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Wilsdruffer Tageblatt : 11.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192310111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19231011
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19231011
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-11
-
Monat
1923-10
-
Jahr
1923
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 11.10.1923
- Autor
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Hus StsSt uns LsnS. w!N«»«»gcn liu «>«,« g»dr«i nekme» «Ir immer <m»>ib»r enlaege». Wilsdruff,am 10. Oktober 1923. — Voraussichtliche Witterung: Vorwiegend trübe, Regen- sälle. etwas milder, Winde aus westlichen Richtungen. An Spenden sür das Hilsswerk haben noch abgeliefert: Eutsbes. Hummitzsch: Kartoffeln. — Landabgabe. Der Herr Reichsminister der Finanzen hat den Umrechnungssatz für die Landabgabe für die Zeit vom z 10. bis 12. Oktober einschließlich auf 137 Millionen festgesetzt. § — Holzabgabe für die Presse. Nach 8 2 des Presse- i nvtgesetzes haben Nutznießer von Waldbeständen über 10 Hektar ' von den Erlösen aus Holzoerkäufen 10- v. H. an das Finanzamt ihres Wohnsitzes abzuführen. Die für «inen Monat geschuldete Holzabgabe ist jeweils bis zum 10. des folgenden Monats unter gleichzeitiger Abgabe einer Voranmeldung abschlägig zu zahlen. Sind in einem Monat keine Einnahmen erzielt worden, ist dies dem Finanzamt zur Vermeidung von Weiterungen kurz mitzu teilen. Leistet der Abgabeverpflichtete bis zum Ablauf der Frist die Abschlagszahlung nicht, so fetzt das Finanzamt den zu zahlen den Betrag fest. Die nicht pünktliche oder zu geringe Leistung der Abschlagszahlungen hat einen der Geldentwertung angepaßten sehr erheblichen Zuschlag zur Folge. Die Finanzämter sind an gewiesen, mit allem Nachdruck gegen säumige Zahler vorzugehen. — Steuerabzug. Mit Wirkung vom 1. Oktober 1923 treten für den Steuerabzug vom Arbeitslohn grundlegende Aenderungen ein. Bisher wurden die Beträge, um die sich -der 10 v. H. des Arbeitslohnes betragende Steuerabzug ermäßigt, zahlenmäßig durch Verordnung festgesetzt und veröffentlich:, sobald die Lohn entwicklung eine Neuregelung erforderlich machte. Die fort schreitende Geldentwertung und die damit verbundene Erhöhung der Löhne und Gehälter haben es erforderlich gemacht, hie Er mäßigungen in kürzeren Abständen als bisher der Entwicklung anzupafsrn. Die Verordnung vom 27. September 1923 sieht daher eine automatische Anpassung der Ermäßigung durch An schluß an den jeweiligen Lebenshaltungsindex vor. Hierdurch hat der Arbeitgeber künftig die Ermäßigungen selbst zu berechnen. Dabei ist von den in der zweiten Septemberhälte in Geltung ge wesenen Ermäßigungssätzen auszugehen. Diese Sähe sind mit einer vom Reichsminister der Finanzen auf Grund der Entwick lung des Lebenshaltungsindex ermittelten und' öffentlich bekannt- gemachten Verhältniszahl zu vervielfachen. Für die erste Ka lenderwoche des Oktober beträgt die Zahl „sechs". Bu der Be rechnung der Steuerabzüge von dem in der Zeit vom 1. bis 6. Oktober fällig gewordenen und gezahlten Arbeitslohn sind also die Ermäßigungen der zweiten Septemberhälste mit 6 zu ver vielfachen (z. B. 6 X 1 612 800 — 9 676 800 bei wöchentlicher Zahlung eines Unverheirateten). Die Verhältniszahk sür die spätere Zeit wird jeweils durch die Tagespresse bekannt gemacht wenden; außerdem erteilt das Finanzamt über die Höhe der jeweils geltenden Verhältniszahl Auskunft. Der nach Vor nahme der Ermäßigungen einzubehaltende Betrag ist in allen Fällen auf volle 100 000 Mark nach unten abzurunden. Merk blätter für die Berechnung des Steuerabzugs vom Arbeitslohn ab 1. Oktober können unentgeltlich vom Finanzamt abgeholt werden. — Ein frecher Geselle von der Zunft der Einbrecher tredt in Kessels darf sein Unwesen, in der Nacht zum Sonntag glücklicherweise nicht nur ersolglos, sondern zum eigenen Schaden. Während in der Gaststube „Zur Krone" gemütlich Skat gekloppt wurde, drückte im nur durch Glaswand getrennten Nebenzimmer der Dieb ein Fenster ein und stieg ins Zimmer. Fein säuberlich hatte er sein-s Schuhe ausgezogen und aus einen Stuhl gestellt. Das im Zimmer stehende Fahrrad hatte ihn jedenfalls in die Augen gestochen. Schon hatte er es. zur Hälfte zum Fenster hinaus, als sein Treiben bemerkt wurde. Unter Zurücklassung des Rades und seiner Schuhe mußte er die Flucht ergreifen und ist in der Dunkelheit auch entkommen. Auch ein weiterer Ver such, wieder zu seinen Schuhen zu kommen, mißglückte. — Diebstähle in der Umgebung. In der Nacht zum 2. dss. wurden in Kleinschönberg aus einer unverschlossenen Scheune vier gebrauchte Treibriemen gestohlen, in der Nacht zum 4. inSora eine neue 36sprossige Leiter, gezeichnet A. Sch., in der Nacht zum 9. in Klipphausen von einem Gute die Plotinspitze des Blitzableiters. Ferner vergriffen sich in drei Fällen Mitbedienstete an dem Eigentum von drei Knechten. In dem einen Falle handelte es sich um Kleidungsstücke im Werte Von 9 Milliarden Mark. I i Schlafwagenabteile sür alleinreisendc Frauen. In den Schlafwagen 3. Klasse wird von nun an das erste und letzte Abteil alleinreisenden Frauen Vorbehalten. Diese Abteile dürfen mit männlichen Reisenden nur dann besetzt werden, wenn die Insassen gegen die Mitbenutzung durch männliche Reisende nichts einzuwenden haben. Hl Neue Telegramm- und Telcphongebühren. Vom 12. Ok tober ab treten im Telegraphen- und Fernsprechverkehr neue Gebühren in Kraft. Die Grundgebühr für ein gewöhnliches Telegramm beträgt dann 16 Millionen, die Wortgebühr 8 Millionen. Ein Ortsgespräch kostet vom gleichen Tage ab 10 Millionen Mark. Alle übrigen Fernsprech- und Tele- grapheugebühren werden in gleichem Ausmaß erhöht. — Was ist eine Kilowattstunde? Unter den Verbrauchern elektrischen Stromes sind vielfach noch falsche Meinungen ver breitet über den Begriff einer Kilowattstunde. Eine Metall fadenlampe von 16 Kerzen kann beispielsweise 50 Stunden lang brennen, ehe eine Kilowattstunde verbraucht ist. Eine Merzig« Glühbirne würde, da sie höheren Stromverbrauch hat, in unge fähr 40 Brennstunden eine Kilowattstunde aufgezehrt Haden. Die alten Kohlenfadenlampen brauchen bei gleicher Kerzenstärke den vierfachen Strom. Motoren verbrauchen bei der gewöhn lich auftretenden ^«-Belastung, wenn sie eine Stunde ununter brochen in Betrieb sind, etwa eine halbe Kilowattstunde sür jede Pferdestärke; ein O--?S-Motor kann hiernach etwa vier Stunden laufen, ehr eine Kilowattstunde verbraucht ist. Ein 3-?8-Motor würde etwa nach einer halben Stunde diese Strommenge ver zehrt haben. Man sieht hieraus, daß der Stromverbrauch in ben meisten Fällen weit überschätzt wird. Hus Ser LanSesstauptstsSt. Dresden, 9. Okt. Ein „Tedeum" von Josef Lederer gelangt« An Sonntag bei dem feierlichen Hochamt in Anwesenheit des Bischofs in der Katholischen Hofkirche in Dresden zur Urauf führung. Das sür Soli, Chor und Orchester geschriebene Werk, dessen Entstehung allerdings schon einige Jahre zurückliegt, er wies sich als eine höchst bedeutende Bereicherung der Kirchcn- wusik und als eine Tonschöpfung von bleibendem Werte. Dresden, 9. Okt. Der Gau Sachfen des Verbandes Volks- fpielkunst hatte in den Tagen vom 6. bis 8. Oktober die besten Mitglieder seiner Dresdner Vereine zu einem Gemeinschafts spiel vereinigt. Man spielte das russische Drama „Revolutions nächte" von Felix Renker, einem auf diesem Gebiete schon oft mit Erfolg hervorgetretenen Bührenschriststeller, der auch mit diesem Werke ein Stück von packender Wirkung geschaffen hat. Die Aufführung zeigte im ganzen und einzelnen das ernste Streben des Verbandes und seiner Mitglieder und hinterließ bei teilweise ganz vortrefflichen Leistungen der Darsteller starke Eindrücke. Dresden, 9. Okt. Am 1. Okt. ist der Geheime Konsistorial- rat Dr. jur. Knaur aus seinem Amte als erster juristischer Rat beim ev.-luth. Landeskonsistorium ausgeschieden und in den Ruhestand getreten. Dresden, 9. Okt. Die Hundesteuer in Dresden wird für den am 1. November fälligen zweiten Termin von 6000 auf 135 Millionen Mark erhöht. Dresden, 9. Okt. Bei der Kriminalpolizei war bekannt geworden, daß in einer Schankwirtschaft in der Neustadt von dem Wirt und einem Schneidermeister, der in der Schankwirt schaft seine Werkstatt hat, ein schwunghafter Handel mit ge stohlenen Sachen betrieben wurde. Am 5. Oktober besetzte die Kriminalpolizei die Schankwirtschaft und nahm eine eingehende Durchsuchung der gesamten Schankräume sowie der Wohnung des Schneidermeisters vor. Hierbei wurde ein großes Diebes lager und Hehlernest festgestellt im Gesamtwerte von nahezu 150 Milliarden Mark. Der Gastwirt sowie der Schneider meister wurden festgenommen. Asus Sem kreistast Sachsen. Meißen, 9. Okt. Auf ein 40jähriges Bestehen kann am Mittwoch, den 10. Oktober, das hiesige Konfektionshaus von H. Sachs, Elbstraße, zurückblicken. Das Gefchäft ist also mit eins der ältesten am Platze. Meißen, 9. Okt. In voller Rüstigkeit feierte am vergangenen Sonnabend im Kreise seiner Kinder Herr Kantor em. Werner in Meißen mit seiner ebenfalls hochdetagten Gattin das feiten« Fest der Diamantenen Hochzeit, aus welchem Anlaß dem allseitig hochgeschätzten Jubelpaare mannigfache Ehrungen und Aufmerk samkeiten seitens der befreundeten Familien, Nachbarn, Kor porationen und Freunde von nah und fern gezollt wurden. Ins besondere gedachte des Tages auch seine frühere Gemeinde Neu kirchen, woselbst der Jubilar reichlich 34 Jahre mit reichem Segen wirkte und viele Gemeindeglieder ihren alten geschätzten Lehrer mit seiner lieben Gattin durch mannigfache Geschenke und Glück wünsche ehrten und hoch erfreuten. Am Vormittag des Jubel- tages wurde das ehrwürdige Paar unter herzlicher erhebender Ansprache durch Herrn Pfarrer Weinberger in der Wohnung eingesegnet. Möge es dem geschätzten Jubelpaare vergönnt sein, daß all die wohlgemeinten Wünsche sich voll und ganz erfüllen und ihm noch ein langer ungetrübter Feierabend beschieden sei! Lommatzsch, 9. Okt. Vierhundert Jahre sind vergangen, seit die Stadtkirche zu Lommatzsch in ihrer jetzigen Gestalt im Bau vollendet wurde. Die Kirchgemeindcvertretpng hat be schlossen, dieses Kirchenjubiläum am 28. Oktober d. Is. zu be gehen. Die Feier soll den Zeitumständen gemäß in einfachster Form vor sich gehen, und zwar soll früh 9 Uhr an diesem Tage ein Festgottesdi-enst und abends 0-8 Uhr eine Gemeindeversamm lung in der Kirche abgehalten werden. Königstein, 9. Okt. In einen verschlossenen Lagerschuppen im Festungsgelände drangen Einbrecher und entwendeten u. a. zwei Kisten Seise, eine Kiste Makkaroninudeln usw. Mittelwittgensdorf, 9. Okt. Ein Opfer der alten Unsitte, auf den fahrenden Zug auszuspringen, wurde am Sonntag der 32jährige Wirtschaftsgehilfe Kurt Klötzner. Er hatte versucht, um den Anschluß nach Zwickau noch zu erreichen, auf den be reits fahrenden Zug aufzuspringen, war jedoch fehlgetreten uno unter die Räder geraten. Der Tod trat sofort ein. Crimmitschau, 9. Okt. Von einem Erbbegräbnis wurden die bronzene Eingangstür und die auf der Einfassung des Begräb nisses befindlichen 16 Engelsköpfe mit Flügeln entwendet. An dem Diebstahl dürsten mehrere Personen beteiligt sein, denn es wurde auch versucht, bas Geländer aus den Saubsteinsockelp herauszuwuchten, wobei die Sockel demoliert worden sind, Hohenstein-Ernstthal, 9. Okt. Der „Burgstädter Anz." be richtet: Das Versorgungsamt Glauchau bewilligte und sandte einem Kriegsbeschädigten 840000 Mark als einmalige Abfin dungssumme. Für den eingeschriebenen Brief mußte das ge nannte Amt laut Tarif 6 Millionen für Porto zahlen, der Mit- teilungsbogen und der Briefumschlag kosten außerdem — gering gerechnet — eine Million. Rechnet man noch den Lohn für die zwei Beamten hinzu, die bemüht waren, den Kriegsbeschädigten in den Genuß diese: Rente zu bringen, so kann sich jeder selbst ein Bild davon machen, wie kostspielig alles im lieben Vater lande geworden ist, ohne den eigentlichen Zweck der Sache zu erfüllen. Diese Tatsache kennzeichnet so recht die Wirtschaft im deutschen Vaterl-ande. Schneeberg, 9. Okt. Der Spitzengeschäftsinhaber Meyer aus Aibernau wurde nachts auf der Staatsstraße zwischen Neu- städtel und Zschorlau von mehreren Straßenrändern angefallcn und feiner Barschaft von eineinhalb Milliarden Mark beraubt. Leipzig, 9. Okt. In der Nacht zum Sonntag wurde aus der Landstraße hinter Zwenkau das Auto eines Leipziger Fabrik besitzers durch etwa zehn junge Burschen, die bewaffnet waren, angehalten und am Weiterfahren verhindert. Bei dem Versuch, weiterzufahren, wurden drei Schüsse auf das Auto abgegeben. Die Insassen, der Besitzer und drei Damen, wurden unter Be drohung mit der Pistole gezwungen, auszusteigen. Dann wurde das Auto nach Waffen untersucht, wobei natürlich keine ge funden wurden. Handel uns Verkehr. lMrif»att52sblen vom y Oktober tyrs. 1 Goldmark: Berl. Briefkurs . . . 286428570 Papiermark N-uy. MmkkurS . . . 3523^1000 Pavirrma k R«lch,bankdi«kont .... monatlich 7'/.,"/». jährlich 9 "/„ Reichsbanklomdard .... wertbeständig I »/« jährlich do . . gegen Papiermark 108"/, j orlich Goldavkaussprri« 640 Dollar p K loar. SUberankaus«pr«i» (I-Mark-Stück) 55OOOOM Goldzollaus«eld 13699909900"/, Reicksrichtzahl (Steigerung 44,3",) 404' 0000 Sächsische Geiamtrichtzahl (mit Bekleidung! , . 102377000 (Steigerung 176,7°/, Grotzhandelsrichtzahl 84S>oooo Landabgabe I37OOOOOO Aerzterichtzahl 40000000 Arzneitoxe 1430000 Hotetschlüsiel 120'00000 Buchhanvelsschlüflel 170000000 Eisenbahn-Personenverkehr 60000000 Grundzahl für 1 Kilometer: l. Kl. 1S,8, 2. Kl. 9,g, z. Kl. Z,S, 4. Kl. 2,2 Eisenbahn-Güterverkehr 72000000 Gegenwert de, Goldsranken bei Auslandevostjendungen usw 26000000 Fernsprechschlüssel 40000000 Buchdruckerschlüssel SOOOOOO Der Dollar 1,2 Milliarden. Immer wieder, wenn man annimmt, nunmehr sei der Rekord im Niedergang unserer Währung erreicht, erleben wir eine neue traurige Überraschung. Während von Naw- york ein Nachlassen des Dollarkurses und damit eine Besse rung der Mark am Moixtag gemeldet wurde, glitt die Mark . an der Berliner Dienstagbörse weiter ab und erreichte den ' unerhörten Tiefstand von 1 Milliarde und 197 Millionen Papiermark für einen Dollar. In der Nachbörse ging der Absturz weiter, Dollars wurden bis zu 1,6 Mil liarden gefragt. Reichs-Dollarschatzanweisungen hörte man mit 1,5 Milliarden. Amtlich wurde der Kurs für die Goldanleihe auf 1,2 Milliarden festgesetzte Was kosten fremde Werte? *) Nachbörslich Dollar 1,6 Milliarden. Eine Goldmark --- 286 458 571 Paviermark, dem» na st 10 Millionen Papiermark — 3V, Golopfennige. Börsenplätze 8. IN. 8. IN. gesucht angeb. gesucht an geb. Solland 1Guld. 473812560 476187506 329175000 330825000 Dänemark 1 Kr. 211470666212536666 148627500 149372500 Schweden 1 Kr. 319266666 320866666 221475000 222555000 Norwegen 1 Kr. 199525666 196475666 131670000 132330000 Schweiz 1 Fr. 215466606 216546666 149625000150375000 Amerika Doll.*) 1197000000 irosoooooo 835905000 840095000 England 1Psd. 6486250000 55 3750000 3790^00000 8309500000 Frankreich 1 Fr. 72817566 73182500 49875000 50125000 Belgien Italien 1 Fr. 63846666 64160000 41895000 42105000 1 Lira 54463566 54736500 37506000 37694 00 Tt.-Ost. 1' Kr. 17157 17243 11770 11830 Ungarn 1 Kr. 64837 65163 44388 44613 Tschechien 1 Kr. 36169560 3629i!500 24738000 24862000 * vom rebensmtttelmsrkt. * In der Berliner Zcntralmarkthnlle wurden am 9. Oktober pro Pfund (in Millionen Marks verlangt: Für Rindfleisch 115 bis 180, Gefrierfleisch 110, Kalbfleisch 120—185, Hammelfleisch 120—182, Schweinefleisch 180—220, Speck 200—290, Gans 95 vis 140, Huhn 80—100, Kabeljau 20, Heringe 20—26, Bücklinge 40 bis 50, Äpfel 20—50, Birnen 24—65, Pflaumen 12—18, Kar toffeln 4,6, Weißkohl 9,2, Pfefferlinge 30—40, Zwiebeln 12, But ter 200—280, Margarine 120—165, Schmalz 200—230, Talg 120 bis 145, 1 Ei 24, Malzkaffee 40, Reis 56, Erbsen 55—65, Wei zenmehl 32—46, Nudeln 60, Haserflockcn 58. * Die endlose Berliner Brotpreisschraube. Die Anfwärts- stewegung der Brotpreise setzt sich fort. Wie der Zweckverband der Bäckermeister Groß-Berlins mitteilt, kostet vom 9. Oktober ab ein markenfreies Brot 64 Millionen, die markenfreie Schrippe 2,6 Millionen, vom 10. Oktober ab 76 Millionen, die Schrippe 3 Millionen Mark. 4° Produktemnarkt. Berlin, 9. Oktober. Die amtlich notierten Preis« waren pro 50 Kilogramm ab Station (Preise in Millionen Mark): Weizen, märkischer 1800—1900. Geringes Angebot. Roggen, märkischer 1600—1750. Geringes Angebot. Sommergerste 1700—1800. Geringes Angebot. Hafer, märki scher 1400—1500. Steigend. Weizenmehl pro 100 Kilogramm frei Berlin brutto null. Sack (feinste Marlen über Notiz) 5000 bis 6500. Geringes Angebot. Roggenmehl pro 100 Kilo- gramm frei Berlin brutto inN. Sack 4600—6000. Geringes An gebot. Weizentlef« frei Berlin 600—700. Stramm. Roggen- lleie frei Berlin 650—725. Stramm. Vittoriaerbsen 4000 dis 5000, kleine Speisccrbsen 3250—4000. Rapskuchen 900—950. Nauysutter. Bericht der Preisnotierungskommission für Rauhfutter (nichtamtlich). Großhandelspreise pro 50 Kilo gramm ab märkischer Station sür den Berliner Markt (in Mil lionen Mark): drahtgepr. Roggen- und Weizenstroh 66—63, desgl. Haferstroh 54—56, desgl. Gerstenstroh 53—55, Rcggen- langftroh 30—32, bindfadengopr. Roggen- und Weizcnstroh 26 bis 32, Häcksel 80—85. handelsübliches Heu 50—55, gutes Heu 55—60. Nolsener Produktenbörse am s. Oktober 1923. Weizen 730000000—750000000, Roggen neu 650000000 b. 680000000, Sommerg. 660000000—690000000, Wwter- geiste 610000000, Hakr neu 570000000—600000000, Weizenmehl 70°/» 1500 OOOOOORoggenm. 75°/, 1250 000000. Noggenm 85»/, 1150000000, Futtermehl II —, Roggenkleie i l. 400000000, Weizenkieie grob 400000000, Moiskö'ner 900000000, Maikschrot 950000000, Ka,Asseln 160 Miss. Die Preise gellen für auf Lager genommene Waren. Neueste Messungen. Keine verlängerte Arbeitszeit auf Staatsgrubcn. Berlin, 9. Oktober. Wie von zuständiger preußischer Seit« mitgeteilt worden ist, sind die Staalsgruben im Ruhrgebiet angewiesen worden, die bisherige Arbeitszeit beizubehalten. Gerückste von einem Börfenattcntat. Berlin, 9. Oktober. Zu dem Gerücht von einem geplanten Bombenanschlag aus das hiesige Börsengebäude wird mitgc- teitt, daß am 2. d. M. eine Reinemachefrau am Eingang zur Börse ein Paket sand, das eine offen« Konservenbüchse, ein paar Nägel und ekn Tütchen mit Schwarzpulver enthielt. Das Schwarzpulver hätte niemals eine Explosion "der Büchse ver- Ursachen können. Wahrscheinlich ist das Gange nur ein grober Unsua. Europa vor dem Abgrund. London, 9. Oktober. „Times" veröffentlicht ein Schreiben Lord Greys, in dam cs heißt, ohne die Inanspruchnahme und die Unterstützung d-es Völkerbundes bestehe keine Aussicht ans künftigen Frieden in Europa. Die jüngsten Ereianisse hätten mit furchtbarer Deutlichkeit gezeigt, daß Europa sicher, »venu auch langsam dem Abgrund zugleite. Lord Grey fragt, wie es heute in Europa mit Ler Freiheit stünde. Rußland sei soweit davon entfernt wie nur je. Italien habe so gut wie einen Dik tator ebenso Spanien. Deutschland sei entweder unter die Dik tatur gekommen oder befinde sich im Chaos. Könnten Frank reich und Großbritannien, die von den Großmächten Europas allein mit einer freiheitlichen Verfassung übrig blieben, denn nicht sehen, daß dieser Kamps und die Ereignisse in Europa >en Idealen beider Länder nicht günstig seien? Deuksche Jndustricvcrtreter in Newport. Dem „Daily-Telegraph" zufolge sind Vertreter von Hugo Stinnes und anderer deutscher Großin dustrieller in Newyork eingetrofsen in der Absicht, die amerikanischen Kapitalisten für ihre Industrien» ernehmun- gcn zu interessieren. An der Spitze dieser Persönlichkeiten ständen Herr Alfred Pott und Professor Bosch, der General direktor der Badischen Anilinwerke. Sie erklärten, die Teuischen verstünden sehr Wohl, daß sie weder von der englischen noch von der amerikanischen Regierung irgend welche Hilfe zu erwarten hätten, doch hätten sie die auf richtige Hoffnung, mit den Fabrikanten der Vereinigten Staaten praktische Abschlüsse zu erzielen.
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