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Wilsdruffer Tageblatt : 07.07.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192307073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19230707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19230707
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-07
- Tag 1923-07-07
-
Monat
1923-07
-
Jahr
1923
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 07.07.1923
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oen grämten Verreyr unter ihre Kontrolle gebracht haben. Der deutsche Eisenbahnverkehr im Ruhrgebiet ist vollständig stillgelegt worden, da sich dis deutschen Eisenbahner nach wie vor geweigert haben, in die Dienste der französischen Regie zu treten. Es verkehren also nur französische Züge, und da die Franzosen nicht über geschultes Personal in ausreichender Anzahl ver fügen, ist es ihnen bisher erst auf wenigen Strecken gelungen, einen im übrigen recht mangelhaften Verkehr einzurichten. Die Franzosen und Belgier haben nun zwar das gesamte Eisenbahnwesen im Ruhrgebiet mit Gewalt an sich gerissen, müssen jedoch zu ihrem Leid wesen bemerken, daß ihnen jegliche Mittel um Mög lichkeiten fehlen, diesen großen Apparat in 0 zu setzen und daß man auf deutscher Seite recht cig gewesen ist, um diesen überaus schmerzlichen Verlust durch andere Verkehrsmöglichkeiten wieder einiger maßen gut zu machen. Die Uebernahme der Ruhr eisenbahnen ist also für die Franzosen und Belgier ein glattes Fiasko. MH und Fern. O Auf der Lokomotive getötet. Der Lokomotivführer des Stuttgart—Berliner Schnellzuges v 37, Zunk aus Stuttgart, wollte bei der Durchfahrt der Station Lauffen nach einer Beschädigung seines Tenders sehen und beugte sich zur Lokomotive histaus. Dabei wurde ihm von einem Signalmast die Schädeldecke weggerissen. Der Lokomotiv heizer hielt den Zug sofort an und brachte ihn dann allein nach Heilbronn, O Vriefmarkensammlertagung in Dresden. Ein Welt kongreß für Briefmarken- und Notgeldsammler wurde in Dresden mit einer Ausstellung in den Räumen der Dres dener Kaufmannschaft eröffnet. Besonderes Interesse erregte eine Sammlung kurfürstlicher Erlasse, sowie einer Reihe von Postformularen aus ältester Zeit. O Der Kanrpf um die MUllerstochter. In Volkach in Boyern haben ein Müllerknecht und ein Schlossergeselle um die Müllerstochter von der Herrenmühle einen Pistolen kampf ausgesuchten, bei dem der Schlosser fünf tödliche Schüsse erhielt und von seinem Gegner mit der Pistole vollends totgeschlagen wurde. Vor dem Eintreffen der Gen darmerie auf der Mühle erschoß sich der Müller dann selbst. O Amerika erwartet seine neuen Bürger. Das amerika nische Wanderungsamt hat beschlossen, im Lauft des am I. Juli beginnenden Haushaltsjahres 357 803 Ein wanderer nach den Vereinigten Staaten zuzulassen. Die Behörden haben zur Bewältigung dieser Menschenmengen sämtliche verfügbaren Inspektoren herangezogen. Hungerblockade. Es hat fast den Anschein, als ob General Pötam, der Blutsäufer von Verdun, wie er in Frankreich genannt wird, mit den gegenwärtigen Vorgängen im Ruhrgebiet in engem Zusammenhang steht. Seine Reise in das neu besetzte Gebiet fiel zeitlich mit dem Aus- Druch eines w'lden Terrors zusammen, mit dem in letzten Tagen zahlreiche friedliche Deutsche zum Opfer gefallen sind. Aber nicht allein der wilde Terror verbreitet neuerdings Grauen und Schrecken, die Fran zosen sind dazu übergegangen, über das terrorisierte Ruhrgebiet auch noch die Hungerblockade zu verhängen. Die letzte Eisenbahnlinie, die der Eisenbahnverwal tung noch zur Verfügung stand, und die in der Haupt sache dazu benutzt wurde, um das Gebiet mit Lebens mitteln zu versorgen, ist nunmehr von den Fran zosen besetzt worden. Somit befinden sich also jetzt sämtliche Eisenbahnlinien in französischen Händen. Der gesamte deutsche Eisenbahnverkehr ist lahmgelegt und die Lebensmittelversorgung des Ruhrgebietes ist zum Stillstand gekommen. Schon jetzt machen sich die ersten Folgen dieser Abschnürung des Gebietes vom unbesetzten Deutschland bemerkbar: Die Lebensmittel geschäfte können nur noch beschränkte Mengen an die Verbraucher abgeben, vor den Geschäften bilden sich lange Schlangen Kauflustiger, die vor dem endgültigen Eintreten des Lebensmittelmangels ihren Bedarf ein- decksn möchten, der Großhandel kann die Nachfrage nach Lebensmitteln nicht mehr befriedigen, kurzum, die Ver sorgung des Ruhrgebiets nähert sich einer katastro phalen Krise. Was wollen die Franzosen? Tie beste Antwort auf diese Frage hat entschieden der französische Orts kommandant von Herne gegeben, als man ihm wegen der französischen Maßnahmen ernste Vorstellungen machte und darauf hinwies, daß das Ruhrgebiet über kurz oder lang dem Hunger preisgegsbsn sein würde. Ter französische Kommandant erwiderte darauf: Das wollen wir gerade. Die Bevölkerung soll sich an die Franzosen wenden, die bereit seien, sie ihrer seits mit Lebensmitteln zu versorgen. Das bedeutet also nichts anderes, als die offizielle Verhängung der Hungerblockade. Die Franzosen greifen jetzt zu dem Mittel, das England während des Krieges Deutsch land gegenüber so wirkungsvoll zur Anwendung brachte, zu der Verhinderung jeder Lebensmittel,zu fuhr. Angesichts der großen internationalen Debatte über die Neparationsfrage, über die Sicherheitsfrage und über die Regelung des Ruhrkonfliktes, berührt es natürlich außerordentlich peinlich, daß gerade jetzt von französischer Seite mit dem grausamsten Mittel gear beitet wird, um den passiven Widerstand im Ruhrgebiet zu brechen. Zu dem Terrer, dem Mord, ist also nun mehr auch die Hungerblockade getreten. Die Gefahr ist so groß, daß man mit aller Bestimmtheit mit dem Ausbruch einer katastrophalen Hungersnot bereits für die nächsten 14 Tage rechnen kann. Die Folge wird natürlich sein, Unruhen, Mord, Totschlag. Dis schon durch den Krieg und die Nachkriegszeit, durch die Ent behrungen, die harte Arbeit und Unterernährung auZ- gem:rgelte Bevölkerung wird einer neuen Hunger blockade, die übrigens mit den rigorosesten Mitteln durchgcführt wird, natürlich nicht standhalten können. Zu den zu erwartenden Unruhen werden sich Krank heiten und Seuchen gesellen, und das Ruhrgebiet wird binnen kurzem einem wüsten Chaos und dann einem stillen Friedhof gleichen. Neben den schon erläschten Hochöfen, stilliegenden Stahlwerken und ruhenden Fa briken wird auch jedes menschliche Leben ersterben. Tis Franzosen sind dann ihrem Ziel, noch 29 ^iNio ui Deutsche auSzurottsu, wesentlich näher gekommen. Die 5 Millionen deutsche Arbeiter an der Ruhr werden die ersten Opfer dieser Hungerblockade sein. Dollar: 5. Juli 165585,00—166415,00 Mt „ 6. Juli 175560,00 Ml- O Der Erneuerer der Marienburg gestorben. Wie aus Danzig gemeldet wird, ist Oberbaurat Steinbrecht, der Er neuerer der Marienburg, in Marienburg gestorben. Stein brecht wurde am 22. September 1849 zu Tangermünde ge boren. 1877 nahm er an den Ausgrabungen in Olympia unter Adler und Curtius teil. Als im Jahre 1881 die preußische Negierung sich entschloß, die Wiederherstellungs arbeiten an der Marienkirche und dem Kreuzgang des Hoch schlosses der Marienburg auszuführen, übertrug sie auf den Rat des ehemaligen Kultusministers v. Goßler Steinbrecht die Bauleitung. Das Werk gelang, und als Steinbrecht 1885 seinen Plan der Restaurierung der Gefamtburg vor- lcgte, fand er allgemeine Zustimmung. O Verhinderte Lebensrettung. Aus Duisburg wird ge meldet. Im Stadtteil Ruhrort sprang eine 20jährige Frau nach einem Wortwechsel mit ihrem Mann von der Ober- bürgermeister-Lehr-Brücke in die Ruhr. Als der Mann sich anschickte, seine Frau zu retten, wurde er von dem dort stehenden belgischen Posten beschossen und mußte deshalb von seinem Vorhaben Abstand nehmen. Die Frau ist er trunken. Der Ehemann meldete den Vorfall auf der Polizei wache. Ein Polizeibeamter begab sich darauf zu dem wacht habenden Offizier der belgischen Wache und ersuchte um die Erlaubnis, die Ruhr an der betreffenden Stelle abzusuchen. Die Erlaubnis wurde ihm jedoch verweigert. Vermischtes. - Ausgrabung aller Toten. Nachdem die Engländer den Pharao Tutanchamon ausgegraben und eine Expedition zur Ausgrabung des Königs David in die Wege geleitet haben, gehen sie daran, auch in ihrem eigenen Lande die Toten an die frische Lust zu befördern. Das nächste Objekt ihrer Maulwurfslätigkeit soll die hochselige Jndianerprinzessin Pocahontas, die auf dem Friedhof in Gravesend begraben liegt, sein. Mit dieser Prinzessin hat es folgende Bewandt nis; Sie war die Tochter des Indianerhäuptlings Pow- hattan, lebte so um 1600 herum und verliebte sich in einen englischen Kolonisten, den sie vor dem Skalpiertwerden be wahrte, nachdem ihr eigener Stamm ihn zum Tode ver urteilt hatte. Sie floh dann mit dem Geliebten nach Eng land, wo sie im Jahre 1617'starb. Ihre Gebeine sollen jetzt nach Amerika übergeführt werden — nur Gott weiß, warum. Wenn die Toten schließlich ja doch wieder ausgegraben werden, könnte man sich, zumal bei den derzeitigen hohen Begräbnisspesen, das Begraben der Verstorbenen wirklich ersparen. - Herzzerreißender Hilferuf. In einer dänischen Zeitung stand dieser Tage folgendes Wohnungsgesuch: „Bei der Schwiegermutter zu wohnen ist schlimm' Verschafft mir und meiner Frau eine Wohnung von zwei bis drei Zimmern! Gehe auf jede Bedingung ein! Angebote unter . . ." Armer, armer Mann, was mußt du gelitten haben, ehe du dick zu dieser Flucht in die Ossentlichkeit entschlössest! — Neuer Sieg der Feuchtigkeit. Zu dem ersten glänzen den Siege, den die Feuchtigkeit in diesem Jahre des Un heils über die Trockenheit errungen hat, indem sie den ganzen Sommer 1923 unter Wasser setzte, ist soeben ein nicht minder glänzender zweiter Sieg, bei dem es sich gleichfalls um Wasser, aber um „gebranntes", handelt, hinzngekommen: die Türkei hat nämlich ihr Antialkohol- gcsetz, nachdem es ganze drei Stunden in Kraft gewesen war, wieder außer Geltung gesetzt und „vorläufig" auf den 1. August verschoben. Man hofft jedoch stark, daß aus dieser vorläufigen Verschiebung eine endgültige werden, und daß trotz des Korans jeder Türke auch fortan die Möglichkeit haben wird, sich nach bestem Wissen und Ge wissen zu betrinken. Da inzwischen Amerika den Begriff der „medizinischen Liköre", die trotz des Alkoholverbots in den Vereinigten Staaten verkauft werden dürfen, er funden hat, ist erfreulicherweise die ganze bewohnte Welt wieder aus Feuclstfröhlichkcit und Prosit! eingestellt. Nur mit dem himmlischen Naß könnte etwas sparsamer um- gcgangen werden! — Wie der türkische Harem entstand. Das Ende oder zumindest den Niedergang der türkischen Haremswirtschaft kündigte vor kurzem gelegentlich einer in Brussa abgehal tenen Lehrerversammlung Kemal Pascha in einer Rede an, in der er die türkische Frau ermahnte, den Kampf ums Dasein an der Seite des Mannes aufzunehmen. Der Harem, der dem Familienleben geweihte und den nicht blutsverwandten Männern unzugängliche Teil des isla mischen Hauses ist in der älteren türkischen Geschichte un bekannt. Erst mit dem überhandnehmen persischer Ein flüsse nahm die Absperrung der Frauen rechtliche. Formen an. Lürken und Perser, die beiden orientalischen Volks stämme tatarischer Abstammung, wählten ihre Frauen mit Vorliebe unter den schönen Tscherkessinnen und Georgie rinnen. Aber anfangs wurden nur bei den Persern die Frauen streng von der Männerwelt abgesperrt. Die innigen Handelsbeziehungen, die die Türkei mit Persien unterhielt, machten die Türken erst mit diesem Absperrungs- systcm, das im Koran keine Begründung findet, bekannt. Die Türken übernahmen das Absperrungsshstem mn so lieber, weil es ihrem mißtrauischen Temperament das sicherste Mittel schien, sich gegen den Treubruch der Frau zu schützen. - Die größten Wälder der Erde. Die planlose und unverantwortliche Weise, mit der besonders in früheren Zeilen die wertvollsten Wälder in Europa ohne jede Rück sicht auf die Forderungen einer geordneten Forstwirtschaft abgeholzt worden sind, ist für die Verschlechterung der klimatischen Verhältnisse vieler Länder verantwortlich zu machen. Sie trägt natürlich auch die Schuld daran, daß es in Europa kaum noch ein Land gibt, das eigentliche Niesenwälder aufweiftn kann. Unter diesem Raubbau der Forstwirtschaft hatten aber auch in besonderem Grade die Wälder Nordamerikas zu leiden: Jahre hindurch schlug man hier meilenweit in unvernünftiger Weise die Bäume nieder, ohne genügend für den Nachwuchs zu sorgen Immerhin finden sich in Amerika noch Walder von außer ordentlichem Umfang. So besitzt beispielsweise Kanada eine Waldfläche in einer Länge von 2780 Kilometern und einer Breite von 1600 Kilometern, die sich über die Staaten Quebec und Ontario hinzieht und sich bis zur Halbinsel Labrador erstreckt. Im schwarzen Erdteil ist es Zentral- asrika, das zwischen dem Kongo und den Quellen des I Nils sowie des Zambesi gewaltige Wälder besitzt. Die ! ausgedehntesten Wälder liegen indessen in Asien. Dort ' findet sich in Nordjibirien zwischen den Flüssen Ob und r:ena ein riesiges Waidgevret, das eine Länge von 4800 Kilometern und eine Breite von 2700 Kilometern aufweist. Man hat es hier mit dem ausgesprochen größten Urwäl der Erde zu tun, den zum großen Teil noch nie eines Menschen Fuß betreten hat. Neueste Meldungen. Gegen die Sabotageakte. Berlin, 6. Juli. Aus parlamentarischen Kreisen verlautet, es sei dem päpstlichen Nuntius Paccelli gelungen, den Reichskanzler Zur Abgabe einer Erklärung der Reichs- rcgicrung in der Frage der Sabotageakte zu veranlassen. Um dem Vatikan entgegenzukommen, habe sich der Reichskanzler entschlossen, eine Erklärung z« veröffentlichen, in der er neuerlich gegen die Sabotageakte Stellung nimmt und auch den Standpunkt der deutschen Negierung in dieser Frage ge nau präzisiert. Die Minderheitsfrage vor dem Völkerbund. Genf, 5. Juli. Der Völkerbundsrat hatte sich mit dem polnischen Vorfloß gegen seine Zuständigkeit zu befassen. Der polnische Vertreter lehnte es ab, vor dem Rat über die Aus legung des Minderheitsvertrages, zu verhandeln, von dem die Polnische Staatsangehörigkeit und damit das Schicksal vieler Deutscher und Polen abhängt. Polen begründet die Ablehnung damit, daß diese Frage demnächst in den deutsch polnischen Verhandlungen in Dresden gelöst werden würde. Lord Robert Cecil erklärte jedoch, daß die Minder heitsfrage eine der wichtigsten Angelegenheiten des Völker bundes sei, daß dieser sich daher mit ihr befassen müsse und zu verhindern habe, daß der Minderheflcknschutz Handels objekt werde. Es wurde schließlich bestimmt, die Frage noch einmal am Ende der gegenwärtigen Tagung zu berate». Italienische Verteidigung des passiven Widerstandes. Rom, 5. Juli. Im Anschluß an die Ausführungen des Ministerpräsidenten Mussolini im Ministerrat nimmt die Presse von neuem zur Ruhrfrage Stellung. „Giornale di Roma" bemerkt, solange Frankreich die Höhe der Re paration nicht bestimmen wolle, könnten die Verbündeten auch nicht die Aufgabe des passiven Widerstandes ver langen, noch könnte Deutschland diesen anfgeben. „Stampa" bedauert in einem Leitartikel, daß die italie nische Regierung unter dem Voilvand, selbständig Politik treiben zu wollen, das englische Vorgehen durchkreuze Un- Frankreich unterstütze. Auch „Epoca" ist mit der Auffor derung Mussolinis, den passiven Widerstand aufzugeben, unzufrieden, weil Deutschland nicht seine einzige Waffe aus der Hand geben könne. Wich' könnet ruse t Aufna Sie h doch h weil s noch t die zu genom wollen ins R keiner, getan, gutmas Es blc ström wiese i schaffei der M Bühne knacker, und di die I Lieder Von d« geführt nomme Tau gl Belusti Dafür um di andrers gebrach kapelle wirtschc wird, e doch nc stellung rate, fo fein kan 1. „Vo misch, und die Zug", C von Dc Der englisch-französische Zwist. E Soi Paris, 5. IM. Der „Matin" sagt über die Meinung?- Verschiedenheiten bei der Unterredung zwischen Lord WSM Curzon und dem französischen Botschafter: Es liege eine schwere Zweideutigkeit über den Verhandlungen. Das komme aber nicht von Frankreich, wie es die englischen ' Blätter behaupten, sondern von England, da es nicht wage, vor der Welt seine Pläne für die Ausnützung der Kriegsergebnisse zu entwickeln, die ein Denkmal des Eigen nutzes seien. Wenn man feierlich die vor 26 Monaten unterzeichneten Verträge zerstören wolle, müsse die Initia tive dazu von England kommen, und England müsse dafür die Verantwortung übernebmen. Aus Stadt und Land. str birsk «»dri» nitzmrn »tr Wilsdrusf, am 6. Juli 1923. Oeffentliche Stadtverordnetensitzung Donnerstag, den 5. Juli, abends 7 Uhr. Anwesend sämtliche Stadtverordnete, am Rarstische außer dem Herr Bürgermeister Dr. Kronfeld und sämtliche Stadträte. Zunächst gab der Vorsitzende, Herr Oberlehrer Hientzsch, be kannt, daß der Bürgermeister ab 9. Juli beurlaubt ist und von Herrn Stadtrat Wehner vertreten wird. Von der Erhöhung der Beamtengehälter und Gemeindearbeiterlöhne, sowie von der Hauptversammlung der Kreditanstalt, des Giroverbandes, des Sparkassenverbandes und der Landesoersicherungsanstalt nahm man Kenntnis. Die Verfügungssumme des Stadtrats wird aus 5,Millionen Mark, die Entschädigung für den Bau-Sackwerstän- digen entsprechend erhöht. Die Entschädigung für den Fürsorge- und Schularzt soll vom Stadtrat anderweit geregelt werden. Einer Erhöhung der Pauschalgebühr für Nahrungsmutelüber- wachung von 20 aus 50 Mark pro Kopf der Bevölkerung wird zugestimmt, desgleichen einem Ratsbeschluß, den an einem Aus bildungskursus teilnehmenden Mitgliedern der freiwilligen Sani tätskolonne die Fahrtkosten zu vergülen. — Die Hundesteuer wird ab 1. Juli auf das dreifache der geplanten staatlichen Sätze er höht. Für einen Luxushund sind demnach 36000 Mark, für einen Zug- oder Kettenhund 18 000 Mark zu entrichten. Da in letzter Zeit verfchiedentlich wildernde Katzen wahrgenommen wurden, hatte sich der Verein für Naturkunde wegen Einführung einer' Kahensteuer an die Stadt gewandt. In der Aussprache kam zum Ausdruck, daß die Rentabilität der Steuer sehr fraglich sei; im übrigen paßten Rattcnvertilgung und Katzensteuer nicht zusammen. Der Antrag wurde schließlich dem Finanzausschuß überwiesen. Zustimmung sand ein Ratsbeschluß, zwei Ersatz särge anzukaufen und dieselben zur Schau zu stellen. Endlich wurde das auf dre Stadt entfallende Fünftel der erhöhten Sähe für Sozialrentner bewilligt. — Sommerwetter. Endlich wieder Sonnenschein, so hört man es verwundert sagen. Monatelang gewissermaßen mußte darauf verzichtet werden, auf fo strahlenden Sonnenschein wie in diesen Tagen. Am Dienstag setzte er ein und bis zum heutigen Tage hat uns das langersehnte Tagesgestirn die Treue gehalten. Dabei ist bis auf wenige Wolkengebilde der Himmel fo klarblau wie selten zuvor. Darf man sich recht lange dieses schönen Wetters erfreuen? Man soll es nicht beschreien, sagt der Volks mund. Die Erfahrung der vergangenen Monate hat uns deutlich gelehrt, daß man eher mißtrauisch, denn gegenteiliger Ansicht sein soll. Und doch. Es hat ganz den Anschein beständigen Charakters, das Wetter. Die Sonne meint es schon so gut, daß in der Mittagsstunde das Thermometer 45 Grad Celsius an- zeigl. Die Witterungsveränderung wird allgemein recht an genehm empfunden, und nicht zuletzt im Interesse der Getreide- und Obsternte, wie der Pslanzenwelt im allgemeinen, begrüßt man die warmen Sonnenstrahlen mit doppelter, dankbarer Freude. — Eine bedenkliche Vergeßlichkeit. Es ist leider immer wieder nötig, an das wachsende Elend unserer Brüder und Schwestern dort im Ruhrgebiet zu erinnern und vor allem daran, daß es hier im unbesetzten Deutschland „unsere verdammte V FSr Zchiii u. in , A.Eis Uhlani (nahl
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