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Sozialistisch-kommunistische Regierüng in Sachsen? Aus der Dresdener Staaiskanzlei wird mitgeteilt, daß die Verhandlungen zwischen den Beauftragten der sozial demokratischen und kommunistischen Landtagsfraktion und Parteiinstanzen sich einem vollständigen Übereinkommen nähern. Es wurde Übereinstimmung in wesentlichen Punk ten erzielt. Die Verhandlungen werden fortgesetzt. Der Eintritt der Kommunisten in die sächsische Regierung soll in den nächsten Tagen erfolgen. Der Landtag soll am 9. d. M. zu seiner ersten Sitzung nach den Ferien zusammentreten. Türket. X Die Konstituierung der Republik macht Fortschritte. Der Ausschuß der Volkspartei in Angora hat beschlossen, den Namen Türkische Republik gutzuheißen und Angora zur Hauptstadt zu erklären. In Konstantinopel ist eine Prokla- mation veröffentlicht worden, durch die die Jahresklassen 1894—98 der Einwohnerschaft Konstantinopels unter die Fahnen gerufen werden. Ihre Zahl wird auf 40 WO ge schätzt, die Dienstzeit beträgt 3 Jahre. Christen können sich für 30 Pfund jährlich freikaufen. Aus In« und Ausland. Berlin. Wie aus Dresden mitgeteilt wird, hat das Wehr kreiskommando IV an die sächsische Regierung ein Schreiben des Neichswehrministers weitergeleitet, das die Ernennung eines Zivilkommissars für Sachsen ablehnt. Es soll der Plan be stehen, einen Generalkommissar wie in Bayern zu bestellen. Düsseldorf. Wie hier behauptet wird, besuchte Herr Stin- nes Herrn v. Bohlen-Halbach (Krupp) im Gefängnis und be finde sich im Ruhrgebiet zu Verhandlungen über die Aufnahme ver Arbeit. Das ArSeiiszeii-Kompromiß. Steigerung der Gütererzeugung. Die Beratungen des Reichskanzlers vor der Bildung des Kabinetts mit den Parteiführern und den sozialpoliti schen Sachverständigen dauerten fast die ganze Nacht von Freitag bis Sonnabend. Es kam schließlich folgende Formel zustande: „Die schwere Not unseres Landes läßt eine Steigerung der Gütercrzeugung dringend geboten erscheinen. Das wird nur unter restloser Ausnützung der technischen Errungen schaften bei organisatorischer Verbesserung unserer Wirt schaft und emsiger Arbeit jedes einzelnen zu erreichen sein. Neben der Steigerung der Produktion durch diese Mittel wird auch die Neuregelung der Arbeitszeitgesetze unter grundsätzlicher Festhaltung des Achtstundentages als nor malen Arbeitstages nicht zu umgehen sein. Dabei ist die Möglichkeit der tariflichen und gesetzlichen Überschreitung der jetzigen Arbeitszeit im Interesse der volkswirtschaftlich notwendigen Steigerung und Verbilligung der Produktion zu erzielen. Für die öffentliche Verwaltung finden ähnliche Grundsätze Anwendung." Alle Fraktionen der Großen Koalition erklärten sich einverstanden, und damit waren die letzten Schwierigkeiten zur Regierungsbildung hinweggeräumt. Keine lommmi-iWrn Zeitungen in Sayern mehr. Druck- und Verbreitungsverbot. München, 6. Oktober. Mit sofortiger Wirksamkeit für das rechtsrheinische Bayern wird vom Generalstaatskommissariat angeordnet: Wer kommunistische Zeitungen oder Zeitschriften druckt, herstellt, verlegt, fahrlässig hält, eines dieser verkauft, verteilt, ausstellt, anschlägt oder sonst verbreitet, wird, soweit nicht nach den geltenden Strafvorschriften eine schwerere Strafe verwirkt ist, mit Gefängnis bestraft. Neben dem kann auf Geldstrafe erkannt werden, deren Höhe unbeschränkt ist. Der Versuch ist strafbar. Neben der Strafe kann auf Einziehung der Gegenstände erkannt werden, die zur Be gehung der Tat bestimmt waren, durch die Tat hergestellt oder dabei benutzt wurden, auch wenn sie weder dem Täter noch einem Teilnehmer gehören. Neben einer Gefängnis strafe von mindestens drei Monaten kann auf die Unfähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Ämter auf die Dauer von ein bis iüuk Jabren erkannt werden. ! Dollar: 5.Okt.: 598500600-601500000M. Dollar: 8.Okt.: 835905000—840095000Ml. Ole Ermäßigungen der Lohnsteuer. Für die 1. und 2. Oktoberwoche. Wie bekannt, sind die beim Steuerabzug vom Arbeits lohn zu berücksichtigenden Ermäßigungen nach dem Familien stand und für Werbungskosten seit dem 1. Okt. 1923 durch Ver vielfachung der in der zweiten Septemberhälfte 1923 in Gel tung gewesenen Ermäßigungen (Grundzahlen) mit einer auf Grund der Entwicklung des Lebenshaltungsindex ermittel ten Verhältniszahl vom Arbeitgeber selbst zu berechnen. Bei der Berechnung des Steuerabzugs von dem in der Zeit vom 1. bis 6. Oktober fällig gewordenen und gezahlten Arbeits lohn sind die Ermäßigungen der zweiten Septemberhälfte mit „sechs" zu vervielfachen. Bei der Berechnung des Steuerabzugs vom 7. bis 15. Oktober einschließlich sind die Ermäßigungen der zweiten Septemberhälfte mit „acht" zu vervielfachen. Gemäß der nachstehenden Tabelle sind die Wochenermäßigungen der zweiten Septemberhälfte sowie die der ersten beiden Kalenderwochen des Oktober 1923 er sichtlich: Wochenermäßigungen für die Zeit vom für Steuerpfl. u. Ehefrau je Mark für jedes minderj. Kind Mark für Werbungs kosten Mark 16. bis 30. 9. 1923 (Grundzahlen) 1. bis 6. 10. 172 800 1 152 000 1 440 000 1923 (Sechsfa ch) 7. bis 13. 10. 1036 800 6 912 000 8 640 000 1923 (Achtfach) 1382 400 9 216 000 11 520 000 Für die Monatsgehaltsempfänger sind diese Zahlen wohl kaum zu gebrauchen und kommen ja vorläufig auch nicht in Betracht. Vermutlich wird gegen Ende des Monats eine neue Gesamtzahl dafür veröffentlicht. Vsrieuenmg Ser LehesrshMung. Vom 29. September bis 5. Oktober. Die Verteuerung der Lebenshaltung stand in der Woche vom 29. September bis 5. Oktober stark unter dem Einfluß der Devisensteigerung. Die Teuerungsmeßzifser der Jndustrie- und Handelszeitung stieg von 32 982 431 auf das 59 581149fache, was eine Teuerungszunahme um 80,6 bedeutet. Dabei stie gen die Ernährungskosten um 61,2 die Beklei-dungskosten um 90,9 A. Eine starke Teuerungszunahme weist ferner die Gruppe Heizung und Beleuchtung auf. Nsgeümg ösr Broiversorgung. Keine Marken mehr. Berlin, 6. Oktober. Aus dem Reichsministerium für Ernährung und Land wirtschaft wird mitgeteilt: Die Beschlüsse des Neichsrates zu dem Entwurf über die Brotversorgung werden in der Öffentlichkeit zum Teil dahin gedeutet, als ob die Brot- versorgung auf Marken über den 15. Oktober hinaus nun doch wieder eingeführt werden solle. Diese Auffassung entspricht nicht den Tatsachen. Nach dem Entwurf der Re gierung und den zu ihm gefaßten Beschlüssen des Reichs rates bleibt es dabei, daß die Markenbrotversorgung am 15. Oktober ihr Ende findet. Damit es jedoch nicht zu Stockungen in der Broiversorgung der Bevölkerung kommt, gibt der Entwurf, wie er von der Reichsregierung vorge legt und vom Reichsrat angenommen worden ist, die Mög lichkeit, daß die Reichsgetreidestelle in die Kommunalver bände, in denen etwa Schwierigkeiten auftauchen könnten, auf Antrag des Kommunalverbandes Brotgetreide bis zu 150 Gramm Mehl täglich für den Kopf der bisher ver sorgungsberechtigten Bevölkerung hinausliefert. Dem Kommunalverband wird die Möglichkeit geboten, den Ab satz dieses Getreides und des daraus gemahlenen Mehls zu überwachen. ,, FSMM«.' Roman von Hans Schulze., Zuweilen blitzte das grüne Auge eines Glühkäferchens im Unterholz auf. Eine Fledernmus glitt in lautlosem Fluge vorbei. Dann lichtete sich die drohende Finsternis. Ein kräftiger Wasserduft mischte sich in den schwülen Rosenatem, der wie eine Woge zärtlicher Liebkosung aus den dunklen Hecken strömte. Und groß und schweigend stieg auf einmal der See Zwi schen gespenstisch wehenden Birkenfahnen auf und schob seine mattleuchtende Fläche wie einen Spiegel von flüssigem Silberblau zu dem schmalen, schwarzen Gipfelstrich der fer nen, jenseitigen Userhänge hinüber. — Mit leisen Schritten kam Hella die niedrige Böschung herab und setzte sich auf einen alten Weidenstumpf. Das Herz schlug ihr von dem raschen Gange wie ein Hämmerwerk in der Brust. Zn einem flüchtigen Schwächeanfall schloß sie die Augen; eine Welle von Müdigkeit durchrieselte sie, als ob sie von spielenden Wogen leicht getragen und gewiegt würde. Allerlei lockende Bilder standen vor ihrer Seele. Die Fcuerstraße der Champs Elysees am Abend des Nationalfestes. Eine unanbsehbare Menge auf den breiten Boulevards bis zum Triumphbogen hinab. Ueberall Lichter, geputzte Menschen, Musikbanden auf offener Straße. Und sie selbst inmitten des flutenden Gedränges an der Seite des Mannes, uni dessentwillen einst in einem heißen Liebesrausch der Zusammenbruch gekommen war, der all ihrem ehrgeizigen Hoffen und Träumen ein fo jähes Ende bereitet hatte. — Da klang auf einmal ein leise plätscherndes Geräusch wie das vorsichtige Nucken eines Ruders. Die Umrisse eines Bootes tauchten schattenhaft auf dem düsteren Wassergrunde auf. Unwillkürlich hatte sich Hella erhoben. Der glitzernde Sternenhimmel über ihr schwankte. Jetzt knirschte der Kiel des Bootes leise schrammend »uf dem Uferkies. Der feine Lichtblitz einer elektrischen Taschenlampe zuckte auf. „Hella?" kam eine stedämpfte Stimme vorsichtig fragend durch die Dunkellzeit. „Hier bin ich, Axel!" Mit einer raschen Wendung war Hella aus dem Schatten des Weidengebüsches herausgetreten. Sekundenlang standen sie sich regungslos gegenüber. Und dann fühlte sie sich auf einmal emporgehoben von starken Männerarmen, geküßt und umschlungen in stürmisch verlangender Umarmung. Ein großes, uferloses Gefühl strömte zu ihr herüber, zwang sie, daß auch sie diesen dürstenden Männermund im mer wieder und wieder küssen mußte mit heiß verschleierten Sinnen. An allen Gliedern zitternd, machte sie sich endlich frei und lehnte sich aufschluchzeud gegen einen Weidenstamm. „Axel", sagte sie leise, „ist es denn wirklich wahr, daß du wieder bei mir bist?" Er hatte sie von neuem in seine Arn« genommen und küßte sie aus die tränenden Augen. „Ja, Hella, es ist wahr, und ich weiß nicht, wie ich dir danken soll, daß du gekommen bist. Zwei lange Jahre habe ich ja gewartet auf diesen Augenblick wie ein Verzwei felter. Zwei lange Jahre war ja der Gedanke an dich mein einziger Trost, mein letzter Halt." Ein Frostschauer rann ihm auf einmal über den Leib. „Weißt du denn, was es heißt, zwei Jahre in jener Hölle, die mir alles geraubt, meine Ä-re, meinen Namen, mich selbst." „Sprich nicht so, Axel, ich kann es nicht hören." Er lachte bitter auf. „Das glaub ich dir gern, Hella! Ich war ja wohl auch für dich schon lange vergessen und versunken. Denn all die Briefe des Sträflings kamen uneröffnet und unbestellbar zu mir zurück. Und doch hab' ich die Hoffnung nicht auf gegeben, dich wiederzufinden. Die ganze Zeit seit meiner Entlassung aus Moabit hab' ich nichts weiter getan, als nach dir zu suchen. Anfänglich überall vergebens. Auf jedem Theaterbureau, in jede Agentur stets der gleiche Bescheid: Tu seiest verschollen, seit Jahren schon. Bis mich der Zufall in Berlin mit einem früheren Kollegen von dir zusammen- r führte, der krank in der Charite gelegen hatte und dich dort mir so freundlich entgegen. (Fortsetzung folgt.) 8 si Bcrln Plünd der si gcrich Ning ein sr der Ver woi sche, eine besft Nac des des Sta 6 dem von die mack von V span wor Mill vcrh Ang O richtl cxpr- Buka Frar sich c des < rette Als Hank Psun leitet O richte empö und -unm Dann Sträs sträs Zträj barri Boml darf i den r kchrei geh ten ver tän nen Str Be de« vers den wer gclc (: Am Rai Wl! fun in Schwesterntracht gesehen haben wollte. Das war die erste Spur. Drei Wochen darauf kam ich nach Pahlowitz. Seitdem Hause ich drüben auf dem Inselwerder in einer alten Heuhütte. Segele, rudere und angele und genieße meine Freiheit. In dein Bewußtsein, die gleiche Luft mit dir zu atmen. Acht Tage lang hab' ich geschwankt, ob ich dir schreiben sollte. Weil mir ja so sehr vor deiner Antwort bangte." „Und was willst du nun?" „Ich will dich, Hella, nichts mehr und nichts weniger. Ich kann von dir nicht lassen, und ich lasse dich auch nicht. Du bist ein Teil von mir, ohne Len ich nicht weiterleben kann. Das mag sentimental und verstiegen klingen und ist mir doch zur unumstößlichen Gewißheit geworden in den ganzen schlaflosen Nächten der letzten Zeit. Darum hab' ich dich um diese Aussprache gebeten. Weil endlich einmal Klarheit werden soll zwischen dir und mir." Axel hatte sich auf einen alten Findlingsblock dicht am Wasser niedergelassen und zog Hella auf seinen Schoß herab. Eng aneinandergeschmiegt saßen sie so lange Zeit und schauten auf das schweigende Dunkel des Sees hinaus, aus dessen tiefsten Fernen ein seltsames Licht geheimnisvoll flim mernd herüberwogte. Und dann begann der Manu zu sprechen, unsicher und leise zuerst, als ob sich das Bekenntnis seiner Schande nur schwer von seinen Lippen lösen wollte. „Sieh, Hella, ich weiß, daß ich ein Gezeichneter bin für alle Zeit. Die Schmach des Gefängnisses läßt sich nie wieder von dem alten Ehrenschilde der Freiherrn von Lessow tilgen. Wie eine unsichtbare Mauer steht meine Schuld zwischen mir und meinem früheren Leben. Du bist die Einzige, von der ich zu hoffen gewagt habe, daß sie meiner auch in der grauen Sträflingsjacke nicht ganz vergessen würde. Du und nieine Mutter! Einen vollen Monat lang war ich schon wieder frei, als ich mir zum ersten Male das Herz faßte, die Heimat auf- zusuchen. Spät abends kam ich auf unserm Gute an. Die Hunde kannten mich noch alle und verrieten mich nicbt, als ich mich vom Hofe in den dunklen Park hinüberschlich. Meine Mutter saß mit meinen Schwestern gerade in dem kleinen Gartensoal beim Abendbrot. Die alte Hängelampe leuchtete * f (in N stet sch Speck Herin Butte !4O- Nudei * L 8. Ott lionen drene 6 haben stehen für di der E Franz V B Ordni Zeitsck den E Nah und Kern. O Westeuropäische Winterzeit im besetzten Gebiet. Die Kölnische Eisenbahndirektion ist von der alliierten Feld eisenbahn-Unterkommission in Köln benachrichtigt worden, daß in der Nacht vom 6. bis 7. Oktober die westeuropäische Winterzeit wieder eingesührt wurde. Damit tritt für die besetzten Gebiete ein neuer Fahrplan in Kraft. O Des Harden-Verehrers Kruse Glück und Ende. Vor einigen Tagen hatte, wie aus Berlin berichtet wurde, ein Mann in der Villa des Schriftstellers Maximilian Harden in Berlin-Grunewald vorgesprochen, war aber abgewiesen worden. Darauf streifte er planlos in der Nachbarschaft umher, so daß die Wirtschafterin Hardens, in Befürchtung eines neuen Attentats, den Mann fcstnchmen ließ. Beim Verhör und durch weitere Ermittelungen wurde festgestellt, daß der Verdächtige ein geisteskranker Matrose namens Richard Kruse fei, der als begeisterter Verehrer Hardens mit ihm seit Jahren in Korrespondenz gestanden hat und von Hardens Gattin auch zum gelegentlichen Besuch in Berlin eingeladcn worden war. Die Polizei behielt ihn in Schutz haft, da seine Geistesverwirrtheit diese Maßnahme geboten erscheinen ließ. Jetzt hat sich Kruse in einem unbewachten Augenblick mit seinem Taschentuch am Zettenfenster erhängt. O Hei lebet noch! Der totgesagte Wanderapostel Louis Häußer ist noch nicht aus dieser Zeitlichkeit geschieden. Er liegt krank im Lazarett des Untersuchungsgefängnisses Moabit (Berlin), und es soll sür ihn ein Haftentlassungs antrag gestellt werden. O Herr v. Kahr verbietet Bierpreiserhöhungen. Der Münchener Brauerverband wollte die Bierpreise nicht un beträchtlich erhöhen. Eine Verordnung des Generalstaats kommissars inhibierte jedoch die neuen Preise. Die fest gesetzten Preise sind sür alle in Bayern auch in den soge nannten besseren Gaststätten abgesetzten Biere verbindlich. Aus Bayern ausgeführte Biere werden davon nicht be troffen. Preisübertreiungen seilens der Brauer und Wirte werden mit schweren Strafen geahndet. — Wenn cs ums Bier geht, wird Herr v. Kahr sicher alle Bayern ohne Unterschied der Partei, des Glaubens und des Geschlechts auf seiner Seite haben. O Schwerer Unfall beim Übungsschiessen. Bei einem Übungsschießen in Pillau wurden Teile eines Gcschützver- schlusses abgesplittert. Von den umhcrfliegenden Eisenteilen wurden der Artillerieführer Ober st Borchert und ein Mann getötet, zwei Mann schwer und mehrere leicht verletzt. O Den Mann ertränkt. Der Bauer Schwangler aus Lampoding am Waninger See wurde am 10. September neben seinem Fahrrads ermordet in einem See aufgefunden. Die Leiche wies Kopfschüsse und einen Schädelbruch auf. Der Tod war aber durch Ertrinken eingetretsn. Man hatte also den Mann mit seinen schweren Verletzungen noch lebend ins Wasser geworfen. Jetzt hat sich herausgestellt, daß Schwang ler mit seiner Frau in einer Nacht durch den Wald nach Hause fuhr und in der geschilderten Weise von ihr ums Leben gebracht worden ist. Die Mörderin ist verhaftet wor- ven. Sie verweigert jede Aussage. O Prügelei auf dem Rennplatz. Bei einem Nennen in Kuchelbad bei Prag kam es zu einem erregten Zwischenfall. Als der Favorit und noch ein anderes Pferd beim Start stehenblieben, hetzte ein entlassener Jockei die Zuschauer zu Tätlichkeiten auf. Der Stallbesitzer, ein Mitglied des Prager Jockeiklubs, wurde verprügelt. Gendarmerie mußte Ordnung schaffen. O Verheerende Stürme in Frankreich. Ein Sturm von ungewöhnlicher Gewalt tobte im Norden und Westen Frankreichs. In Paris wurden die Straßen durch kalte Regenschauer, die zwei Tage und zwei Nächte ununter brochen angedauert haben, unter Wasser gesetzt, und ein Wirbelwind hat Bäume und Schornsteine umgeworfen. Von der normannischen und bretonischen Küste werden Schiffszusammenstöße gemeldet. Bei Caen entwurzelte der Sturm einen Baum und warf ihn von der Höhe eines Hügels gegen einen Eisenbahnzug, der gerade vorüberfuhr. Das Dach eines Wagens wurde eingedrückt. Fünf Passa giere wurden verletzt, ein Mann ist durch die Trümmer der Wagendecke erschlagen worden. Die Verbindungen für drahtlose Telegraphie und für den Telephonverkehr sind in vielen Orten gestört. Drucks - Hörder Hers Bl Hnzett Mark Bc waren; waren Bl durch schütte- S. unterd »ung flusna Äratza