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— Wie viel kostet das Anhalten eines Eisenbahnzuges? Die Eisenbahnverwaltungen haben seit 1. Juni bei verschiedenen Perfonenzügen den Ausenchalt aus Bahnhöfen mit ganz geringem Zu- und Abgang von Reisenden, befonders in den späten Nachtstunden, ausgehoben. Diese Maßnahme ist aus Wirtschaft- lichen Gründen ersolgt, da zurzeit für das Halten eines Per sonenzuges über 15600 Mark Kosten entstehen. — Auch die Hunderter-Rechnung verschwindet. Die Banken von Dresden und Umgebung geben ihrer Kundschaft durch Merkblatt bekannt, daß sie zur Vereinfachung der Zinsberech nung im Kontokorrent-, Depositen- und Scheckverkehr beschlossen haben, bei Ausrechnung der Zinszahlen im Debet wie im Kredit nicht nur die Einer und Zehner, sondern auch die Hundertmark beträge unberücksichtigt zu lassen. — Die Rechnungen und Be rechnungen würden sich wahrscheinlich viel teurer stellen, als die Hunderter, die man erhalten würde, wert sind. — Meißen. Das Schützenfest in Meißen fällt endgültig aus, nachdem der Schützengesellschaft von Regierungsstelle aber mals abgelehnt worden ist, das Schützenfest unter den bisherigen Verhältnissen und in der sonst üblichen Form stattfinden zu lasten. — Grimma. Der Kirschenpflücker Nebelich stürzte beim Kirschenpflücken von der Leiter und war sofort tot. — Glauchau. Auf der Eisenbahnfahrt nach Meerane be fand sich in einem Abteil eine Mutter mit einem etwa ein jährigen Kinde, dem beim plötzlichen Türschließer, die rechte Hand abgequetscht wurde. Das unglückliche Kind hatte, ohne daß es jemand merkte, nach der Türöffnung gegriffen, und beim Zuschlägen der Tür erfolgte der Unfall. — Werdau. Emen gelungenen Vorschlag zur „Mark stabilisierung" unterbreitet em Lezer oer „Wervauer Zeuung". Er jHrewl: Gepern lauste ich eine Rolle Toilettenpapier. Eue kostete 1500 uno enihwit 50 Blatt, das einzelne Blast kostete also 30 <--r! Sestoem weiß ich, wie ich 20-Maltjcheme mit er heblichem Nutzen verwenoen kann. Besitzern von 20-Mark- fcheinen bin ich bereit, mem Geheimnis muzuteilen, es ermöglicht eine Au>werlung des Papiergeldes um 50 Prozent! — Rodewisch. Ein tödlicher UnglückssaU hat sich am Mitt- wochnachmillag hier zugetragen. Ein IHähnger SchulMabe kletterte trotz aller Warnungen an einem Estemnast der Ueber- landzentrale empor, um ein auf der Spitze des Mastes bejind- liches Vogelnest auszunehmen. Dabei kam er mit der 5000- Vott-Hochspannungslestung in Berührung und wurde fosort getötet. Der linke Arm des Knaben war vollständig verbrannt, ebenso die linke Brustjeite und der ganze Anzug. Nur mit großen Schwierigke.ten tonnte man die kleine Leiche herunter bringen und in die elterliche Wohnung überführen. — Zethau. In der Nacht zum Dienstag brachen drei junge Burschen in die hiesige Kirche ein und stahlen zwei große Zinn leuchter und ein Paar versilberte, sowie ein Kruzisix. Sie wurden beim Verlaus der Wertstüae ertappt. — Leipzig. Die Gutsbesitzersehefrau Milda Anna Froh berg in Nebitz^chen bei Mügeln verkaufte am 16. Februar an die Händlerin Marie Anna Grütze aus Chemnitz zehn Stückchen Butter für 2500 pro Stückchen, obwohl der damals behörd lich festgesetzte Höchstpreis nur 1811,25 betrug. Unter Ein ziehung des ungerechtfertigten Uebergewinnes von 6877 wurde Frau Frohberg wegen Preiswuchers zu einer Woche Gefängnis und 500 000 Geldstrafe verurteilt, gegen Frau Grütze, die wegen Schleichhandels wiederholt vorbestraft ist, erkannte das Wuchergericht auf sechs Monate Gefängnis und 100 000 Geldstrafe. Siir Heimaterde und Vaterland! Vielseitigem Verlangen nachgebend, veröffentlichen wir nachstehend den Prolog, der zum Heimatfest am Sonntag abend anläßlich des Festaktes gesprochen und recht beisällig aus genommen wurde. Er ist ein Werk des Herrn Kausmann Otto Wehner. Pfarrgut Herzogswalde Nutzholzversteigerung l Mittwoch, den 11. Juli d. I. 10 Uhr vormittags sollen lm Walter'ichen Gasthaus auf dem Landbe ge 84 fi. Stämme b. 15 em, 61 ft. Stämme I6/I9 em, 14 ft. Stämme 20/22 cm, 15 fi. Stämme 23/29, 1 fi. Stamm 30 em, I fi. Klag 20 em Durchmesser sowie 89 rm Baumreistg und 18 Stockholzparzellen gegen sofortige Bar zahlung und unter den vorher bekannlzugebenden Be dingungen versteigert werden. Für das Brennholz und die Stockholzparzellen wertun nur Gebote von Angehörigen der Kirchgemeinde HerzogS- walde enigegengenommen. Spechtshausen, den 5. Juli 1923 r,i, Schmidt, Forstmstr. Seiäekbeerea treffen ein und erbitte Bestellung Alfred Jäpel, Wilsdruff vis Lllsrle Rosrreklsedlersi Speis wirtschatt und Pferdegschäft im Plauenschen Grunde. MMr- Kun Ziering rn Freital-Potschappcl, Tharandter Str. 25. Fernruf Amt Deuben Nr. 151 kauft lauf.Schlachtpferdez.allerhöchst.Preisen Bei N glücksiälttn sofort Tag und Nacht mit Tran«pongeschirr zur Stelle. L Coutcway mit geftr. Hose (mittlere G'ößJ nhr p eiswe-tm ver kaufen. Bismarckstraße 35?. MW bat noch nbmgeben Zöpel, Wilsdruff Der Alte: Gemach Gesell! Deine Red' ist frei! Noch gibt es ein Band, das Dir heilig fei, des follst Du nicht spotten! Dies heilige Band heißt Heimaterde und Vaterland! Die Liebe, die Deine Seele durchglüht, das Streben, das sehnend Dich auswärts zieht, das Wollen zu großer, zu männlicher Tat, die Heimat ist's, die Dirs gegeben hat. Jüngling: Pah Heimat! — Ihr meint wohl das deutsche Land? Was nützt mir ein Reich an des Abgrunds Rand, ein Land ohne Zukunft, ein Reich ohne Macht, von den Kleinsten der Kleinen spöttisch belacht, vom Wucher befallen und ausgesogen, um Freiheit, um Recht, um alles betrogen — was nützt mir solch' Land? Der Alte: Wohl hast Du ganz recht; es ist ein gar mühsam Tagwerk als Knecht, da früher geschafft man auf frei eignem Grunde. Und doch, mag sie schmerzen, die brennende Wunde, das Land braucht die aufrechte Männerkraft, die bauend aus diesen Trümmern schafft, bereit, unverzagt schwerste Last zu ertragen, das Letzte zu geben ohn' Murren und Klagen, für Heimaterde und Vaterland. Jüngling: Das Letzte?! In Sturm und in Schlachtenbrand, da haben wirs tausendfach hingegeben, dem Lande geopfert das blühende Leben! Und Dank! — Um Zukunft und Hoffnung betrogen, ausgebeutet und schamlos belogen, in Schmutz geraten und elende Not, mit der bittersten Sorge ums tägliche Brot, ist das Dank des Landes? weil ich dem Schwure treugeblieben, den ich dem Vaterlande gab. Schaut her — das ist die ganze Hab', die mir Franzosengier gelaffen. Nun irr' ich durch die fremden Gaffen, ohn' Heimat, doch dem Lande treu. Der Alte: O, tretet näher ohne Scheu, solch' Gäste sind mir hochwillkommen, Das Beste soll Euch, Bruder, frommen. Doch sagt, bringt Ihr die Hoffnung mit? Der Vertriebene: Die Hoffnung ist bei mir auf Schritt und Tritt. An Ruhr und Rhein da wächst ein Geschlecht, das beugt sich unter kein fremdes Recht; das zwingt nicht nieder die fremde Gewalt! Furchtlos steht es, die Faust geballt. Ein einziger Wille! — Ein Denken allein, ist's, das herrscht: Wir wollen nur Deutsche sein! Das ist der gewaltige machtvolle Schrei, der übertönt das Lied der Partei. In Millionen von Menschenherzen, da wird er geboren in bitteren Schmerzen, er ringt sich aus tiefster Seele empor, und wird zum betenden, brünstigen Chor! Und geißeln sie uns auch mit Peitschenhieben, wir hören nicht auf, das Land zu lieben! Die Ketten, und wären sie noch so schwer, in die man uns schlägt, das ist unsre Ehr'. Ein Lump ist's, der feige den Nacken beugt, nicht wert, daß von deutschen Eltern gezeugt! So kämpfend, so duldend still, Stund um Stund, so wollen wir legen der Zukunft Grund, baß des Reiches Bau einst gen Himmel rage, hinein in bessere, stolzere Tage. Der Alte: »sch Selb uns» s»nst, Dies Bert« 82 - * A übern Der Alte: Zerrissen, zerfetzt, von grimmigen Feinden zu Tode gehetzt, bas ist jetzt Dein Land, — O, Jüngling nicht schilt auf das Land! — Nicht das eigene Schicksal gilt, hier gilt es ein Volk — eines Volkes Geschick! Von diesem Volke bist Du ein Stück! Wie ist doch Dein Schicksal so winzig klein, wenns gilt eines ganzen Volkes Sein! Merk: Dieses, mein Sohn, ist der Stunde Gebot, das heiligste in Deines Volkes Not: Hab' Treue, die opfernd sich selbst vergißt! Hab' Liebe, die unerschöpfbar ist! Hab' Mut, den das härteste Los nicht bricht! Verzage an Deinem Volke nicht! Hilf bauend nach Kräften die Brücke schlagen hinüber zu besseren, lichteren Tagen! Jüngling: Das wollt' ich ganz gern, doch schaut nur hinaus! Bruder mit Bruder in blutigem Strauß, Hader und inn're Zerrissenheit! Parteiengezänk und Parteienstreit! Landfremdes Volk diesen Zwiespalt schürend, den Bruder gegen den Bruder führend! Nirgends ein einziger Hoffnungsstrahl! Schon ziehen die Schwärme der Raben zu Tal, um sich am werdenden Aase zu laben. Ich habe Glaube und Hoffnung begraben! Der Vertriebene (zu dem Alten): Ich spreche Euch um ein Obdach an für diese Nacht. Der Alte: Woher, sagt Mann, führt Euch der Weg? Der Vertriebene: Dort von der Ruhr! Ich wurde von der Heimatflur bei Nacht und Nebel fortgetrieben, Laß' bauen mein Sohn uns Hand in Hand für Heimaterde und Vaterland! Getragen vom Geist der Versöhnlichkeit, durchklungen vom großen, deutschen Leid. O laß' an dem Werke uns nimmer verzagen, den Stein, den laß' uns zum Steine tragen! Kein Arm ist zu schwach zu helfender Tat. Laßt streuen uns in die Herzen die Saat der Heimatliebe, damit die Erde, die heimatliche, zum Helfer werbe! Die Liebe zur heimischen Scholle gehegt! Den Sinn für her Väter Art gepflegt! Die Treue der engsten Heimat bewahrt, so reift das Verständnis für deutsche Art. Das laßt in den Herzen tief Wurzel schlagen, dann geht es empor zu besseren Tagen. Meitzner Produktenbörse am 7. Juli. Weizen 445000—550000*, Roggen 315000—350000* Wintergerste —*, Sommergerste 340000—600000*, Hakel 330 000—500 000*, Raos, trocken *, MaiS 410000**, Rotklee, alt 4500000—5000000**, Trockenschnitzel 190000**, Wiesenheu, säcbs. 50000*, Fu'terstroh, 50000*, Kleie 240000*, Kanofftln *. Stim mung: —. Dis mit* bezeichneten Preise sind Ec^ zeugerpreise, die mit ** Handelspreise. Nossener Produktenbörse am 6. Juli. Weizen neu 440000—540000, Weizen neu in Ladungen —, Roggen neu 310000—320000, Sommergerste 340000 ins 360000, Wintergerste — —, Hafer neu 310000 bis 330000 Weizmmchl 70»/, 670000,Roggenmehl 75°/,480000, Roggenmehl 85»/, 450000, Futtermehl II —, Roggenkleie inl. 22000", Weizenkleie grob 220000 Maiskörner 370000 bis 390000, Mai-schrot 400000—420000, Kartoffeln nett —. Die Preise gelten für auf Lager genommene Waren Scheck-Verkehr Ausführung sämtlicher Bankgeschäfte. bei täglicher Verfügung mir . bei vierteljährlicher Kündigung Kartoffelflocken Weizengrießkleie Leindottermehl Weizennachmehl Reisfnttermehl Palmkernkuchen Malzkeime Trockenschnitzel Mais Weizenkleie Roggenkleie * Kokoskuchen Es empfi hlt sich, die Bestellungen auf Düngemittel für die Herbstbestellung baldigst aufzugeben. Unsere „landwirtschaftlich technische Abteilung Pflanzenbau" bringen wir in empfehlende Erinnerung. Beratung kostenlos. Spareinlagen werden ab 1. Mai 1923 verzinst: . 11°/,. bei monatlicher Kündigung mit 12°/, mit 13»/,, bei halbjährl. Kündigung mit 14°/, LMmlsWsbM Mskuss e. H. m. b. K. Aernsprecher Mr. 11 und 50. I»ostlchechkonto Dresden Wr. 34852. Wir offerieren unseren Mitgliedern zu billigsten Preisen: Kaufe r«i» Gärtnerei evtl, auch Material zum Ein« richten, wie Gewächshäuser, Fenster, Kessel, Rohreusiv. Äng bote unter A. 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