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Aus Stack unä Lanä. Millilluvge» liir «><,e kudUK nedwen wir immer üsnkdsr enigegen. Wilsdruff, am 15. Oktober 1923. — „Getreidehamsterei"? Aus Kreisen, die der Land wirtschaft nahestehen, wird uns geschrieben: „Der Unfug, daß ein großer Teil der Geschäftswelt, der Aerzte, Tier ärzte usw. für seine Waren und Leistungen von den Land wirten Getreide in natura als Zahlung fordert, entwickelt sich in erschreckender Weise. So begreiflich es auch ist, daß diese Kreise ihr Geld in leicht wieoer verkäuflicher Ware wertbeständig anlegen wollen, so bedeutet dies Getreidehamstern doch eine schwere Gefahr für die Bolksernährung. — Das bay rische Ministerium der Landwirtschaft hat deshalb die ihm unter stellten Behörden angewiesen, gegen diesen unerlaubten Ge treidehandel, der jede geordnete Versorgung der Bevölkerung mi^ Mehl und Brot in schwerster Weise zu schädigen droht, mit aller Schärfe vorzugehen und besonders auf die Beschlagnahme der zu Unrecht erworbenen Getreidemengen hinzuwirken. Zu gelassene Getreidehändler, die sich auf die Abnahme von zu Unrecht erworbenem Getreide einlassen, müssen den Entzug ihrer Handelserlaubnis gewärtigen. Da auch im übrigen Deutsch land eine ähnliche Verfügung notgedrungen zu erwarten ist, es aber nachzusühlen ist, daß sie ihr Geld, wenn auch nur kurz fristig, wertbeständig anlegen wollen, der Staat aber ein wert beständiges Zahlungsmittel bisher noch nicht geschaffen hat, werden landwirtschaftliche Organisationen dazu übergehen, Roggenschecks mit beschränkter Laufzeit herauszugeben." — Soweit die Zuschrift. Wir druckten sie zunächst ohne eigene Stellungnahme dazu ab, behalten uns diese aber vor, da aus die Ausführungen doch mancherlei zu entgegnen ist. (Vielleicht äußert sich der eine oder andere, dem es angeht, einmal dazu?) Die Schriftleitung. — Jahrmarkts Ende? Gestern und heute sollte Jahrmarkt in Wilsdruff sein, aber außer dem Wetter war ihm fast nie mand treu geblieben. Selbst Reitschule und Luftschaukel hatten die hohen Frachten ferngehalten. Die Anwohner des Marktes werden darüber nicht böse gewesen sein, denn die Leierkasten melodien bis in die sinkende Nacht waren kein Genuß! Ein Stand mit Emaillewaren, einer mit Schmuck (jetzt das Aller nötigste), Schokolade, Pfefferkuchen und Zigarren, war die ganze Bescherung, und dazu selbst fehlte die Kundschaft. Nur an einer Glücksbude herrschte reger Betrieb. Dort warfen Kinder und 14- bis 15jährige Bengel mit Millionenscheinen umher. Wie war's doch früher einmal? — Iubiläumskonzert. Es sei auch an dieser Stelle aus das Iubiläumskonzert des Herrn Musikdirektor Römisch morgen Dienstag im „Adler" hingewiesen. In diesen Tagen vollenden sich 30 Jahre, daß er die hiesige Stadtkapelle neu gründete und leitete. Das Orchester ist bedeutend verstärkt durch eine Anzahl früherer Schüler, die zu erwarten sind. Die Vvrtragsfolge weist vier größere Konzertstücke auf. Krönungsmarsch aus der Oper „Die Folkunger" von Kretschmer, Ouvertüre zur Oper „Oberon" von C. M. v. Weber, 1. Satz aus dem Cello-Konzert von Dvorak (bearbeitet und vorgetragen für Viola-Solo von P. Zenker), Große Phantasie aus der Oper „Cavalleria-Rusti- cana" von Mascagni. Außerdem wird Herr Lehrer Gerhardt einen kurzen Bericht über den Werdegang der hiesigen Stadt kapelle geben. Unsere Stadtkapelle befindet sich gegenwärtig in einer wirtschaftlichen Notlage. Schon aus diesem Grunde wäre recht zu wünschen, daß Herr Römisch morgen Dienstag ein ausoerkauftes Haus Hut. — Diebstähle in der Umgebung. Bei dem Kaufmann Schmiedecke in Kesselsdorf sind in der Nacht zum 13. Ok tober mittels Einbruchs aus dem Laden Hülsenfrüchte, Rosinen, Seife und Rauchwaren gestohlen worden. In Frage kommen zwei junge Burschen, die am 12. abends 11 Uhr aus dem Palitz- schen Grundstück herausgekommen sind und im Hose des Händ lers Felix Gerschner sich an den Türen zu schaffen gemach' haben, aber verscheucht worden sind. Zwischen 3 und 4 Uhr morgens find dieselben am Hause von Schmiedecke nach der Wiese zu gesehen worden. Einer davon hat blaue Mütze und Helles Jackett getragen. — In derselben Nacht sind in Hel bigsdorf ein Gänserich und acht Gänse, zusammen etwa 96 Pfund schwer, mittels Einsteigens gestohlen und lebend fori- geschafft worden. Vom Tatorte führten vier Fußspuren über ein Feld nach der Straße in der Richtung Grumbach, so daß anzunehmen ist, daß dieselben nach Dresden gebracht worden sind. — In der Nacht zum 15. sind am B a h n h o f Kess e ls - dorf einem Beamten aus einem im Garten befindlichen Stalle zum zweiten Male in diesem Jahre die Kaninchen gestohlen worden. — Etwaige Wahrnehmungen über diese Diebstähle erbittet die Gendarmerie. — Voraussichtliche Witterung: Vorwiegend trüb, zeitweise Regen, Abkühlung, mäßige, zeitweise böige westliche Winde. L) Postgebühren im Verkehr mit dem Ausland. Der deutsche Gegenwert des Goldfranken bei der Gebühren erhebung im Paket-, Zeitungs-, Telegramm- und Fern sprechverkehr nach dem Ausland ist mit Wirkung vom 15. Oktober an auf 890 Millionen Mark festgesetzt worden. Dieses Umrechnungsverhältnis ist auch Lei der Wertangabe auf Paketen und Briefen sowie auf Kästchen mit Wertan gabe nach dem Ausland anzuwenden. Nähere Auskünfte erteilen die Post- und Telegraphen-Anstalten. — Die Posi- Verwaltung hat vom 10. Oktober an den Ersatzbetrag für Pakete ohne Wertangabe auf 72 Millionen Mark für jedes Pfund (500 Gramm) der ganzen Sendung erhöht; für eingeschriebene Sendungen werden im Falle vcs Verlustes 500 Millionen Mark bezahlt. m Bahnamtliche Mitteilungen. Infolge des General streiks in Ost-Oberschlesien werden vorüber gehend die deutschen Züge an der polnischen Grenze nicht von den dortigen Eisenbahnbehörden übernommen. Nach L ü-Oberschlesien reisende Personen werden deshalb mit ' 'ugcrem Aufenthalt an der Grenze zu rechnen haben. Eine verrung des Güterverkehrs trat bisher nicht ein. — Am ">. Oktober wird der Güter- und Tierverkehr Duschen dem Reichsbahndirektionsbezirk Königsberg i. Pr. 'merseits und den wichtigsten Stationen der litauischen 2 ratsbahneu andererseits ausgenommen. Er gilt nur im > litergang über Ehdtkuhnen—Wirballen. L! Weitere Erhöhung der Bezugsgebühr der Großstadt- luesse. Die fortschreitende Markentwertung nötigt die ^oßstadtpresfe, ihre Bezugspreise jetzt beinahe von Tag w Tag zu erhöhen. So gibt z. B. das Berliner Tageblatt, lws erst vor zwei Tagen feinen Wochenbezugspreis von auf 300 Millionen Mark erhöht hat, bekannt, daß es beer diesen Preis noch hinansgeht und für die Woche vom >Lis 20. Oktober den Bezugspreis auf 500 Millio- u e n Mark erhöht. In einer dieser Erhöhung entsprecheu- ocu Weise dürsten auch die anderen Berliner Blätter er höhen. « EingrlsnM. Für diese Rubrik übernehmen wir nur die preßgesetzliche Verantwortung. An alle, die es angeht! Die Erwerbslosen unserer Stadt, deren Zahl in erschrecken der Weise täglich zunimmt, haben mich um eine Vermittlung ge beten. Wenn ich diesem Wunsche nachkomme, so mutz ich mich mit einer Herzlichen Bitte, an Alledie esangeht, wenden. Die orkanartig sich aus wirkende Teuerungswelle hat dazu gejährt, daß selbst einer, der 1 Milliarde wöchentliche Unterstützung bekommt, heute sich nicht mehr das volle Brot kaufen kann. 3 Personen — 1 Milli arde 200 Millionen. An Brotaufstrich, gleich welcher Art, ist nicht mehr zu denken. Gemüse, Kleidung, Feuerung usw. — dafür ist glatt nichts vorhanden. Ein Bild der Verzweiflung bietet sich der Hausfrau, die den Hunger der Ihrigen stillen soll. Bürger unserer Stadt! In diesen Tagen ist der Brühtrog besonders auffallend reichlich benutzt worden, ist's da nicht mög lich, daß dort eine Vermittlung einjetzen kann? Wo der Zentner liegt, da gebt denen eiwas ab, die bittere Not leiden. Ruhe ist die erste Bürgerpflicht! Wenn wir diese erhalten wollen, dann mutz Jeder das Leid des Anderen tragen Helsen. Wenn wir Alle mit ganzer Kraft wollen, dann ist dies auch möglich. Hier können wir uns zusammen finden zu der ersehnten und von allen Parteien gewünschten Volksgemeinschaft. Bürger, die Ruhe steht aus dem Spiele! Es ist bitter, datz man davon reden mutz. Und dann denkt mit an unsere Alten, denen es noch schlechter geht. 120 Alte, Arbeitsunfähige sinds, denen unsere Stadt jeden Sonntag den Mittagstisch decken mutz. Fleisch kennen diese alten Leute schon lange nicht mehr, und die Schwester weiß nicht, wie sie die Speisen gnrichten soll. Bedarfsdanocheines Wortes? Der Opfersinn ist in unserer Stadt gut gepslegt, lasset nicht nach in diesen schwersten Stunden! Wenige sinds ja nur noch, die Helsen können. Wer aber so glücklich gewesen ist, den Fleischer rufen lassen zu können, der komme gern der Aufforderung und Bitte nach, etwas vom Fleische oder Wurst oder Fett abzugeben. Hier schließe ich auch nicht aus diejenigen, die sonst nicht mit Erdengütern gesegnet sind. Wer geschlachtet hat, hat heute eben mehr und darum kann sich niemand ausschließen. Bürger! Der friedliche Weg ist der bessere, er führt auch zum Ziele. Darum seid Täter des Wortes und nicht Hörer allein! Zur Annahme ist die Wirtschaftsstelle im Verwaltungs gebäude und der Unterzeichnete bereit. Lackierermstr. Ku Nze. Nochmals: „Ein zu vermeidender Mißstand". Wenn sich „Kritikus" nachmittags nach 4 Uhr gegenüber der Post ausstellt und beobachtet, wie sich noch mancher nach dem Postamt bemüht, so ist das ein Zeichen dafür, wie wenig Interesse das Pubtttum für Bekanntmachungen hat. Rechtzeitig ist die bis auf weiteres gedachte Einschränkung der Wienst- stunden im Verkehr mit dem Publikum beim hiesigen Postamt veröffentlicht worden. Ungern hat sich das Postamt zu dieser Maßnahme entschlossen, weil es alle Postbeamten als ihre höchste Pflicht ansehen, dem Volksganzen zu dienen und jetzt Ueberstunven, für o>e sie keine Bezahlung erhalten, leisten, jo daß eine tägliche Arbeitszeit von 11, 12 und mehr Stunden saft zur Regel geworden ist. Würde sich ,Mitikus" statt nach mittags nach 4 Uhr gegenüber der Post einmal w äch- rend der Schalterdienststunden in der Nähe der Annahmeschalter ausgestellt haben, dann würde er den Grund erkannt haben, der zur Einschränkung der Schalterdienststundeir führen mußte, nämlich den, die großen Geldsummen nach Schalterschluß zu „verarbeiten". Er würde aber auch gesunden haben, wie hinfällig seine Annahme hinsichtlich gröberer Ein zahlungen mit Schecks oder hochwertigen Geldscheinen ist. Eine besondere Wahrnehmung würde „Kritikus" gemacht haben, wenn er gesehen, wie eine Person eine Briefmarke zu 5 Millionen Mark verlangt und dem Beamten ein Kör bchent voll Ein- 'bis Hundert-Mark- Scheinen hinreicht! Wenn die Post mit dem Schlage 4 Uhr ihre Pforten schließt (auch die acht Orts- und Landzu steller haben bis dahin ihre Papiergeldmengen abgeliesert!) be findet sich das Postamt i n e i n e r F l u t d e r ve r s ch i e d e n - sten Geldscheine bei Größen aller Art. Was für eine unendliche Arbeit das Sortieren und das ordnungs mäßige Verpacken derselben erfordert, können nur die ermessen, die mit der Aufarbeitung von Papiergeldjluten zu tun haben. Herr „Kritikus"! Sie werden hiermit zu einer solchen Auf arbeitung auf dem Postamt herzlichst eingeladen! Was ist nun gegen den bestehenden Zustand zu tun. Der vom „Kritikus" erwähnte, von der Reichsregierung beabsichtigte „Beamtenabbau" würde eine weitere Verschlechterung bringen. Auch mit einer Vergrößerung des Beamtenapparates dürste der Allgemeinheit nicht gedient sein, weil die Postgebühren, die wegen der weiteren Markentwertung fortwährend erhöht werden, infolge größerer Personalausgaben eine weitere Steigerung er fahren müßten. Notwendig ist, daß das Publikum die Regeln befolgt, die die Reichspostverwaltung für den Verkehr an den Postschaltern aufgestellt hat, und die auf der Rückseite der Ein lieferungsscheine wie auch auf Aushängen an den Postschaltern zu finden sind. Besonders hinsichtlich des Bereithaliens von abgezähltem Geld sollte das Publikum mehr Einsicht zeigen. Wie Kraut und Rüben durcheinander liegend werden Mengen an Papiergeld den Schalterbeamten vorgelegt. Dadurch erwächst den Beamten eine Mehrarbeit, die mit schuld ist, daß das Post- ZkittW-McheMise in: Berlin: Tageblatt . . . 500 „ „ Dresden: Anzeiger 200 Mill. Mark. „ Nachrichten. . 180 „ „ „ Neueste Nachr. 160 „ Volkszeitung. 160 Freiberg 180 Pirna 160 „ „ Meißen 160 „ „ Potschappel 150 „ „ Wilsdruffer TWblattniirWM.M zuzüglich Zustellungsge bühr. amt zur Einschränkung der Schalterdienststunden kommen muhte. Fünf Stunden hat das hiesige Postamt an jedem Werktag feine Pforten geöffnet. Im Laufe des Vormittags erhält jeder Empfänger den größten Teil seinre Posteingänge. Da muß es möglich fein, daß die Auflieferung der Pvstausgänge nachmittags zwischen 3 und 4 Uhr geschehen kann. Wer nach dieser Zeit Eiliges abzusenden hat, für den besteht die Möglichkeit, gegen eine besondere Gebühr aufzuliesern. Telegramme werden ohne Erhebung einer besonderen Gebühr stets angenommen, solange sich ein Beamter im Dienste befindet. R. E., Ob.-Posts. Usnckel una Uerkedr. VUrUekaltSSaftlen vom 14. Oktober 1Y2S. 1 Goldmark: Berl. Briefkurs . . . 954782000 Papiermark Neuy. Markkurs . . . 785 743000 Papiermaik Reichsbankdiskont .... monatlich 7'/,°/«, jährlich 9u°/„ Reichsbanklombard .... wertbeständig M°/g jährlich do. . . gegen Papiermark 108°/, jährlich Goldankaufsprei» 640 Dollar p. Kilogr. Silbrrankaufsprets (1-Mark-Stück) 400000000 Doldzollausgeld 24299399900°/« ab 17.—19. Oktober 107 SM SW-MU 1 Goldzollmark 243000000 ab 17.—19. Oktober 1080000000 Reichsrichtzahl (Steigerung 170°/«) 109100000 Sächsische Gesamtrichtzahl (mit Bekleidung) . . 102377000 (Steigerung 176,7°/» Grotzhandelsrichtzahl 307400000 Landabgabe Umrechnungssatz 13.-16. Oktober . . 137000000 ab 17.—19. Oktober 1080000000 Aerzterichtzahl 110000000 Arzneitaxe für Waren in Gefäßen ab 13. Oktober. 7 100000 für Arbeitsvergütung 1100« 00 Hotelschlüssel 600000000 Buchhandelsschlüssel 1100000000 Eisenbahn-Personenverkehr 120000 000 Grundzahl für 1 Kilometer: I. «I. 19,8, 9. «I. 9,9, S. «I. 9,S, 4. Kl. 2,2 Eisenbahn-Güterverkehr 860000000 Gegenwert de» Goldsranken bei Auslandspostsendungen usw 890000000 Fernsprechschlüfsel 100000000 Buchdruckerschlüssel 35000000 28 288,8 Billionen Notenumlauf. Zum letzten Quartalswechfel stand die Reichsbank vor der Bewilligung ungeheurer Kreditansprüche. Der Vank- notenumlauf mußte in der letzten Septemberwoche mehr als verdreifacht werden, er hat sich von 8627,7 auf 28 228,8 Bil lionen Mark erhöht. Der Goldbestand ging weiter um 25,8 Millionen auf 443,9 Millionen Goldmark zurück; die dein Goldkassenbestand der Reichsbank entnommenen Beträge fan den zur Devisenbeschaffung Verwendung. 4- Kein amtlicher Dollarkurs in Berlin am 13. Oktober. Die Börse blieb für den Devisen- und Effektenverkehr am Sonn abend geschlossen. Amtliche Kurse wurden deshalb nicht fest gesetzt. Im freien Verkehr wurde der Dollar mit ungefähr 5,5 Milliarden genannt. — Dollarschatzmiweisungen stellten sich ans etwa 5—5,2 Milliarden, für Goldanleihe wurde ein Kurs von 4)4 Milliarden genannt. vom LcvrnsmMolmsrkt. * In der Berliner Zentralmarkthalle wurden am 13. Oktober in Millionen Mark pro Pfund verlangt: Für Rindfleisch 250 bis 475, Kalbfleisch 200-280, Hammelfleisch 200-270, Schweine- fleisch 400—450, ger. Jnlaudsspeck 950, Gans 400—800, Hulm 150 -260, Schellfisch SO—160, Heringe 90, Salzfetthcringe 70, Äpfel 50—150, Birnen 40—140, Pflaumen 45—100, Kartoffeln 35-70, Weißkohl 50-70, Rotkohl 80-90, Mohrrüben 40, Zwiebeln 50—70, Erbsen 260—300, weiße Bohnen 250—350, Butter 1600—1800, Margarine 650-85«, Schmalz 880—960, Harzer Käse 280-480, 1 Ei 65-66, 1 Gurke 25-50, Kunsthonig M), Malzkasfcc 140—300, Weizenmehl 160-240, Streichhölzer 8. * Der neue Berliner Brotpreis. Der Zweckverbaud der Bäckermeister Groß-Berlins gibt bekannt, daß er infolge des AiMörens der staatlichen Brotwirtschaft vom 15. Oktober ab ein Eintzeitsbrot (4 Pfund Teig) für den Preis von 4S0 Millionen Mack verkaufen wsrde; die Schrippe kostet 15 Millionen Mark. * Berliner Kartoffelnotierung vom 13. Oktober: Weiße und rote 1,5 Milliarden pro Zentner. 4- Produltenmarkt. Berlin, 13. Oktober. Amtlich fest- gesetzte Preise an der Produktenbörse per 50 Kilogramm ab Station (in Millionen Mark): Weizen, märkischer 6700—7500. Icst. Roggen, märkischer 6400—6800. Fest. Sommergersts 6200 bis 6700. Ruhig. Hafer, märkischer 5400—5700. Fest. Weizen mehl pro 100 Kilogramm frei Berlin 19 000—24 000, feinste Marken über Notiz. Etwas fester. Roggenmehl pro 100 Kilo gramm srei Berlin 17 750—21500. Etwas fester. Weizsnkleie und Noggenkleic AOO—2600. Ruhig. Na uh futter. Bericht der Preisnotierungskommission für Rauhsutter (nichtamtlich). Großhandelspreise pro 50 Kilo gramm ab märkischer Station für den Berliner Markt (in Millionen Mark): drahtgepr. Roggen- und Weizenstroh 240 bis 250, desgl. Haforstroh 160—180, desgl. Gerstenstroh 150—160, Noggenlangstroh 110—120, bindfadeugepreßtcs Roggen- und Weizenstroh 100—110, Häcksel 800—900, handelsübliches Heu 180-200, gutes Heu 240-250. 4 Berliner Kohlenpreise vom 13. Oktober. Nach Mitteilung des Kohlenamtes stellten sich die Brikett- und Kokspreise am Sonnabend: Briketts 1554 000 000 ab Lager, 16W0V0 000 frei Keller und GaskokS 4 048 000 000 ab Lager, 4133 000 000 frei Keller. 4- Goldzollaufgeld. Für die Zett vom 17. bis 19. Oktober 1923 einschließlich beträgt dasGoldzollaufgsld 107 999 999 900 A (Eine Goldzollmark 1080 Millionen Papiermark). Neueste Meldungen. Feierschichten im Ruhrkohlengebiet. Essen, 13. Oktober. Durch Anschlag wurde auf den Zechen im Ruhrgebiet bekanntgegeben, daß Sonnabend wegen Geldmangels und des Ausbleibens der Lohnsichcrung eine Feierschicht eingelegt werden muß. Die gesamten Berg- werke einschließlich der für Italien und Holland arbeitenden Zechen kommen in Betracht. Bei der Abschlagszahlung er hielten die Bergarbeiter 700 Millionen bis 1,2 Milliarden auZgezahlt. Hierüber herrscht in der Bergarbeitcrschaft eine große Erregung. Die Hüttenindustrie hat bereits die zweite Feierschicht in dieser Woche eingelegt und arbeitet in der be ginnenden Woche nur noch an vier Tagen. Höhere Bierprcise. Berlin, 13. Oktober. Die Steuersätze des Blersteuer- gcsetzes werden vom 15. Oktober ab erhöht von 149 400 000 Mark auf 539 800 000 Marft von 153 000 000 Mark auf 553 00« 000 Mark und so fort bis zu der Position von 182 200 000 Mark auf 658 300 000. Der Steuersatz für Ein fuhrbier wird erhöht von 182 200 000 auf 658 300 000 Mark.