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Wilsdruffer Tageblatt : 13.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192310133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19231013
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19231013
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-13
-
Monat
1923-10
-
Jahr
1923
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 13.10.1923
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poMifchr Kunülchsu. »eullOrrs Keiüh. Ermächtigungsgesetz auch in Preußen. Die preußische Negierung beabsichtigt, wie man er fährt, in ähnlicher Weise wie die Neichsregierung sich vom preußischen Landtag durch ein besonderes Ermächtigungs gesetz Vollmachten zur Fortführung der Geschäfte erteilen zu lassen. Kommender deutsch-amerikanischer Handelsvertrag. Die Londoner „Times" glculben zu wissen, daß seit einigen Wochen zwischen der deutschen und amerikanischen Regierung Verhandlungen über den Abschluß eines Handels- und Konsulatvertrages zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten im Gange sind. Der deutsche Gesandte in Washington von Wiedfeldt werde in einigen Tagen auf seinen Posten zurückkehren und den Vertragsentwurf dem Präsidenten Coolidge unterbreiten. Beide Nationen gewähren auf Grund dieses Vertrages einander das Recht der Meistbegünstigung. Bayerischer Staatshaushalt auf Neumark. Da eine Aufstellung des bayerischen Staatshaushaltes für 1924 auf der Grundlage der Papiermark ein Ding der Unmöglichkeit ist, beabsichtigt der Finanzminister, den neuen Staatshaushalt auf „Neumark" auszustellen, sofern die ge plante neue Währung in absehbarer Zeit zustande kommt. Zivilkommissar für Sachsen. Der vor kurzem zum Amtshauptmann von Meißen be rufene sozialdemokratische Neichstagsabgeordnete Schmidt ist auf Grund der Ausnahmeverordnung von der Reichsregie rung zum Zivilkommissar für Sachsen eingesetzt worden. Man sieht in Dresden in diesem Zugeständnis des Reichs kanzlers die Voraussetzung für die Beilegung des Konfliktes zwischen Dr. Zeigner und dem Reichswehrminister. Kahr gegen die Bankbedüigungen. Wie in München amtlich bekannt wird, haben die wirt schaftlichen Besprechungen beim Generalstaatskommissar er geben, daß die Säumigkeit der Banken mit der Gutschrift der bei ihnen eingezahlten Beträge und der hohe Bank- zins eine wesentliche Mitschuld an den sich überstürzenden Prelsforderungen tragen. Wenn die Banken nicht aus freien Stücken Zugeständnisse machen, ist ein Eingreifen des Generalstaatskommissars beabsichtigt. Die Preffezensur ist aufgehoben. Reichswchrminister Dr. Geßlerhat an die Wehrkreis- befehlshaber folgenden Befehl erlassen: Die Verordnung vom 1. Oktober über Verbreitung von Nachrichten wird auf gehoben. Gegen Zeitungen und Nachrichtenbureaus usw., oie durch Verbreitung ungeprüfter Gerüchte die öffentliche Ruhe und Ordnung gefährden, ist auf Grund des 8 7 der Verordnung des Reichspräsidenten vom 26. September em- ruickreiten. Deutscher Reichstag. Abstimmung über das Ermächtigungsgesetz im Reichstag am 13. Oktober. (381. Sitzung.) 08. Berlin, 11. Oktober. Die heutige Sitzung des Reichstages, .die bereits vor mittags 10 Uhr begann und in der die 3. Beratung des Ermächtigungsgesetzes durchgeführt werden sollte, stand unter dem Zeichen einer außerordentlichen Spannung. Es war durchaus nickst sicher, daß das Gesetz zur Annahme gebracht werden konnte. Die Sachlage war folgende: Es handelt sich um ein verfassungsänderndes Gesetz. Eine Abstimmung darüber ist nur möglich, wenn wenigstens zwei Drittel der Abgeordneten, also 310 Abgeordnete, an der Abstimmung teilnehmen. Von diesen müssen dann wieder wenigstens zwei Drittel, also 207 mit „I a" stimmen. Dis Schwierigkeit lag in diesem Falle darin, ob die nötige Zahl von Abstimmenden überhaupt teilnehmen würde. Das Haus war zwar stark besetzt, aber die Deutschnationalen und die Kommunisten sowie einige Sozialdemo kraten wollten an dieser Abstimmung nicht teilnchmen. Als dies besonders auf Grund eines FraktionsbeiMmles DsLtviH. Okt.: 5 047 350SOO—5 672 650 OVV DoSar: 12. Okt.: 3 990 -4 010 000 000 oer Deutfchnationalen, die in der letzten Nacht bis 3 Uhr be raten hatten, bekannt wurde, begab sich der Reichskanz - l e r aus der Sitzung sofort Zum Reichspräsidenten und ließ sich von diesem für den Fall, daß das Ermächtigungsgesetz nicht angenommen würde, die Vollmacht zur Auslösung des Reichstages erteilen. Noch während der Sitzung wurde die Besprechung oer Fraktionen über ihre Stellungnahme zum Ermächtigungs gesetz weitergeführt, und es herrschte in den ersten Stunden eine außerordentliche Bewegung wegen der Frage, auf welche Weise die nötige Mehrheit oder, besser gesagt, die nötige Teilnehmerzahl für die Abstimmung gesichert werden könnte. * Sitzungsbericht. Die Sitzung wurde eingeleilet mit einer Rede des Kom munisten Frölich, der scharfe Angriffe gegen das Ermächti gungsgesetz, gegen Stinnes, gegen die Negierung und gegen die Reichswehr richtete. Inzwischen war von den Regierungsparteien und von der bayerischen Volkspartei eine Entschließung eingegangen, in der verlangt wurde, daß die Ausgaben zur Pflege der Kultur, Volkswohlfahrt und Jugendpflege erst in letzter Linie dan Er sparnisrücksichten unterstellt worden sollten. Ein Zwischenfall ereignete sich, als der Abg. Ledcbour beantragte, der Reichstag solle seine Verhandlungen so lange aussetzen, bis der Reichs kanzler, der sich inzwischen zum Präsidenten begeben hatte, wieder anwesend sei. Der Antrag Ledebour bedurfte jedoch einer Unterstützung von 30 Mitgliedern des Hauses. Während der Abstimmung darüber betrat eine Anzahl Deutschnationaler den Saal und unterstützten den Antrag. Trotzdem reichte die Zahl nicht aus, und als der Präsident, um die Neuhinzuge kommenen aufzuklären, eine neue Abstimmung vornahm, blieben die Deutschnationalen sitzen und der Ledevoursche An trag war abgelehnt. Bei der Fortsetzung der Aussprache bekämpfte der deutsch- völkische Abg. Henning das Ermächtigungsgesetz und forderte den Kanzler auf, die Führung der völkischen Bewegung zu übernehmen. Dann führte der Unabhängige Ledebour noch mals Beschwerde darübet, daß der Kanzler der Debatte nicht vollständig beigewohnt habe. Er lehnte es für seine Person ab, dieser Regierung eine Diktatur zu übertragen. Da er sich weiterhin in einer Polemik gegen Ludendorff bewegte, so nahm der völkische Abg. von Graefe nach ihm Gelegenheit, diese An griffe zurückzuweisen. Die bayerisckw Volkspnrtej stimmt mit ab. Eine wichtige Erklärung gab dann der Wg. Leicht für die bayerische Volkspartei ab, indem er feststellte, seine Fraktion lehne zwar nach wie vor das Ermächtigungsgesetz ab, wolle aber keine Obstruktion treiben und werde deshalb an der W- stimmuug selbst teilnehmen. Diese Feststellung war deswegen so bedeutsam, weil dadurch die Aussichten auf das Zustande kommen der ausreichenden Teilnehmerschaft für die Abstim mung sich verbesserten. Für die Sozialdemokraten, die inzwischen ebenfalls wieder eine Fraktionssitzung abgehalten hatten, erklärte Dr. Breitscheid, daß die Sozialdemokraten ihre Zustimmung zum Ermächti gungsgesetz geben wollen, damit einer illegalen Diktatur vor- gebcugt werde. Einleitung Vor Abstimmung. Endlich wurde ein Antrag auf Schluß der allgemeinen Aussprache angenommen. Nunmehr trat man in dieEinzel- beratung ein, und in dieser bekämpfte der Deutschvölkische Mg. Wulle nochmals das Gesetz. Er erklärte, daß damit die Grundrechte der Verfassung durchbrochen würden und daß an ihre Stelle eine Diktatur der Mittelmäßigkeit eintrete. Die weiteren Ausführungen des Redners wurden durch fortgesetzte SMukruke unterbrochen. Nunmehr wurde auch ein Antrag auf Schluß der Einzel debatte angenommen, und man kant zur Abstimmung. Zunächst war üb-er eine Reihe Anträge namentliche Abstimmung notwendig, und diese waren deswegen von besonderer Bedeu tung, weil man daraus die Besetzung entnehmen konnte und infolgedessen die entscheidende Schlußabstimmung im voraus abschätzen konnte. Verschiedene Minister und der Reichskanzler selbst nahmen zur Abstimmung ihre Plätze in den Fraktionen ein und beteiligten sich an der Abstimmung. Zunächst wurde ein deutschnationaler Antrag gegen die Aufhebung der Verfassungsgrundrechte durch das Ermächti gungsgesetz mit 2S2 aeaan 79 Stimmen abaelcbnt. » Flamme«. Roman von Hans Schulze. Er war gleich nach dem Morgenkaffee mit Herka Lohn« und Trude Werkenthin zur Stadt gefahren, um in seiner Lvbschastsangelegenheit einen dringenden notariellen Akt zu erledigen und zugleich eine gründliche Verschönerung seines äußeren Menschen vornehmen zu lassen^ während die jungen Mädchen inzwischen allerlei wirtschaftliche Besor gungen zu machen gedachten. Unter den kunstgeübten Händen des Herrn Selbmann war denn auch die ländliche Verwilderung seines Kopfhaares sehr bald durch eine planvolle Beschneidung und Scheitelung gebändigt worden. Herr Selbmann, einen bernsteingelben Kamm in der überreichen, pechschwarzen Tolle chatte ihn während seiner halbstündigen Behandlung mit große« Zungenfertigkeit über die Kandidaten der bevorstehenden Neuwahlen zur Stadt verordnetenversammlung unterhalten, ohne der Einsilbig keit seines Klonten zu achten,, der während seines Vor trages in einer Art von sanftem Dämmerschlaf die Farben orgie der Zahnpasten und Bartbindenplakate studierte und im stillen die streng-agrarische Richtung des Selbmannschen Salons bewunderte. Neben der Spiegelgallerie der Herrenabteilung, wie Herr Selbmann seinen Behandlungsraum mit einer weitklastern- den Arnibewegung vorzustellen liebte, erhob sich ein bis zur Decke reichendes Hblzregal mit einem kunstvollen Aufbau buntbeklebter PapMästchen, in denen die Rasierzeuge der vornehmeren Kundschaft aufbewahrt wurden und die in schöngeschwungenen Aufschriften die wohlbekannten Namen fast sämtlicher größerer Grundbesitzer der Umgegend aufwie sen; da diese von Herrn Selbmann geheiligtem Herkommen gemäß ausschließlich mit der Lhargenbezeichnung ihrer mili tärischen Reservestellungen aufgeführt wurden, konnte ein unbefangener Beschauer im ersten Augenblick auf den irr tümlichen Gedanken kommen, in Wartenberg unversehens in eine größere Garnison verschlagen worden zu sein. Das wimmelte von adligen und nichtadligen Rittmei stern, Hauptleuten, Oberleutnants und Leutnants, die nach der ungeschriebenen Rangliste dieses ausgesprochenen „Ka ¬ stengeistes" wieder unter sich streng gegeneinander abgestuft waren. Ganz zu oberst tronte in einsamer Majestät der- um fangreiche Rasierkasten des regierenden Herrn Lgndrates, während im unteren Fach die in diesem feudalen Kreise ei gentlich unerhörte Persönlichkeit des Wartenberger Waren- hausbesitzers Siegsr'"d Hirsch in einem unscheinbaren, alten Schuhkarton sein scheidenes Rasiermesser aufbewahren durfte. — In der Lauterbachschen Konditorei, die den Einkäufe machenden Damen des Landadels von alters her als Ab steigequartier diente, traf Dr. Reinw-aldt die beiden jungen Mädchen als einzige Gäste an. Me kleine Baronin bestellte sich am Büfett gerade den zweiten Kirschkuchen mit Schlagsahne, der sich als Lauter- bachsche Spezialität eines weit über die Grenzen des Städt chens hinausgehenden Rufes erfreute, während Trude Wer kenthin vor dem großen Pfeilerspiegel des Lokals einem Gegenbilde verliebte Kußhände zuwarf. Dann saßen sie bei Portwein und Pasteten einträchtig in der gemütlichen Sofaecke des dämmerigen, kleinen Hono ratiorenstübchens. Durch das weitoffene Fenster ging der Blick auf das geräumige Gebiet des Marktes hinaus, in dessen Mitte sich der in den Stilarten mehrerer Jahrhunderte wahllos zusam mengebaute Backsteinwürfel des alten Rathauses breit und ungefüge emporreckte. Die Vormittgssonne lag warm und prall auf dem holprigen Steinpflaster. Auf dem schmalen Trottoirstreifen, der die lange Front der hohen Giebelhäuser in unregelmäßigen Biegungen um zog, erschien selten ein Mensch. Dor der Einfahrt des Hotels zum „Goldenen Löwen" hielt der^ klapprige Hotelwagen. Ein Geschäftsreisender plauderte im Hauseingang mit dem Oberkellner; das Sonnenlicht spiegelte sich mit einem starken Reflex in seiner umfangreichen Glatze, und d'e weiße Weste leuchtete wie ein Heller Farbenfleck auf dunklem Grunde. „Hab' ich den Markt und die Straßen doch nie so ein sam gesehen", zitierte Dr. Reinwaldt und lehnte sich behaglich in die Rundung des ganz zersessenen, ehrwürdigen Sosas. „Wartenberg geht wirklich von Jahr zu Jähr mehr zurück. der A 1 wurde mit 253 gegen S7 Stimmen angenommen. mm zunehmen. klus Mei dird am kurnverc hoht Nir Ende der Woche bereits eine neue Erhöhung an. Da- . Resi ach beträgt vom 13. Oktober ab die Schlüsselzahl für die habend Ellsenbahniarife im Personenverkehr 120 (bisher 60), im Oft,, Güterverkehr 350 (bisher 72) Millionen. Weitere Er höhungen find nicht ausgeschlossen, da das Rerchsverkchrs- ministenilm nntteilt, die letzte außerordentliche Geldent- wcrlnug sei noch nicht berücksichtigt. Auflösung des Reichstages? t Die Aweidriktel.Mehrheit für das Ermächtigungsgesetz ist stark gefährdet. Kommt sie nicht zustande — und fast scheint es »chtete b so — dann dürfte mit einer Reichslagsauflösung stark zu rechne» sein. (Die gestern abend verbreiteten Gerüchte von der bereits ibten Ei erfolgten Auflösung waren verfrüht.) ^annt i MrinaligeVerdoppelung berVahntanse M Schlüsselzahl für Personen 120, für Güter 350 Million«». Ms gei Nachdem erst am 10. Oktober die Eisenbahntarise vcr- H* Mppelt worden sind, kündigt das Neichsverkehrsministerium Ferner beantragten die Deutschnationalen die Streichung der Bestimmung aus dem Z 2, daß das Gesetz mit dem Wechsel der jetzigen Regierung außer Kraft treten solle. Dieser Antrag wurde mit 306 gegen 64 Stimmen abgelehnt. Aus den Ziffer» der bisher abgegebenen Stimmen konnte man bereits rechnen, daß für die Schlußabstimmung, für die eine Zwei-«Eoerucm drittelmehrheit notwendig. war, keine Sicherheit für aus- — reichende Beteiligung vorhanden war. Es hing alles davon ab, tag, den wieviel Abgeordnete« der Bayerischen Volk spartet und BärHarl der S o z i a l d e m o krate n sich an der Abstimmung nicht b» e «eiligen würden. Ferner war noch fraglich, wie sich die Deutsch- nationalen stellten. Diese Frage wurde sofort durch eine mft^ höchster Spannung vom ganzen Hause angehörts Erklärung destr- Abg. Schultz-Bromberg geklärt. Dieser sagte u. a.: "Ne Be Wir stehen vor einem Beschluß, wie er von solcher Trag- — ' weite in diesem Reichstag noch nie gefaßt wurde. Der i»in der 1 höchsten Tönen gepriesene Parlamentarismus gesteht seine Uu-tz^hof. fähigkeit ein, die ihm vom deutschen Volke anvertrauten G» Lastauw schäfte selbständig weiterzuführen. Er meldet seinen Konkurs^ an, er wird verschwinden M's den Augen des Volkes. Aber ich"' , fürchte, die Folge könnten die Todesrufe des ganzen deutsche» Volles sein. Ein Beschluß von diesere Schwere erfordert, da» verzogt diejenigen Parteien, die die Verantwortung für ihn übe» bas letzte nehmen, sie restlos übernehmen, und daß sie besonders die vo» geschleift geschriebene Zweidrittelmehrheit aus den Koalitionsparteie» bescher 2 selbst aufbringen. Die bisherigen Abstimmungen haben geben, daß das nicht der Fall ist. Wir als Gegner des , schlusses haben keine Veranlassung, der Koalition zu helfen- Wir werden' darum der Abstimmung fern- bleiben. Min'N Die DeutschnaLionalen verlassen den Saal. Unter großer Bewegung im Hause verließen nun die 'i-SG Dcuischnationalcn geschlossen den Saat, und die Kommunisten . und Ledcbour erklärten ebenfalls, daß ihre Freunde auch sosotg« den Saal verlassen würden. der E Angesichts diesere! Situation, die nun den sicheren Fall — 2 »es Ermächtigungsgesetzes voraussehen ließ, bean-Lchulen tragte der Zcntrumsführer Abg. Marx im Namrn vieler Mit- kHmen ' glieder des Hauses, die ganzen Verhandlungen zu, vertagen. Dieser Antrag rief bei den Abgeordneten der„ Opposition schallendes Gelächter und lärmende Zurufe hervor, «usrun.c Abg. v. Graefe (deutschvölkisch) erklärte, diese Regierung« habe sich noch nie kläglicher blamiert als in diesem Augenblick. > Vor wenigen Minuten habe der Kanzler noch mit der Auf- « Uill lösung gedroht, und nun falle er wieder in die erbärmliche G» wohnheit der Verhandlungen zurück. , Dre Der Präsident Löbe griff hier ein und ersuchte den Redner, dstnmock vom Kanzler nicht in unparlamentarischen Tönen zu sprechen. Weiterhin stellte der Präsident fest, daß der Antrag Marr L.»H offenbar nur den Zweck habe, die erforderliche Stimmenzah! 'M . ssir einen verfassungsmäßigen Beschluß zusammenzubringen, Kratzen« Infolgedessen werde er die nächste Sitzung auf Sonnabends Droj ansetzen. «wrdkorr Der Reichskanzler selbst erwiderte dem Herrn len Ms ». Graefe noch, daß er seinerseits überhaupt keine Erklärung ich^eres oder Drohung mit der Auflösung abgegeben habe, aber die Be schlüffe darüber, was die Regierung im Falle der Ablehnung c, i des Ermächtigungsgesetzes tun würde, stünden bereits fest. Nunmehr beschloß das Haus mit größere Mehrheit, die de nächste Sitzung am Sonnabend mittag 1 Uhr abzuhalten und »urngau dann die Schlußcchstimmung über das Ermächtigungsgesetz vor- — Vie raus folgte die namentliche Abstimmung über 8 1 Gesetzes. Dabei stimmten die Regierungsparteien mit ja, S vv Trotz aller gegenteiligen Versicherungen meines Freundes Selbmann." „Ja, ich wünschte auch, wir wären lieber daheim ge blieben und hätten unser Morgenbad nicht versäumt!" ver setzte Herta. „Pahlowitz ist doch hundertmal schöner als dies langweilige Nest." Ein sehnsüchtiger Ausdruck stand in ihren Augen, als sie jetzt zu dem halbverblichenen, alten Stahlstich emporsah, auf dem seit unvordenklichen Zeiten Horatio Nelson in einer heroischen Pose inmitten von Pulverqualm und zuckenden Feuerstrahlen die Seeschlacht von Trafalgar kommandierte. „Nun, zur Abwechselung ist es bei Lauterbach doch auH mal wieder ganz nett", meinte Trude und ließ den letzten Pastctenrest hinter ihren blinkenden Zahnreihen verschwin den. „Sie wollten uns übrigens ja noch ein düsteres Staats geheimnis anvertrauen, Dr. Reinwaldt, und verschoben Ihre Mitteilungen bis zu Lauterbach, weil Ihnen der Wagen auf der Chaussee zu sehr klapperte. Ich glaube, der große Augenblick dürfte jetzt gekommen sein." „Da haben Sie recht, Fräulein Trude!" Der kleine Philologe entzündete mit bedächtiger Lang samkeit eine Zigarre und blies nachdenklich ein paar blaue Rauchringe gegen den Dreimaster des englischen Seehelden. „Es spukt in Pahlowitz." „Es spukt?" wiederholten die beiden Mädchen wie aus einem Munde, und die spottlustige Trude vollendete neckend: „Wenn es nur bei Ihnen selbst nicht spukt, Herr Doktor!" Dr. Reinwaldt bewegte gelassen die Hand. „Lachen Sie meinetwegen nachher über mich, meine Damen! Aber zuvor vernehmen Sie die Geschichte dieser letzten Nacht!" Und er erzählte in seiner klaren, schmucklosen Art ganz kurz sein kleines Abenteuer im Schloßkorridor. Herta, die mit wachsender Spannung gelauscht hatte, unterbrach zuerst das etwas betretene Schweigen. „Da haben wir's ja", rief sie mit blitzenden Augen- „Ich habe dieser Hansen noch nie getraut. Sobald mir nH ' Hause kommen, gehe ich zu meiner Schwester und werde G mal gründlich über ihren Abgott aufilären." iForUetzung folgte Sitzen M dem Mebiaft Gen keuptmai oüstsyau kezirt < M, gesi f<der L Lrso ^irden s kndeu 2 PVMMLN si uni ^er sink k!öer 2 ,!"juweis -ui "werunf ist sm DU! Mir no klfl Bc 5 ist vc ^ovrdn Vktvb SL LS rdrohu ^rwurf au! >sch« ^ge.
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