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— Dringliche Anträge der sächsischen Regierung für die Erwerbslosen. Das Arbeitsministerium hat ein dringliches Schreiben an das Reichsarbeitsministerium gesandt, worin im Anschluß an mündliche und telephonische Vorstellungen die Er höhung der Unterstützungssätze für die Erwerbslosen und ihre Anpassung an die Geldentwertung in möglichst kurzen Zwischen räumen gejordert wird. — Der erste weibliche Assessor in Sachsen. Als erster weiblicher Assessor in Sachsen legte Frau Dr. Frideburg Michel- Meißner, die Gattin des Dresdner Rechtsanwalts Dr. Gerhard Meißner, die zweite juristische Staatsprüfung ab. — Indextarife bei der Post. Auch die Post will jetzt dem Vernehmen nach zu wertbeständigen Tarifen übergehen. Am 8. August wird der Verkehrsbeirat zusammentreten, um sich mit der Frage der Festlegung von Tarifgrundsätzen zu beschäftigen, die je nach der Wirtschaftslage vom Postminister selbständig mit einer bestimmten Indexziffer vervielfacht werden. — Erhöhung der Lospreise. Für die 5. Klasse der gegen wärtigen Lotterie, die im September ausgespielt wird, ist der Lospreis von 3000 auf 20 0O0 Mark für ein Zehntel erhöhe worden. Die Steigerung ist in der Geldentwertung begründet, t sie ist aufs notwendigste beschränkt worden. Der Höchstgewinn beträgt im günstigsten Fall eine Milliarde. — Immer munter weiter! Der Preis für einen Zentner Briketts ist nunmehr auf eine geradezu phantastische Höhe ge stiegen. Ein einziges Brikett kostet also soviel wie früher eine halbe Wagenladung. Wenn die Menschen erst nicht mehr den Ofen zum Kochen und Wärmen Heizen können, dann ist der Schraube letzte Umdrehung da, und das Ende der Wahnsinns episode naht mit Riesenschritten. — Das Elektrizitätswerk für den Planenschen Grund er zeugte im Juni 1 630 OOO Kilowattstunden Strom, die wie folgt abgegeben wurden: für Kraftzwecke 1482 000, für die Straßen bahn 25 000, für Lichtzwecke 131 00'0 Kilewattstunden. — Verschärfung der Streiklage in Lugau-Oelsnitz. Im - Oelsnitz-Lugauer Bergrevier, in dem bekanntlich der Berg- ! arbeiterstreik herrscht, ist jetzt die alte Streikleitung abgesetzt und > von noch radikaleren Elementen eine neue Streikleitung gewählt , worden. Diese hat die von der alten Streikleitung ausgestellten Forderungen noch erhöht und verlangt eine einmalige Wirt schaftsbeihilfe für Ledige in Höhe von 4 Millionen, für Ver heiratete ohne Kinder von 4^ Millionen und für Verheiratete mit Kindern von 5 Millionen Mark. lü Nächste Umsatzsteuerzahlungen bis 15. August. Der Reichsminister der Finanzen hat verordnet, daß die Umsatz steuer in monatlichen Abschlagszahlungen abzuführen ist. l .Hiernach ist die Umsatzsteuer für die in einem Monat getätig- > ten Umsätze bis zum 10. des folgenden Monats unter gleich- i zeitiger Abgabe einer Voranmeldung zu zahlen. Für den i Monat August ist es den Steuerpflichtigen gestattet, die auf die Juliumsätze geschuldete Umsatzsteuer bis zum 15. August s zu zahlen. Leistet der Steuerpflichtige bis zum Ablauf der* Frist die Abschlagszahlung nicht, so setzt die Steuerquelle den zu zahlenden Betrag fest. Die nicht pünktliche Leistung der Abschlagszahlung wird einen der Geldentwertung angepaß ten sehr erheblichen Zuschlag zur Folge haben. Für Steuer pflichtige, deren Umsätze im Kalenderjahr 1922 nach ihrer Erklärung, oder, falls eine Veranlagung bereits erfolgt ist, nach dieser den Betrag von 1,5 Millionen Mark nicht über stiegen haben, bleibt es bei der vierteljährlichen Zahlung. Die gleiche Regelung gilt für alle diejenigen, die die Holz- ciutkilsAlößchen - Lichtspiele. kbreitLK äsn 10. ^.uZusr absncks 8 Hür 0!a8 kon88 in: Vie 81iiiil!8 Isf krllenklnk. Lckauspiel in 5 Wirten. esse Aar Indio. Mno MzGmM ladet seine werten Mitglieder zu dem am Sonnabend den 11 August statlfindenden ergebens! ein -eso Anfang des Balles Uz 8 Uhr. Der Vorstand. UMtMIk Sonnsbsnäs gsöttnst, sa okrlstl. Untsrnskmvn. Inksdsr: üug. Ilorts Villas»» SIsi u. 2inn-QsssMrrs, -QsgsnstSnss u. -Sruod 2ll VVettinvn Slnsllv 2V nsks postplstr Sssoncksrs ^btsüung süsr klckalmstallo Sitkvn-, Platin-, voukle- ^egsnslsnkKs, kekissv, Vluevlk- silkee. Erste Fretteler MWWmi md WWWK Bruno Ehrlich Freital-Deuben,., Bezirk Dresden. Fernruf 74. Restaurant und Speisehaus, Pferdegeschäft KM MGM zu Seit HWen UkMistli Autotransportwagen Moderne Malchmenkühlaulagen. Bei Notschlachten mit Transportauto bst Tag und Nacht schnellstens zur Stelle Verkaufsabgabe auf Grund des Gesetzes über Maßnahmen gegen die wirtschaftliche Notlage der Presse zu zahlen haben. Die Finanzämter sind angewiesen worden, gegen säumige Zahler mit allem Nachdruck vorzugehen. Jeder Steuer pflichtige handelt daher im eigenen Interesse, wenn er seine Zahlungen pünktlich leistet. Hf Nachnahmesendungen. Der Meistbetrag für Nachnahme sendungen und Postaufträge ist vom 7. August an aus 10 Millionen Mark festgesetzt worden. Hst Das Kino als Detektiv. Der Reichsverband Deutscher Lichtspieltheater hat sich bereit erklärt, in besonders wichtigen Fällen der steckbrieflichen Verfolgung von Verbrechern Auf nahmen, die ihm von den Strafverfolgungsbehörden über sandt werden, in seinen Theatern kostenlos vorzuführen. — Hirschfeld. Das Opfer eines verhängnisvollen Spiels wurde die auf hiesigem Rittergut bedienstete 15jährige Tochter des Schuhmachermeisters Wachsmuth aus Neugohka. Im Scherz legte ein 13jähriges Mädchen, ein Ruhrpflegekind, in der Küche ein Tesching auf sie an, ohne zu wissen, daß selbiges geladen war. Gleich darauf krachte ein Schuß, dessen Ladung, dem unglücklichen Mädchen durch die rechte Brustseite ging und den Lungenflügel schwer verletzte. Besinnungslos brach das Mädchen zusammen und wurde nach dem Krankenhaus Nossen überführt. Zurzeit liegt es noch krank darnieder. Ein auf Besuch weilender Gym nasiast aus Berlin hatte leichtsinnigerweise die geladene Waffe in die Ecke gestellt und so der kindlichen Fahrlässigkeit zugänglich gemacht. — Dresden. Vorsicht! Es wird geschossen! Keine Rück sicht aus Neugierige! Das Presseamt des Polizeipräsidiums teilt folgendes mit: Bei den Ansammlungen in den letzten Tagen sind von den Demonstranten einzelne in Zivilkleidung befind lich Polizeibeamte tätlich angegriffen, schwer mißhandelt und ihrer Barschaft beraubt worden. Es wird bekanntgegeben, daß die Beamten in derartigen Fällen von der Schußwaffe Gebrauch machen werden. Weiter hat, wie wiederholt bei früheren Tu multen, so auch jetzt wieder das neugierige Publikum durch sein Verhalten die Maßnahmen der Polizei in unverantwortlicher Weise erschwert. Das Publikum wird nochmals ersucht, sich! von den Demonstrationen fernzuhalten, da künftig keinerlei Rücksicht auf Neugierige genommen wird. — Meerane. Seit mehreren Tagen sind 45 Bäckereibetriebe nicht in der Lage, Brot zu backen und damit zum Schließen ge zwungen, da es der Amtshauptmannschaft nicht möglich war, den Betrieben Mehl zuzuführen. — Leipzig. Damit die noch vorhandenen verhältnismäßig geringen Bestände an Weizenmehl restlos zur Brotbereitung ver wendet werden können, ist von kommender Woche ab die Her stellung von Marken-Kleingebäck (Semmeln usw.) verboten. Atte Ltnsiiien — neue Erkenntnis. Ernährung derStadt-und Landkinder. Es ist ein Trost in traurigen Tagen, daß in schlimmen Dingen schießlich doch auch wieder der Keim zu etwas Gutem verborgen ist. Die Ernährung unserer Kinder liegt, wie jeder weiß, sehr im argen. Die M il ch ist knapp und teuer. Die Zufuhr nach den Großstädten beträgt nur die Hälfte von dem, was vor dem Kriege dorthin kam, und doch bleibt eine Menge unverkauft, weil die Leute den Preis nicht erschwingen können. Das ist gewiß trostlos. Aber in der Kriegszeit hat man doch auch eine Erfah rung gemacht, die etwas wert ist. Die Milch war nicht nur knapp, sie war auch schlecht, verdünnt, unsauber und bei der vorher üblichen peinlichen Kontrolle Hütte man sie aufs Plaster gegossen. Fetzt hieß es: besser schlecht als garnichts! und siehe da, es ging auch. Trotzdem die Milch allen Anforderungen der Hygiene spottete, sagt der bekannte Kinderarzt Professor Birk in Tübingen, sind doch, wie es scheint, nicht mehr Säuglinge gestorben als vor dem Kriege. Wir haben in einer Zeit übertriebener Hygiene, in einer Zeit der Bazillenfurcht gelebt. Alles wurde peinlich beaufsichtigt, alles abgekocht und sterilisiert, pasteu risiert, immunisiert. In der Kinderstube herrschte der Soxhlet-Apparat. Trotzdem mußte man oftmals die Er fahrung machen, daß die Flaschenkinder nicht so recht vor wärts kommen wollten, und man mußte ihnen noch Er gänzungsnahrung und Kindermehl usw. geben. Neuer dings ist man der Ansicht, daß das mit den Vitaminen zusammenhängt, von denen man damals noch nicht allzu viel wußte. Die Vitamine sind besondere eiweißähnliche Verbindungen, die in den Nahrungsmitteln vorhanden sind und offenbar gerade für die Kinder ungemein viel bedeuten. Durch das lange Kochen unter Druck, das Sterilisieren, wurden zwar die bösen Bakterien beseitigt, aber auch die nützliche Vitamine getötet. Wenn die Milch sonst von gesunden Tieren stammt und nicht allzusehr verunreinigt ist, scheint es beinahe vorteilhafter, sie roh oder nur leicht abgekocht zu geben, als peinlich sterilisiert. Mit ein paar Bazillen wird ein gesunder Organismus zur Not noch fertig. Damit soll natürlich nicht der Unsauber keit das Wort geredet werden! Man hat auch gelernt, daß man sogar etwas sauer gewordene Milch geben kann. Früher hätte man das kaum gewagt, jetzt unter dem Druck der bösen Zeit geschieht es sogar in Kliniken. Man bedenkt, daß im Magen die Milch ja doch Veränderungen ausgesetzt wird. Muß oder will man ungesäuerte Milch verwenden, so verfährt man nach dem erprobten Rezept: man erhitzt zunächst eine Probe der Milch in einem Teelöffel und Prüft, ob sie zusammenklumpt. Ist das nicht der Fall, so verwendet man sie in der üblichen Weise, mit Wasser verdünnt, mit Milchzuckerzusatz. Gerinnt die Milch aber beim Erhitzen, so vermischt man sie erst mit kaltem Haferschleim und kocht sie dann auf dem Herd oder im Wasserbade. Sie ge rinnt dann zwar auch, aber nicht in groben Klumpen, sondern in feinen Flocken, die der Magen leicht verdaut. Merkwürdigerweise scheint die Kinder-Ernährung ge rade auf dem Lande am übelsten bestellt zu sein. Die Landleute halten vielmehr an alten Unsitten fest als die Städter. Die Ärzte klagen, daß man die Kinder mit über großen Mahlzeiten vollstopft. Schreit das Kind, so be kommt es sofort die Flasche oder mindestens den Schnuller in den Mund gesteckt. Das Kind muß schreien, das ist für die Lunge nötig. Auch der Säugling braucht nur fünf Mahlzeiten am Tage, wie die Erwachsenen, und es muß Nahrungspause eintreten, damit der Magen und der Dünndarm auch einmal leer werden. Treten dann die un vermeidlichen Verdauungsstörungen ein, so schieben es die Mütter auf die Zähne oder sonst irgendwelche Ursachen, die damit absolut nichts zu tun haben. Es ist sehr schwer, gegen solche eingewurzelten Gewohnheiten anzukämpfen, aber es wäre für unsere Zukunft besser, wenn das Volk gesündere Ansichten über die Ernährung der Kinder be käme. km. g^Kandwirtschaftsbank^Z » Wilsdruff e. G m b H « Fernsprecher Ur. 11 «. SV Postscheckkonto Dresden Ur. 34852. « Bestellungen auf Saatgut Original, I. und II. Absaat B sind umgehend bei unserer landwirtschaftlich-technischen Abteilung einzureichen, diesbezügliche Auskunft und Beratung jederzeit bereitwilligst. Wir sind noch in der Lage ttSL-LLLL -Fs/ günstig abzugeben. MüMverein .AmL.Augustverstarbunser Ehrenmitasied Herr Kamerad Friedr. Wilh. Tcheukert geboren am 30. April 1855, Husar im 18. Husar.-Rgt. 1t. Schwadron o. 1876—79. Er ruhe in Frieden! Anakreon. Freitag den 10. Aug?/-8Uhr WmderuoMchSm. Bei ungünstige Witterung „Parkschänke", -ess Ortsausschuß cLes Hanäwerks Freitag nachmittag */z5 Uhr Sprechtag und Versammlung im Sladtoerordnetensaal. Tagesordnung zur Versamm lung: rss« Neuwahl des Vorstandes. Achtung! Achtung! S Freitag den 10 August in Wilsdruff M Gaschos „Weitzer Adler" von 3—6 Uhr W Einkauf M alten Gebissen Z nnd zerbrochenen Teile», g Versäume es niemand! Fahrgeld wird vergütet! W rs» d Vis Atssls LsrssedLsedtersL Tvnftwirtschaft und Pferdegeschäft im Planenschen Grunde. MMr- Mt Ziering Freital-Potschappel, Tharandter Str. 25. Fernruf Amt Deuben Nr. 151 kauft lau f.Schlachtpferde z.allerhöchst.Preisen Bei Unglücksfällcn sofort Tag und Nacht mit Transpartgeschirr zur Stelle. Neuer geeignet zu Gartenweg- bezw. 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