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§tZM unü Lanä. ichunj MtNtNa.gn, kSr «tt« »E» «cdiiie» «I, »mer Lcchsel Wilsdruff, am 12. Oktober 1923. iiffeÄ Voraussichtliche Witterung: Zunächst Fortdauer der z ^«»ruhigen, regnerischen Witterung, später Uebergang zu ver- Zwei-^^kderiicher Witterung, kühl, böige westliche Winde. aus- — Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle): Sonn- on ad,tag, den 14. Ott.: Dr. Bretschneider-Wilsdruff, Dr. Auerüach- t un-Burhardswalde. cutsch« — Die Wahlen der Gemeindevervrdneten sind aus Grund ic mn, neuen Gemeindeordnung im Freistaat Sachsen allgemein am rg des .8- November vorzunehmen. Eine in dieser Nummer veröffent lichte Bekanntmachung des Wahlleiters besagt das Nähere. Tra» — Em Auto-Zusammenstoß ereignete sich heute vormittag er le ch der 10. Stunde an der Straßenkreuzung am Grumbacher Gasthof. Von Wilsdruff fuhr das mit Ziegeln schwer beladene " - "ostauto des Ziegeleibesitzers Seurich in der Richtung Tharandt der ich^ von Kesselsdorf kam das dreisitzige Automobil des Ritter - rtschenkulsbejltzers Pfützner aus Weißenborn bei Freiberg in Richtung 1, dai^erzogswaide. An der berüchtigten Straßenkreuzung kam nun übe» das letzter« direkt vor die Räder des ersteren, wurde ein Stück e vo»geWM und am Vorderteil vollständig demoliert. Ritterguts- Pfützner kam mit inneren Knieverletzungen und Haut- Schürfungen davon, während sein Chauffeur einen Rippen- helse». und Handverletzungen erlitt. Das Lastauto wurde nur e rn^nig beschädigt. Eine direkte Schuld dürfte keinem der beiden vahrer nachzuweisen sein, vielmehr ist die scharfe Ecke an Kvst's . Grundstück wieder wie schon so oft Grundursache. Sie zu be- , d-§ Öligen, ist in öffentlichem Interesse sehr zu wünschen. misten — Eine Personenstandsaufnahme hat in den nächsten Tagen : auch iu erfolgen. Die Listen sind in der Zeit vom 30. dis 25. d. M. M der Sparkasse zurückzugeben. (Vgl. Amtl.) Fall — Beginn des Winterunterrichts an den landwirtschaftlichen bcan- kchulen des Landeskulturrats. Nächsten Dienstag (16. Okt.) >> »u diese Schulen ihren Unterricht wieder auf. Er beginnt >i der den meisten Schulen vormittags 10 Uhr. Anmeldungen und -ervor. Auskünfte Sei den detteffenden Schulleitungen. ierung > M Hus Her LanckeshaupMackt. Dresden, 11. Ott. In den Morgenstunden des gestrigen ledner, wurde in der Dresdner Heide auf der Kannenhenkel- Marr unweit vom Königsplatz die Dresdner Kraftdroschke 131, enzabl ^ennungsnummer II, 7323, in halbzertrümmenem Zustand im Ingen. Straßengraben an einem Baume lehnend aufgefunden. Neben bend Droschke lag tot der Chauffeur Franz Heinrich Richter. Die «ivodkommission des Kriminalamtes Dresden, die sich sofort an Herrn Auffindungsort begab, stellte fest, daß es sich um ein lurung Htzxreg Verbrechen handette. lmuna I- Dresden. Mittelelbe-Turngau. Der außerordent- fest. Gautag, der über die Verschmelzung oder den weiteren Be lt, die i^nd der drei Körperschaften, den Mittelelbe-, den Dresdner n und kurngau und Allgemeinen Turnverein Dresden, entscheiden soll, tz vor-- dich am 4. November, nachm. 2 Uhr, in den Räumen des Turnvereins Dresden 21 u. 01, Alaunstr. 40, abgehoben werden, ^e hohe Verantwortung, die in der Entscheidung liegt, oer- silichtet die Gauvereine nicht nur zur Beschickung des Gautages, Kadern auch zur Abordnung erfahrener Vertreter. fetz ist Dresden, 11. Ott. Ein Beamter der Landespvlizei bevb- e'ut es »btete dieser Tage drei Männer und zwei Frauen, die von echneo zu Laden zogen und anscheinend dort Diebstähle ver- verett» Er verhaftete sie sämtlich und brachte sie nach der nächsten evlizerwache. Don wurden sie als längst bekannte Ladendiebe ^<wnt und vorläufig sestgenommen. Es waren Vater, Sohn hd Tochter, der Bräutigam dieser Tochter und eine Bekannte «"st Familie. Sie hatten in den Geschäften zum Teil kleine Em- iones. ?»fe gemacht und dabei eine Anzahl Kleidungsstücke, Töpfe, e vcr- Geige und andere Sachen gestohlen. erium Da- . Residenz-Theater. Spielplan vom 14. bis mit 22. Ottober: ür dir Allabendlich 70- Uhr „Der Gras von Luxemburg", Sonntag, den >), im >t. Ott., nachm. 30- Uhr „Ein Walzerttaum" (Kleine Preise), e Er- i kehrs- ' ft US Sem Freistaat Sachsen. indes r ge- ver- i dies i, als >rsah, einer :nden >ierte. - auch etzten Hw in- laats- IhrS n auf große Lang blaue elden. e aus Send: ktorft meine dieser ganz hatte, lugen- : ne"' de ß- Meißen, 11. Ott. Kartvffeldiebstähle und Gewalttätigkeiten ^s dem Lande. Zu dem Artikel in Nr. 231 des „Meißner ^eblattes" mit der Ueberschrist „Gegen die Kartofseldiebstähie ft- Gewalttätiksteiten aus dem Lande" wird uns von der Amts- klllptmannschaft Meißen mitgeteilt, daß auf Vorstellung der kMshauptmannschaft bereits Anfang August für den hiesigen ^ezirk eine Anzahl Ernteschutzkommandos, berittene und zu pH, gestellt worben sind. Außerdem ist in zahlreichen Fällen ft der Lommatzscher Gegend die Riesaer Landespolizeiabteilung ttt Erfolg tätig gewesen. Während der Dresdner Unruhen Torben sämtliche Ernteschutzkommandos eingezogen. Den drin- k^den Vorstellungen der Amtshauptmannschaft gelang es, die Amandos nach etwa zehntägiger Pause wiederzubekommen, ^ daß sie im größten Teile -des Bezirks noch rechtzeitig zur Äderung der Kartoffelernte anwesend waren. Daß der Ernte nd unter den jetzigen Verhältnissen mit ihrer großen Not und sinkenden Moral nicht allen Anforderungen genügen konnte, r der Amtshauptmannschaft selbst klar. Es ist aber darauf ^weisen, daß der Meißner Bezirk gegenüber andern Be- An relativ gut mit Ernteschutz versehen ist, zumal mit der ^zewenvaltung eine Vereinbarung dahingehend getroffen konnte, daß die Beamten der Landespolizeischule in Sitzen für die Umgebung der Stadt Meißen für besondere äur Hilfeleistung gestellt werden können. Daß die An- Mrung nur durch die Amtshauptmannschaft selbst erfolgen ist selbstverständlich. Die Beamten der Lundespolizei- sind bis aus einen Fall, in dem es wegen zu weiter Ent- Mg der Orte nicht möglich war, immer, wenn darum er- ^t wurde, gestellt worden. Außerdem hat die Londespolizei- noch drei Dauerkommandos für die Zeit der Kartoffel- in Ortschaften der Umgebung gelegt. Daß die Tätigkeit Beamten überall eine außerordentlich erfolgreiche gewesen stt von dem Vorsitzenden des Landbundes, Herrn Landtags- Ordneten Schreiber, in einer Sonnabegb-Zusammenkunst am Oktober nach Zeitungsberichten ausdrücklich anerkannt und H?Vnehoben worden. Wenn aus der Veröffentlichung im ^>bner Tageblatt" etwa ein Vorwurf herausgelesen werden H-^ß Amtshauptmannschaft nicht alles in ihren Kräften Alde getan hätte, um die Diebstähle aus dem Lande und die Drohungen der Besitzer zu verhindern, so würde ein solcher ^^mf in keiner Weife gerechtfertigt sein. Die in der Zeitungs- ausgeführten Einzelfälle sind, soweit sie der Amthaupt- überhaupt gemeldet worden sind, sofort untersucht k^en. Die strafrechtliche Verfolgung der Uebeltäter ist im ^Se. An unsere Postbezieher! Die katastrophale Geldentwertung zwingt uns, unseren Postabonnenten als erste Nachzahlung für Monat Oktober einen Betrag von 100 Millionen Mark abzufordern. Der von ihnen bezahlte Betrag von 12 Millionen deckt den Bezug bis zum 6. Oktober. In der ersten Oktsberwoche kostete das „Wilsdruffer Tageblatt" ^.0, in der zweiten 20, in der dritten 80 Millionen. Wenn wir deshalb als erste Nachzahlung 100 Millionen ver langen, dann ist der Bezugspreis bis ungefähr den 23. Oktober gedeckt. Für den restlichen Betrag wird Ende des Monats eine zweite Nacherhebung erforderlich, deren Höbe heute noch nicht festgestellt werden kann. Wir bitten, die Summe sofort in unserer Geschäftsstelle oder auf unser Postscheckkonto 2640 einzuzahlen. Wer es bis 18. Oktober unterläßt, der muß außerdem für die bedeutenden Kosten aufkommen, die durch Nachnahmeerhebung entstehen. Denjenigen, welche die restlichen 9 Millionen noch nicht beglichen haben, geht in den nächsten Tagen eine Nachnahme forderung über den gesamten geschuldeten Betrag zu. Geschäftsstelle des „Wilsdruffer Tageblattes". Rotzwein, 10. Okt. Am vergangenen Sonntag erfolgte in hiesiger Kirche die Ordination des Majors a. D. von Kirchbach als Pfarrvikar. Der Geistliche ist ein Sohn des vormaligen Präsidenten der sächsischen Staatsbahnen. Riesa, 11. Okt. Das Lauchhammerwerk in Riesa hatte sich infolge Absatzschwierigkeiten außerstande gesehen, die Arbeits löhne in der geforderten Höhe zu beschaffen. Die Werkleitung sah sich infolgedessen genötigt, die Stillegung des Betriebes von Donnerstag ab bis auf weiteres anzuordnen, nachdem die Be triebsräte des Werkes bereits seit längerer Zeit auf die bestehen den Schwierigkeiten aufmerksam gemacht worden waren. Um den gesetzlichen Vorschriften zu genügen, wird .während der nächsten vierzehn Tage voll gearbeitet; nach Ablauf dieser Frist wird voraussichtlich verkürzte Arbeitszeit eingeführt werden. Hohenstein-Ernstthal, 11. Ott. Hier sind, wie die „Leipziger N. N." sich melden lassen, von den Kommunisten Geisellisten ausgestellt worden, auf denen die Namen einer ganzen Reihe von Industriellen, Kaufleuten und politischen Persönlichkeiten stehen, die bei bestimmten Gelegenheiten von den Kommunisten als Geiseln verhaftet werden sollen. Es scheinen sich in diesem Bezirk, der mit Limbach zusammen eine Domäne der Kom munisten ist, Dinge vorzubereiten, die besorgte Aufmerksamkeit verdienen. Die Bemühungen um ein größeres Reichswehr aufgebot in diese Gegend waren bisher ersolglos, doch sind neue Vorstellungen in dieser Richtung erhoben worden. Zwickau, 11. Ott. Die hier für den 14. Ottober geplante Denkmalsweihe für die gefallenen Helden des R.-I.-R. 243, verbunden mit Wiedersehensfeier, kann aus politischen und wirt schaftlichen Gründen nicht stattfinden und ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Groitzsch, 11. Ott. In der Nacht zum Sonntag wurde aus einem Stall in Kleinpriesligk ein Schwein von etwa zweieinhalb Zentnern gestohlen. Leipzig, 11. Ott. In Möckern wurde die Leiche eines 75- jährigen Kleinrentners, der früher in guten Verhältnissen lebte, aus der Elster gezogen. Er hat seinem Leben wegen N-ahrungs- sorgen ein Ende bereitet. Aus demselben Grunde ertränkte sich im Pleißenhochflutbett ein im 65. Lebensjahre stehender Alt rentner. Die Leichen wurden nach der Anatomie gebracht. Don hier aus wurde ihnen das Armenbegrädnis zuteil, da die Ange hörigen nicht in der Lage sind, die Begräbniskosten zu tragen. Nah unck kern. Ein Berliner Direktor wegen Devisenschiebung verhaftet. Aus dem deutschen Zvllgrenzkommissariat in Bodenbach ist bei der Zollkontrolle ein in der Berliner Gesellschaft sehr bekannter Direktor, der Leiter eines großen Versicherungsunternehmens, unter dem Verdacht der Devisenschiebung sestgenommen worden. 9000 Dollars und 300 englische Pfund, die offenbar ins Aus land gebracht werden sollten, wurden ihm beschlagnahmt. Von den Behörden ist der Name des in Frage kommenden Herrn noch nicht bekanntgegcben worden. Der Berliner Direktor wollte nach Wien fahren. Offenbar hatte das Bodenbacher Zoll grenzkommissariat eine Mitteilung erhalten, daß eine Devisen flucht beabsichtigt sei. Bei der Durchsuchung der in Frage kommenden Persönlichkeit fand man die oben angegebenen Va luten, die einen Wert von rund 16 Billionen Papiermark dar- stellen. Der Besitzer der ausländischen Banknoten wurde vor läufig in Haft genommen und von den Zollbeamten dem zu ständigen Amtsgericht zugeführt, wo eine Vernehmung über den Ursprung und den Zweck des Geldtransportes vorgenommen wurde. vermisstes. — Der Friedensvcrtrag von Versailles gestohlen! „Gott sei Dank!" wird mancher ausrufen, wenn er dies liest — „er hätte uns schon längst gestohlen werden können!" Es handelt sich aber leider nur um einen Film, dessen Gegenstand der un selige Vertrag ist. Eine Dame übergab diesen Film bei der Ankunft auf dem Schlesischen Bahnhof in Berlin einem etwa 15 Jahre arten Jungen, damit er ihn ihr nach der Straßen bahnhaltestelle trage. Der Bursche ist aber mit dem Paket verschwunden. Der Film ist 1550 Meter lang und hat einen MWS-WochMeise in: Dresden: Anzeiger 200 Mill. Mark. „ Nachrichten. . 180 „ „ „ Neueste Nachr. 160 „ Volkszeitung. 160 Meisten 160 Berlin: Tageblatt . . . 300 „ „ Freiberg 180 „ Pirna 160 „ „ Potschappel 150 „ zuzüglich Zustellungsgebühr. nacy irgend einem vorgeschichtlichen Dollarkurs berechneten Wert von 87 Milliarden Mark, während der richtige Ver sailler Vertrag bekanntlich nicht einen Pfifferling wert ist. — Dr. Baldwin. Die schottische Universität St. Andrews hat den englischen Ministerpräsidenten Baldwin zum Ehren doktor ernannt, wahrscheinlich zum Lohn dafür, daß er an den weltbewegenden Fragen so viel herumdoktort und das kranke Europa mit seinen Rezepten ebensowenig kurieren kann wie die anderen Herren Doctores. Zum Rektor von St. Andrews wurde Baldwins Vetter, der bekannte Roman dichter Rudyard Kipling, ernannt. Auch dieser Mann hat sich als ein ganz hervorragender Kurpfuscher in politischen Dingen erwiesen und sollte daher gleichfalls zum Ehren doktor ernannt werden. — Das größte Hundeasyl der Welt. Die jüngst ver storbene Frau Sidmond Mc. Hic, eine Newyorker Millio närin, hat ihr gesamtes Vermögen testamentarisch zum Bau eines Krankenhauses und eines Asyls für Hunde bestimmt. Kranke Hunde, deren Herren die Kurkosten nicht bezahlen kön nen, sollen hier umsonst gepflegt werden; außerdem sollen alle verlassenen und herumirrenden Hunde hier eine Heim stätte finden und bis zu ihrem Lebensende verpflegt werden. Zur Testamentsvollstreckung ist der Newyorker Tierschutz verein bestimmt; dieser hat in der Umgegend von Newyork auch schon ein Gelände für das größte Tierasyl der Welt er worben. Auf der Fassade-des iEingangstores werden nach der Bestimmung der Gründerin die Worte eingemeißelt: „Je mehr ich die Menschen erkannt habe, desto mehr habe ich die Hunde schätzen gelernt." - Cm < lSvar aus vcm Bummel. Eine nicht alltägliche Überraschung erlebte kürzlich ein in einem Hotel in Cher bourg bedienstetes Zimmermädchen. Es war gerade ha bet, ein Zimmer aufzuräumen-, als die Tür aufgestoßen wurde und ein mächtiger Eisbär, der aus einer Menagerie der Stadt den Weg ins Freie gesunden hatte, auf der Schwelle erschien. Das Mädchen schrie in seiner Todes angst um Hilfe und fiel dann ohnmächtig zu Boden. Dem herbeigeeilten Personal gelang es ohne Mühe, den Bären, der gar keine feindlichen Absichten äußerte und über die Wirkung seines Erscheinens offenbar kehr erstaunt war, aus dem Zimmer zu treiben. ' - Neueste Meldungen. Attentatsfurcht in Dresden. Dresden, 11. Oktober. Der Landtagspräsident hat sich während der Dauer der gegenwärtigen Landtagsverhand- lungcn zu besonderen polizeilichen Schutzmaßnahmen ver anlaßt gesehen, weil ihm durch vertrauliche Mitteilungen Kenntnis davon geworden war, daß Anschläge gegen die Regierung und den Landtag im Bereich der Möglichkeit liegen. Auch Drohbriefe liegen vor. Um Mißverständnissen zu begegnen, weist die Nachrichtenstelle der Staatskanzlei besonders auf die Ursache dieser polizeilichen Schutzmaß nahmen hin. Dresden, 11. Ott. Der neue Finanzminister des Kom- munisttsch-soMlistischen Kabinetts, der Kommunist Böttcher, er klärte einem Mitarbeiter des Telunion-Sachsendienst über die Stellung des neuen sächsischen Kabinetts zum Ausnahmezustand: Wir werden alles tun, um einen Bürgerkrieg zu vermeiden. Eine Reichsexekutive in Sachsen würde in Deutschland das Signal zum Bürgerkriege sein. Die Basis der sächsischen Regierung m der Arbeiterschaft ist so breit, 'daß die Reichsregierung solche Schritte nur tun kann, wenn sie die Absicht hat, die Arbeiter organisationen im Reiche zu zertrümmern und damit den Bürgerkrieg auszulösen. Dresden, 11. Ott. Wie der Telunion-Sachsendienst zuver lässig hört, finden morgen die abschließenden Verhandlungen zwischen VSPD. und KPD. behufs Herstellung der gleichen Koalition wie in Sachsen, in Thüringen statt. Berlin, 11. Ott. Auf Grund des 8 1 der Verordnung des Reichspräsidenten vom 26. Sept, hat der Reichsrvehrminister bis auf weiteres die „Deutsche Zeitung", deren Vertrieb und Herstellung verboten, weil sie in ihrer Nr. 449 vom 10. Ott. unwahre Nachrichten in einer Form verbreitet hat, die geeignet ist, erhebliche Beunruhigung zu verursachen. Dieses Verbot gift auch für jede Zeitung, die als Ersatz für die verbotene derausgegeben wird. Berlin. 11. Ott. In der heutigen Vollsitzung des Reichs rats machte der Vertreter des Reichsarbeftsministeriums Mi nisterialdirektor Dr. Ritter Mitteilung davon, daß vom 15. Ott. ab für besonders bedürftige kinderreiche Familien eine Brot- Verbilligung eintritt. Diese Verbilligung kommt nur den Ge meinden von 20 000 und mehr Einwohnern zugute. Die Länder können Ausnahmen zulassen. Köln, 11. Ott. Heute ist es im Stadtilmern zu Zusammen stößen zwischen Demonstranten und Polizei gekommen. Die Polizei mußte von der blanken Masse Gebrauch machen. Ob hierbei Personen verletzt worden sind, konnte noch nicht fest gestellt werden. Es wurden Lebensmittelgeschäfte geplündert und ein auf der Straße haltendes Auto mit Schuhwaren beraubt. Postbetrieb in Mainz ausgenommen. Mainz, 10. Oktober. Der Postbetrieb in Mainz ist surch die deutschen Beamten wieder ausgenommen worden. Briefe können infolgedessen in Zukunft wieder direkt nach Mainz gerichtet werden. Ausdehnung des Streiks in Polnisch Oberschlcsicn. Kattowitz, 11. Oktober. Das gesamte Personal des Eisenbahnnetzes Polnisch-Oberschlesien ist am heutigen Mor gen in den Streik getreten. Der gesamte Eisenbahnverkehr in dem polnischen Teil Oberschlesiens ruht. Die Ursache ist anscheinend in Lohndifferenzen zu suchen. Ebenso wird ge meldet, daß'ein Teil der Belegschaft der polnischen Gruben weiter im Streik verharrt. Seit 12 Uhr mittags ist mii pol nischen Poststationen keine telephonische Verbindung mehr möglich. Sturmschäden in Skandinavien. Kopenhagen, 11. Ottober. Der schwere Sturm, der in den letzten beiden Tagen die skandinavischen Länder heim- gesucht hat, hat schwere Schäden an der dänischen Küste, ins besondere an der Westküste Sstd-Jütlanbs verursacht, wo die Folgen der letzten Sturmkatastrophe im vorigen Monat erst zum Teil beseitigt waren. In Kopenhagen, Aarhus und ver schiedenen anderem Häsen stieg das Wasser um einen Meter und mehr über den Normalpegel. Verschiedene Schiffe, vor nehmlich aber nur kleine Boote und Fischkutter sind unter gegangen bzw. schwer beschädigt worden. Der Telephon- und Telegraphenverkehr war unterbrochen. Verleger und Drucker: Arthur Zschunke, Verantwortlicher Schriftleiter: Hermann Lässig, für den Anzeigenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff.