Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 16.08.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192308162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19230816
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19230816
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-08
- Tag 1923-08-16
-
Monat
1923-08
-
Jahr
1923
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 16.08.1923
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Die.Erklärung hatte folgenden Wortlaut, den der Kanzler nut dciondcrem Nachdruck dekanntgab: Wir sehnen uns danach, die Ruhrbevölkerung zur Arbeit zurückzuführen. Aber Arbeit und Freiheit find für das Ruhr- ecüic! identische Begriffe. Wenn uns die Freiheit und unab- häugig: Verfügung über das Ruhrgebiet wieder eingerämnt ist, wenn jedem vergewaltigten Deutschen Freiheit und Heimat wiedergegcücn ist, werden wir nach einer uns gewährten Atem pause auch die Mittel für eine Regelung der Reparationsfrage anfbringcn können, sofern die uns auscrlcgten Lasten bei höch ftcr Arbeitsleistung die Existenz unseres Staates und Volkes er- möglichen. Der Reichskanzler verwies dann in der Frage der Außen politik aus seine letzte Rode, die er vor wenigen Tagen im Reichstage gehalten hat. Die beste und aktivste Außenpolitik, die wir entfalten können, sei die Ordnung der deutschen Verhält nisse im Innern. Das Bedürfnis nach Wertbeständigkeit in Preisen, Steuern und Löhnen werde die Regierung mit allen Kräften zu befriedigen suchen. In dieser Frage gäbe es keine Partciunterschiede. Wer heute seine Produkte zurückhaltc, ver sündige sich am Vaterlande, ebenso derjenige, der Streik in der Erntezeit veranlasse. Der Kanzler begrüßte die Bereitwilligkeit der Wirtschastskreise zur Garantie für die Goldanleihe und drückte die Hoffnung aus, daß diese Bereitwilligkeit dau ernd sein werde, damit die Negierung in der Lage sei, auf staat liche Zwangsmaßnahmen zu verzichten. Die WcrtbcstSndigkcit der Löhne erklärte er als eine dringende und berechtigte Forderung, warnte aber davor, den Goldwert aus der Friedenszeit zu- grundczulcgen, weil sonst Deutschlands Wettbewerb auf dem Weltmärkte sehr geschwächt werde. Jeder, der gesunden Men schenverstand hat, müsse einscbcn, daß eine Wiederkehr des Gel des der Vorkriegszeit unmöglich sei. Die RcickMegierung sei einmütig der Auffassung, daß die Sicherung ihrer Maß nahmen durch die Reichsbank und deren Leistungen gewähr leistet werden müsse. Die dringende Not des Volkes verlange sofortige Hilfe. Darum bat er im Namen der Regierung, die Aussprache über die Regierungserklärung mit der Beratung der Goldaulchic zu verbinden, und diese schnell zu verabschieden. Die Schlußworte der Rode Dr. Stresemanns lauteten: Bcrloreu ist nur, wer sich selbst nufgibt. Das deutsche Volk hat das Recht, an Deutschlands Zukunft zn glauben, und sie Negierung hat die Pflicht, diese Zukunft zu sichern. * VerLrauensantrag der Regierungsparteien. Der Reichstag trat sofort in die Besprechung der Neichs- kanzlerrcde ein, und als erster Redner sprach der Sozialdemo krat Müller-Franken die Erwartung aus, daß die neue Regie rung die Steuervorlagen entsprechend den sozialdemokratischen Forderungen energisch durchführen werde. In der Ruhr- a kl i on wünsche die Sozialdemokratie -von der Regierung, daß sie sich nickt auf England verlasse, sondern nns selbst vorwärts führe. Die Reichswehr und Schutzpolizei dürfe nur der ver- sassungömäßigen Negierung zur Verfügung stehen, und die Reichswehr dürfe keine Verbindung mit ungesetzlichen Organi sationen aufrecht erhalten. Die verfehlte Arbeit der Reichsbank und der vorigen Regierung habe das deutsche Volk ins Elend gebracht. Die neue Regierung -sei nicht für -die Fehler Ler vori gen verantwortlich, und wenn sie diese Kehler wieder gntmache, werde sie volle Unterstützung der Sozialdelokratie finden. Inzwischen war von den vier Regierungsparteien folgender Antrag eingegangen: „Ter Reichstag billigt die Erklärung der Neichsregieruug nnd spricht ihr das Vertrauen aus." Abg. Marx betonte, es gelte nicht zu reden, sondern zu han deln D>e Negierung genieße das Vertrauen des Zentrums. Für die Deutschnationalen erklärte der Abgeordnete Hergr, seine Partei lehne die Verantwortung für die Wirkungen des Regierungswechsels ab nnd erblicke in dem Vorgehen der Re gierungsparteien ein gefährliches Spiel mit den höchsten Inter essen von Volk und Vaterland. Er verlangte, -daß alle Formen und Mittel des Widerstandes Anwendung finden müßten, die angesichts des verschärften feindlichen Druckes Erfolg ver sprächen. Die große Koalition würde, so meinte er, unter sozialdemokratischen Einfluß gelangen und weder dem Terror der Radikalen auf der Rechten und Linken ein Ende machen, noch die wirtschaftliche Not beheben. Die Deutsch-nationale Partei versage deshalb der neuen Regierung das Vertrauen. Im Namen der Deutschen Volkspartei -begrüßte der neuge- wähltc erste FrEionsvorsitzcuLe der Volkspartei Dr. Scholz die Regierungserklärung und sagte -der Regierung vollste Unter stützung zu. Die Deutsche Volkspartei habe jetzt das größte Opfer gebracht, indem sie ihren besten Mann zur Führung der Reichsgcschäste zur Verfügung gestellt habe. Es sei der heißest« Wunsch der Partei, daß dieses Opfer, nicht vergebens sei. Wenn edle Herzen -lnten... 39 Rowan von Fr. Lehne. Ein Schatten glitt über sein Gesicht; er bewegte abwehrend die Hand. „Ich kann mir das denken", murmelte er. „Aber Sophia sagte, wo wir doch nicht mehr so diel Geld hätten, könnte sie doch keinen Ulanenlcut- nant heiraten, und dann Hütte sie eine -- Jugend liebe", setzte Erni zögernd und leise hinzu. „Ja, Erni, ich Weitz darum." „Ich mutz Ihnen doch alles der Reihe nach er zählen, Elierhard! Jetzt kommt die Hauptsache. Nach dem nun Sophia unseren Umzug in die neue Wohnung geleitet hatte — Papas Villa und das Auto hat doch Robert verkauft, da sagte sie, sie wollte fort, sie wollte Schneiderin werden." „Schneiderin?" Erschreckt sprang Eberhard auf. „Sophia Schneiderin!?" Er schüttelte den Kopf. „Was für eine absurde Idee!" „Ja, sehen Sie, Eberhard, so bestürzt wie Sie jetzt sind, waren wir alle. Aber Phia gab nicht nach und in Uneinigkeit ist sie von uns geschieden. An fangs hatte sie ja einige Male geschrieben, aber Mama und Annemarie haben nie geantwortet und mir haben sie das Schreiben verboten und so haben sie auf mich aufgepatzt. Mit Robert steht sie in Briefwechsel und von ihm weih ich, datz es ihr gut geht und dqß sie viel Geld verdient. Er ist Weihnachten bei ihr gewesen und hat sich von allem überzeugt. Sie hat ein Atelier -für künstlerische Frauenkleidung eröffnet; sie zeichnet und entwirft Toiletten. Sie wissen doch, darin hatte sie immer schon was los. Damen der höchsten Aristokratie und bekannte Bühnenkünstlerinnen zählt sie zu ihrer Kundschaft. Sie selbst näht nicht; sie gibt nur an; sie hat eine Direktrice und mehrere junge Mädchen. Zuerst war ich auch sehr unglücklich und dachte, das wäre doch nichts für unsere Sophia; sie hat mich aber beruhigt. Aber die Eltern und Felix und SaltenS walken durchaus nichts von ihr wissen. Sophia ist tot f^r sie. Ich darf sie nicht erwähnen. Nur heimlich, nachts, kann ich mal an sie schreiben. Und weil Annemarie jetzt doch bei den Eltern ist —" „Annemarie zu Hause? Wo ist denn Arno? Hat er Urlaub?" forschte Eberhard verwundert. Dollar : 14. Aug. 2992500—3007 500 Mk. „ 15.Aug. 2693250-2706750 Mt. Mr vcmmralnwc Abgeordnete Dr. Petersen wünschte vor allem die Durchführung -der Werlbeständigkeit für alle Zah- lungsverhältmssc. Er erklärte es für erfreulich, Laß man jetzt die Notwendigkeit einer Zusammenfassung der Parteien einge sehen habe. Der Abg. Leicht (Bayer. VoWPartei) dankte dem Reichs kanzler sür seine Worte über das Verhältnis des Reiches zu den Ländern. Er erblicke darin eine Voraussetzung für den Wiederaufbau des Vaterlandes. Er stimmte dem ersten Teil des Vertrauensvotums zu, worin die Regierungserklärung ge billigt werde, lehnte es aber ab, der Regierung besonderes Ver trauen auszusprechen, weil die Bayerische Volkspartei erst die Taten der Negierung abwarten wolle. Dann richtete der Kommunist Frölich heftige Angriffe gegen das neue Kabinett, welches er eine Regierung der Kapi tulation nannte, die nur die alte Bankerottpolitik sortsetzen würde. Ebenso wie die Kommunisten wandle sich auch der deutsch- völkische Abgeordnete Wulle scharf gegen Lie neue Regierung. Er erklärte, kein völkischer Mann könne Vertrauen zu einer Re gierung haben, deren Finanzminister ein österreichischer Jude sei. Auch der unabhängige Sozialdemokrat Ledcbour sprach dem Kabinett sein Mißtrauen aus. Dann hielt Ler Abgeordnete Dr. Breitscheid als Vertreter des linken Flügels der vereinigten Sozialdemokratie eine Rede, in der er den Gedanken der großen Koalition verteidigte und die kommunistischen Angriffe znrückwies. Er bedauerte den Riß, den die Kommunisten in der Arbeiterbewegung gemacht hätten, und stellte fest, daß zwar für jeden Sozialdemokraten eine Arbeiterregierung wünschenswert sei, daß aber die Sozial demokratie -davon überzeugt wäre, daß man gegenwärtig eine solche Regierung unmöglich bilden könne, und daß infolgedessen die Vereinigung mit den bürgerlichen Mittelparteien der einzig richtige Weg wäre, nm möglichst viel Einfluß seitens der Sozkatdemotratie auf die Reg-ieruugsgeschäfte zu gewinnen. Neueste Meldungen. Gesamtaussperrung bei der Firma August Scherl. Berlin, 14. August. Nachdem der allgemeine Buch druckerstreik beigelegt worden war, entwickelte sich in den Berliner technischen Betrieben der Firma August Scherl G. m. b. H. ein wilder Teilstreik. Die Firma hat infolge dieser Vorkommnisse das gesamte mehr als lOOOköpfige Per sonal, darunter auch den Betriebsrat, entlassen. Neue Besetzung der Rombacher Hütten. Weitmar, 14. August. Die Rombacher Hütten sind aber mals von den Franzosen besetzt worden. Es wurden mehre re nichtfahrsähige Lokomotiven herausgeholt und in den be setzten Bahnhof Süd gebracht. Die Arbeiter verließen das Werk.. Der Senftenberger Kohlenbezirk stillgelegt. Kottbus, 14. August. Nachdem auch die letzte noch arbeitende Grube stillgelegt worden ist, herrscht jetzt im ganzen Senftenberger Braunkohlenbezirk Streik. Provokationen der Besatzung in Dortmund. Dortmund, 14. August. Ein Mann gab in der Linicn- straße 5 Schüsse ab und flüchtete. Der Mann wurde später eingeholt und legitimierte sich als der sranzösisclw Kriminal beamte Rose. — An der Ecke der Münster- und Schiller- straße ist der Arbeiter Plankmann von einem französischen Auto überfahren und tödlich verletzt worden. Arbeitsruhe in Harburg und Wilhelmsburg. Harburg, 14. August. Entgegen aller Erwartung sind heute vormittag Streiks ausgebrochen. Zu dem von den Kommunisten proklamierten Generalstreik ist es zwar nicht gekommen, jedoch ruht die Arbeit in allen Großbetrieben, aus denen die Arbeiter herausgeholt wurden. In der Stadt herrscht Ruhe. Große Erregung wird dagegen aus Wilhelmsburg gemeldet, wo die Landjägerei zum Teil ent waffnet und Hamburger Polizei eingesetzt worden sein soll. Erni kämpfte mit einer leichten Verlegenheit. „Ach Gott, das hätte ich Wohl nicht sagen dürfen?" Sie war ganz rot geworden- „Ja, was ist denn?" „Ach, Annemarie und Arno Vertrugen sich mcht mehr, seitdem das Geschäft nicht mehr so viel einbrachte und sie nicht mehr so viel Geld bekamen. Arno hatte dann wieder Schulden gemacht, die Robert nicht mehr bezahlen wollte. Arno war wirklich nicht gut zu Annemarie. Ich will sie gar nicht in Schutz nehmen, aber er hatte immer schlechte Laune, und kam oft gar nicht nachts nach Hause. Ach, es war solch' böses Stadtgespräch. Arno hat immer gesagt, Sie wären am besten dran. Sie hätten mit uns wenigstens nichts mehr zu tun. Um dieses Glück beneidet er Sie", fügte sie unbe dacht hinzu, erschrak aber, als Eberhard da aufsprang und erregt ausrief: „Das hat er behauptet? Und was noch?" „Nichts, nur hat er uns immer Vorwürfe gemacht und gesagt, wenn er das gewußt hätte, würde er Anne marie nicht geheiratet haben. Wir hätten den Leuten Sand in die Augen gestreut. Ja, das hat er wirklich gesagt! Na, ich habe ihm dafür meine Meinung über ihn nicht verheimlicht " „Und Felix?" „Ach, mit dem ist überhaupt nicht zu reden. Mehr als ein Jahr ist er nicht zu Hause gewesen. Es ist gerade so, als schäme er sich, kein Ulan mehr zu sein. Aber Onkel Keilmann, Papas Freund, der doch die Aktiengesellschaft gegründet hat, bestimmte, und Felix mußte gehorchen, sonst hätte er Kaufmann wer den uns ins Geschäft eintreten müssen. Und dazu hätte er doch erst recht nicht gepaßt." „Und Robert?" „Auf ihm ruht das meiste, ruht alles! Und dabei ist er so allein! Harriet war doch nach Neuhork ab gereist und kam einfach nicht wieder. Seit acht Wochen sind sie geschieden. Durch alle die Aufregungen hat er ganz graue Haare bekommen. Er sieht so elend aus; er hat gar keine rechte Freude am Leben. Papa und Mama erschweren es ihm noch jeden Tag. Papa hat zwar im Geschäft eigentlich gar nichts mehr zu sagen; er darf es auch nicht, und doch redet er Robert immer hinein und tadelt dessen Anord nungen. Und dabei geht es jetzt wieder so gut. Die Inventur war zur Zufriedenheit ausgefallen. Nur darf jetzt nicht mehr so viel entnommen werden, da- Lcbensmittelfürsorge in Breslau. Breslau, 14. August. Eine außerordentliche Stadt verordnetenversammlung nahm einen Dringlichkeitsan trag des Magistrats an, der einen Betrag von zehn Mil liarden Mark zur Beschaffung von Kartoffeln und sonsti gen Lebensmitteln an die minderbemittelte Bevölkerung Vorsicht. Französische Antwortpläne. gerufe ler ui diesen Kraft gefühi 8. Ar rung i gust a Paris, 14. August. Nach dem „Petit Parisien" soll die französische Regierung die Absicht haben, auf die eng lische Nole eine freundschaftliche, sehr detaillierte Antwort zu erteilen, die keinen Zweifel über die Haltung Frankreichs lassen werde. Die Fertigstellung des Doku ments werde ungefähr acht Tage in Anspruch nehmen. Aus Stadt und Land. uu »i«<« «-drill -eh»-« t»«- »MI»»« ml,um Wilsdruff, am 15. August 1923. Nerven behalten! Diese Mahnung drückt sich in der folgenden Kennzeichnung der derzeitigen Lage aus: Der rasende Markswrz der letzten Tage, der die Presse automatisch ebenso rasend in die Höhe ge peitscht hat, hat eine noch nicht erlebte Verwirrung in unserem Wirtschaftsleben ungerichtet. Die Gehälter und Lohne kommen der Preisbewegung nicht im selben Tempo nach; denn, selbst wenn rasche Verhandlungen neue Tarifsätze ergaben, so waren sie am nächsten Tage überholt. Außerdem scheiterte vielfach der beste Wille der Arbeitgeber an der technischen Unmöglichkeit, Geld herbeizuschaffen. Auch die Reichsdruckerei und ihre Hilfs betriebe waren den plötzlich gesteigerten Ansorderungen des Notendrucks nicht gewachsen. So stand in diesen Tagen ein großer Teil der Bevölkerung mit Hunderttaujendern in den Hän den da und sah hilflos zu, wie die Waren die Millionengrenze über sprangen. Noch nie ist der Vorsprung der Warenpreise vor der Kaufkraft der Konsumenten so groß gewesen wie im Augenblick. Daß sich in solcher Lage Erregung und Verzweiflung in den Massen breit macht, ist nicht zu verwundern. Sie beschränkt sich auch keineswegs etwa auf die Kreise der Arbeiterschaft. Noch viel schlimmer als sie find ja die kleinen Rentner daran, deren Ein kommen sich so gut wie gar nicht an die Preisbewegungen an zupassen vermögen. Auch die Kleinhändler, die ihre Lagerbe stände von Stunde zu Stunde schwinden sehen, ohne im geringsten die Möglichkeit zu haben, sie wieder aufzujüllen, auch die Feft- besoldeten, deren Bezüge noch nicht einmal für ein Drittel der Bedürfnisse reichen, für die sie ausgezahlt wurden, wissen sich kaum zu Helsen. Es liegt eine dicke Schwüle, Gewitterstimmung über allem. Aber während im Leben der Natur ein Gewitter in der Regel Erlösung und Erleichterung zu bringen pflegt, kann eine Entladung dieser Schwüle das Unheil nur noch vergrößern und unsere politische und wirtschaftliche Lage geradezu trostlos machen. Bislang ist sie das noch nicht. Deshalb gilt es, ruhig Blut und ruhige Nerven zu behalten. zeit fi den "f stören teppick wüstet sie ist Somn sich w pafsier waren Exems ständif fucher niemal den A legt ist abzusck heule i aber si immer soll er den S Hauern allerrm wertun sehen gestellt ungsza aus de lern u pflanze wirken, und T Eachse: damit auf Lic heutigem sind d Teueru auf Ab zur De kämen wird, l diesem gcmachi — Voraussichtliche Witterung. Wechselnde Bewölkung, zeitweise etwas Regen, geringe Wärmeänderung. — Starke Verschlechterung des Arbeitsmarktes. Der Ar- bcitsmarkt hat sich in der Woche vom 5. bis 11. August erheblich verschlechtert. Die Unsicherheit des Geldmarktes wirkt vor allem lähmend auf das ganze Wirtschaftsleben. In fast allen Be rufsgruppen Haden Entlassungen stattgefunden. Der Uebergang in den Fabriken zu Kurzarbeit kündet für die nächste Zeit, wenn keine entscheidende Besserung der Wirtschaftslage eintritt, weitere größere sind, w ! schwemi tend ge f das Ski , Stück v ! die Hä> Uns in -< Zugänge von Arbeitslosen an. — Buchhändlerjchlüsselzahl 300 000. Nachdem die Schlüssel- i der hiei zahl im Buchhandel am Freitag auf 120 000 erhöht wurde, stellt mehrere sie sich ab Sonnabend auf 300 000. 19 Iah — Eoldmarkberechnung im Papiergewcrbe. Die Papier- ^ni sabrikanten führten am 1. August die Gvldmarkberechnung ein, 'atig ist so daß Papierhändler wie Buchdrucker ebenfalls genötigt sind, Klassen diese ihrer Berechnung zugrunde zu legen, wenn sie ihre Existenz erhalten wollen. Die durch die neue Berechnungsweise hervor- § mir wir nneoer meyr Aktien in die Hände bekommen. Ich kann Ihnen das nicht so erklären." „Ich verstehe es auch so, kleine Erni!" Alles, Mas er von ihr gehört hatte, interessierte Eberhard sehr. „Aber den Grund Ihres „Durchbrennens" habe ich noch nicht entdecken können", lächelte er. Sic wurde feuerrot. „Ich habe solche Sehnsucht nach Sophia, und da ich nie Erlaubnis bekommen hätte, sie zu besuchen, mußte ich mir so helfen." „Erni, das ist nicht allein der Grund. Ich sehe es Ihnen an." „Doch, Eberhard, wirklich." „Können Sie mir auch die Hand drauf geben?" Das war immer seine Redensart gewesen, wenn er sich früher mit ihr geneckt hatte. Sie errötete noch mehr und senkte vor seinen forschenden Blicken die Augen. , „Haben Sie so wenig Vertrauen zu mir? Wenn ,.0^ ft ich Ihnen helfen soll, muß ich alles wissen, sonst; bringe ich Sie morgen nach Z. zurück, anstatt nach München." »Ibe L „Nein, auf keinen Fall fahre ich jetzt nach Hause!" rief sie erregt. „Ich kann es Ihnen ja auch sagen- Drucks« Erstens, weil ich wirklich Sehnsucht nach Sophia hab., zweitens, weil alle wollen, daß ich den jungen Kei! mann heirate, den Sohn von Papas Freund, der dochgen damals alles'in Ordnung gebracht und der die meisten Effen Aktien von unserer Fabrik hat. Harrh Keilmann ist jetzt für eine Weile mit bei uns im Geschäft. Papn l „I und Mama und Annemarie reden nun jeden Tagkftnu n davon, wie vorteilhaft für unsere Fabrik diese Heirat'>i „icu sei. Mir ist's schon ganz über." ! „T .Was sagt Robert?" ftm nicl „Sie sollen mich in Ruhe lassen, Menn ich durch-' aus nicht will. Er ist der einzige Vernünftige. Er^»u n sagt, sie hätten Wohl noch nicht genug an einer un-n^^e glücklich verheirateten Tochter, es wäre meine eigenste'^. . Angelegenheit. Er hält zu mir, wie er zu Sophia F^oer gehalten hat, obgleich er es sicher furchtbar gern scheu da würde, eben wegen des Geschäfts, verstehen Sie? hat Mama tüchtig seine Meinung gesagt. Sie wissen st d"") ja, wenn Mama sich etwas in den Kopf gesetzt ha" da ist es schwer, sie zu überzeugen." iß Er nickte. Ja, das war ihm zur Genüge bekannt „Nun, und weiter? Sie machen mich neugierig lh wohl ..Ja. und da auälen sie mich immerzu, der juni « ^ „hin Lenina neidete kürde. bei Ki dann r Noch zr Angele D <lls sie lachte' c Zeit gc ausged, ^hig Mehren Ny KM E!
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)