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— Oscar Iunghähnel mit seiner beliebten Herrengesellschaft konzertierte gestern abend im „Löwen", was Wunder, daß im ganzen grosten Hause kein Stuhl zu haben war, vielmehr die letzten ihre Stühle selbst mitbringcn oder bei guten Bekannten leihen mutzten. Doch wer diese Unannehmlichkeit auf sich nahm, der brauchte es nicht zu bereuen. Die Gesellschaft brachte ein nettes Programm zur Durchführung, das aus Stunden alle Zeitenschwere vergessen ließ. Direktor Iunghähnel feierte wie immer, wenn er unsere Stadt besuchte, Triumphe. Hoffentlich sind ihm die auch heute abend in Klipphausen beschieden. — 1 Silbermark — 800 ÜÜO Papiermark! Der Ankauf von Reichssilbermünzen durch die Reichsbankanstalten findet vom 3. September 1923 ab bis auf weiteres zum 860 OOOsachen Betrage des Nennwertes statt. — Gvldumrechnungssatz für Landabgabe. Der Goldum rechnungssatz für Landabgabe beträgt vom 1.—7. September einschließlich 1290 000. — Verlegung der Herbstferien 1923. Düs Ministerium für Volksbildung gibt bekannt: Falls Schwierigkeiten in der Be schaffung von Heizstoffen eine Verlegung der Herbstferien dringend erwünscht erscheinen lassen, werden die Bezirksschul ämter sowie die Direktionen und die Kommissionen der nicht staatlichen höheren Lehranstalten ermächtigt, für dieses Jahr dem gemäß zu beschliessen. Vorausgesetzt wird hierbei, dass sür die Schulen eines Ortes gleichmässig verfahren wird und ber Be schluss in allseitigem Einvernehmen zustande kommt. Wird von einer Seite Widerspruch erhoben, ist die Entscheidung des Ministeriums anzurufen. Wo staatliche Lehranstalten mit in Frage kommen, haben diese den Beschluss auf Verlegung der Ferien dem Ministerium sofort anzuzeigen. — Vorübergehendes Verbot von Eifenbahiischulsahrten. Auf Anregung der Reichsbahndirektion Dresden hat das Ministerium für Volksbildung mit Rücksicht auf die Betriebs lage der Eisenbahn angeordnct, dass Schulfahrten bis auf wei teres zu unterbleiben Haben. — Neue Kreuze auf dem Prefsefriedhofe. Der Not der Zeit fällt nunmehr auch der „Cunowalder Anzeiger" zum Opfer. Er stellte am Donnerstag sein Erscheinen ein, verabschiedete sich von seinem Leserkreise und erklärte, dass alles versucht worden sei, um den Betrieb aufrecht zu erhalten, aber die Not sei stärker als der Wille gewesen. Das Blatt erschien zugleich als Neben ausgabe sür Grosspostwitz und Umgegend. — Die bisher sechsmal in der Woche erscheinenden Blätter „Adorfer Grenz- dote", „Vogtländische Zeitung" in Oelsnitz und „Klingenthaler Zeitung" werden vom 1. September ab bis auf weiteres nur noch viermal wöchentlich herausgegeben. Ueberfallende Früchte gelten als Früchte des Grund stücks, auf das sie fallen; sie gehören also dem Eigentümer bzw. dem Nutzberechtigten dieses Grundstückes. Solange die Früchte jedoch vom Baume und Strauche nicht getrennt sind, gehören sie dem Eigentümer bzw. Nutzberechtigten des Grundstückes, auf dem der Baum bzw. der Strauch steht. Der Nachbar ist nicht berechtigt, Früchte von überhängenden Zweigen äbzu- schütteln; solche Früchte, die er selbst abschüttelt, gehören ihm nicht. Der Eigentümer des Grundstückes, auf dem der Baum oder Strauch steht, ist berechtigt, die an den überhängenden Zweigen noch hängenden Früchte durch Hinüberlangen abzu pflücken. Wenn das Nachbargrundstück dem öffentlichen Ge brauch dient, gehören auch die überfallenden Früchte dem Eigen tümer bzw. Nutzungsberechtigten des Baumes bzw. Strauches. HI Fahrkarten für Schüler aus dem besetzten Gebiet. Fahrkarten gibt die Reichsbahn vorzeitig aus an Schüler und StnLierende, die im besetzten Gebiet Schulen besuchen und in ihre Heimat reisen wollen, sowie an Schüler und Studierende, die ihre dort wohnenden Eltern oder Erzieher anfsuchen wollen. Diese Fahrkartenausgabe geschah bisher nur bei Beginn der Ferien; jetzt ist bestimmt worden, daß dies auch zum Schluß der Ferien geschieht. HI Die Nebengebühren im Telephonverkehr betragen vom I. September an in lausend Mark: Telegrammabschriften 300 für jede Reihe bis zu 100 Wörtern, telegraphische Wiederholung auf Verlangen des Empfängers mindestens 300, ein unbegründeter Antrag auf Erstattung von Ge bühren im Inlandsverkehr 150, im Auslandsverkehr 200, Stundung der Gebühren für jedes Telegramm 30, außerdem 2 H, eine Bescheinigung über die erhobenen Gebühren 37. lH Zwei- und Fünfmillionenscheine der Reichsbahn. Von dem mit Zustimmung des Reichsfinanzministers und der Länderregierungen ausgegebenen Notgeld der Deutschen Reichsbahn gelangen nunmehr auch die bereits angekündig ten Zwei- und Fünfmillionenscheine in den Verkehr. Sie haben, von der Wertbezeichnung abgesehen, den gleichen Wortlaut wie die Einmillionenscheine, jedoch eine Umlaufs frist bis 30. November 1923, und tragen die Unterschrift des Reichsverkehrsministers Oeser. lH Allgemeingültigkeit des Leipziger Meffenotgeldes. Das für die Mustermessen in Leipzig anläßlich der Leipziger Herbstmesse herausgegebene Notgeld ist im ganzen Deutschen Reiche gültig. Die Ausgabe ist mit Genehmigung des Neichsfinanzministers und der sächsischen Regierung erfolgt. Für den vollen Betrag des herausgebrachten Notgeldes sind bei der Reichskreditgesellschaft in Berlin Reichsschatzanwei sungen hinterlegt. Dieses Konto bleibt bis zur Einlösung des Notgeldes gesperrt. Die Einlösung erfolgt durch öffent lichen Aufruf und erst dann, wenn das Reichsfinanz ministerium sie anordnet. HI Mitnahme von Zahlungsmitteln nach dem Ausland. Vom 1. September ab ist der Höchstbetrag für die persönliche Mitnahme von Zahlungsmitteln nach dem Ausland auf 500 Mark, erhöht um das jeweilige Goldzollaufgeld, festgesetzt. Nach dem gegenwärtigen Goldzollaufgcld (vom 1. 9. bis 7. 9.: 129 019 906 28) beträgt hiernach die Freigrenze 645 100 000 Mark. — Keine Dollarscheine in Zahlung nehmen. Kürzlich hatte die Gästwirtsehefrau D. in Leipzig von Gästen als Zahlung für die Zeche einen Dvllarschein und vier Guldenscheine angenom men. Sie hatte in der Folge wegen Vergehens gegen die Devisenverordnung einen Strafbefehl über 60000 zugestellt erhalten, gegen den sie gerichtliche Entscheidung beantragt hatte. Das Leipziger Schöffengericht hielt die Bestrafung an sich für zu Recht bestehend, es erhöhte aber in Berücksichtigung der in zwischen eingetretenen Geldentwertung den Betrag der Geld strafe auf 5 Millionen Mark. — Dresden. Dieser Tage trug sich an der Flurgrenze der' Vorstädte Briesnitz und Leutewitz ein eigenartiger Vorfall zu. Ein aus der Warthaer Strasse wohnhafter, in den 50er Jahren ' stehender Zimmerer, der früher nervenkank war, war mit seiner Tochter und dem Schwiegersohn in Differenzen geraten. Als Besitzer eines kleinen Häuschens wollte er die jungen Leute heraus haben. Um seiner Forderung mehr Nachdruck zu ver leihen, begann er mit Hilfe zweier Männer das Dach abzudecken. Es sammelte sich jedoch eine große Menschenmenge an, die gegen den Hauswirt und den Vater eine drohende Haltung einnahm. Gegen abend war die Erregung jo gestiegen, dass der Besitzer des Grundstückes von der Menge schwer mißhandelt wurde. — Freiberg. Als am Donnerstag abend gegen 10 Uhr der Flur- und Forstschutzgehilfe Scherfling des Erdgerichtsbesitzers Vilmar in St. Michaelis nochmals sein Revier kontrollierte, überraschte er zwei Wilderer. Der eine wurde durch einen Schlag kampfunfähig gemacht und entfloh. Während der Beamte mit dem zweiten Wilderer rang, rief dieser: „Schieß doch!" Darauf tauchte ein dritter Wilderer auf, der den Beamten durch einen Pistolenschuss in die Lunge lebensgefährlich verletzte. Die Täter sind entkommen. — Wurzen. Ueber Wurzen und Umgegend ging am vorigen Dienstag ein solches Unwetter nieder, wie es seit langer Zeit dort nicht vorgekommen ist. Bei Blitz und Donner prasselten Schloßen nieder, um im Nu Straßen, Wege und Gärten in die schönste Winterlandschaft zu verwandeln. Den Gurken- und Bohnenbeeten hat das Unwetter nun vollends den Rest gegeben. Die Schloßen scheinen die ganze dortige Gegend besonders schwer betroffen zu haben. — Plauen i. V. Ein hiesiger rabiater Hauswirt biß seinem Mieter B., einem schwerkriegsbeschädigten Kassenboten, dem er nicht wohlgesinnt war, zweimal in die Nase. Dann schlug er mit einem Spaten aus ihn ein. B., der außerdem noch lungen krank war, verlor das Bewusstsein und verfiel in Schreikrämpfe. Es konnte ihm niemand zur Hilfe kommen, da der Hauswirt die Hoftür abgeschlossen und den Schlüssel weggenommen hatte. Nach ärztlichem Urteil steht noch nicht fest, ob die bis auf eine Muskelfaser abgebissene Nasenspitze wieder anwachsen wird oder ob das Gesicht dauernd entstellt ist. Meitzner Produktenbörse am 1 September. Weizen 17000000—17500000* Roggen 13500000— 14000000*,Wintergerste 14000 000—15000000*, Sommer, gerste 14500000-15500000* Hafer! 3500000-14000000* Raps, trocken 19000000*, Mais 19 500000**, Rotklee, alt 210000000—220000000*, Trockenschnitzel 7500000**, Wiesenheu, sächs. 800000*, Futteistroh 350000*, Kleie 9000000**, Kartoffeln 2250000**. Stimmung: Ruhig. Die mit* bezeichneten Preise sind Eizeugerpreise, die mit ** Handelspreise. Nossener Produktenbörse am 31 August W cizen neu 15 000 000—17000 000, Roggen neu l 2 500000— 13000000, Sommergerste 14500000—15500000, Winter gerste 14000000, Hafer neu 13000000—14000000, Weizenmehl 7O«/o 34000000, Roggenm. 75»/« 26000000. Roggenmehl 85°/, 24500000, FuttermehlII —, Roggenkleie inl. 7500000, Weizenkleie grob 7 500000, Maiskörner 20000000, Maisschrot 22000000, Kartoffeln neu 2300000. Die Preise gelte» für auf Lager genommene Waren. S01S Schlachtvieh wird in Zahlung genommen. Kefselsdors am Bahnhof. Gekr.Nrch. Fernsprechcr 471. 3vi» Dienstag 4. Sept. 7 Uhr „Adler". Mililärverein Herr Kamerad Max Geschke verstarb am 1. 9. Beerdigung den 4. 9. 3 Uhr vom Hause aus. Husar 82 bis 84, Mitglied scit 86. Er ruhe in Frieden! werden wir die Gutscheine zur Einlösung aufrufen. Zwickau, den 14. August 1923. Sächsisches Steinkohlen-SpinMat mit brsedrSnkter Wallung. Jäkel. Infolge der Zahlungsmittelnot haben wir mit Genehmigung der zuständigen Behörden zum Zwecke der Lohnbeschaffung Gutscheine über je 1 Million Mark herausgegeben, die durch die Sächsischen Steinkohlenwerke sicher gestellt worden sind. Wir richten an alle Behörden und Geschäfts kreise die Bitre, diese Gutscheine an Zahlungsstatt anzunehmen. Sobald wieder genügend Reichsbanknoten zur Verfügung stehen, Wir zc,g«n hl^rbuich erg. an, daß wir heule wieder Mil einem grossen Transport hochtragender und frischmelkender prima Pommerscher Kühe «O KM eingetroffen sind und stellmselbige preiswert zum Verkauf. kMllwjrtsllMzbM Wsllriik Po5t5checkkonlo Vreden »r. 34852. kernspreltier llr. ll unss 50. Bestellungen au fernerhin enlgegengenommen r»«» 4. ö. ß. 7 Kriewener 104 8 . Heines Teverson 9 Holzapfel» früher Winter-W. lk Caron» Kleber--Kolbrn-W. Winter-Gerste: ' i Friedrichswerther Berg 2 Ackermanns Viktoria 3 Eckendorfer Mammut p Eglfinger Jägers Norddeutsch Thampagvrr Svalöfs Panzer-R. Döbelner Beiz-Mittel: Germisan Uspulun Kupfervitriol feder Sorte melden von uns Weizen: Strube» Dickkops „ General von Stocken Ackermann» brauner Dtckkopf Leutewitzer Dickkops Hänigs Dickkopf Svalöf» Panzer-W. Naps: Hirsch, sächs. 2. 3. 4. 5. l>. Roggen !. Lochows Petkuser 2. Pirna 3. Kirsches Stahl kingstrggeiw Kknossellschgff mit beschrSnktök MtMlkt. III,IIIIIII,II,I,IIIl1IIiIIII,I!IIIIIII1IIII!IIIIIIIUIIIIIIIIIIIIII1IlIIIIIIIIUIIIllIIIttIIIIIIIIIIIIIII>IltttIIIUllIIIII>IUItt1IIII!IIIIIII'IIIIIIIIIII Wir bieten nachstehend an: Wintersaatgetreide 2. 8. vis Lttsrts LorssedlLektsrsi Tveisewirtschaft und Pferdegcschäft Plauenschen Grunde. Mabrr- Ml AMllg Freital-Potschappel, Tharandter Str. 25. Fernruf Amt Deuben Nr. 151 tauft lauf.Schlachtpferde z. allerhöchst.Preisen Bei Unglücksfällen sofort Tag und Nacht mit Transportgeschirr zur Stelle. er Gkonomia Grumbach. Sonnabend den 8. September 1923 3»r» * krnlevergnügen. Anfang 7 Uhr. Hierzu ladet freundlichst ein Der Vorstand. 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