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Wilsdruffer Tageblatt : 08.09.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192309083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19230908
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19230908
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-09
- Tag 1923-09-08
-
Monat
1923-09
-
Jahr
1923
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 08.09.1923
- Autor
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»ars ycy vie Fesigenommene pioyucy zu «oven uns xrng an iu schreien und den herauseilenden französischen Soldaten wahrheitswidrig vorzulügen, sie sei wegen Verkehrs mit Franzosen festgenommen worden. Daraufhin wurde der Kriminal-BetriebsaMent von den Franzosen festgenommen «md in die französische Wache gebracht, wo er mehrere Tage in strengster Haft behalten und schwer mißhandelt wurde. Nach jeder Mißhandlung mußte er kühlende Um schläge wachen, um die Spuren der Mißhandlung zu ver wischen, um daraufhin erneut mißhandelt zu werden. Eine Bölkerbundsslotte gegen Italien? London, 6. September. Die englische Regierung hat ihre Flotte aktionsbereit gestellt, für den Fall, daß der Völkerbund in der italienisch-griechischen Angelegenheit keine E.ntscheiduna fällen wird. Es wird jedoch darauf aufmerksam gemacht,' daß die im Namen des Völkerbundes agierende Flotte keine englische, sondern eine aus schwe dischen und holländischen Einheiten bestehende sein wird. Italien besteht auf Fiume. Paris, 6. September. In Paris wird der Besprechung zwischen Paschitsch und Poincars sehr große Bedeutung beigemessen. Es soll sich bei dieser Unterhaltung in erster Reihe nicht um den griechisch-italienischen Konflikt, son dern um die Fiume-Frage gehandelt haben, und Man will in informierten Kreisen wissen, daß Italien eine Annektierung der Stadt Fiume beabsichtigt, wodurch heillose Komplikationen heraufbeschworen werden könnten, angesichts dessen, daß Italien bei allen seinen Aktionen gegen Jugoslawien sich auf Ungarn stützen kann. Aus Stadt und Land. Wilsdruff, am 7. September 1923. veffeutlichc Stadtverordnetensitzung Donnerstag den 6. September, abends 7 Uhr. Anwesend sämtliche Mitglieder beider städtischer Kollegien außer Herrn Stadtrat Sinemus. Als einziger Punkt stand aus der Tagesordnung: Festsetzung der Strom- und Wasserpreise. Herr Bürgermeister Dr. Kron- seld gab bekannt, daß im Monat August Deuben an uns 17 875 Kilowatt geliefert habe, -während von uns nur 9100 Kilowatt abgegeben worden seien, also durch Umarbeitung und im Netz rin Verlust von beinahe 1O02L entstanden sei. Der Ausschuß schlage vor, den Preis im August auf 700 000 -F pro Kilowatt Acht und Kraft festzusetzen. Für die kleinen Lichtabnehmer, die Noch Juli zu bezahlen haben, sei ein Durchschnittspreis von 360000 errechnet worden. Die gewaltige Steigerung sei eine Folge der wahnsinnigen Geldentwertung und der hohen Kohlen preise. Mit Deuben sei bereits verhandelt worden, daß der Preis halbmonatlich festgesetzt werde. Gegen eine Stimme wurde dem Vorschläge zugestimmt. Die Festsetzung des Wafserpreises für Juli und August wurde dem Ausschuß übertragen, der auch erwägen soll, ob die Ablesung der Wasserzähler und die Geld- einhebung nicht monatlich erfolgen kann. Schließlich wurde noch beschlossen, daß die Kosten für Anschlüße an die elektrische wie die Wasserleitung der Gesuchsteller selbst zu tragen hat. Erntedankfest. Der morgige Sonntag hat seinen eigenen kirchlichen Ton kür unsere.Stadt wie viele Landgemeinden des Bezirks. Zum Erntedankfest laben die Glocken. Am Gottesdienst wird der ein gebrachten Gaben des Feldes gedacht, und frommer Glaube nimmt sie als Geschenk des ewigen Vatergottes, an dessen Segen alles gelegen ist. Für den Landwirt, der in seinen Erfolgen so sehr auf des Himmels Segen sich angewiesen weiß, ist das Erntefest immer ein liebes Fest gewesen. Auch die Städter gehen am Erntedankfest durchaus nicht mehr achtlos vorüber; so mancher, der keine Krume Erde sein Eigen nennt, hat sich bei dem nassen und kalten Vorsommer-Wetter recht schwer gesorgt, sind nun ist das in diesem Jahre fast Unglaubliche doch ein getreten: wir haben eine gute Ernte, zum mindesten eine mittel gute, wenigstens soweit sie das in unserer Gegend nun im großen und ganzen eingefahrene Getreide betrifft. Auch die Futter ernte ist so, daß man mit dem Verfüttern von Getreide weniger zu rechnen braucht als im Vorjahre. Hoffen wir darum das Beste auch für die Kartoffeln und sonstigen Feldfrüchte, ebenso für die teilweise noch ausstehende Ernte in den hoher gelegenen Gegenden. Möge sie wohlbehalten in die Scheunen gebracht Werden, so daß unser täglich Brot sichergestellt ist und die Knappheit nicht noch schwerer auf die Schultern vieler Tausender drückt, als es so schon der Fall- ist. Wer sich in den Sinn und Geist des Erntedankfestes still vertieft, der wird wohl der großen Frage der persönlichen Lebensernte ein wenig nachsinnen. In diesem Jahre können wir Menschen nicht mit der Natur und ihrem Segen antreten, denn unsere Früchte stehen leider durchaus im Zeichen der Dürre, siebergangszeiten sind zwar immer sturmbewegte Lebensabschnitte, aber unsere Wunden wollen und wollen nicht heil werden und das knöcherne Gespenst der Not nagt weiter an unserer körper lichen und geistigen Kraft. Umsomehr ist es aber doch dann einfachstes Vernunftgebot, die uns noch zur Verfügung stehen den Kräfte miteinander zu verbinden und nach einer Richtung am Strange unserer Zukunft zu ziehen. Unser Heil liegt nur innerhalb unserer Grenzen, wie das Heil des Einzelnen aus dem eigenen Innern herausströmt. -Wohl sucht und lechzt die neue Zeit nach Besserem, doch mit trüben Schlagworten und Phrasen, Mögen sie noch so vielversprechend klingen, ist doch kein Fort schritt möglich. „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!" Zu einer guten Ernte gehören gesunder Boden, ausgesuchte Saat und eine keine Hindernisse sürchtende Pflege in treuer Arbeit! Erntefest! Möge es uns ein Tag neuer Hoffnung > sein, denn wir haben trotz allem ein Reckt, noch immer zu hoffen. Möge aber gerade der Tag uns auch daran mahnen, daß zu einer guten Ernte alle Kräfte Zusammenwirken müssen — ohne Selbstsucht, ohne Haß und Neid. Daran will uns dieses Fest des Dankes gemahnen; wie die Saat ist, so ist auch die Ernte! — Voraussichtliche Witterung. Vorübergehend etwas Be wölkungsabnahme, keine wesentlichen Niederschläge; nachts kühl, tagsüber etwas wärmer, aber Temperaturen noch unter dem Normalwert; schwache bis mäßige südwestliche und nordwest liche Winde. — Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonn tag den 9. September 192-3: Dr. Noch-Grumbach und Dr. AoMurg-Seeligstadt. — Das Marktkonzert der Stadtkapelle findet ausnahms weise Sonnabend nachmitta von 0,6—0,7 Uhr statt. Programm: l. Bundes-Marsch von Schröder. 2. Jubel-Ouvertüre von Beer. 3. „Den Schönen Heil", Lied für Posaune-Solo von Eine Bitte Durch die ungeheure wirtschaftliche Notlage haben sich die sächsischen Zeitungsverleger genötigt gesehen, die wöchentliche Erhebung der Bezugsgelder einzusühren. Diese Maßnahme stellt natürlich auch an die Zeitungsträger höhere Anforderungen. Sie richten daher an die geehrten Bezieher des „Wilsdruffer Tage blattes" die herzliche Bitte, ihnen beim Einkassieren der Be zugsgelder nicht unnötige Schwierigkeiten zu bereiten. Man wolle deshalb den Betrag möglichst bereithalten, und zwar nicht in zu kleinen Geldscheinen. Bei Abwesenheit des Beziehers wird um Niederlegung des Bezugsgeldes bei einem Mitbewohner des betreffenden Grundstücks göbeten. Dieses Verfahren würde ein mehrmaliges Vorsprechen erübrigen und das Einkassieren wesentlich erleichtern. Die Zeitungsträger werden ihrerseits nach wie vor für pünktliche Zustellung des „Wilsdruffer Tageblattes" besorgt sein. - Neithardt. 4. Paraphrase über das Lied „Spinn, spinn" von Franz. 5. „Auf hoher See", Walzer von Werner. — Sängerbesuch. Die Sängerschaft des Turnvereins Dresden-Neu- und Antonstadt kehrt am Sonnabend abend gegen 6 Uhr nach einer Wanderung durch das Saubachtal in unserer Stadt ein und trifft sich mit den Mitgliedern der Gesangvereine „Sängerkranz^ und „Anakreon" und des Turnvereins zu gesel ligen Stunden im Saale des „Löwen". — Keine Michaeliszensuren in den Volksschulen. Nach der Verordnung des Ministeriums sind zu Michaelis in den Volks schulen keine Zensuren, weder in die Liste noch ins Buch zu erteilen. —- Viehzählung im Reiche. Am 1. Oktober ist im ganzen Reiche eine Viehzählung vorzunehmen. Neben der Zahl der viehbesitzenden Haushaltungen sind bei dieser Zählung das Rindvieh, die Schafe, die Ziegen und die Schweine zu ermitteln. — Von ärztlicher Seite wird uns geschrieben: Nachdem infolge des fortschreitenden Verfalls unserer Währung im ge samten Geschäfts- und Wirtschaftsleben die Gewährung von Kredit heute bisweilen den völligen Verzicht auf die gestundete Summe bedeuten kann, mußte auch das Honorar der Aerzte wertbeständig gestaltet werden, indem den Rechnungen der je weilige Stand der Teuerung am Zahltage zugrunde gelegt wird. Als Schlüssel dient hierbei der wöchentlich neu erscheinende amtliche Reichsteuerungsindex. Es empfiehlt sich daher, Arzt rechnungen möglichst umgehend, bei Beratungen in der Sprech stunde am besten gleich bar zu bezahlen, da sonst bedeutende, dem Anschwellen der Reichsteuerungsindexziffer entsprechende Erhöhungen sich nicht umgehen lasten. — Frachtermäßigung für Obst und Beeren. Durch den Notstandstarif der Reichsbahn werden vom 1. September gb widerruflich frische Beeren, frisches Stein- und Kernobst zu den Sätzen der Klasse D, frische Feld- und Gartenfrüchte zu den Sätzen der Klasse F befördert. Soweit es mit den Eifenbahn- tarisen überhaupt möglich ist, trägt die Reichsbahn hiermit das ihrige zur Bergung der Obsternte und zur billigeren Versorgung der Bevölkerung mit Gemüse bei. — Lohnklasten und Beiträge der Invalidenversicherung. Laut Neichsgesetzblatt Teil 1 Nr. 80 vom 4. September 1923 sind die Lohnklasten und Beiträge zur Invalidenversicherung mit Wirkung vom 3. September anderweit festgesetzt worden. Von diesem Tage ab gilt sür Versicherte der Lohnklasten 1—35 der Invalidenversicherung die 36. Lohnklasse mit der Maßgabe, daß für Personen unter 18 Jahren und Lehrlinge, sofern ihr monat licher Arbeitsverdienst den Betrag von 4 330 000 -F nicht über steigt, Beiträge der Lohnklaffe 24, für Hausgehilfinnen, die überwiegend im Haushalt tätig find und deren monatlicher Arbeitsverdienst 8 100 000 .E nicht übersteigt, Beiträge der Lohnklasse 29 zu entrichten find. Der Wochcnbeitrag zur 24. Lohnklaste beträgt 17 000 -F und zur 29. Lohnklaste 37 060 -A. Außerdem treten am 2. September 1923 folgende neue Lohnklasten in der Invalidenversicherung in Kraft: Lohnklaste 37 38 39 40 Wochenentgelt über 8 307 700 13 846 200 30 769 300 -F 27 692 300 bis 13 846 200 -/k 20 769 300 27 692 300 -F und mehr Wochenbeitrag 200 000 -F 330 000 440000 570 OM ^7 — Falsche Notgeldscheine. Eine unverschämte Betrügerei hat ein junger, in Niederlößnitz wohnhafter Mensch ausgeführt. Das ungeheure Chaos der Papiergeldwirtschast benutzte er, um den eigenen Mangel an Geldmitteln zu beseitigen. Kurzer Hand wurde von ihm eine Dresdner Druckerei beauftragt, für mehrere Milliarden Gutscheine zu drucken. Die Gutscheine find auf so genanntem Werttitelpapier 1nit Wasserzeichen in Schwarzdruck auf graugrünlichem Unterdrück hergestellt. Auf den Scheinen steht: Gutschein Nr. über 2 000 000 Mark (Zwei Millionen). Dieser Gutschein wird an unserer Gesellschaftskaste in Dresden nach Behebung des Bargeldmangels spesenfrei eingelösi. Dresden, Struvestraße 23, am 31. August 1923. Dresdner Kraftverkehr- A.-G. Unterschriften: eine unleserlich, die andere „Wackwitz". Die Dresdner Kraftverkehr-A.-G. existiert nicht bzw. soll in der Gründung begriffen sein und der eine Unterschreiber wurde ver haftet. Es braucht wohl nicht hinzugefügt werden, daß die Zettel wertlos find. Angeblich sollen für 17 Milliarden von dieser Sorte Gutscheine gedruckt worden sein, 1 Milliarde ist in den Verkehr gelangt. Der Schwindel wäre im vollen Umfang geglückt, wenn nicht durch einen Zufall, der durch ein anderes -Vorkommnis veranlaßt wurde, die Polizei auf das große Lager der Gutscheine aufmerksam gemacht worden wäre. — Aus Not irrsinnig geworden! Aus Leipzig wird ge meldet: Die ungeheure Entwertung der Mark, die den Milli- onenfchein zum Kleingeld gemacht hat, hat eine neuartige Psychose hervorgerufen. In eine sächsische Irrenanstalt wurden in den letzten Tagen einige Frauen eingeliesert, die unter dem - stetig wachsenden Zahlenwirbel der Inflation seelisch und geistig zusammengebrochen sind. Meistens handelt es sich um alte, alleinstehende Frauen des Mittelstandes, Witwen mit einer kärg lichen Rente, die einen aufreibenden Kamps ums tägliche Brot führen und sich in den Millionenzahlen der Teuerung nicht mehr zurechtfinden. Bei einer der Frauen äußert sich die geistige Störung in unaufhörlichem Rechnen mit Nullen. — Ein beschämendes und tiefbetrübllches Bild von der Wertlosigkeit unserer Mark kann man, so schreibt ein alter Freund des „V-og-tl. Anz.", fast tagtäglich auf den Straßen und Plätzen unserer Stadt beobachten (auch in Wilsdruff), indem man verstreut in Müll und Schutt zerrissene Geldscheine im Werte von 2 bis 500 von Papiermark liegen sieht. Gewiß kann man sich heute für einen Fünf-, Zehn- oder selbst Hundertmark schein im Grunde nichts mehr kaufen, aber das ist doch noch längst kein Grund, die Geldscheine zu zerreißen und achtlos auf die Straße zu werfen. Viel wenig machen ein Viel, wer durch aus glaubt, sich der geringwertigen Papierscheine entledigen zu müssen, würde gut tun, sie irgendeiner Sammelstelle für wohl tätige oder gemeinnützige Zwecke, Fechtverein usw., zuzuführen, wo sie gesammelt und gegen größere Scheine eingewechselt werden können. Es würde dann mit dem achtlos beiseite ge worfenen Papiergeld doch noch manches Gute gestiftet werden können, während es sonst der Allgemeinheit vollständig ent zogen wird. Es ist ein überaus trauriges Zeichen der Zeit, daß eine solche Ermahnung überhaupt erst nötig ist. Ehedem hieß es: „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert!" Heute scheint das Sprichwort zu lauten: „Was nicht mindestens ein Hunderttausendmarkfchein ist, kann mir gar nicht imponieren!" — Dresden. Einer hiesigen Firma im AusstellungsgeländL- wurden zwei Hansakassetten gestohlen, die eine enthielt Füll- federhalter aus Silber, Gold und dergl., die andere Taschenstifte. Der Gesamtwert der gestohlenen Sachen beträgt etwa 6 Milli arden Mark. Die bestohlene Firma hat für Wiedererlangung der Sachen 500 Millionen Mark zugesichert. — Meißen. Gestern erlebte die Firma C. E. Klinkicht üc Sohn in aller Stille den Tag ihres 125jährigen Bestehens der Buchdruckerei in den Händen der Familie Klinkicht. Der Ernst der Zeit verbot es, diesen- Ehrentag als solchen besonders festlich zu begehen. Eine schlichte Erinnerungstafel, die im Hofe des Betriebes angebracht worden ist und aus den Kreisen des Per sonals geschmückt wurde, legt das bedeutungsvolle Datum fest. — Siebenlehn. Tödlich überfahren wurde Mittwoch nach mittag in der fünften Stunde von einem Holzg-eschirr aus Etzdorf bei Roßwein der 68 Jahre alte Rentner Henker aus Groß schirma. — Bautzen. Am Dienstag nachmittag wurde die elfjährige Tochter eines hiesigen Kaufmanns auf einem Schulausgange in Begleitung eines Lehrers von einem Personenauto tödlich überfahren. — Adorf. Der 80jährige ehemalige Landwirt Friedrich Schreiner, der unverheiratet ist und sich zuletzt hauptsächlich mit Besenbinden ernährte, ist am Montag im benachbarten Dorfe Un-tergettengrün ermordet worden. Er hatte vorige Woche drei Meter Holz von seinem Waldgrundstücke verkauft. Davon muß der Mörder Kenntnis erlangt haben, in das Grundstück ein geschlichen sein und die Tat verübt haben. Man sand Schreiner im Hausflur an einem Balken hängend tot auf und nahm zu nächst Selbstmord an. Aber Blutspuren am Fußboden- ließen den Verdacht des Mordes aufkommen, der sich auch bestätigte, denn der Leichnam zeigte am Kopfe eine große Beule. Schreiner ist also ohne Zweifel erschlagen, beraubt und zur Vortäuschung eines Selbstmordes aufgehängt worden. Der Täter ist noch nicht ermittelt. — Plauen. Eine 30jährige Arbeiterin namens Franke geb. Seifert aus Triebes war vor einiger Zeit auf der Straße mit einem aufgespannten Regenschirm, den sie infolge des regne rischen und stürmischen Wetters vor sich halten mußte, in ein ihr entgegenkommendes Geschirr hineingelaufen. Unglücklicherweise erhielt sie dabei durch die Deichsel des Wagens einen Stoß gegen den Leib, wodurch sie eine Darmzerreißung erlitt. Mit dieser schweren Verletzung wurde sie am gleichen Tage ins hiesige Krankenhaus eingeliefert, wo sie infolge der Schwere der Verletzung am Sonntag verschied. — Leipzig. Am Montag trat ein Mann auf ein des Weges kommendes Ehepaar heran, fiel der Dame um den Hals und küßte sie ab. Als der empörte Ehemann den Angreifer zur Rede stellte, sprang dieser aus ihn zu und biß ihm von der Oberlippe ein Stück -Fleisch heraus. Der Wüstling wurde von Passanten festgenommen und zur Polizei gebracht. Anscheinend ist er un zurechnungsfähig. — Restaurant Schlotzkeller, Dresden, Schloßstr. 16. Das zentral gelegene Speisehaus und Bayrische Bierstuben hat in- solge seiner preiswerten und vorzüglich geleiteten Küche in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Aufschwung genommen. Man kann daselbst, was für Fremde besonders angenehm ist, bereits ab früh 8 Uhr zu erschwinglichen Preisen warme Speisen erhalten. Zum Ausschank gelangen echt bayrische Biere. In den anheimelnden Räumen im Parterre und 1. Etage spielt abends je eine Kapelle. Der Besuch ist bestens zu empfehlen,. Dresdner SchlachLviehmarkt vom 6. Sept. Austrieb: 1. Rinder: 3 Ochsen, t Bulle, 2 Kalben und Kühe, 76 Kälber, — Schafe, 6 Schweine. Preise in Mark für V^8fürLcbcnd-u.(im Durchschn.) für Schlachtgewicht. Ochsen: I. vollflclschige, ausaemäüele höchsten Schlachtwertes bis zu 6 Jahren 1,39 bis >,39 Mill (2527273), 2 junge fleischige, nicht aus- gemästetc, ältere ausgemastete 1,24 bis 1,24Mill.(23846t5), 8-mäßig genährte junge, gut genährte ältere 1,69 bis 1,69 (2319149), 4. gering genährte jevcnAlters — —bis— — ( ). Bullen:), vollflcischiae, ausgewachsene höchsten Schlachtwertes 1,39 bis 1,39 (2396552), 2. vollflcischige jüngere 1,24 bis 1,24 (2254545), 3. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 1,09 bis 1,09 (>096154), 4. gering genährte bis — — ( ). Kalben und Kühe: 1. vollfleischige, ausgemästete Kalben höchsten Schlacht- wertes 1,39 bis l.39 (2527273). 2., vollfleischige, ausgcmästete Kühe böchsten Schlachiwertes bis zu 7 Jahren 1,24 bis 1,24 (2384615). 3. ältere ausgcmästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 1,09 bis 1,09 (2422222), 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben b. — - , ( .), 5. mäßig und gering genährte Kühe und gering genährte Kalben — bis — — — — — Kälber: I. Doppellender —- bis — — ( ) 2. beste Mast- und Saugkälber 2,54 bis 2 54 Mill. (4096774), 3. mittlere Mast- lind ante Saugkälber 2.34 bis 2,34 Mill. (3733333), 4. geringe Kälber 1,84 bis 1,84 Mill. (8345459). Schafe: I. Mastlämmcr und jüngere Masthammcl 840- bis 840 000 (1680000), 2. ältere Masthammel 690- bis 690000 (1533333), 3. mäßig genährte Hammel u. Schafe (Merz- schafe) 540- bis 540000 (142)053). Schweine. 1. vollfleilchige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis I V2 Jahr 2,34 bis 2,34 Mill. (3 Mill.), 2. Fettschwcine bis — ( ), 3. fleischige bis . ( ), 4. gering ent wickelte b. — -- ( ), 5. Sauen und Eber — bis — (—,— Mill.) Ausnahmepreise, über Notiz. Die Preise sind Markt preise für nüchternes Gewicht der Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall Frachtecn Markt- und Verkaufs kosten Umsatzsteuer sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, er heben sich allcwcsentlich über die Stallpreffc. Ueberstand: — Ochsen, — Bullen. Tendenz des Marktes: Kein Geschäftsgang. Zur Vermeidung von Strafverfolgungen wegen Preis wuchers beim Verkaufe von Schlachtvieh durch den Landwirt wird ausdrücklich darauf hingewicsen, daß die oben angeführten Schlachlviehprcise als Marktpreise anzufehen sind. Die Stall- und Marktpreise unterscheiden fick dadurch, daß in den Markt preisen die notwendigen Spesen, wie Fracht, Standgeld, Futter, Versicherungs- und Kommissignsgebühren, Umsatzsteuer, Ge- wichtsvorluste, Hgndlergewinn usw. enthalten sind, nach deren Astzug sich die vom Erzeuger zu fordernden Stallpreise er- geben. Dir Stallpreise sind nach den neuen Richtlinien der Landespreisprüfungsstelle für Rinder 20A, für Kälber und Sckafr 182L und für Schweine 165L niedriger slr die »de« »ufgeführten Marktpreise.
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