sie seinerseits etwa um 1315 von seinen Vasallen, denen v. Nossen, erworben. Diese blieben teils im Lande, wo sie in -er ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts auf Altoschatz ausstarben, teils zogen sie nach der Oberlausitz, wo sie sich in Seifhennersdorf niederließen, um dann bald zu erlöschen. Wir begegnen ihnen bereits um die Wende des 12. Jahrhunderts; zwei Brüder, Peter und Iohannes, pflanzten das Geschlecht fort. Im Jahre 1170 stoßen wir auf den Edelfreien Chri(stian) v. Nossen; vermutlich trugen entweder er oder seine beiden Söhne -em Hochstifte Meißen die Burg Noffen mit ihrem Zubehör, wozu auch -as verschollene Dorf Stegin gehörte, auf, oder die Burg und -ihre Dörfer logen auf ftiftmeißnischem Boden genau so wie der Platz von'Altenzella, den einst VL ... nebst dem Vorwerk des Hugo von Gohlis an Kapitel; c) 1277 werden Aecker und Gärten mit -em bischöflichen Vorwerk vereinigt; -) 1296 kommt ein Hof mit dem Weinberg Liebeikecke an 3 Vikareien; e) 1354 übernimmt Weihbifchvf Franko Oberwartha ohne die Weinberge auf Lebenszeit; f) 1372 erhält das Kapitel vom Bischöfe besten Vorwerk zugeeignet; g) 1380 erhebt sich ein Streit zwischen beiden um Renten, die im Orte gefielen; h) 1384 bekommt das Kapitel Renten vom Bischöfe zurück; i) 1400 kauft der Bischof Grundstücke; k) 1406 sitzt der Weih bischof Nikolaus zu Oberwartha; I) 1451 wird eine Schenkung im Orte bestätigt; m) 1476 kaust der Dompropst Dietrich das Dorf für die Kirche; n) 1495 gehört cs dem Kapitel; o) 1501 wird das Vorwerk zerschlagen. Unkersdorf gehörte im 15. Jahrhundert (1445 mit 10 Männern) den Miltitzern auf Schloß Scharfenberg, die das Kirchlehn inne hatten, 12 Schock und verschiedene Hebungen in Naturalien bezogen. Es war also ein bischöfliches Vasallengut. Da neben erhob das Domkapitel von Meißen 1350 den Zehnten des Dorfes, je 18 Scheffel Korn und Hafer (zusammen 3 Malter, wie die Urkunde angibt). Die kleineren Nachbarorte Roitzsch und Steinbach, die mit Scharfenberg ebenfalls ver bunden waren, treten im Lehnsregister des Bischofs 1468 nicht auft"; allein 1563 erscheint das letztere mit 3 Gärtnern als ein bischöflich meißnisches Lehn, während das erstere in der unechten Bennourkunde vom Jahre 1071 unter dem Namen Grodice als Kirchengut austritt. Es gehörte zu den 5 Dörfern im Burgward Woz (Gau Nisan), die -er slavische Freisasse Bor(is) samt seinen beiden Söhnen Wichard und Luther dem Hochstiste Meißen ausgetragen und von ihm mit. 5 andern als Lehn auf Lebenszeit zurückempfangen hatte. Sonst verweise ich aus das landes herrliche Register von 1445, in dem Ritter Dietrich v. Miltitz mit 3 Männern zu Roitzsch und Georg Hennersdorf mit -em Steinbacher Vorwerk, das mit einem Ritterpferde belegt war, und 20- Schock Einkünften im Dorfe austreten. In Kauf bach waren sowohl -er Dom, besonders wegen einer Vikarei, als auch der Dresdner St.-Barbara-Altar (1468) beteiligt; im übrigen hatte hier der Vogt von Dresden als Verwalter des markgräslichen Obergerichtes das Recht, Herberge sür eine Nacht zu fordern. Ueber die Bildung des domstiftlichen Eigentums geben uns Urkunden vom Jahre 1244, 1281, 1283, 1296, 1298, 1314, 1383 und 1415 näheren Auf schluß. Diejenige von 1314 zeigt uns den Bischof als Lehnsherrn, der seinerseits dem Kapitel die betreffenden Zinsen überweist, die vom Jahre 1415 obendrein einen v. Taubenheim als bischöflichen Vasallen im Orte. Ich gebe hier eine kurze Uebersicht -er wichtigsten Kaufbacher Urkunden: o) 1281: 7 Hufen kommen an den Dom mit 5 Talenten, 5 solidi und 28 Hühnern; sie lagen zur Rechten, wo man von Wilsdruff herkommt; b) 1283: Der Dom er wirbt 10- Hufen mit 8 solidi, 9 Denaren und 3 Hühnern, obendrein 15 Denare von einer halben Hufe; c) 1296, 1298, 1299 werden Vikareien bedacht; d) 1314 und 1320 überläßt Reinhard Kuneke 7 Talente zu einer Vikarei; e) 1383 spendet ein v. Maltitz Zinsen zu einem Iahrgedächtnis; f) 1415 tritt ein v. Taubenheim Zinsen dem Kapitel ab. Ich möchte aber hier einstigen, daß 1390 ein Dietrich v. Kobcrshain zu Roitzsch sitzt und daß 1468 u. a. die Buhmänner, eine sehr angesehene Dresdner Familie, auch in Roitzsch vom Landesherm mit Geldzinsen belieben waren. Wir sehen an diesem Beispiele, wie lückenhaft unsere Kenntnis ist. 8S