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ige- den mt- lich ten. and )ele -igt, yrei chr- Es lem >lei- idt- von ben bei :tzte ung und mi. und l!ark >sen: jU S rus- äßig ), -t. I. bis iOO). >000 lben icht- stete MOV gere lühe äßis bis >00y bis )OO0 imel bis lerz- der ;abr MOZ, 740 800) für des ssatz- alle, allen »eine fr«. L66 BI. tt Vach ae- r«,« el, s ltk j an ten ff-s. »e re ofort en. 832 den. ld ageb. sden 8900 A- Wk' !S. Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend Postscheckkonto Dresden 2640 Fernsvrecper Wilsdruff Ar. 0 Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meitze», des Amtsgerichts -u Wilsdruff, des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen. N-rl-qer und Drucker: Arthur Zschunke tu Wilsdruff. Verantwortlicher Schriftleiter: Hermann Lässig, für de» Inseratenteil: Arthur Ifch««»e, beide i» WilobruG. 82. Iayrgasg. Nr. 72. Sonnabend / Sonntag 23. / 24. Juni 1923. Amtlicher Teil. Am 2. Juli findet eine Arbeiterzählung statt. Die Zählbogen werden den Gewerbeunlernehmern durch die Orlsbehörden rechtzeitig zugestellt werden. Die Betriebsunternehmer haben sie am 2 Juli ordnungsgemäß auszufüllen, mit ihren vollen Namen zu unterzeichnen und sodann ungesäumt an die Ortsbehörde zurückzugeben. ror Nr. 977 6rv. Meißen, am 20. Juni 1S23. Die AmtShauptmavnschaft. Laut Stadtralsbeschluß treten vom 1. Juli 1923 zu der Grundmiete gemäß Reichsmietengesetz folgende Zuschläge: Zinsendienst — 100°/,; Betriebskosten 7000»/, einschließlich des Verwilltungsaufwaades. der fü^ Wohnräume das 6fache, für gewerbliche Räume mit einer Friedensmiete von über 800 Mark das 1*/, fache und für gewerbliche Räume mit einer Friedensmiete unter 800 Mark da« einfache der Grundmiete beträgt; laufende Jnstandsetzungsarbeiten 10000°/,; große Jnstandsetzungsarbeiten 5000°/,, so daß der ge ¬ samte Zuschlag 2210S«/, oder das 222 fache der Giundmiete beirägt. Hierzu wird noch bestimm:, daß die Zuschläge für Betriebskosten und laufende Jnstandsitzungscn beiten als Berechnungsgeld zu zahlen sind, d. h. daß Vermieter und Mieter bei Zahlung der Miete, oder nach sonstiger Vereinbarung über die tatsächlich aufgelaufenen Kasten abzurechnen haben. Weiter erscheint es angebracht, darauf hinzuweisen, daß es bei der fortdauernden Neufestsetzung der Zuschläge am praktischsten ist, wenn sich Mieter und Vermieter dahin einigen, daß die jeweils fällige Miete nicht mehr nachträglich, sondern im voraus ge zahlt wird. bleiben die G schäftsräume des Verwaltungs- gebäudes Montag den 25. und Dienstag den 26. Juni 1828 geschlossen. — Dringliche Angelegenheiten werden an beiden Tagen vormittags von 11 bis 12 Uhr erledigt. Wilsdruff, am 20. Juni 1923. rin Der Stadtrat. Kleine Zeitung für eilige Lese». - * Die Reichsregierung bereitet eine neue scharfe Verordnung zur Einschränkung des Devisenhandels vor. * Der Reichstag genehmigte vor seiner Vertagung aus den L. Juli die Aufhebung 'der Getreidezwangswirtschaft und die Neuregelung der Brotversorgung. * Das französische Mvisionsgericht hat den Antrag auf Re vision des gegen Görges gefällten Todesurteils verworfen und dadurch das Urteil bestätigt. * In Rom verlautet, der Papst werde eine Proklamation zur Ruhrfrage erlassen. * Wegen des Tiefstandes der polnischen Mark wurden die Börsen in Warschau und anderen polnischen Städten geschloffen. * Die Lavamassen des Ätna haben die Ortschaft Castiglione teilweise zerstört. Ein Ausgangspunkt? Genaue Kenner der Wirtschafts- und Verkehrsver- hättnisse des Nuhrgebietes, in erster Linie die dortigen Bergindustriellen, hatten vorausgesagt, daß Frankreich an der Ruhr vergeblich näch Kohle suchen würde. In der ganzen Welt und auch bei uns wagte man zuerst nicht, an diese kühne Behauptung zu glauben. Die Entwicklung hat die Zweifler in nberräschender Weise eines Besseren belehrt. Ebenso genaue Kenner der innenpolitischen und Wirt schaftsverhältnisse Frankreichs waren der Überzeugung, daß Poincars trotz seiner unbeschränkten militärischen Machtmittel und trotz seiner dauernden gegenteiligen Ver sicherungen die Besetzung nicht beliebig lange Zeit durch halten könne, und zwar im besonderen deshalb nicht, weil die inneren und die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, in die das Land selbst kommen müsse, dies nicht erlauben würden. Ms drittes werde aber noch hinzukommen, daß der aus gesprochene Mißerfolg seines Unternehmens überall eine für ihn ungünstige Einstellung der anderen Staaten aus lösen und sich in Gestalt eines immer fühlbareren Druckes der öffentlichen Meinung der ganzen Welt auf ihn geltend machen würde. Die Isolierung Frankreichs würde so offenbar werden, der Widerstand in England, Italien, und vor allem auch in Belgien werde so stark in Erscheinung treten, daß Poincarö schließlich nicht mehr darum herumkommen könne, entweder ganz offen zu erklären, daß er nur die Sprache der Bajonette und Maschinengewehre für angemessen erachte, oder sich ent schließe — nachzugeben. Wir sind in Deutschland nicht geneigt, bei dem, was wir Poincarisnius zu nennen pflegen, irgendeine Nei gung zu Zugeständnissen vorauszusetzcn, und wir tun sicherlich recht daran, auch wenn jetzt in auffallender Über einstimmung sowohl aus Paris wie aus London Nachrichten zu uns gelangen, die auf den ersten Blick hin zu einem gewissen Optimismus zu berechtigen scheinen. Nach der Londoner „Westminster Gazette", einem Blatt, das immerhin nicht das erste beste ist, soll der von dem französisä-cn Botschafter in London an Lord Curzon weitergegebene erste Vorentwurf der Antwort Poincarss auf den englischen Fragebogen die Ein stellung des deutschen passiven Widerstandes dahin aus legen, daß Deutschland die Beamten und Arbeiter zur Wiederaufnahme ihrer Tätigkeit veranlasse, in eine inter nationale Aufsicht über die Zölle und Eisenbahnen des Ruhrgebietes einwillige, und dafür von Frankreich das Zugeständnis erhalte, daß die französischen Truppen bis auf wenige Keine Formationen zurückgezogen, daß die Verhafteten entlassen werden und den Ausgewiesenen die Rückkehr in die Heimat gestattet wird, und daß sie da für nur versprechen müssen, die Maßnahmen der franzö sischen Jngenieurkommission nicht zu behindern. Für alles das würde Frankreich Deutschland auch die Gewäh runa eines Moratoriums ruaesteben. An diesen Mitteilungen fällt zunächst auf, daß sie bisher oon englischer Seite nicht bestätigt werden, und daß sie die Reparationsfrage mit der Räumungsfrage verquicken. Einiger Zweifel wird deshalb am Platze sein. Gleichzeitig weiß nun aber der sehr gut informierte Leitartikler des , fsiziösen „Petit Parisien" Ähnliches zu berichten, und sa er am „Orte der Tat", nämlich in Paris sitzt, so kann man seinen Angaben immerhin mehr Gewicht beimessen. Auch er erklärt, daß das Kabinett Cuno nur seine Verord nungen über den passiven Widerstand „zurückzuziehen" brauche, um zu erreichen, daß für die Verurteilten und Aus gewiesenen eine Amnestie ergehe, und zwar im besonde ren für die Eisenbahner. In der gleichen Linie läuft eine Mitteilung des Brüsseler Berichterstatters des Pariser Blattes „Oeuvre", die man kurz dahin zusammensassen kann, daß Belgien schon mit einem rein s 0 rmellen Aufruf der Reichsregierung zur Einstellung des passiven Widerstandes zufrieden wäre und Deutschland sogar nicht einmal einen Borwurf daraus machen wolle, wenn diesem Ausruf von den Eisenbahnern oder selbst von etwaigen Saboteuren keine Folge gegeben werden sollte. Man muß schon sagen, daß diese Zugeständnisse an die Lage in der Tat außerordentlich weit gingen. Aber, wie gesagt: in Deutschland ist man nach so vielen bösen Erfahrungen wirklich nicht mehr allzu gläubig, und es sei denn auch verraten, daß Blätter, wie der Londoner „Daily Telegraph" nach wie vor und gleichzeitig mit der „Westminster Gazette" vor einer Unterschätzung der Unent- wegtheit Poincarös warnen. Wir für unseren Teil haben das nicht nötig, denn wir kennen Herrn Poincarö, und wir sehen auch, daß der Leitartikler des „Petit Parisien" im Grunde wenig verspricht und sich alles vorbehält. Aber immerhin wollen wir doch als Symptom der Lage verzeich nen, daß man in England einen derart weitgehenden Sinneswechsel in Frankreich für möglich hält, und eatz dieselbe „Westminster Gazette" erklärt, der erwähnte Vor entwurf könne trotz allem höchstens als Ausgangs- p unkt für Verhandlungen, nicht aber als eigentti b brauch bare Verhandlungsbasis betrachtet werden. sagt ein französisches Sprichwort: „tzui vivru, vorra!" (Wer leben wird, wird sehen.) Erhöhte Gteuervorauszahsungen. 2bfache Einkommen-, Löfache Körperschaftssteuer. Der Steuerausschuß des Reichstages beschloß, die Vor auszahlung für die Einkommensteuer auf das Fünfund- zwanzigfache mW für die Körperschaftssteuer auf das Füns- unddrcißigfachc zu erhöhen. Die Vorauszahlungen für die Einkommen von phy sischen Personen, denen ein Wirtschaftsabschluß vor dem 1. Juli 1922 zugrunde liegt, sollen Weiler vervierfacht wer den. Die Körperschaften (Erwerbsgesellschaften), die in der Zeit zwischen dem 31. März und 30. September 1922 ihr Geschäftsjahr abgeschlossen haben, sollen mit Rücksicht darauf, daß sie nach den bestehenden Bestimmungen als Voraus zahlungen für das Jahr 1923 bis jetzt nur am 1. Mai 1923 15 des ausgewiesenen Bilanzgewinns des Vorjahres ge zahlt haben, und daß das eine Ungerechtigkeit gegenüber allen anderen physischen wie juristischen Personen bedeutet, noch zum 15. August 1923 eine weitere Vorauszahlung in Höhe des Hundertfachen der Zahlung vom 1. Mat zu ent richten haben. Die MerMngung der Vertriebenen. Eine Verordnung des Reichspräsidenten; Die Franzosen und Belgier fahren täglich fort, auft rechte deutsche Männer mit ihren Frauen und Kindern aus dem besetzten Gebiet zu vertreiben, weil sie sich weigern, die vertragswidrige Ausbeutung des Rheinlandes und des Ruhrgebietes durch die französisch-belgischen Organe zu unterstützen. Die Zahl der seit dem Ruhreinbruch aus dem be setzten Gebiet ausgewiesenen Personen beläuft sich schon jetzt aus mehr als 5VÜÜ0 Köpfe. Täglich komme« Hunderte hinzu. Es ist eine Ehrenpflicht des ge- faulten deutschen Volkes, für eine angemessene Unterkrmft dieser Vertriebenen zu sorgen. Schon bisher haben sich in allen Teilen Deutschland- Behörden, Vereine und Private in anerkennenswerter Hilfsbereitschaft mit Erfolg um die Unterbringung be müht. Der Reichspräsident hat nunmehr eine auf Artikel 48 der Reichsverfassung gestützte Verordnung vom 14. Juni 1923 erlassen, durch welche die vorläu fige Unterbringung Ausgewiesener auf eine ge setzliche Grundlage gestellt wird. In dieser Ver ordnung wird die Pflicht zur Unterbringung der Ver drängten den Gemeinden auferlcgt. Diese haben alle Vorkehrungen für die Unterbringung zu treffen. Sie können ihrerseits für Zwecke der Unterbringung Räume jeder Art in Anspruch nehmen. Ausgewiesene mit Familie sollen womöglich in Kur- und Badeorten oder auf dem Lande untergebracht werden. Die Verteilung der Aus gewiesenen auf die einzelnen Gemeinden erfolgt auf An trag der Fürsorgeorgane durch die ordentlichen Verwal tungsbehörden. Die Wünsche der Ausgewiesenen werden hierbei nach Möglichkeit berücksichtigt. In Orten, wo Verpflegung zu angemessenen Preisen nicht zu er halten ist, können die Verwaltungsbehörden den Gemein den auch die Verpflichtung auferlegen, die Verpfle gung der Ausgewiesenen sicherzustellen. Die Gemeinden können nötigenfalls von Dritten entsprechende Leistungen anfordern. Die Verordnung regelt dann noch die Frage der Vergütung für die gewährten Leistungen und sonstige Einzelheiten. Die Verordnung tritt sofort in Kraft. Zur Rettung -er Mark. EineneueDevisenverordnung- Wie der Reichsernährungsminister Dr. Luther be reits im Reichstage mitteilte, ist die Regierung angefic^s der katastrophalen Entwicklung der Devisenkurse sofort in Beratungen darüber eingetreten, wie man mit sehr energi schen Mitteln dem größten Unwesen an und vor allem außerhalb der Börse steuern kann. Die Tschechoslowakei und neuerdings auch Polen sind Beispiele dafür, wie energisch und rücksichtslos man vorgehen muß, um dabei einen Erfolg zu erzielen. Bereits am Mittwoch hat der Reichswirtschafts- minister eine Beratung mit Sachverständige« abgehalten, um die verschiedenen Mögliö^eiten dafür zu prüfen. Man erwartet, daß eine scharfe Beschrän kung des Devisenhandels angeordnet wird oder auch, daß der Devisenhandel außerhalb des amtlichen Verkehrs verboten wird. Die Beratungen über die Schaffung der vielumstritts« nen Devisenzentrale find noch nicht abgeschlossen. ES wird angenommen, daß die geplanten Maßnahmen bereits in einigen Tagen in Kraft treten werden. Wahrscheinlich wird der Kreis der Bankfirmen, die berechtigt sind, mit De- Visen zu handeln, sehr eng begrenzt werden. Ferner sollen bestimmte Handelsgeschäfte überhaupt untersagt und unter fehr hohe Strafen gestellt werden. Vielleicht wird für be stimmte Arten von Geschäften der Klageweg nicht mehr mög lich sein. * Die wertbeständigen Löhne. Unabhängig von diesen Verhandlungen wird im Ncichs- arbcitsministerium über die Frage der wertbeständigen Löhne weiter beraten. Die Spitzengewerkschaften wollen jetzt einheitliche Beschlüsse in der Frage des Jndexlohnes fassen. Die freigewerkschaftliche Betriebsräteorganisation setzte sich für einen Minde st reallohn von stink