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Wilsdruffer Tageblatt : 15.09.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192309153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19230915
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19230915
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-09
- Tag 1923-09-15
-
Monat
1923-09
-
Jahr
1923
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 15.09.1923
- Autor
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Kak vnct fern. O Armähernd 200 Milliarden Lohngelder geraubt. Ein verwegener Raub wurde auf der Schachtanlage 1 bis 4 der Zeche „Wilhelmine Viktoria" (Gelsenkirchen) verübt. Die Zeche hatte Lohngelder in Höhe von 195 370 Milliar den Mark erhalten und diese in der Sprengstoffkammer untergebracht. Einen Tag später wurde festgestellt, daß der gesamte Betrag verschwunden war. Die sofort einge- leii-eten volizeilichen Ermittlungen führten noch zu keinem greifbaren Ergebnis. O Japanische Unglücksstatistik. Die japanische Botschaft in London veröffentlicht folgende Angaben über das Aus maß der japanischen Katastrophe: Es find niedergcbrannt in Tokio insgesamt 316 000 Häuser, d. h. 71 A der Ge samtzahl. 1 336 000 Menschen sind obdachlos, d. h. 67 der Gesamtbevölkerung. In Bokohama sind 70 000 Häuser niedergebrannt, getötet wurden in Yokohama 23 000 Men schen, verwundet 40 000. Die Hilfsaktion macht durch die vereinigten Anstrengungen aller Staatsdepartements in Gemeinschaft mit Heer und Flotte die glänzendsten Fort schritte. Die Wasserleitung, die elektrische Beleuchtung und die Straßenbahn in Tokio sind wieder in vollem Betrieb. Börse und Handes. Was kosten fremde Werte körsenvlSt» i». 9. 12. gesucht ! 9. angcv. gesucht «ngev. Holland 1 Guld. 36309000 36491000 37905000 38095000 Dänemark 1 Kr. 16758 00 11842000 17556000 17644000 Schweden 1 Kr. 24538500 24661500 25536000 25664000 Norwegen t Kr. 14962500 15037500 15561000 15639000 Schweiz 1 Fr. 16339000 16441000 173'6600 17403400 Amerika Doll.*) 92169000 92631000 95760000 98240000 E Ugland 1Psd. 418950000 421050000 438960000 441100000 Frankreich 1 Fr. 6306700 5333300 5605950 5634050 Belgien 1 Fr. 4408950 4431050 4688250 4711750 Italien 1 Lira 4029900 4050I00 4309200 4330800 Lt.-Sft. 10» Kr. 129675 13V325 135660 136340 Ungarn 1 Kr. 4987.50 5012.50 5187,00 5213.00 Tschechien 1Kr. 2793000 2807004 2892750 29Ü725L *) Nachbörslich Dollar SS Millionen. , Eine Goldmark -- 22 000 000 Papiermarr. GstreLdelaus für Goldanseihe. Die Steuerzahlung der Landwirte. Gegenüber den zahlreichen Hinweisen aus Kreisen der Landwirte, daß sie vielfach ihre Steuern nur zahlen können, wenn sie in der Lage sind, ihre eigenen Erzeugnisse gegen einen stenerwcrtbeständigen Wertmesser einzutauschen, sei nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß die Reichs- getreidestelle ermächtigt worden ist, Brotgetreide gegen einen solchen st euerwertbe ständigen Wert zu kaufen. Hierfür dient die Goldanleihe in Verbin dung mit einem von der R.-G. auszustellenden besonderen Schein, auf Grund dessen die von ihr ausgegebencn Stücke der Goldanleihe von sämtlichen Finanzkasscn des Reichs zur Tilgung der Landabgabe als Gold im Sinne des Gesetzes über die Besteuerung der Betriebe vom 11. 8. 23 zum Nenn wert angenommen werden. Selbstverständlich bleibt es dem Landwirt unbenommen, seine Steuern anderweit zu be- zablen und die Goldanleihestücke nach seinem Belieben zu verwenden. Es wird also den Landwirten nur ein Recht eingeräumt, das ihnen auf jeden Fall die Möglichkeit gibt, gegen Verkauf von Brotgetreide ohne irgendwelche Verlust gefahr durch Geldentwertung sich ein steuerwertbeständiges Zahlungsmittel zu verschaffen. Dieser große Vorzug gilt nur für solche Geschäfte, die noch im Laufe des Monats Sep tember abgeschlossen werden. Die Verkäufe gegen stcuerwert- bcständige Goldanleihe können mit allen ihren Vorteilen auch mit den Genossenschaften, dem Getreidehandel und den Mühlen abgeschlossen werden. Angestellten- und Invalidenversicherung- DieneuenGehalts-und Lohnklassen. Die Verordnungen des Reichsarbeitsminislers vom 29. uns 31. August setzen folgende neue Gehalts-(Lohn-) klassen und Beiträge fest: ErhaUS- Jahr-rarbeitSverdienft Nngestellietl«- versicherg.: Invaliden» versichere wöcheml. (Lohn) von mcyr ms za nioncul. klaff«. Mill M. Mill. M. Beitrag Mill M. Beitrag Mill. M. 36 360 432 1,228 0,14 37 432 720 1,8 0,2 38 720 1080 2,8 0,32 39 1080 1440 3,9 0,44 40 1 440 1800 5,0 0,57 41 1800 2 400 6,5 0,74 42 2 400 3 600 9,3 1,06 43 3 600 4 800 13,0 1,48 44 4 800 16,8 1,9 In der Angestelltenversicherung gelten die neuen Ge» hnktsklassen und Beiträge ab 1. September, in der Invali denversicherung die Lohnklassen 36 bis 40 und die ihnen ent sprechenden Beiträge ab 3. September und die übrigen Klassen und Beiträge ab 17. September. Die Verordnung vom 29. August 1923 bestimmt zugleich, daß für Versicherte der Gehalts-(Lohn-)klassen 1 bis 35 im allgemeinen die 36. Gehalts-(Lohn-)Ilasse gilt, daß aber für Personen unter 18 Jahren und Lehrlinge, sofern ihr monatlicher Arbeitsver dienst den Betrag von 4 420 000 Mark nicht übersteigt, Bei träge der Geha!is-(Lohn-)klassc 24 — in der Invalidenver sicherung außerdem für Hausgehilfinnen, die überwiegend im Haushalt tätig sind und deren monatlicher Arbeitsver dienst 8 100 00t) Mark,nicht übersteigt, Beiträge der Lohn- Kasse 29 zu entrichten sind. Erfassung der Edelmetalle. Die Verordnung des Devisenkommissars. Der Kommissar für Dcvisenerfassung in Berlin erlässt aus Grund der Verordnung des Reichspräsidenten vom 7. September 1923 eine Bekanntmachung, wonach der Eigen tümer von Edelmetallen und deren Legierungen die am 12. September, vormittags 8 Uhr, im eigenen und in fremdem Gewahrsam (auch auf dem Transport) befindlichen oder bei ihm unter Zollverschluss gehaltenen Bestände bis zum 21. September anzumclden hat. Aus den Einzelbestimmungen der Bekanntmachung ist folgendes hervorzuheben: Der Anmeldepflicht unterliegen alleEdelmctalle (Silber, Gold, Platin und Platin-Metalle) und deren L e - An unsere Leser! Die unaufhaltsamen Auswirkungen der Papiermarkentwer tung zwingen die Zeitungen zu weiteren Erhöhungen, die mit Rücksicht auf die Leser und die öffentlichen Aufgaben der Presse in den denkbar engsten Grenzen gehalten werden. „Wilsdruffer Tageblatt". Der Bezugspreis des „Wilsdruffer Tageblattes" für die 38. Woche (16. bis einschließlich 22. September) beträgt 2 000 000 Mark zuzüglich Trägerlohn. grerungen tu Form von Münzen sowie Roh metalle in jeder Form, Halbfabrikate (Drähte, Bleche, Stangen, Röhren), ferner Bruch und Abfälle. Nicht an zumelden sind Gegenstände aus Gold- und Silber-Doublö. Zur Anmeldung sind die natürlichen und die ju ristischen Personen verpflichtet. In der Anmeldung muß von jedem Edelmetall getrenm Gesamtgewicht und Durchschnittsfeingehalt angegeben werden. Falls der Feingehalt nicht genau bekannt ist, muß er geschätzt werden. Die Anmeldung muß ferner Namen, Beruf oder Gewerbe und Wohnung sowohl des Meldenden wie des Gewahrsamhalters der gemeldeten Gegenstände enthalten. Die Anmeldungen sind an die örtlich zuständigen Han delskammern zu richten, bzw. an die Gemeindebe hörde, die sie an die örtlich zuständige Handelskammer weitergibc. Zuwiderhandlungen gegen diese Bekannt machung unterliegen den Strafbestimmungen der Durch führungsbestimmungen über Devisenerfassung. Ergänzend wird noch mitgeteilt, daß Fertigwaren ms den genannten Edelmetallen sowohl im Privat- wie im Händlerbesitz (Familiensilber usw.) der Anmeldepflicht nicht unterliegen. Aus Stadt und Land. I»» Mes« «d«» »t» t«««« Wilsdrujf, am 14. September 1923. Spätsommer. ' Im Kalender haben wir noch reichlich eine Woche „Sommer". Aber der wirkliche Sommer, wie wir ihn nach der Kraft der Wärme und der Länge der Tageshelle haben, ist schon von hinnen gegangen. Lon diesem Sommer haben wir in der Tat wenig gehabt. Gerade als die Hellen Tage zu Anfang des Juni begannen, da setzte auch die Verschärfung unserer allgemeinen Lage, unseres Wirtschaftslebens und der Lebensmittelverteuerung ein. Die schöne Jahreszeit ist bisher eine einzige Kette von Lasten, Plagen und Schrecken gewesen. Fast jeder Tag brachte neues Unheil. Niemand von uns hat einmal richtig ausfpannen können. Wer doch verreiste, den nötigte die sprunghafte Teuerung zu vorzeitiger Rückkehr in das unruhevolle, so häufig mit Zünd stoff überladene Getriebe des Alltags. Wie ^s so oft im Leben ist, wenn die Erfahrungen und Schickungen im Frühling und Mittag des Daseins uns enttäuscht haben, so erwarten wir auch diesmal vom Spätnachmittag und Abend des Jahres noch eine Umkehr zu besseren Verhält nissen, noch gewisses Spätlingsglück. Wir sind dazu verurteilt, unter äußerster Anspannung der seelischen Fähigkeiten auszuharren, bis die obere Leitung es anders bestimmt. Wir sollen aber nicht nur geduldig das Schick sal tragen, sondern es auch zu meistern suchen, indem wir die besten Kräfte unseres Volkes sammeln und mit ihnen zur all gemeinnützlichen Tat schreiten. Das ist der Auftrag an uns sür den Spätsommer und Herbst. Alle die guten Willens sind, die das Wohl der All gemeinheit über den Privatvorteil stellen, müssen mit glühendem Wolken und mit den letzten Kräften sich vereinen, um opfer- mutig das auszuführen, was zur Besserung unserer Lage als notwendig erkannt ist. — Voraussichtliche Witterung: Ziemlich heiter, nur zeit weise leicht bedeckt durch hohe Wolken (Cirren — Federwolken), dunstig, stellenweise Morgennebel, schwache Winde aus wech selnden Richtungen, keine wesentliche Temperaturänderung. — „Flammen", unser neuer Roman. In der« heutigen Nummer unseres Blattes beginnen wir mit dem Abdruck des Romans „Flammen". Er ist ohne Zweifel die beste Arbeit des in ganz Deutschland geschätzten Schriftstellers Hans Schulze. In seiner geschmeidigen farbenreichen Sprache gibt dieser echte Zeitungsroman packende Lebensbilder von Blut und Kraft und schildert Menschenschicksale, die den Leser fesseln und ergreifen. Das^Werk ist eine der bedeutendsten Neuerscheinungen und wird, des 'sind wir sicher, auch bei unseren geehrten Lesern und Leserinnen begeisterten Beisalk sinden. — Ein Markenbrot 2 240 000 Mark. Wir sind in der letzten Zeit an ungeheure Preissteigerungen gewöhnt worden. Soeben kommt aber vom Kommunalverband Meißen der neue Brotpreis, der auf eine Höhe gestiegen ist, die für den ersten Augenblick tatsächlich entsetzen muß. Es kostet vom 16. Sep tember ab das 19M-Gramm-Brot 2240000 Mark, die 75- Gramm-Semmel 116 000 Mark. Doch ein Trost ist uns ge- blieben: der Preis ist verhältnismäßig noch billig! In Dresden kostet das Markenbrot 3 500 000, die Semmel 175000 Mark. — Tic Not der Erwerbslosen ist durch die furchtbare Geld entwertung äußerst groß geworden. Eine Kommission der Er werbslosen sprach deshalb gestern bei der Stadtverwaltung vor und ersuchte um unverzügliche Schritte zur Linderung in Ge stalt von billigen Lebensmitteln und einer entsprechenden Wirt schaftsbeihilse. Die letztere wurde schließlich fallen gelassen, da die Stadt gar nicht in der Lage ist, eine geldliche Beihilfe zu leisten, weil sie selbst mit großen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Zur Erlangung billigerer Lebensmittel fand mittags eine Zusammenkunft mit hiesigen Landwirten, Bäckern und Kaufleuten statt, die sämtlich die Notlage anerkannten und für Abhilfe besorgt sein wollen. Die Landwirte versprachen Kartoffeln je nach Anbaufläche, die Kaufleute Heringe, Nudeln, Kakao usw., die Bäcker im Prinzip Backwaren, die Käsereien Käse. Die Waren sind heute größtenteils bereits angeliefert und durch die Stadt zur Verteilung gebracht worden. Weitere Hilfsmaßnahmen auf breiterer Grundlage sollen eingeleitet wer den, an denen sich auch die umliegenden Orte beteiligen müssen. Deshalb findet bereits heute abend eine gemeinschaftliche Aus- ' spräche mit den Vertrauensleuten der einzelnen Erwerbsgruppen l statt. Hoffentlich finden die Besprechungen einen Abschluß, da- ! mit die Ruhe in unserer Stadt und der Umgebung weiter wie ! bisher gewahrt werden kann. — Marktkonzert am Sonntag, vormittags 11—12 Uhr: 1. „Unter Kameraden", Marsch von Friedrich, 2. Konzert- Ouvertüre von Schröder, 3. „Einst spielt' ich mit Zepter", Lied von Lortzing, 4. „Klänge aus dem Heimatländle", von Eidam, 5. „Die Alpenjodler", Konzertpolka für 2 Trompeten, Solo, von Gottlöber. — Marktkonzert am Kirmesmontag, vorm. 11—12 Uhr: 1. „Glück auf", Marsch von Klepper, 2. Jagd-Ouvertüre von Munkelt, 3. „Mein Großmütterlein", Lied v. Jäckel, 4. „Zecher- Chor" („Wir sind nicht mehr beim ersten Glas"), von Kreuzer, 5. „Wintermärchen", Walzer von Czibulka. — Aerztlicher Sonntagsdienst (nur in dringenden Fällen) Sonntag, den 16. Sept.: Sanitätsrat Dr. Bartcky-Wilsdrusf und Dr. Auerbach-Burkhardswalde. — Der Dienst in den Apotheken ist neu geregelt worden. Die Einschränkung der Dienstzeit ist bedingt durch notwendige Ersparung der horrend gestiegenen Geschäftsunkosten. (Vgl. Ins.) — Turnverein D. T. Am Sonntag fand unter reger Teilnahme das diesjährige Bezirksturnsest „Dresden-Wcst — Plauenscher Grund" auf dem am Eingänge des Rabenauer Grundes gelegenen Sportplatz des Turnvereins Hainsberg statt. Da der Tag zugleich das 60jährige Stiftungsfest für den Turnverein „Hermania" Hainsberg war, bot diejer seinen geladenen Gästen das Beste, was in seinen Kräften stand. Am Sonnabend abend fanden bereits sportliche Wettkämpfe statt, denen anschließend im Gasthof „Zum Eiskeller" ein Kommers folgte. Der Sonntag wurde der eigentliche Kampftag. Schon früh um 7 Uhr traten die Wettkämpfer sür den Zwölf-, Zehn- und Neunkampf der Turner und die Turnerinnen sür den Siebenkampf an. Um 10 Uhr begann der Sechskampf sür die Iugendturnerinnen und Turner. Durch die Teilnahme verschiedener Dresdner Turn- und Sportvereine waren die Kämpse außerordentlich interessant. Aber nicht allein geturnt wurde, sondern auch in allen Arten des Sports sanden Wettkämpfe statt. Um 1 Uhr durchzog ein prächtiger Festzug die Straßen Hains- bergs nach dem malerisch gelegenen Sportplatz. Um 2 Uhr schlossen sich die Freiübungen der Turner, der Turnerinnen und der Kinder den kurzen Worten des Bezirksturnwarls Otto an. Es war prächtig anzusehen, mit wieviel Schneid die Uebungen vom Turner bis zum kleinsten Kinde geturnt wurden. Hieran anschließend appellierten ver schiedene alte Turner an die, die den Turnvereinen noch sernstehen, in die Reihen einzutreten, um damit ihren Körper stark und gewandt zu machen, zu ihrem eigenen und dem Nutzen der Allgemeinheit. Den Glanzpunkt des Festes bildete die Austragung der Bczirksmeister- schaften, die durch die große Zahl der Teilnehmer viel Zeit in An spruch nahmen. Bei untergehender Sonne sand unter einer markigen Eiche die Siegerverkündung statt. Auch unserem kleinen Turnverein war es vergönnt, zwei Siege an sich zu bringen. Als 8. Sieger im Zehnkamps der Oberstufe ging der Turnwart Willy Schubert mit 144 Punkten und als 10. Sieger mit 138 Punkten der Vorturner Kurt Sippach hervor. Aber auch einer Turnerin war es vergönnt, einen Sieg zu erringen, und zwar der erst 14jährigen Käthe Heise im Sechskampf mit 77 Punkten. — Möge es allen denen, die dem Turn verein noch fernstehen, ein Ansporn sein, fleißig die Turnstunden zu besuchen. Der Turnverein D. T. Wilsdruff bietet jedem Gelegenheit, sich dem Turnen und auch dem Spiel und Sport zu widmen. Gut Heil! — 9i)jähriges Vcrcinsjubiläum der Tanneberger Lehrerlonseronz. Ein wichtiger Abschnitt in der Tanneberger Lehrerkonferenz vollzog sich am 1. September, indem genannte Lehrervereinigung, wohl die älteste Sachsens, im Tanneberger Gaschos das 90jährige Vcreins- jubiläum in schlichter, den Zeitverhältnissen entsprechender Weise be ging. Aus diesem Grunde waren die Mitglieder der Konserenz mit ihren Angehörigen vollzählig erschienen und mehrere ehemalige Ksn- serenzteilnchmer waren aus der Fern: herbcigeeilt, um im Kreise ihrer Amtsgenossen zum Jubelfeste alte Erinnerungen auszutaufchen und neue Freundschaftsbande zu knüpfen. Ausgezeichnet war die Feier durch die Gegenwart des 1. Vorsitzenden des Sächsischen Lehrer- Vereins Herrn Oberlehrer Gleisberg und des Vorsitzenden der Iu- gendschriftenwarte Herrn Oberlehrer Gomlich, Dresden, sowie der Abgeordneten der benachbarten Bezirksoercine Nossen und Wüsdrusf. Nach einem vorzüglichen vierhändigen Klaviervorlrag der Kollegen Förster und Voland und einen, stimmlich reinen Chorlied durch Kon- serenzmitglieder unter trefflicher Leitung des Herrn Kantor Nosky sprach der Vorsitzende, Herr Kantor Wetzig, herzlichen Willkommen- gruß an die zahlreichen Erschienenen, worauf Herr Lehrer Herbst den dem Feste angcpaßlen Vorspruch wirkungsvoll entbot. Im Mittel punkt der Jubelfeier stand der ausgezeichnete Festvortrag des Herrn Kantor Kunze, Tanncberg. Der gewandte Redner verstand cs meister haft, die aufmerksamen Festteilnehmer im Geiste hincinzuführen in die geschichtliche Entwicklung der Tanneberger Lchrerkonferenz und deren Verhältnisse von der ältesten Zeit bis aus die Gegenwart, seine inter essanten Ausführungen schließend mit dem Wunsche, daß die Ver einigung auch fernerhin wacker arbeite zum Segen unseres Standes und aller seiner Glieder. Anhaltender Beifall folgte den interessanten Ausführungen des geschätzten Redners. Von den eingegangencn Glück wünschen und Telegrammen ehemaliger Konfcrenzmitglieder nahm man freudigst Kenntnis. Die trefslichen Worte der Beglückwünschung durch den Vorsitzenden des Sächsischen Lekrervereins Herrn Ober lehrer Gleisberg, der auch die herzlichsten Grüße des Hauptvereins überbrachte, lösten allgemeinen anhaltenden Beifall aus, ebenso die wohlgemeinten Glückwünsche seitens des Bezirkslchrervereins Nossen durch dessen Vorsitzenden Herrn Lehrer Dachselt und des Vereins Wilsdruff durch Herrn Lehrer Gerhard. In bunter Reihe folgten nun prächtige gesangliche Darbietungen und Klaviervorträge, die be sonders zu allgemein freudiger Feststimmung beitrugen und auf einige Stunden die Sorgen der gegenwärtigen Zeit vergessen ließen. Das Fest ist vorüber und heraus klingt in vollen Tönen das alte schöne Dichterwort: „In der Kräfte schön vereintem Streben erhebt sich wirkend erst das wahre Leben!" Nun frisch auf und unentwegt wacker weiter auf die volle Hundert! Glück auf! — Krüppelhilse im Bezirk der Amlshauptmannschast Meißen. Zufolge eines mit dem Verein Krüppelhilfe getroffenen Abkommens sinden allmonatlich Sprechstunden statt, in welchen alle im Bezirk der Amlshauptmannschast Meißen wohnenden Krüppel unentgeltlich Untersuchung und Beratung durch einen Spezialarzt genießen. Die nächste Sprechstunde sindet am Mitt woch, den 19. September, nachm. 2 Uhr, im kleinen Sitzungs- saabe des amtshauptmannschastlichen Dienstgebäudes statt. — Befreiung kleiner Betriebe von der Betriebssteuer. Die Gewerbekammer Dresden weist darauf hin, daß die kleinen Ge werbebetriebe mit einem, vielleicht auch mehr Arbeitnehmern unter gewissen Umständen von der Betriebssteuer befreit sind. Nach den Durchführungsbestimmungen zum Betriebsstcuergcsetz wird die jeweils fällige Abgabe nicht erhoben, wenn sie das M-fache der einfachen Inlandsfernbriefgebühr nicht übersteigt. Nach dem gegenwärtigen Stande des Briefportos beträgt die Inlandsfernbriefgebühr 75 000 Mark, das 200-facke dieses Be trages ergibt 15 Millionen Mark. Wer also am Fälligkeitstage der Betriebssteuer sür die Fälligkeitszeit (im Durchschnitt alle zehn Tage) nur bis zu 7,5 Millionen Mark Einkommensteuer vom Arbeitslohn seiner Arbeitnehmer abzuziehen hätte, wird von der Betriebssteuer befreit. Es wird dies unter Umstünden auch auf Betriebe mit mehr als einem Arbeitnehmer zutreffen, zumal wenn die Arbeitnehmer große Familien haben, so daß die Lohn summensteuer sich dadurch verringert. — Das Zeitunosstcrben. Der „Kamerad", die amtliche Zeitschrift des Sächsischen Militärvereinsbundes, ist ein Opfer der über das Zeitungsgewcrbe hercingebrochencn Krisis ge worden. In feiner soeben erschienenen Nummer 18/19 gibt der Verlag bekannt, daß diese Zeitschrift ihr Erscheinen vorläusig einstellt, da er nicht mehr in der Lage ist, die ungeheuer ge stiegenen Herstellungskosten auszubringen. Das Blatt erschien bereits im 61. Jahrgang und ersrcute sich in Militärvereins- kreisen großer Beliebtheit. — Aushebung des Verjammlungsverbotes. Das Ultimatum der Kommunisten an die sächsische Regierung, bis zum 15. Sep-
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