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land, warum nicht an den Obersten Rat mit der offiziellen Anfrage, ob Frankreich und Belgien endlich ihre Ver sprechungen erfüllen wollen, die sie den Alliierten gegenüber gegeben haben für den Fall, daß Deutschland den passiven Widerstand aufgebe? Die Negierung muß alles, aber auch alles in Bewegung setzen, alles versuchen, nicht ruhen und nicht rasten, um zu verhindern, daß sie bei der Reorganisa tion der Verhältnisse im Westen ausgeschaltet wird. Denn sonst gehen Rheinland und Westfalen langsam, aber unauf haltsam dem Reiche verloren. Das sind nur ein paar Aufgaben, die dem Direktorium gesetzt sind. Andere, wie die bayerische Frage, wie die Neu ordnung des Neparationsproblems usw. können hier nur an gedeutet werden. Noch einmal: dies Direktorium hat unbe schränkte Macht in Deutschland. Es muß beweisen, daß es diese Macht wirklich zum Leile Deutschlands ru nutzen weiß. politische Hunchchsu. Deutscher Neich. Bevorstehende Verordnungen. Die nächsten Verordnungen der Reichsregierung werden die Währung und die Maßnahmen gegen die Preispolitik der Syndikate und Konventionen betreffen. Kartoffeln gegen Stickstoff. Die Tatsache, daß die Landwirte Kartoffeln nicht mehr gegen Papiermark verkaufen wollen, führt dazu, daß die Stadtbevölkerung nicht genügend mit dem wichtigsten Volks nahrungsmittel versorgt wird. Eine Reihe von Stadtver waltungen ist deshalb an das Stickstoff-Syndikat herangetreten mit der Bitte, ihnen zum Zwecke des Aus tausches gegen Lebensmittel Stickstoffdünger zu verkaufen. Das Stickstoff-Syndikat ist diesem Wunsche nachgekommen und hat dem Vorsitzenden des Deutschen Städtetages anheim gegeben, die deutschen Stadtverwaltungen von der Bereit willigkeit des Stickstoff-Syndikates in Kenntnis zu setzen. Die Städte beabsichtigen also nunmehr, Kartoffeln zu erwerben gegen Hergabe von Dünger-Stickstoff an die Landwirte. Mehrarbeit im Bergbau. Gelegentlich der Verhandlungen über die Bergarbeiter löhne, die in Berlin stattfanden, wurde auch die Frage der Mehrarbeit eingehend besprochen. Die Vertreter der Arbeit nehmer äußerten hierbei ihre prinzipielle Zustimmung zur Notwendigkeit der Mehrleistung. Das Ermächtigungsgesetz. Die Annahme im Reichstage. Der Reichstag hat am Sonnabend mittag in nament- i sicher Abstimmung mit 316 gegen 34 Stimmen das Ermächti gungsgesetz für die Regierung angenommen. Die Deutsch- nationalen und die Kommunisten nahmen an der Abstim mung nicht teil, die Bayerische Volkspartei stimmte oegen das Gesetz. * Annahme auch im Reichsrat. Der Neichsrat trat unmittelbar nach Schluß der Plenar sitzung des Reichstags zusammen und erklärte sich mit dem Ermächtigungsgesetz nach dem Beschluß des Reichstags ein verstanden, ohne Einspruch zu erheben. Für Bayern erklärte der Gesandte v. Preger, daß dieses an seinem ablehnenden Standpunkte festhalte, aber angesichts der Sachlage darauf verzichte, einen Antrag auf Erhebung von Einspruch zu stellen. , Sitzungsbericht. (390. Sitznng.f 68. Berlin, IS. Oktober. Im Reichstage herrschte heute eine ganz außergewöhnliche Spannung. Es handelte sich letzten Endes um Sein oder Nicht sein des Parlaments, denn wenn das Ermächtigungs gesetz heute nicht angenommen wurde, dann sollte der Reichs tag sofort aufgelöst werden. Daher hatten alle Koalittons- parteien die größten Anstrengungen gemacht, um ihre Mitglie der vollzählig zur Stelle zu haben. Die Sitzung selbst begann mit einigen Geschäftsordnungs anträgen der Kommunisten und -es Abg. Ledebour. Der Prä- dent Löbe icknitt iedocb jede überMiüae Debatte kurz und i Dollar: 12. OKI.: 3990000000-4010000000 Dollar: 15. Okt.: 3750609000—3769490000 1 Goldmark: — 895238000 Papiermark. energisch ab, und nun "gab der Führer der Bayer ncyen Volkspartei Wg. Leicht eine Erklärung ab, die den eigent lichen Gipfelpunkt der Spannung bildete. Ob der Beschluß der Sozialdemokraten die Entscheidung bedeutete, konnte man vor her nicht genau berechnen, daher wurde Lie wirtliche sofortige Klärung erst durch die Erklärung der Bayern geschaffen. Atem lose Stille herrschte in dem Riesenraum, als Herr Leicht die Tri büne bestieg. Leider seien die bayerischen Wünsche von der Reichsregierung nicht erfüllt worden, sagte er, und jedermann erwartete, er werde nun infolgedessen die Obstruktion seiner Partei antündigen. Aber er sagte — und da ging es wie ein großes Aufatmen durch das ganze Haus — „Trotzdem wer den wir uns an der Abstimmung beteiligen". Nun war alles klar. Das Gesetz konnte nicht mehr fallen. Die Abstimmung ging vor sich und das ziffernmäßige Ergebnis, das der Präsi dent alsbald verkündete, wirkte nur noch durch die unerwartet große Zahl der Ja-Stimmen überraschend. Nur 310 Stimm zettel wären nötig gewesen, aber 347 wurden abgegeben. Nur die Deutschnationalen und die Kommunisten hatten den Saal verlassen. Nur 24 Stimmen mit Nein, 316 aber mit Ja. Da neben sieben Enthaltungen auf blauen Zetteln. Rasch wurde noch der Rest der Tagesordnung erledigt, in dem man das Gesetz über Vermögensstr äsen annahm. Dann ging der Reichstag auseinander. Er wird Ende dieser oder oder Anfang nächster Woche wieder zusammentreten, um dann das Arbeitszeitgesetz zu erledigen. AOeSMg der Kohlenst«. Verbilligung der Kohle. Die Reichsregierung erläßt auf Grund des Artikels 48 der Reichsverfassung eine Verordnung, die eine Verbilli gung-der Kohle bezweckt. Die Verordnung ist vom 13. Oktober 1923 datiert und hat folgenden Wortlaut: 8 1. In Abänderung des 8 112 Abs. 1 der NuS führnngsbestimmungen vom 21. August 1919 zum Gesetz über die Regelung der Kohlenwirtschaft wird bestimmt, daß der Reichswirtschaftsminister befugt ist, die vom Reichskohlenverbande festgesetzten Brennstoffverkaufspreise auch ohne vorgängige Anhörung des Reichskohlenrats und Neichskohlenverbandes herabzusetzen. 8 2. Das Kohlensteuergesetz vom 2V. März 1923 wird aufgehoben. 8 3. Diese Verordnung tritt mit dem 15. Oktober 1923 in Kraft. Unterzeichnet ist die Verordnung vom Reichspräsi denten, vom Reichskanzler, vom Reichswirtschaftsminister und von dem Reichsminister der Finanzen. * Kohlenpreisermäßigung um 30°/». Die bisher geltenden Verkaufspreise der Gruben in Goldmark werden vorläufig mit Wirkung vom 15. d. M. lür die wichtigsten Reviere um etwa 30—35 A herabgesetzt, z. B. für Ruhrfettförderkohle von 38,46 auf 24,92, für ober schlesische Stückkohle von bisher 29,36 auf 19, für rheinische Braunkohlenbriketts von 24,66 aus 15,15, für Sachsen von 35.30 aus 25.40 Goldmark je Tonne. Milderung der Demobilmachungs- Verordnungen. Die Reichsregierung hat sich zur Änderung der Demobil machungsverordnungen entschlossen. Es handelt sich dabei über die Verordnungen über Einstellung und Entlassung von Arbeitnehmern vom 12. Februar 1920 und über Betriebs- Megungen vom 8. November 1920. Diese Verordnungen waren von vornherein nur für eine Übergangszeit bestimmt. Die Neichsregierung hat sich bei ihren Beschlüssen von orm Bestreben leiten lassen, die Produktivität der Wirtschaft wicderherzustellen, ohne dabei auf den not wendigen Schutz der Arbeitskraft zu verzichten. Sie hat des halb durch Artikel l dA Verordung über „Betriebsstillegun gen und Arbeitsstreckuna" dick aeltenden Vorschriften dabin er gänzt, daß in der Sperrfrist von regelmäßig viel Wochen, die einer Betriebsstillegung oder einer größeren Betriebseinschränkung vorausgehen muß, auch Entlassungen von Arbeitnehmern nur mit Zustimmung der Behörde wir' sam sind, und daß die Behörde während dieser Sperrfristen auch die Streckung der Arbeit bis auf 24 Stunden vorschrce ben kann. Aus der anderen Seite hat die Neichsregierung im Artikel II der neuen Verordnung den 8 12 der Verord nung vom 12. Februar aufgehoben. Nach dieser Vor schrift war der Arbeitgeber gezwungen, die Arbeit zu strecken, wenn er auch nur einzelne Arbeiter entlassen wollte. Das bedeutete eine Belastung für die Betriebe, die mt den Grundsätzen der Produktivität schlechterdings nicht ver einbar ist. Die Aufhehung des 8 12 entspricht übrigens auH einem Gutachten, das der Sozialpolitische Ausschuß des Reichswirtschaftsrats kürzlich erstattet hat. In einer weite ren Vorschrift der neuen Verordnung werden landesrecht liche Bestimmungen über Betriebsstillegungen, ArbcV streckung oder Erhaltung von Arbeitnehmern in den Be trieben für unwirksam erklärt. Sicherung derSmerbslosenfürsorgt Gegenleistung angeordnet. Beiträge von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. — Ver pflichtung zu gemeinnütziger Arbeit. — Fortbildung für Jugendliche. —Paritätische Ausschüsse von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Eine Verordnung der Neichsregierung schreibt die Et' Hebung von Beiträgen zugunsten der Erwerbslose«- fürsorge vor. Die Verordnung soll die Gewähr dafür bietet daß die Erwerbslosenfürsorge, die unterstützende sowohl wik die produktive, und die öffentliche Arbeitsvermittlung tro§ der finanziellen Notlage des Reiches in dem Maße forW führt werden können, das aus politischen und sozialen Grün den unerläßlich ist. Die Beiträge der Arbeitgeber und Arbeitnehmer solle« eine bestimmte Höchstgrenze — 20 A des Krankenkassenbei träges — nicht überschreiten. Für Gemeinden mit große' Arbeitslosigkeit treten ergänzend auch weiterhin Reich u»' Länder ein. Die Ausarbeitung soll dem kommenden Gesetz über Ar beitslosenversicherung überlassen bleiben, das bekannt!^ nicht aus Grund des Ermächtigungsgesetzes erledigt werde« kann, sondern der ordentlichen Gesetzgebung Vorbehalte« bleibt. Bemerkenswert ist an der neuen Verordnung noch dü Bestimmung, nach der die Erwerbslosen gemeinnützig/ Arbeit gegen die Unterstützung zu leisten haben; sowct für Jugendliche Arbeitsgelegenheit nicht gegeben ist, habe« sie sich an Einrichtungen zur Fortbildung oder Ausbildung zu beteiligen. Es wird somit zum erstenmal der Grunds^ aufgestellt, daß die Unterstützung nicht ohne Gegen leistung gegeben wird, und es wird damit die Möglichkeit brachliegende Arbeitskräfte produktiv zu beschäftigen, M nnwesenffich erweitert. An allen Entscheidungen, die B Grund der Verordnung ergehen, sind paritätische Ausschuß von Arbeitgebern und Arbeitnehmern beteiligt. Krsigsbung der Zttckerwirifchafi. Einschränkung der gewerblichen Verarbeitung. Durch eine in diesen Tagen erscheinende Verordnung dc§ Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft we> den nach amtlicher Mitteilung zur Vermeidung von StörM gen der Zuckerversorgung des kommenden Jahres eine ReK besonderer Maßnahmen getroffen. Die Verord nung geht davon aus, daß eine Fortführung der Zuckck- zwangswirtschaft infolge ihrer produktionshemmenden Wir kungen auf den N"benbau und damit auf die künftige Zuck« Versorgung nicht möglich ist. Zur Verhinderung einer zu be fürchtenden Spekulation mit Zucker wird eine beso«- dere Großhandelserlaubnis für Zucker eing«- führt für diejenigen Betriebe, die den Handel mit Zucker r^ uufnchmen wollen. Großhandelsbetriebe, die vor dem 1. rober 1923 auf Grund einer Erlaubnis zum Handel B Lebens- und Futtermitteln mit Zucker gehandck haben, bedürfen dieser neuen Erlaubnis nicht. Auch ihn«« kann aber nach den bereits geltenden Bestimmungen die Er' laubnis entzoaen werden, falls Ye sich als unZ"- verlässig erweisen. -o, Flammen. Roman von Hans Schulze. „Aber Fräulein Herta, worum gleich so hitzig? Da müssen wir doch ein wenig diplomatischer vorgehen. Was können Sie denn im Grunde gegen Fräulein Hansen vor bringen? Das sie einmal einen nächtlichen Spaziergang unternommen hat, ist schließlich doch kein Staatsverbrechen. Ich bin ja auch in meinen Eröffnungen noch gar nicht zu Ende, denn ich habe noch eine weitere Entdeckung geinacht als die mondsüchtigen Eskapaden Fräulein Hellas." Von neuem machte er eine kleine Kunstpause und ließ die Rauchwolken feiner Zigarre über die Seeschlacht von Trafalgar dahinziehen. Ich bin nämlich einer geheimen Verbindung auf die Spur gekommen zwischen Fräulein Hansen und — Herrn von Alsleben." „Aber Herr Doktor!" Unwillkürlich war Herta halb von ihrem Stuhl aufge- fahren, daß das kleine Marmortischchen ins Schwanken geriet und Gläser und Teller leise aneinanderklirrten. „Um Gottes willen, Herta, komm zu dir. Sonst gibts noch Polterabend!" bat die kaltblütigere Trude und zog die vor Erregung glühende Freundin wieder auf ihren Sitz herab. „Sie sind wohl unter die Märchenerzähler gegangen, Herr Doktor?" schloß sie dann mit einem verächtlichen Sei tenblick. „Die Hansen und Herr von Alsleben? Das kann man wirklich auch nur Ihnen weismachen!" D-r. Reinwaldt zuckte die Achseln. „Es tut mir leid, daß ich Herrn von Alsleben in diese etwas peinliche Nachbarschaft bringen muß. Aber was ich Ihnen erzähle, sind keine Märchen, sondern Tatsachen. Bitte, urteilen Sie selbst: Als ich Fräulein Hansen im Korridor beobachtete, legte ich mir natürlich die Frage vor, was dieser ganze Unfug eigentlich wohl zu bedeuten haben könnte, und verfiel auf das Nächstliegende, nämlich ein nächtliches Rendezvous. Das einzige männliche Wesen, das mir — von meiner Wenigkeit abgesehen — hierfür in Betracht zu kommen schien, war Herr von Alsleben, denn, wie mich ein Blick in den Park belehrte, brannte im ganzen Umkreise des Schlosses bei ihm allein noch Licht. Ich machte mich daher auf dem schnellsten Wege zum Kavalierhaus auf, erlebte dort aber, um dies gleich vorweg zu nehmen, zunächst eine absonderliche Enttäuschung. Herr von Alsleben faß ruhig arbeitend an seinen: Schreibtisch und war so völlig unbefangen, daß ich sehr bald jeden Verdacht gegen ihn fallen ließ. Von Fräulein Hansen natürlich keine Spur. Und doch sollte mein später Besuch nicht ganz ergebnislos bleiben. Entsinnen Sie sich vielleicht noch eines Armbandes in Schlangenform, das Fräulein Hansen bei ihrem ersten Auf treten in Pahlowitz trug?" unterbrach er sich dann plötzlich und streifte mit dem Nagel des kleinen Fingers der linken Hand vorsichtig die Asche seiner Zigarre ab. Die kleine Baronin nickte eifrig. „Gewiß, Herr Doktor, ganz genau! Es war eine sehr schöne Gliederfchlange mit einer Saphirkrone, die allgemein auffiel. Fräulein Hansen erklärte mir noch den Mechanis mus des Verschlusses und erzählte dabei, daß das Armband nasch einem alten Familienring gearbeitet worden sei." „Aha!" — Mit der triumphierenden Miene eines Untersuchungs- richters, dem soeben die Ueberführung eines Verbrechers ge lungen ist, reckte sich Dr. Reinwaldt stolz empor. „Diesen Ring, nach dem Fräulein Hansens Armband kopiert ist, habe ich gestern nacht im Besitze Herrn von Als lebens festgestellt. Die Arbeit beider Schmuckstücke ist so charakteristisch, daß meines Erachtens ein Irrtum ausge schlossen ist. Alsleben hat zudem noch ausdrücklich versichert, daß der Ring ein altes Erbstück sei und nur in diesem einen Exemplar existiere." Ein paar Augenblicke herrschte ein betroffenes Schweigen. Herta faßte sich zuerst. „Ihr Urteil als Kunstkenner in Ehren, Herr Doktor! Trotzdem scheint urir damit noch kein zwingender Beweis für einen Zusammenhang zwischen Herrn von Alsleben und Fräulein Hansen erbracht zu sein. Schlangenringe gibt es zu Hunderten, und ich meine, sie werden sich alle unter einander in gewisser Beziehung ähnlich sehen." „Ganz gewiß, Fräulein Herta! Was ich Ihnen soeben entwickelt habe, ist zunächst natürlich eine Vermutung, eine Hypothese. Es kommen aber, wenn man der Sache m geht, noch andere Momente hinzu. Entsinnen Sie sm vielleicht noch der kleinen Szene bei Alslebens Ankunft? Fräulein Hansen gab damals ihrem Herzen die Schuld, üt hatte aber gleich den Eindruck, daß sich ein tieferer Grund hinter diesem fassungslosen Erschrecken verberge." In nachdenklichen: Sinnen sah Herta in die Sonnen helle des Marktes hinaus. „Sie haben mich auf einmal ganz ängstlich und unruhig gemacht, Herr Doktor!" sagte sie dann nach einer kleine« Pause. „Was könnte denn nun nach Ihrer Ansicht das ganz« seltsame Verhalten Fräulein Hansens zu bedeuten haben?' Dx. Reinwaldt wiegte nachdenklich den Kopf. „Vorläufig läßt sich noch gar nichts dazu sagen. Um nur das eine steht für mich persönlich fest, daß ich mich Pahlowitz nicht mehr so wohl fühle und mich des unbehag'! lichen Gedankens nicht erwehren kann, daß sich irgendetwas j Unheimliches, Unfaßbares gegen uns alle vorbereitet!" „Das haben Trude und ich auch schon empfunden. Ohm baß wir es fo recht erklären konnten. Dor allem aber la« mir bisher jeder Verdacht gegen Herrn von Alsleben ftrM den ich auch jetzt noch für einen Ehrenmann halte!" . „Diesen Eindruck haben wir wohl alle von ihm geham Fräulein Herta! Und doch können wir uns irren. Grunde wissen wir ja von Herrn von Alsleben und sein« Vergangenheit ebensowenig wie von Fräulein Hansen. A meine daher, daß wir drei uns zusammenschließen und bem Herrschaften ganz scharf im Auge behalten müssen, weh« wir Ihrer Frau Schwester nach den schweren Schicksalspr« sungen des letzten Jahres vielleicht neue große Aufregung«' ersparen wollen." „Endlich das erlösende Wort", fiel in diesem Augenbu« Trude Warkenthin ein und schob ihren Teller mit einew energischen Ruck weiter auf den Tisch hinauf. „Die schwörung in der Konditorei mit Dr. Reinwaldt als Sm lock Holmes. Nun hört aber endlich von der langweilig Hansen auf. Wir müssen noch einmal zur Schneiderin, Hem, und treffen uns um ein Uhr zum Essen im Goldenen Löwe' - Zehntes Kapitel. „Kinder, diese Hitze!" Trude Warkenthin war als erste von: Wagen gespfi' und fächelte sich mit ihrem großen Schutenhut das gsm) ' Gesicht. ' (Forts. fo>S"