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Mießen. ES soll verjucyi werden, durch emen Regwnailarls diese Krise zu überwinden. Unabhängig von dem Vorgehen der Zeitungsverleger in Mitteldeutschland haben auch die sächsischen Zeitungsverleger einen ähnlichen Beschluß gefaßt. In zahlreichen Betrieben ist bereits dem gesamten Personal gekündigt worden. In der Königsberger „Ostpreußischen Zeitung" oerweigerten die Setzer den Satz und Druck eines Artikels, oer sich mit dem neuen Lohn befaßt. Die Direktion hat daraufhin die fristlose Entlassung der Belegschaft ausge sprochen, da sie es als unvereinbar mit der Freiheit der Presse ansehen müßte, daß von den Setzern der Versuch ge macht wurde, eine Zensur über die von der Redaktion abge- lakten Artikel auszusprechen. 46 Billionen täglicher Notendruck. Haven st ein im Reichs r a t. Der Reichsrat genehmigte eine Regierungsvorlage über eine fünffache Erhöhung der Notenausgabe der in Bayern, Württemberg, Sachsen und Baden bestehenden Privatnotenbanken, während die Vertreter dieser Länder die zwanzigfache Erhöhung beantragten. Reichsbank direktor Havenstein äußerte schwere Bedenken gegen eine so erhebliche Erhöhung der Notenausgabe der Privat- notenbankem Nur mi 1 schnellen Notmaßnahmen könne die gegenwärtige Krise bekämpft werden. Die Rcichs- vank gebe heute bereits täglich 20 Billionen neuen Geldes aus. Sie werde in nächster Woche auf 46 Billionen täglich gekommen sein. Der Gesamtnotenumlaus betrügt jetzt 63 Billionen, und in wenigen Tagen dürsten zwei Drittel dieses gesamten Notenumlaufes täglich herausgebracht sein. In einer solchen Erhöhung der Ausgabe der Privatnoten banken liege eine Quelle neuer schwerer Inflation, während auf der anderen Seite das Reich und die Reichsbank be strebt seien, einer solchen Inflation nach Möglichkeit Ein halt zu gebieten. Man sei jetzt dazu übergegangen, einen stärkeren Riegel gegen die Ausnutzung der Reichsbankkredite vorzuschieben. * Von den kleineren Vorlagen, die dann erledigt wurden, ist zu erwähnen, daß bei der ErhöhungderAbzüge von der Lohnsteuer der Arbeitnehmer der Reichsrat über die ursprünglich« Verordnung hinausging und fü. i, M ticolas Äer - 3- >> Garte re ul chls s derM Monat dehlen ig eine muß!> Nae ausreä »rechen in Br >i gt, ge vwrrc B. un -rfahre werde n.Tr Fernsprecher Wilsdruff Nr. 6 Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend Postscheckkonto Dresden 2640 Inseriionspreis SOvoa MI. für die ü gespaltene Korpuszette oder deren Raum, Reklamen, die rspaMge 120000 Ml. Bei Wiederholung und Zahresauftrag entsprechender Preisnachlaß. Bekanntmachungen im amtlichen Teil (nur von Behörden) die r gespaltene Korpuszeile 130000 Mk. Nachweisungs-Gebühr sooo Mk. Anzeigenannahme bis vormittags 10 Uhr. Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Garantie. Feder Rabatt anspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber !n Konkurs gerät. Erscheint bi« auf weiteres nur Montags, Mittwochs u. Freitags nachmittags 5 llhr für den folgenden Tag. Bezugspreis bei Selbskabholung monatlich Mk., durch unsere Austräger zugetragen in der Stabt monatlich Mk., auf dem Lande Mt., durch die Post bezogen vierteljährlich Mk. mit Zustellungsgebühr. Aste Postanstalten und Postboten sowie unsere Austräger und Geschästsstelle nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. Fm Fall« höherer Gewalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Erscheint seit dem Jahre 4844 Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amtsgerichts zu Wilsdruff, des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen. Verleger und Drucker: Arthur Zschunke in Wilsdruff. Verantwortlicher Schriftleiter: Hermann Lässig, für den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff 82. Jahrgang. Rr. 97. Dienstag / Mittwoch 21. / 22. August 1923 Kinder Abend Amtlicher Teil. aanner Bitze! nde. Tie Amtshauptmannschast und die Stadtrate zu Nofseu und Lommatzsch. Kinder Stücke entstehen. Wilsdruff, am 16. August 112-, Der Gtadtrat in Vertretung der Sparkaffe. 88000 73 000 b) ausgeschlagen« o) Speis den Vorkaufs» im Sinne des Frau doch Befehl : Vcr- ö Ge ¬ wollte Wort urück." wurde jliedss Fran- r kam 17. Dezember 1SI4 — Reichsgesetzblatt Seite 516 — mit Nachträgen und verstehen sich einschließlich der Umsatzsteuer. Wer diesen Bestimmungen zuwlderhandelt, wird auf Grund der einschlagenden reichSgesetzlichen Bestimmungen mit Gefängnis und Geldstrafe oder einer dieser Strafen, in schweren Fällen mit Zuchthaus, bestraft. Meißen, Nossen und Lommatzsch, den 17. August 1S28. r»? 2 II 17S equark 86000 1S6 000 Die für daS S. Vierteljahr 1S23 Ungezogenen Stromgeldbeträge, welche mit einem Grundpreis von 4800 Mark je Kilowattstunde errechnet waren, reichen infolge deS ge» wattigen MarksturzeS nicht aus, die laufenden Ausgaben zu decken. Der Aufstchtsrat hat daher beschlossen, noch i« Monat A«g«st de» 10» fache« Betrag der Iahre»rech»««g 1S23, welche jedem Abnehmer Anfang deS Jahre» zugestellt worden ist, durch die Mitgliedsgemeinden zu erheben. Demgemäß hat der Kilowattstundenprei» im 3. Vierteljahr für di« einzelnen Monate folgende Höhe erreicht: Juli 4800 Mk., August 1B4L00 Mk., September 244800 Mk. All« übrigen Rechnungsbeträge und Ge bühren erhöhen sich in gleicher Weise. Für den früheren Strompreis von 25 Pfg. für Kraft und 50 Pfg. für Licht waren bezw. 50 Briketts zu erhalten, während für die obigen Strompreis« nach den Kohlenpreisen am Tage dieser Bekanntmachung bei August preisen nur 10 kg zu erhalten waren. Da die Teuerung noch nicht zum Stillstand ge- kommen ist, so muß mit weiterer Strompreiserhöhung gerechnet werden. Ferner machen wir die Abnehmer darauf aufm«rksam, daß ab 1. Oktober die Einziehung monatlich er folgt. Der entsprechende Multiplikator auf die JahreSrechnungSbeträge wird dann monat- , , beim Kleinhändler, beim Verkauf ab Wagen und in den Verkaufsstellen der Molkereien „ , für molkereimäßig behandelte Milch in Orten über 3000 Einwohner je Pfund d.Erzeug.abGehöftbeiAuSgabeanVerbraucher , „ ab Molkerei oder deren Verkaufsstellen „ , beim Kleinhändler für Landbutter . , beim Kleinhändler von sächsischen Molkereien Mann Lassen Herr Zenden büßen -efehlS v!" lich bekanntgegeben. Gröba, den 15. August 192Z. usttieb Zicgr sorticp, Ochsen -ine. chlach. Mast list- um afe um -n Aus ZMeu. Ws» " - impörtt fo rvu Zrank Men." r An der er vrdcr. m er- Emx jeder limmt. unsere wr zu ganze Die in dieser Bekanntmachung festgesetzten Preise sind Höchstpreise Gesetzes betr. Höchstpreise vom 4. August 1914 in der Fassung der Bekanntmachung vom für Butter 540000 eso ooo eooooo 630000 Stirbt -le presse? Einst nannte man sie die „siebente Großmacht", einst — lange schon ist's nicht mehr Wahrheit. Offiziere ohne Truppen sind in Deutschland Lie Zeitungen geworden. Un zählige von ihnen sterben, nicht weil sie schwach waren oder wurden, sondern weil stärker als sie die Not der Zeit war. Offiziere — der Vergleich stimmt auch nach einer andern Richtung. Vielleicht hätten sich viele von ihnen ret« ten können, wenn sie es mit ihrer Ehre hätten für vereinbar halten können, sich, ihre Meinung zu verkaufen. Anderswo, in Frankreich namentlich, ist das ja alltägliche Erschei nung; bei uns blieb es ganz vereinzelt. Und auch jetzt, da ein neues Sterben angehen soll, denkt niemand daran, sich eines solchen Rettungsankers zu bedienen. Jedes Volk hat die Presse, die es verdient. Und noch immer war es die gute, manchmal verhängnisvoll gute Eigenschaft des Deutschen, lieber zu verhungern, als durch finanzielle „Gründe' von dem einmal Erkannten sich ab bringen zu lassen. Und jede Zeitung hätte darum sofort jeden Kredit bei ihren Lesern verloren, wenn sie sich in ihrer Meinungsäußerung auf eine solche Art hätte beeinflussen lassen. Darum — und das gilt von allen Richtungen in diesem Instrument der politisch so zersplitterten öffentlichen Meinung — wurde es als ganz besonders gehässiger Vorwurf empfunden, wenn aus parteipolitischen „Gründen" irgend einem Gegner materielle Abhängigkeit von irgend einer Interessengruppe voraeworfeu wurde. WerltMi von WtrtWiere« bett. ÄU'L- werde» «uf den Mache« Betrag »es bisherige» Satzes erhöht. Hierbei machen wir die Hinterleger darauf aufmerksam, daß wir ««r «sch die Aufbewahrung und die Abtrennung der ZiuSscheine von den hinterlegten Wert«» he- sargen. Alle» ander« aber, wi« die Ueberwachung der Auslosung, Kündigung, Zinsfuß- änderung, Besorgung neuer ZinSsch«inbogen, Umtausch von Stücken usw. überlassen wir den Hinterlegern selbst. Wir haften dem Eigentümer der hinterlegten Werte keinesfalls für Verlust«, di« durch verspätete Einlösung gekündigter od«r g«lost«r Wertpapiere und fälliger ZinSschein« sowie durch verzög«rt« oder versäumte Vorlegung abzuftempelnder Höchstpreise sür Milch und Milch, erzeugniffe. DaS Wirtschaftsministerium hat unter dem 15. August 1S23 für in Sachsin gewonnene Milch und Milcherzeugniss» folgende Eczeugerhöchstpreise bei Abgabe an Wiedar»«»- KLufer festgesetzt: Diese innerliche Würde, diese Treue gegen sich selbst, gegen die Meinung, ja Weltanschauung der Zeitung stellte aber mit starker sittlicher Berechtigung auch an ihre Leser die Forderung der Treue. So ost ist gesagt, daß man zwar die Zeitung abschafft, weil sie „zu teuer" sei, aber darum nicht ein Glas Bier weniger trinkt, nicht eine Zigarre weniger raucht. Der Kampf für die Erhaltung der deut - schen Kultur ist mindestens zur Hälfte ein Kampf um die Erhaltung der deutschen Presse, die unseres Volkes stärk ster Kulturträger geworden ist, jetzt, wo man sich kaum noch ein Buch kaufen kann. Besonders ist es die kleine, die Lokalpresse, die diese Aufgabe hat; die dringt hinein in die letzte Bauern- und Arbeiterwohnung. Aus den großen Kanälen führen sie, die kleinen, nun erst diese Kulturflut hinein in das Land, und Verstegen sie, so bleiben Millionen und aber Millionen unseres Volkes ohne Berührung mit der Kultur der Gegenwart, veröden geistig, trocknen aus, werden stumpf. LreueumTreue — so ost ist dieses Wort gesprochen worden, allzu ost. Hier aber ist es, wenn überhaupt, am Platze. Und ganz besonders ist es einem Volke, das sich selbst für politisch reis erklärt hat, ganz unwürdig, auf die Presse zu verzichten, die sein Sprachrohr ist, und die ihm die Vorgänge in rasendem, kaleidoskopartig wechselndem Lauf der politischen Vorgänge übermittelt. Darum ist ein Sterben der Presse auch ein Sterben des politischen Sinnes, des politischen Denkens unseres Volkes, das sich doch für berufen erklärt hat, sein politisches, also sein Lebensschicksal, selbst zu bestimme». Treue um Treue — die Presse, namentlich die kleine, darf nicht sterben, und der Beschluß der mitteldeutschen Zettungsverleger, ihre Betriebe stillzulegen infolge der so enorm gestiegenen, untragbaren Herstellungskosten, muß rückgängig gemacht werden. Aber er kann nur rückgängig gemacht werden durch die Tat. Man kann ein paar Glas Bier, ein bißchen Tabak missen, aber man darf nicht durch geistige Trägheit die Presse morden. Damit mordet man die deutsche Kultur, das Letzte und Höchste, unseres Volkes. * Schließung von Zeitungsbetrieben. Die Zeitungsverlage von ganz Mitteldeutsch land haben beschlossen, wegen des unerschwinglichen Tarif wochenlohnes von 36 Millionen Mark an der Spitze allen Buchdruckgehilfen zu kündigen und die Betriebe zu ä Für Milch L) für da» Liter Vollmilch 50 000,— Mk. b) für das Liter Magermilch 15000,— Mk. L Für Butter ««d Speisequark mit höchste«» 7S«/, Waffergehalt. l Für Kuhhalter ab Gehöft a) Butter für das Pfund 525000 Mk. d) Speisequark für das Pfund 840V0 Mk. Il Für gewerbliche Molkerei«« ab Molkerei. a) Butter für daS Pfund 600000 Mk. d) Speisequark für das Pfund 100000 Mk. Auf Grund dieser Verordnung werden für den Bezirk der Amtshauptmannschaft Meißen einschließlich der Städte Nossen und Lommatzsch (ausgenommen also nur die Stadl Wilsdruff) unter Aufhebung der Bekanntmachung vom 10. August 1923 mit Wirkung vom 19 August 1923 ab nach Gehör der PreisprüfungSstellrn für den Kleikhanbel folgende Höchstpreise festgesetzt: a) für Vollmilch 53000 Mk. je Liter beim Erzeuger ab Gehöft (VerliterungSpreis) reu EleNrizitiitSoerbemb Gröba. >ch die >, ver- nwalt, c Ber- : Pro ¬ tz will m der t nicht nzosen Der^ c noch zuerst Kleine Zeitung für eilige Leser. * ReichSbankprüstdent Havenstein teilte mit, daß in 8er korm menden Woche täglich 46 Billionen Papiergeld in den Vevkehr gegeben werden. * Die amerikanische Regierung schlug in einer Note an die Alliierten erneut di« Bildung einer Sachverständigenkommission vor. * Baldwin will im Laufe dieser Woche eine Zusammenkunst mit PoincarS zwecks einer Aussprache über das Ruhrproblem hevbeiführen. * Di« interparlamentarische Konferenz in Kopenhagen wurde mir Ler Annahme einer Resolution zur RepaoationSfrage ge schloffen. * Di« RheinlanLkommission hat die Verkehrssperre über das besetzte Gebiet erneut bis zum 16. September verlängert. bezogen« mit deren Namen Butter. „ beim Erzeuger ab Gehöft „ beim Kleinhändler oder in stellen der Molkereien.