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neannen nichts anderes übrig, als von tyrrr Waue ge brauch zu machen. Bei der Schießerei gab es bei den Arbeitern drei Tote und acht Verletzte. * Boni Leipziger Polizeipräsidium wird mitgeteilt: Da die Plünderungen auf dem Lande in der Umgebung von Leipzig immer mehr überhand nahmen, wurde die grün-'. Polizei eingesetzt. Dank ihres Vorgehens konnten iren einer Anzahl umliegender Ortschaften sehr schicen geräumt werden. In der Nacht wurden in Knut- Hain aus einer Feldscheune von einer größeren Bande mit Pferdegespann das Getreide abgefahren. Die örtlichen Flurwächter wurden mit Waffen bedroht; die herbeige rufene Polizei erschien außerordentlich schnell in mehreren Autos. Mit Leuchtkugeln wurden die Felder abgeleuchtet, so daß die ganze Landschaft weithin erhellt wurde. Tag täglich durchstreifen jetzt Nadpatrouillen die Gegend, so daß zu hoffen ist, daß die Ernte nunmehr gesichert ist. In Weimar ist der kleine Belagerungszustand verhängt worden. Was ist an neuen Stenern zu zahlen? Verpflichtungen im August 1923. Für Einzelpersonen. Atle zwangsanleihepslichtigen Personen hatten am 1. August unaufgefordert die erste Rate der Brotversorgungsab gabe in Höhe des zehnfachen Zwangsanleihebetrages bei der zuständigen Finanzkasse mit genauer Angabe von Name und Adresse zu zahlen. Alle Sinlommenfteuerpflichtigen, deren Einkommen 1922 hauptsächlich aus Landwirtschaft, Industrie, Handel und Ge werbe bezogen ist, haben ohne Rücksicht auf die Höhe ihres Einkommens am 15. bzw. 25. August unaufgefordert die Vor auszahlung auf die Einkommensteuer zu entrichten. Auszu« gehen ist dabei von einem Vierteljahresbetrag der Einkommen steuer für 1922. Dieser ist mit 400 zu multiplizieren. Das be deutet das Hundertfache der Jahreseinkommensteuer für 1922. Wer also für 1922 40V 000 Mark Einkommensteuer zu zahlen hatte, hat an Vorauszahlung im August 400 000 X10040 Millionen Mark unaufgefordert zu zahlen. Wer seiner Ein kommensberechnung für 1922 einen Abschluß vor dem 1. Juli 1922 zugrunde gelegt hat, hat an Stelle von 400 mit 1600 zu multiplizieren. Das bedeutet also für diese Fälle das 400fache der Jahressteuer. Wer z. B. am 30. Juni 1922 abgeschlossen hatte und nach dem danach festgestelltcn Einkommen 400 000 Mark Einkommensteuer zu zahlen hatte, hat an Vorauszahlung im August unaufgefordert 400000 X 400 — 160 Millionen Mark zu zahlen. Einkommenstcuerpflichttge, deren Einkommen 1922 haupt sächlich aus Gehaltsbezügen oder Einnahmen aus freiem Berus bestanden hat, haben nur den einfachen Betrag der Voraus zahlung zu zahlen. Hatte also beispielsweise ein Arzt, der im wesentlichen Einkommen aus seiner Praxis hatte, für 1922 400 000 Mark Einkommensteuer zu zahlen, so hat er an Vor auszahlungen im August nur 100 OM Mark zu entrichten. Die Vorauszahlungen sind unaufgefordert bet der Hebestelle für die Einkommensteuer unter der Bezeichnung „Einkommen- pruervorauszaylUNg lULt" unter genauer Angaoe von ocauirn und Adresse zu zahlen. Diejenigen Steuerpflichtigen, bei denen die Vorauszahlun gen das Hundertfache bzw. Vierhundertfache -der Jahressteuer betragen, haben als erste Rate der Rhein-Ruhr-Abgabe unauf gefordert das Doppelte der Vorauszahlung zu entrichten. Wer also 40 Millionen Mark im August an Vorauszahlungen zu zahlen hatte, hat 80 Millionen Mark an Rhein-Ruhr-Abgabe zu zahlen. Bei den Steuerpflichtigen, deren Einkommen im Jahre 1922 hauptsächlich aus Einnahmen aus freiem Beruf, aus Gehalt oder Arbeitslohn und dergleichen bestanden und mehr als eine Million Mark betragen hat, beträgt die erste Rate der Rhein-Ruhr-Abgabe das Hundertfache der Vierteljahrssteuer für 1922. Im obigen Beispiel hat also der Arzt, der im August MOW Mark Vorauszahlung zu leisten hatte, 10 Millionen Mark Nhein-Ruhr-Abgabe zu zahlen. Die erste Rate der Rhein-Ruhr-Abgabe ist am 25. August Wenn edle Herzen bluten... 41 Roman von Fr. Lehne. „Ach, er ist nach wie vor immer ernst, kaum, daß er mal lacht. Ich glaube aber, daß ihm die Scheidung doch eine Erleichterung gebracht hat. Harriet paßte gar nicht zu ihm, das habe ich sogar gemerkt. Es ivar wirklich am besten, daß sie gleich drüben blieb." „Aber ohne Frau kamr Robert doch nicht bleiben. Er muß jemanden haben, der es ihm gemütlich macht, der für ihn sorgt. Ein Mann, der wie Robert so häuslich veranlagt ist, muh aus die Dauer die Ein samkeit schwer empfinden. Offen gestanden, Erni, ich sorge mich manchmal um ihn. Er muß wieder hei raten." „Freilich, daran haben wir auch schon gedacht. Aber wen? Da sind viele in der Stadt, die Harriets Stelle gern einnehmen würden. Gott, Robert ist doch ein so hübscher, stattlicher Mann — so vornehm. Chri stiane Janasch läuft sich beinahe die Füße nach ihm ab, macht ihm ihre schönsten Augen, doch er merkt es nicht. Man darf ihm gar nicht damit kommen. Weißt du, Phia," sagte Erni wichtig mit allerliebster altkluger Miene, „ich denke, daß er vielleicht eine un glückliche Liebe hat." Sophia lachte hell auf. „Närrchen du! Dazu hätte Bob gerade Zeit. Zu wem wohl?" „Erinnerst du dich noch der hübschen Kontoristin, Fräulein Henning? Ich hatte dir doch damals geschrie ben, wie sie die für ihn bestimmte Kugel - —" „Ja, ja, ich weiß. Doch kombiniere nicht so kühn, Erni." „Nach jenem Vorfall hatte sie ihre Verlobung gelöst und ist fort. Ich fragte Robert mal nach ihr, und da sagte er, das interessiere ihn nicht. Er war aber rot dabei geworden." „Was du drr alles einbildest, Erni. Du findest es eben interessant, wenn man eine unglückliche Liebe hat. Schließlich dichtest du dir auch noch eine an! Na, du bist 'sä in dem glücklichen Mter, in dem man sich das noch erlauben kann!" Sie lächelte Erni bedeutungsvoll an, so daß diese errötete und davon lief, ohne zu antworten. Vierzehn Tage war Erni nun schon Sophias Gast. Wie im Fluge war die Zeit verstrichen, so viel Abwechs lung hatte sie gehabt, so viel Neues zu sehen bekommen. Und Sophia war unermüdlich darin, sich ihr zu wid men; sie war ja glücklich, Erni bei sich zu haben und leicht ertrug sie die Vorwürfe, die man ihr fortgesetzt bon zu Hause machte, daß sie Ernis Ungehorsam unter stütze. SoSar: 18. A«-. nicht notiert. „ 20. Ang- 4183500-4210 500 Mt. wu-o "Uv gruncgayua; aucy oei ver oven angegeoeneu nam uitter der ausdrücklichen Bezeichnung „Rhein-Ruhr-Abgabe" zu zahlen. Wer die vorstehenden Steuern nicht pünktlich bezahlt, mutz nach dem soeben verabschiedeten Steuerzinsgesetz für jeden angefangenen Monat das Vierfache des Rückstandes als Zu schlag zahlen. Wer also im Beispiel zu 2. die 40 Millionen Mark erst am 3. September 1923 zahlt, hat zu den 40 Millionen noch 160 Millionen, insgesamt also 200 Millionen Mark ;n zahlen. KörpsrfchafLssteuervorauszahlungen. Die körperschafissteuerpflichtigen Erwerbsgesellschasten, d. h. besonders die Aktiengesellschaften und die Gesellschaften mit beschränkter Haftung, haben zu zahlen: am 15. Angnst das Wache der sonstigen Vorauszahlung, am 25. August das "Mache der sonstigen Vorauszahlung. Der Dollar 3,9 bis 4,1 Millionen Mark. Devisen und ausländische Banknoten wurden Sonn abend wegen des Ruhetages für die Börse in Berlin amtlich nicht notiert. Im freien Verkehr der Banken wurde der Dollar mit 3 900000 bis 4100000 ge- namtt. Die Umsätze waren nur ganz gering. Bei Effetten war nur geringe Nachfrage, so daß der Markt M blieb. Neuste Meldungen. Wirkungen der Berkehrssperre. Berlin, 18. August. Die Neichsbahndirektion teilt mit, daß nach ihr zugegangenen Mitteilungen infolge der Ver längerung der von den Franzosen ausgesprochenen Per sonenverkehrssperre das Einreisen in das besetzte Gebiet un möglich und der Versuch die Verkehrssperre zu umgehen, mit Lebensgefahr verbunden sei. Das Randgebiet ist von Zu rückreisenden derart überfüllt, daß auch von einer Einreise in das Randgebiet dringend abgeraten wird, da Unter kunftsmöglichkeiten in dieser überhaupt nicht mehr vorhan den sind und Verpflegung auf Schwierigkeiten stößt. Die Not des Buchdruckgewerbes. Berlin, 18. August. Die Vollversammlung des Ver eins Berliner Buchdruckereibesitzer hat mit Bestürzung von dem Ausmaß der neuen Löhne Kenntnis genommen. Sie sieht keine Möglichkeit, die notwendigen Mittel dafür auf zubringen. Deshalb, und weil es ferner unmöglich ist, zu den nunmehr notwendigen Preisen noch Aufträge zu erhalten oder Verlagswerke abzusetzen, empfiehlt die Ver sammlung, auch aus moralischen Rücksichten gegenüber den Arbeitnehmern, sofort die Arbeitszeitverkürzung anzusagen. Wo Arbeitszeitverkürzung nicht den notigen Attsgleich ergeben würde, muß die Schließung der Betriebe, den gesetzlichen Vorschriften entsprechend, vor bereitet werden. Eine Tasse Kaffee — 5ÜV V0Ü Mark. Berlin, 19. August. Der Verein der Kaffeehausbesitzer Groß-Berlins faßte in seiner letzten Sitzung Beschlüsse über die Kasfeepreise. In der Aussprache wurde u. a. gesagt, daß bei Berücksichtigung aller Unkosten eigentlich eine Tasse reinen Bohnenkaffees mit reiner amerikanischer Sahne und Zucker nicht unter 500 000 Mark abgegeben werden könne. lWobl bckomm'sN Eine Milliarde geraubt. Düsseldorf, 18. August. Die Franzosen nahmen bei der Stadthauptkasse den Betrag von mehr als einer Milliarde kort, in Ausführung des Strafbefehls über 8000 Frank, der Eines Tages Mw Enn einen Brief von Felix unter den Postsachen. „Was mag denn Felix wollen?" fragte sie er staunt. „Er, der sonst so schreibfaul ist?" Neugierig öffnete sie, während sie sprach, den Brief. Aber beim Lesen verdüsterte sich ihr Gesicht und Tränen füllten ihre Augen. „Nein, nein!" murmelte sie, sprang auf und eilte hinaus, den Brief in der Hand zerknüllend. Verwun dert über das seltsame Verhalten der Schwester folgte ihr Sophia; es ging sie doch gleichfalls an, was der Bruder der jüngeren Schwester schrieb. Sie fand Erni im Schlafzimmer auf der Chaiselongue kauernd und bit terlich weinend. „Was gibt's denn, Erni, weshalb weinst du? Schreibt dir Felix denn etwas so Aufregendes? Darf ich es nicht erfahren?" Erni schüttelte heftig den Kopf. „Nein, Sophia." „Warum nicht?" „Ich schäme mich so." Ohne weiteres nahm da Sophia der Widerstreben den den Brief aus der Hand, glättete ihn und las: Felix schrieb: „Liebe Erni! Durch. Annemarie habe ich erfahren, daß du seit einigen Wochen bei Sophia bist, der es ja recht gut gehen soll, das Schneidergeschäft scheint also recht ein träglich. zu sein. Da Du nun einen so großen Stein im Brett bei ihr hast, könntest Du da nicht einen kleinen Pump für mich anlegen? Denn rund , heraus gesagt: Ich muh zahlen, Weitz aber nicht, wie, wovon! Robert, der Gestrenge, hat sich geweigert, hat mir meine Bitte glatt abgeschlagen. Die Eltern können es nicht mehr, da Papa doch sein festgesetztes Einkommen hat, womit er selbst kaum ausreicht. Ich bin in Ver zweiflung, wenn ich nicht irr fünf Tagen dreitausend Mark haben kann. Die lumpige Summe muh doch zu schaffen fein. Geh, sei lieb, Kleine, lege ein gutes Wort für mich ein. Sonst weih ich nicht, was ich tue. Felix." Zwischen Sophias Augenbrauen erschien eine tiefe Falte, sie preßte die feinen Lippen zusammen. Also so weit war es mit Felix. Wenn er nicht am Ende seiner Hilfsmittel gewesen wäre, würde er diesen Brief nie und nimmer geschrieben haben, das wußte sie. Sie überlegte und überrechnete. Diese Summe konnte sie entbehren, sie hatte einen Teil davon einem Erholungsaufenthalt am Gardasee bestimmt. Aber schließlich konnte sie darauf verzichten, es brauchte ja nicht gleich so weit von München zu sein. der Stadt wegen des angeblichen Sabotageaktes am Vogel fänger Weg zugestellt worden war. Französische Gewalttat. Gelsenkirchen, 19. Angnst. Die französische Besatzungs behörde verhaftete die Oberfeuerwehrleute Dressen und Bal lasch sowie 17 Feuerwehrleute der Feuerwehr von Rhein felde. In Lastautos wurden die Verhafteten nach Reck linghausen gebracht, sodann nahmen die Franzosen eine Menge Magazinmaterial usw. fort. Die gesamte Beleg schaft der Zeche von Nheinfelde verharrt nach wie vor im Proteststreik. Frankreichs Bedingungen. London, 19. August. „Daily Mail" will wissen, Poin- carä werde in seiner Note an England folgende Bedingun gen aufstellen: Frankreich werde im Hinblick auf die briti sche Einschränkung der alliierten Schulden und Festsetzung der britischen Reparationsforderungen auf 710 Millionen Pfund Sterling die Höhe des von Deutschland zu zahlen den Betrages mit 3000 Millionen Pfund Sterling anstatt der in bar vereinbarten 6000 Millionen Pfund Sterling beziffern. Hinsichtlich der Räumung des Ruhrgebietes werde Frankreich sich bereit erklären, seine Truppen aus diesem Gebiete zurückzuziehen, wenn Großbritannien Deutschland bezüglich der zwei Milliarden Pfund Sterling zur Stellung lotsicherer Garantten veranlaßt, so daß Frank reich sich dann so gut als bezahlt betrachten könne. Bus Stadt and Laad. «en»«« s» »t«ft »>»« »«W»«» »«»M «WM«. Wilsdruff, am 20. August 1923. — Ausruf des Gesamtministeriums. Das Gesamtmin ist eri um eMßt einen Aufruf an die Bevölkerung Sachsens, iü dem auf die Bemühungen der Regierung zum Wohle der Erwerbslosen und Sozialrentner, aus Hebung der Löhne und Gehälter, Lin derung der Fettaot, Beschaffung von Herbstkartoffeln hinge wissen wird und in löst «die Bevölkerung ermahnt wird, Ruhe und Besonnenheit zu wahren und Beschlagnahmungen von Le bensmitteln zu unterlassen, da dadurch nur die Zufuhr nach Sachsen unterbunden werde. — Eine gemeinschaftliche Sitzung der beiden städtischen Kollegien fand am FrÄtag «abend im Sitzungssaale des Rat hauses unter Leitung des Herrn Giadtrat Wehner' statt. Ent schuldigt fehlten dis Herren Stadtrat Bvmbach und Stadtver ordneter Schumann. Auf der Dagesordnung stand als einziger Punkt: Wahl des Bürgermeisters. Nach kurzer Aussprache wurde mit Zetteln abgestimmt. Sämtliche mit Ausnahme von zweien lauteten auf Herrn Dr. Kronfeld, der damit wieder und nach der Rev. Stäbteordnung auf Lebenszeit gewählt wurde. Möchte damit die wertvolle Arbeitskraft unseres Bürgermeisters auf recht längs Zeit E unsere Stadt zu ihrem Wohle ge kettet sein. iü Die neuen Postgebühren treten für Telephon und Tele graph bereits am 20. August in Kraft, im Brief- und sonsti gen Post verkehr am 24., da bis dahin erst die für die erheb lich höhere Frankatur notwendigen höheren Freimarken überall vorrätig sein werden. Die Post muß sich zunächst mit ttberdruckmarken behelfen. Höhere Werte der bisherigen Reihen sind in Vorbereitung und werden in kurzer Frist aus gegeben werden. — Durch ein Großseuer wurde in der Nacht zum Sonntag bis Möbelfabrik der Firma Arthur Eckelt vollständig singe äschert. Morgens gegen '/«2 Uhr wurde das Entstehen des Feuers vom Bahnhof aus bemerkt. Eine Lokomotive gab Not signale und bald waren die ersten Hilssbereiten aus der Nach barschaft zur Stelle. Aber das Zusammentreffen widriger Um stände gestaltete das Vordringen zum Brandherd im 1. Stock » Der Gedanke daran, wie sehr er sie beleidigt hatte, ' stieg in ihr aus und löste doch ein bitteres Gefühl i aus. Zum Helsen war sie gut. Erni schluchzte noch immer - „Sei doch ruhig. Kleines." „Ach, Sophia, und wenn er sich nun 'was antut." „Die damit drohen, tun es noch lange nicht," sagte Sophia kalt. „Früher hat er doch nie so dringend Geld ge braucht!" „Ja, weil es immer da war! Er ließ sich ein fach geben, so viel er brauchte, und rechnen hatte er nicht nötig. Jetzt ist das allerdings etwas anderes. l Er muh sich einrichten. Daß ihm das schwer wird, ist klar. Inzwischen müßte er es eigentlich gelernt haben." „Und Robert will ihm nicht helfen." „Mit Recht! Wo würde das hinführen, wenn er Felix leichtsinniges Schüldemnachen noch unterstützte." „Ach, nur das eine Mal noch hilf Felix bei Robert bitten, dah er ihm das Geld gibt. Ich habe solche Angst um ihn," flehte Erni. „Nein, Erni, ich kann Robert nicht zn einer Jn- konsequenz veranlassen und will cs auch nicht." Sie zah das medergeschwgene, vetruvtc Gesicht der Schwester. „Eher gebe ich es Felix." Ein Hoffnungsschimmer leuchtete in Ernis Augen aus. „Du wolltest es tun? Dein mühsam verdientes Geld?" „Um deinetwillen, Erni! Aber Felix muß es sich selbst holen! Schreibe ihm das. Nur unter die ser Bedingung." Es war keine angenehme Viertelstunde, in der Felix der älteren Schwester gegenüber saß. Er hatte sich gesträubt, so sehr er konnte, um sich diesen peinlichen Minuten zu entziehen. Doch Sophia ersparte sie ihm nicht. Verlegen hatte er sie begrüßt, als er mit Erni, die ihn am Bahnhof erwartete, in Sophias Wohnung eintraf. Nach einigen kurzen Worten, während denen Erni unauffällig hinausging, legte ihm Sophia die dreitausend Mark aus den Lisch. „Hier, Felix, die erbetene Summe! Hoffentlich beschmutzt das selbstverdiente Geld der Schneiderin nicht deine Hände." Er wurde glühend rot. Niemals würde Sophia so gesprochen und eine Wohltat mit so bitteren Wor ten begleitet haben. Es war ihr so unähnlich. Aber sie Wollte dem Bruder eine nachdrückliche Lehre neben.