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Wilsdruffer Tageblatt
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192310188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19231018
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19231018
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-18
-
Monat
1923-10
-
Jahr
1923
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt
- Autor
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lus Stam und Lanü. MMeliiige« 1»r <ue,e NubOK nehme« mir immer üsnkbsr ««»gegen. Wilsdruff, am 17. Oktober 1923. ! — .L4ÜÜVÜVÜ0 Mark!" Welche Gefühle vermochte der- ist diese Summe Geldes auszulösen! Nicht nur für den, r kaum über einen um ein halbes Dutzend Nullen verkürzten klrag verfügte! Nein, auch dem reichsten Manne nötigten M Zahlen ein staunendes Kopsschütteln ab! „Von der Beamtenschaft der Firma .... sind dem hiesigen Gemeindevorstand 240 000 MO Mark für die Kleinrentnerfürsorge überwiesen worden." > stand es am 15. Oktober 1923 als erste Notiz der "brik „Aus Sachsen" in einer benachbarten Tageszeitung zu m. Hätte die Beamtenschaft jener Firma auch die Zeitung " Aufnahme dieser von überwältigendem Wohlwollen für i armen Kleinrentner zeugenden Nachricht ersucht, wenn sie ^Kleinrentnern — ein halbes Brot „gestiftet" haben rde?! — Ganz gewiß nicht! Es hätte sich nicht ein einziges ilglied der erwähnten Beamtenschaft dazu hergegebcn, ein tes Brot unter den Arm zu nehmen, zum Gemeindeamt zu Sern und diese „Sammelgabe" für die Kleinrentner seierlichst überreichen! So aber . — Der den Menschen lohnende Respekt vor nullenreichen Zahlen, — möchte ihn h endlich ein moderner Herkules mit seiner Keule er lagen! — — Eine andere Seite möchte noch beleuchtet irden: Hätte bei einer Halbbrotspcnde die Beamtenschaft die itung in Anspruch genommen, auf daß diese der staunenden filwelt Kunde gibt von der Gebefreudigkeit der Beamtenschaft P Firma Soundso? Ganz gewiß nicht! Die Ausnahme der Kündigung in der Zeitung hätte nämlich auch — ein halbes 'rot gekostet. Tariflich! Nicht mehr!! Mas würde die Be- ^tenschaft, was würde die Firma X für ein Zetergeschrei Koben haben, wenn der Verleger der Zeitung für die Auf- ^me der Notiz — wie es ihm billigerweise doch zustehen Ile — 240 000 000 Mark abgefordert hätte? — U. A. w. g.! — Tagesordnung für die Stadtverordnetensihung Donners - lü den 18. Oktober 1923, abends 7 Uhr. 1. Eingänge und Steilungen. 2. Erhöhung der Anschlaggebühren. 3. Ent- ^bigung des Uhrmachermeisters Nicolas für Besorgung der irmuhren. 4. Rückzahlung von Darlehen. 5. Neufestsetzung t Vergnügungssteuer. 6. Sparkaffenangelegenheiten: a) Er- itung von Goldsparmarkkonten, b) Erhöhung des Zins les für Spareinlagen, c) Nachtrag zum Sparkaffenregulativ. Strom- und Wafferpreis für September. 8. Verschiedenes. — Freiw. Feuerwehr. Die 59. Wiederkehr des Tages, > dem edelgesinnte Männer die Freiw. Feuerwehr in unserer >odt aus der Taufe hoben, wurde Montag abend im „Adler" Anwesenheit mehrerer Mitglieder der städtischen Kollegien I Herrn Bürgermeister Dr. Kronfeld an der Spitze, zahl- icher Gäste und Kameraden, der Wehr begangen. Die Stadt- pelie unter der Leitung des Herrn Dir. Röm,sch bot ein vor- Siiches Konzert, den zweiten Teil füllte ein Tänzchen. Ein- »gs begrüßte Herr Branddirektor Birkner die Erschienenen, id dann*nahm Herr Bürgermeiste» Dr. Kronfeld das Wort, > Gruß und Dank der Stadtverwaltung zu überdringen und k Wehr weiteres Blühen und Gedeihen zu wünschen. Herr Äierermeister Kunze gab den Bericht über das abgelausene ischäftsjahr und konnte als erfreuliches Moment den Zugang n jungen Leuten zur Wehr konstatieren in der Hofsnung, daß ch die ihr noch fernstehenden Kreise in der Erkenntnis lerer Notwendigkeit den Weg zur Wehr finden. Gott zur ir, dem Nächsten zur Wehr! — Iubiläumskonzert der Stadttapelle und Orchesterfchule. > die Zeiten schwerster wirtschaftlicher Nöte, auch für die "pelle selbst, fällt das 30jährige Jubiläum der hiesigen Wirk- "lleit ihres bewährten Dirigenten, des Herrn Musikdirektor "iil R ö m is ch. Ist es auch sonst nicht üblich, das ,^Ojährige" Inders zu würdigen, hier tag der Grund darin, daß das Ihrige in die Zeil des Krieges fiel. Die Hervorhebung des "fchjchtlichen und die Wertung des Künstlerischen, das der Üilar mit seiner wackeren Schar in den 30 Jahren bot, be- ht in der nächsten Nummer unserer Zeitung eine berufenere "der. Wir beschränken uns heute lediglich aus das Iubiläums- "Zert, das gestern abend im „Adler" den sehr zahlreichen Mchern von Stadt und Land ein künstlerischer Genuß, eine hle Erquickung war. Schon ost sind an dieser Stelle die Zungen des Orchesters gebührend gewertet und gewürdigt "rden, und auch heute ist es uns.eine angenehme Pflicht, fest- illen zu können, daß das Ergebnis der gestern gebotenen Dar- ilungen als schöner Lohn der nach hohen künstlerischen Zielen Zenden Kapelle und ihres Leiters gelten kann. Klangliche überleit, svrgsältige Behandlung aller rhythmischen Dinge, -u Wärme und Belebtheit im Ausdruck, das sind die Bör se, die den Gaben der Kapelle Wert verleihen. Sehr wir- "zsvoll kam sogleich zu Ansang der Krönungsmarsch aus der „Die Folkunger" von Kretschmer zu Gehör und ebenso bieh zu stark werbender Kraft die Wiedergabe der „Oberon"- ^ertüre von C. M. v. Weber und die Große Fantasie aus !s Oper „Cavalleria rusticana", in der sich Streicher und kser aufs Beste bewährten. Eine besondere künstlerische ^lung vollbrachte Herr P. Zenker - Dresden (auch ein ehe- ^ger Musikschüler des Herrn Römisch) mit dem 1. Satz aus, Cello-Konzert von Dvorak, den er selbst sür Viola be-' Leitet hatte. Er ließ sein Instrument singen. Wenngleich es scher ohne Worte waren, so lag doch Seele in seinem Spiel. Empfinden übertrug sich auf die Zuhörer. Am Klavier Milete ihn Schüler R. Römer, der trotz seiner Jugend M Beachtliches leistete. Mit slotter Technik verband er ge- ^warme Vortragsweise. Einen Bericht über den Werde ns der hiesigen Orchesterschule erstattete Herr Lehrer Ger ndt. Wir kommen, wie schon gesagt, darauf zurück. Herz- Mr Beifall belohnte am Schluffe jeder Nummer Meister und Mer und Blumengewinde brachten den Dank der Konzert- ^cher zum Ausdruck. Der starke Besuch wie die Blumen, Men wir sie als frohes Hoffnunoszeichen dafür, daß die "pelle und ihr Dirigent weiter tatkräftig unterstützt und in Md gesetzt werden, die gegenwärtige kritische Situation zu °"rdauern. — Die große Not der Erwerbslosen, Sozial- und Klein- ^"er kam heute in einer von den Erwerbslosen angeregten, Vorsitz des Herrn Bürgermeister Dr. Kronfeld stehenden Sammlung zur Sprache, an der wie am letzten Male die Ver- ^ensmänner sämtlicher Erwerbsstände teilnahmen. ^Die "Ureter der Erwerbslosen trugen erneut in ernsten, nicht miß- Erstehenden Worten die große Notlage ihrer Kollegen vor. ?Mand dürfte davon nicht Überzeugt sein. Allgemein wurde °"uert, daß der letzte Aufruf zu erneuter Sammlung weder bar noch in Lebensmitteln den gewünschten Erfolg gezeitigt' und daß vereinzelte Begüterte herzlich wenig Verständnis . die große Notlage gezeigt haben. Daß sofortige anderweite not tut, wird allgemein anerkannt. Die Vertreter der Landwirtschaft wie der Kaufmannschaft erklärten sich bereit, erneut Lebensmittel zur Verfügung zu stellen, um die momen tane Not zu lindern. Im übrigen wurde aber den Vertretern ans Herz gelegt, unverzüglich mit ihren Mitgliedern in Ver bindung zu treten und die Lage klarzulegen. Folgende Anträge des Stadtv. Lehmann wurden angenommen: 1. Die städtischen Kollegen zu „ersuchen, der Frage der Einführung der Volksküche und der Bereitstellung von Wärmestuben näherzutreten; 2. den Bezirksverband zu ersuchen, die in unserer Stadt begonnene Hilfsaktion aus breitere Schultern (die Gemeinden des Bezirks) umzulegen; 3. dem'Minislerium unverzüglich von der herrschen den Notlage zu berichten; 4. eine anderweite Sitzung für Frei tag anzuberaumen, in der die Obleute der einzelnen Erwerbs stände über das Ergebnis über die Rücksprachen in ihren Kreisen berichten; 5. eine einstweilige Verteilung der nötigsten Lebens mittel, soweit sie von Landwirtschaft und Handel bereit gestellt werden, Freitag vvrzunehmen und den Erwerbslosenausschuß zu ersuchen, dahin zu wirken, daß bis zum Einsetzen größerer Hilfsmaßnahmen Ruhe und Ordnung gewahrt wird. — An alle die, so es angeht, erneut die Mahnung, die Zeichen der Zeit zu verstehen und zu helfen, solange noch geholfen weben kann! — Vorschuß an Erwerbslose. Das Reich hat genehmigt, daß an Erwerbslose ab 16. Oktober 1923 der Wochenunter stützungsbeitrag der Woche vom 10. bis 16. Oktober 1923 noch einmal als Vorschuß auf die Sätze kommender Woche aus gezahlt wird. — Die Schulsparkaffen sind auch, wie nicht anders zu erwarten stand, ein Opfer des wirtschaftlichen Chaos geworden. Die Tatsache, daß der „Verein zur Konsirmanden-Aussteuerung in Dresden" gegen,50 Jahre bestanden hat, gibt den besten Beweis, daß er ein Bedürfnis erfüllt hat. Viele Hunderte Kaffenstellen vermittelten die Entgegennahme der Spareinlagen. Infolge der katastrophalen Geldentwertung (hohe Postgebühren, Materialbeschaffung und Besoldung der Angestellten) hat nun die vor kurzem stattgefundene außerordentliche Hauptversamm lung beschlossen, in Liquidation zu treten. Alle Sparer haben unverzüglich ihre Sparbücher abzugeben, nachdem sie vorher die Sparbeträge — jahrweise in übersichtlicher Weise — aufgestellt und zusammengezählt, sowie die Eltern auf der letzten Seite des Sparbuches über den Empfang quittiert haben. Die Eltern können bei den nunmehr ost lächerlich geringfügig erscheinenden Beträgen entweder zu Gunsten armer Konfirmanden des Ver eins, oder des Fecht- oder Frauenvereins auf ihre Sparein lagen verzichten, jedoch sind die Bücher auch dann auf alle Fälle mit bezüglichem Vermerk abzugeben. Nachzügler haben sich unmittelbar an die Hauptgeschäftsstelle in Dresden zu wenden; ihnen entstehen aber ganz beträchtliche Unkosten. — Angestelltenversicherung. Durch Verordnung des Reichs- arbeitsministeriums vom. 27. Sextember 1923 beträgt die monatliche Teuerungszulage sür den Monat Oktober beim Ruheaeld 100 .Millionen, bei den Witwen- und Witwerrenten 60 Millionen und bei den Waisenrenten 50 Millionen. Die bisherigen Teuerungszulagen fallen weg. — Voraussichtliche Witterung: Bewölkung stark wechselnd, zeitweilige neblige Trübung, bei nächtlichem Äuskiaren auch in der Ebene leichter Nachtfrost, später Temperaturanstieg. Aus aer LsnaesbsuptftsM. Dresden, 16. Oft. Im Landtag fand heute die Aussprache über die Regierungserklärung statt. Die Tribünen waren nicht nur vollbesetzt, sondern übersüllt. Präsident Winkler machte wohl angesichts dieses Zustandes darauf aufmerksam, daß künftig Eintrittskarten nur von den Fraktionen ausgegeben werden würden und kein Abgeordneter das Recht habe, auf seine Hand Besucher einzuführen. Den ersten Redner stellte die Sozial demokratie. Abg. Wirth erklärte, wie zu erwarten war, daß seine Partei der Regierung Zeigner volles Vertrauen entgegen bringe. Berechtigt war die Frage eines Zwischenrufes: Alle Mitglieder? Abg. Dr. Kaiser (D. Vp.) erklärte, für seine Partei stehe sest, daß diese Regierung mehr noch als die bisherige unter der Kontrolle der Kommunisten gesührt werde, sie habe deshalb das gründliche Mißtrauen seiner Partei. Der Kommunist Lieberasch war während der Rede Dr. Kaisers von seinem Schriftführerseffel herabgestiegen und machte sich den Spaß, die Rede durch fortwährende Zwischenrufe zu stören, wobei er sich nicht scheute, einzelne Abgeordnete mit Du anzurede«. Großen Widerspruch der Linken sand auch die Rede des Deutschnationalen Dr. Eberle, der die Regierungsbildung eine innere Unwahrheit nannte und den neuen Männern schärfsten Kamps ansagte. Der kommunistische Abg. Siewert schüttete das Horn seines Zornes über die Reichswehr, den Reichswehr minister, den General Müller und den Ausnahmezustand aus. Die letzte Verordnung des Generals Müller, nach der die ge samte sächsische Polizei unter sein Kommando gestellt werde, bedeute die Reichsexekutive gegen Sachsen, die Absetzung der Regierung. Redner forderte angesichts dessen die proletarischen Organisationen auf, sich auf den Kampf vorzubereiten. Abg. Dr. Seyfert (Dem.) erklärte, daß auch seine Partei der Regie rung kein Vertrauen entgegenbringo. Freilich identifiziere sie sich nicht mit der Politik der Deutschnationalen. Ministerpräsi dent Dr. Zeigner rechtfertigte den bürgerlichen Rednern gegen über die Regierungserklärung. Zu unerquicklichen Skandal- fzenen kam es, als der Ministerpräsident scharfe Angriffe gegen die Beamten richtete und behauptete, vieler Haupttätigkeit be stehe in der Abhebung des Gehaltes. Abg. Dr. Dehne (Dem.) rief: Unverschämtheit! Im ganzen Hause entstand großer Lärm. Der Präsident klopfte unaufhörlich mit dem Hammer. Hieraus wurde der Minister sogar persönlich und warf dem Abg. Dr. Dehne vor, daß auch er nicht immer, wie es von einem Ministerialdirektor erwartet werden müsse, sich mit seiner Arbeit an die Seite eines Ministers stelle. Der Ministerpräsident er hielt für diesen persönlichen Angriff einen Ordnungsruf. Im ganzen Hause entstand ein ungeheuerer Lärm. Dann ging der Minister auf den Ausnahmezustand und die Verhältnisse bei der Reichswehr ein und wandte sich gegen die neueste Verordnung des Wehrkreiskommandos, die schon der Abg. Siewert ge geißelt hatte. Er meinte, der Staat müsse sich auch gegen das Militär durchsetzen. In einer persönlichen Bemerkung wandte sich schließlich Abg. Dr. Dehne gegen die Angriffe Dr. Zeigners auf die Beamten. Dann wurde die Sitzung unterbrochen. Am Mittwoch mittag zwölf Uhr soll die Aussprache über die Regie rungserklärung fortgesetzt werden. Dresden, 16. Oft. Ministerialdirektor Heinrich Brandler hat heute seinen Dienst in der Staalskänzlei ausgenommen; der bisherige Leiter der Staatskanzlei, Dr. Schulze, wird als Ministerildirektor ins Ministerium des Innern übernommen. Dresden, 16. Oft. Nach den Preisfeststellungen vom 15. Oktobex 1923 sind vom Statistischen Landesamt folgende Indexziffern der Lebenshaltungskosten (1913/14 — 1) berechnet worden: Gesamtindex (für Ernährung, Heizung, Beleuchtung, Wohnung und Bekleidung) - 645 000 000. Gesamtindex ohne Bekleidung — 556 000000. Am 8. Oktober 1923 betrug der Gesamtindex mit Bekleidungskosten 102 377 000 und ohne Be kleidungskosten 87 023 000. Vom 8. bis 15. Oktober sind mit hin die Preise der bei der Teuerungsstatistik berücksichtigten Güter um 529,9 bezw. 539,1 v. H. gestiegen. Die bisher vom Sächsischen Arbeitsministerium veröffentlichte „Punktzahl" (Steigerungszahl gegenüber Januar 1922 — 1) beträgt für den 15. Oktober 1923 29 000 000. Dresden, 16. Oft. Am Montag vormittag fanden vor und in der Markthalle am Antonsplatze Ansammlungen statt. Ein Obststand wurde ausgeraübt. Die Polizei säuberte gegen 12 Uhr die Halle. Dresden, 16. Oft. Am Sonntag sand her die Tagung der Arbeitsgemeinschaft handwerksmäßig vorgebildeter Reichs-, Staats- und Gemeindebeamten statt. In einer Entschließung xvurde eine weiter ausgebaute Zusammenarbeit gesordert, um eine bessere Bewertung des Handwerks im öffentlichen Dienste zur Durchführung zu dringen. Dresden, 16. Okt. Am Sonntag schlug bei Wachwitz ein Ruderboot, das mit seinen Auslegern zu nahe an ein Seil ge kommen war, um. Seine Insassen wurden in den Strom ge- worsen, aber von einem Fischerboot gerettet. Dresden, 16. Okt. Das Wehrkreiskommando lV teilt mit: Die bereits einmal auf acht Tage verboten gewesenen Zeitungen „Kämpfer"-Chemnitz und „Tribüne"-Magdeburg sind vom Besehlshaber im Wehrkreis IV erneut aus 14 Tage verboten worden, weil beide Blätter in einer Reihe von Artikeln in ver schärfter Weise gegen den Ausnahmezustand und die Träger der vollziehenden Gewalt gehetzt und die Bevölkerung zu Ge walttaten gegeneinander ausgereizt haben. Dresden, 16. Okt. In der Zeit vom 13. bis 15. Oktober sind aus einer Verkaufsstelle des Konsumvereins „Vorwärts" mittels Einsteigens durch ein Oberlichtfenster Schokolade, Ziga retten, Anzüge, Mäntel, Schuhe und Hüte im Werte von einer halben Billion Mark gestohlen worden. — Nachschlüffeldiebe haben am 14. Oktober zwischen 5 und 9 Uhr nachmittags aus Bureauräumen an der Wilsdruffer Straße eine Schreib maschine Empire Nr. 1955 und zwei Adler-Schreibmaschinen, Modell 7 Nr. 7313 gestohlen. /Nus «kenn preiflast SsAfen. Meißen, 15. Okt. Für das Hilfswerk Meißen Stadt und Land (Notgemeinschaft) sind bis einschließlich 12. Oktober an Zahlungen insgesamt 4 928 242 605 Mark eingegangen. Grimma, 16. Okt. In gemeinschaftlicher Sitzung beider städtischer Kollegien wurde der Bürgermeister von Falkenstein, Dr. Hornig, zum neuen Bürgermeister von Grimma gewählt. Plauen, 16. Okt. Am Sonnabend wurde hier der sächsische Gautag des Reichsverdandes deutscher Feinkostkausleute er öffnet. » stanael unö Verkehr. klirtschsltsrsdlen vom >7 Oktober IY23. 1 Goldmark: Bert. Briefkurs . . . 978 631000 Popiermark N-uy. Mmkkurs . . . 1 058200009 Pavierma k Reichsbankdiskont .... monaltich 7 jährlich 9 -°/, Reichsbanklomdard .... wend« ständig M»/o jährlich do. .. gegen Papiermark. I08°/g j vrUch Goldankaussprei» 640 Dollar v. Ktogr. Silberankaussprei» (!-Mark-Slück) 400000000 Goldzollausgeld 167999999900°/, 1 Goldzollmark 10800000-0 Reichsrichtrahl (Steigerung 170° ,) . . 7^.. , . 109100000 Sächsische Gesamtrichtzahl (mit Bekleidung! . . 645000000 (Steigerung 521,9°/, Großhandelsrichtzahl 307400000 Landabgabe 1080000000 Aerzterichtzahl IIOOOOOOO Arzneitaxe für Waren u. Gefäße 10000000 für ArbcitSvcrglUung I I001OO Hotelschlüssrl 600'00000 Buchhandelsschlüssel I >09000000 Eisenbahn-Personenverkehr . . .«. . . 120000' 00 ab 18. Oktober «80000000 Grundzahl für 1 Kilometer-' I. Al. 19,8, 2. Kl. 9,9, 3. Kl. 3,5, 4. Al. 2,2 Eisenbahn-Güterverkehr 360 00 000 ab 18. Oktober IV0»0000O0 Gegenwert des Goldfranken bei WislnndrvoiftenduugeN usw. ' 890000000 Fernsprcchschlüssel 100000000 BuNtdrucherschlüssel 35000000 Steuern Umrcchnungssatz 17.-19. Oktober . . . 1080000000 Neuelle Meldungen. Das Wehrkreiskommando bleibt stark! Es macht bekannt: Der 1. Kongreß der sächsischen prole tarischen Abwehrorganifationen hat trotz des Verbotes des mili tärischen Befehlshabers stattgefunden. Er hat überdies in Dresden und vielen anderen Orken Sachsens ein aufreizendes Flugblatt anschlagen und verbreiten lassen. Aus ihm, wie auch aus der im Anschluß an die Rede des Ministers Böttcher am 13. Oktober in Leipzig im Zoologischen Garten angenommenen Resolution der K. P.D. geht hervor, daß die Verordnung vom 13. Oktober über Verbot der Hundertschaften und Aktionsaus schüsse auf scharfen Widerstand stößt, der unter Umständen nur unter Einsatz von Truppen gebrochen werden kann. Zunächst beabsichtigt der Militärbefehlshaber jedoch, in erster Linie die Landespolizei hierzu zu verwenden. Um die Zusammenarbeit mit ihr zu gewährleisten, hat der Befehlshaber alle staatlichen und kommunalen Polizeiorgane, insbesondere die Landespolizei und die Landgendarmerie, kraft der ihm zum Schutze der Republik vom Herrn Reichspräsidenten über- tragenm vollziehenden Gewalt seinem unmittelbaren Befehl unterstellt. Er hat dabei besonders darauf verwiesen, daß gegen sich widersetzende Polizeibcamte die Amtsenthebung verhängt werden kann. Es ist selbstverständlich, daß alle Polizeiorgane wie bisher ihre Obliegenheiten im täglichen Dienst weiter erfüllen. Eine Aenderung hierin, die sich durch Zusammenzichung zur Lösung besonderer Ausgaben und dergleichen notwendig machen sollte, ' tritt nur auf besonderen Befehl ein. Reich und Sachsen. Berlin, 16. Oft. In den letzten Tagen sind über die Ver hältnisse in Sachsen Berichte in die Oeffentlichkeit gelangt, die eine weitgehende Beunruhigung hervoraerufen haben. Von den zuständigen Stellen wird die Entwicklung dieser Verhältnisse mit größter Aufmerksamkeit verfolgt. Die Reichsrcgerung wird unter allen Umständen dafür Sorge tragen, daß die Durchfüh rung verfaffungs- und gesetzmäßiger Zustände gewährleistet wird.
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