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poliiische Rundschau. Deutsches Reich. Übernahme des Nathenau-HauseS. Das von der Mutter des vor Jahresfrist ermordeten Ministers Rathenau, Frau Geheimrat Rathenau, dem Reiche als Stiftung überwiesene Haus des Heimgegan genen in der Königsallee in Kolonie Grunewald bet Berlin wurde jetzt dem Reichspräsidenten Ebert, dem Reichs kanzler Dr. Cuno, dem Reichsaußenminister Dr. von Rosenberg und dem ReichsinnenministLr Äser über geben. Die Übernahme erfolgte ohne jede Feierlichkeit und Ansprachen in Form eines einfachen Rundganges durch die schönen Räume, die künftig den Rahmen für wissenschaftliche Veranstaltungen der Neichsbehörden usw. abgeben sollen. Rcichsverband der Presse gegen den Franzoseneinbruch. Der Reichsverband der Deutschen Presse hat eine Entschließung angenommen, in welcher der schärfste Ein spruch gegen die Fortdauer der Zustände, die durch den rechtswidrigen bewaffneten Einbruch der Franzosen in die friedlichen deutschen Gaue am Rhein und an der Ruhr geschaffen worden sind, erhoben wird. Die Ausweisungen vieler Tausende von vaterlandstreuen Männern, die bru tale Vertreibung tausender schuldloser Frauen und Kinder von ihrer angeborenen Heimstätte, Todesurteile, die Ein kerkerung vieler Hunderte unter Verhöhnung jeder ge ordneten Rechtspflege, die Knechtung einer nach Millionen zählenden kulturell hochstehenden Bevölkerung usw. sind eines Volkes unwürdig, aus dessen Mitte vor mehr als hundert Jahren die Erklärung der Menschenrechte hervor- gcgangen ist. Zum Schluß wendet sich die Entschließung besonders an die unter der fremden Gewalt leidenden An gehörigen der Presse im besetzten Gebiet und lenkt die Auf merksamkeit der Berufsgcnossen in allen Ländern auf die beispiellose Versündigung an der Pressefreiheit an Rhein, Ruhr und Saar. Bekenntnis der Nheinpfalz zu Deutschland. Die berufenen Vertreter der Rheinpfalz haben in Bruch sal den einmütigen Beschluß gefaßt, an dem bisherigen passi ven Widerstande unter allen Umständen sestzuhalten, selbst aus die Gefahr hin, daß den Pfälzern noch wettere Opfer von ihren Peinigern zugemutet würden. Der Verlauf der Versammlung bewies von neuem, daß die Pfälzer in ihrer Treue zum Reich und zu Bayern durch nichts wankend ge macht werden können. Anwesend waren Vertreter sämtlicher Parteien, der Gewerkschaften, Vertreter von Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, von Beamten, von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Rußland. X Wirtschaftlicher Boykott gegen die Schweiz. Der Rat der Volkskommissare hat im Zusammenhang mit dem nach der Ermordung Worowskis entstandenen Gegensatz be schlossen, über die Schweiz den wirtschaftlichen Boykott zu verhängen. Schweizer Bürgern, die nicht den werktätigen Klaffen angehören, soll die Einreise in die Sowjetrepublik verweigert werden. Das Volkskommissariat für Außen handel wird angewiesen, Handelsbeziehungen mit Schwei zern nicht anznknüpfen und mit Schweizer Firmen getroffene Abmachungen nicht zu bestätigen. Die in der Schweiz be findlichen Vertreter russischer Handelsfirmen sollen ab- berusen und alle geschäftlichen Verhandlungen russischer Firmen mit schweizerischen abgebrochen werden. Llm ein Menschenleben. Das Todesurteil gegen Görges. Dem von den Franzosen zum Tode verurteilten Land- wirtschaftslehrer Görges wurde im Gefängnis Mitteilung von der Verwerfung fettes Revisionsantrages gemacht. Görges nahm die Nachricht ruhig und gefaßt entgegen. Er lehnte die Einreichung eines Gnadengesuches an den französischen Präsidenten ab. Wie verlautet, wurde Göraes darauf sofort in die Zelle der zum Tode Berur« Dollar: 23. Juni 121196,00-121804,00 Mk. „ 25. Juni 113964,00-114136,00 Mt. teilten überführt, wo er von Marokkanern be wacht wird. Man erwartet einen Aufschub der Voll streckung, da die Angehörigen des Görges bei Millerand ein Gnadengesuch eingereicht haben. Döt Regierungspräsident von Düsseldorf, Dr. Grütz ner, hat an den britischen Bezirlsdelegier- ten ein Schreiben gerichtet, in dem er diesem von der Verwerfung der Revision des Todesurteils gegen Görges Mitteilung macht. Er fasse die Entente zwischen Frank reich und England nicht nur als eine politische und Wirt- schaftliche Verbindung der beiden Nationen auf, sondern auch als eine Entente der Menschlichkeit, und daraus glaube er die staatspolitische Berechtigung, viel leicht auch die Verpflichtung der britischen Nation ableiten zu können, den Weg znr Erhaltung eines Men- schenlebens zu beschreiten. Oer Zwischenfall von Mart. Schwere belgische Sanktionen. Aus dem Ruhrgebiet wird über den Zwischenfall bei Marl noch berichtet, daß das belgische Kommando sich da mit einverstanden erklärt hat, die Ermittlungen der Täter durch die deutsche Kriminalpolizei vor nehmen zu lassen. Wie aus aufgefundenen Papieren hervor geht, sind die Täter keine Polizei beamte, sondern Zivil personen. über den Vorgang selbst ist noch inzwischen er mittelt worden, daß sämtliche Deutsche in Marl übereinge kommen waren, ein übelbeleumundetes Subjett, den in fran zösischem Solde stehenden Verräter Plankow zu ergreifen. Als sich Plankow bedroht fühlte, rief er belgische Soldaten zu Hilfe, die sofort das Feuer eröffneten, das von den Deutschen erwidert wurde. Im Laufe dieser Schießerei wurden zwei belgische Soldaten getötet, ein weiterer Belgier sowie ein Deutscher schwer verletzt. Letzterer ertrank btt dem Versuche, sich durch Schwimmen durch die Lippe zu retten. Nach aufgefundenen Personalausweisen handelt es sich um einen Mechaniker Knickmann und einen Schlosser Iagstin aus Breer. Die Belgier haben über die Stadt Buer die schwersten Sanktionen verhängt: Straßensperre auf einen Monat von abends 6 Uhr bis morgens 5 Uhr, Stilllegung der Straßen bahnen im Bezirk der Stadt Buer ans einen Monat, Schließung sämtlicher Wirtschaften, Kaffeehäuser und Kinos und Verbot aller Theater- und Konzerwersnstaltungen auf drei Monate, Sperrung der Paßstempelung für 14 Tage, Still legung des gesamten Fernsprechverkehrs auf acht Tage. Als Geiseln wurden der Bürgermeister Ruhr, der Stadtrat Dr. Greve und der Amtmann von Marl festgenommen. Wie die Belgier Wetter bekanntmachen, fahren von K Uhr abends ab Panzerautos durch die Stadt, deren Insassen auf alle Passanten schieß en, die nicht auf Anruf stehen bleiben. Auch die Angehörigen des Mechanikers Knickmann sind verhaftet worden. Auch in Marl haben die Belgier sieben Bürger als Geiseln verhaftet und verhängten über die Gemeinde bis auf weiteres eine Verkehrssperre. Deutsches Abkommen mit Serbien. Keine Viehlieferungen mehr, dagegen Warenkredite. Die Verhandlungen der Neichsregierung mit der Re gierung des Königreichs der Serben, Kroaten und Slo tvenen hat zu einem Abkommen geführt, nach dem die serbische Regierung auf alle ihr für das Jahr 1923 und künftig zustehenden Viehlieferungen verzichtet. Die deutsche Negierung erklärt sich bereit, hierfür und in Erfüllung des im Mai 1921 über den Ersatz von Vieh geschlossenen Ab kommens der serbischen Negierung auf Neparationskonto einen Kredit von neun Millionen Goldmark zu eröffnen. Durch die Vereinbarung wird Deutschland gegen Einräu mung eines Kredits von zwei Millionen Goldmark von den übrigen aus dem Versailler Vertrag sich ergebenden Verpflichtungen befreit. Die sämtlichen Kredite stehen der serbischen Regierung zum Einkauf von Waren in Deutsch land zur Verfügung. 17 Millionen Goldmark werden der deutschen Regierung zur Erhöhung der Preise für die 1921 Wenn edle Herzen bluten.. 20 Roman von Fr. Lehne. Da begrüßte Leander sie in seiner schwülstigen Weise. „Fräulein Monika, sagen Sie mal, ist das wahr? Sie müssen es doch wissen, daß der Ball, den Kommer zienrat Markhoff im Januar im Hotel Russie gege ben hat, noch nicht bezahlt ist?" fragtö er. „Soviel ich weiß, ist die Rechnung sofort be glichen worden." „O nein, meine Teure, dann sind Sie eben im Irr tum! Ich weiß es aus ganz sicherer Quelle, daß es nicht der Fall ist. Man spricht allgemein darüber und wundert sich." Ein jäher Schrecken durchfuhr Monika. Wie war das denn möglich? Drei Tage nach dem Ball hatte Robert Markhoff der Kasse Anweisung gegeben, die Rechnung zu bezahlen. »Ja, ja, die vornehmen, stolzen Mcrrkhoffs. Da haben sie den Salat. Feste feiern und nicht bezahlen. Aber trotzdem lebt die ganze Gesellschaft flott drauf los — vor allem der Herr Sohn und der Herr Schwie gersohn, der Salten. Der andere, der Petersdorfs, hat den Braten aber gerochen — muß 'ne feine Nase ha ben! — Der ist schlau gewesen, hat die Verlobung bei zeiten gelöst, wo es nischt mehr zu holen gibt." „Das ist nicht wahr," sagte Monika empört, „Fräu lein Sophia ist es selbst gewesen — weil sie eine Jugendliebe nicht vergessen kann. Das weiß ich ge nau: Dehn hat es im Kontor erzählt — der ist darüber unterrichtet, daß Fräulein Sophia vor fünf Jahren heimlich verlobt war, aber ihre Eltern woll ten von der Verbindung nichts wissen." Monika wollte jetzt ihren Brief öffnen. Da stutzte sie, und trotzdem Leander sie durch sein Geschwätz von einer zu genauen Betrachtung des Briefumschlags abzulenken suchte, gelang ihm das doch nicht. „Der Brief ist geöffnet worden," sagte sie scharf und bestimmt; „ich sehe es — hier." Doch Frau Alma und Leander ließen sich nicht verblüffen; sie hatten sich schon vorbereitet. „Was fällt dir denn ein? Dazu hätte ich gerade Zett gehabt! Was gehen mich deine Angelegenheiten "n, von wem du Wein bekommst." Monika trug die Flaschen in ihr Zimmer und kam dann erreat zurück. „Nicht einen Tag bleibe ich länger hier! Schäme dick) — nicht einmal Briefe sind vor dir sicher." „Meinetwegen ziehe gleich aus — aber bis zum Ersten hast du zu bezahlen." „Die Miete, ja. Für dein Essen danke ich schon heute. Ich werde heute nachmittag einen Dienstmann schicken, der meine Sachen holt — sei also zu Hause " „Wenn es mir Paßt," entgegnete Anna giftig. „Dann hast du eben dem Dienstmann den zweiten Gang zu bezahlen." „Nicht einmal eine Flasche Wein bietet sie dir an!" meinte Leander, dem der Mund schon wässerig danach geworden war. Monika las in ihrem Stübchen den Brief Roberts. Das hätte er lieber nicht tun sollen, wenn es auch gut gemeint war. Was müssen aber die Verwandten denken? Wie würden sie diese Handlungsweise in ihren« kleinen, niedrigen Sinn mißdeuten! Sie begann das letzte einzupacken. Ein großer Reisekorb stand schon längst gepackt da, ebenso ihre Kommode, deshalb war sie in ganz kurzer Zeit fertig. Sie zog ihr Jackett wieder an, um irgendwo zu Mittag zu essen. Ohne sich von Alma zu verab schieden, ging sie davon. Auf der Truppe begegnete ihr der Bruder. „Nanu, Monika, willst du schon fort?" „Das Essen war wieder nicht fertig, Gustav. Diese Unordnung und Rücksichtslosigkeit deiner Frau paßt mir längst nicht mehr. Außerdem hat sie — oder Herr Uhlig — einen an mich adressierten Brief geöff net; trotzdem leugnen beide. Deshalb ziehe ich schon heute aus und möchte dir gleich Adieu sagen. Eure Schwelle betrete ich» nie wieder." Gustav wollte aufbrausen. „Bitte, die Treppe ist wohl nicht der richtige Ort," unterbrach sie ihn. „Wenn du mir noch etwas zu sagen hast, so komme nach der Körnergasse, du weißt, daß Franz Lehnert mir wieder mein Zimmer- chen avgerreten hat. Sorge dafür, daß Alina nach mittags zu Hause bleibt, wenn meine Sachen geholt werden. Ich habe nicht Lust, den Dienstmann zwei mal zu bezahlen, sonst muß ich es euch abziehen." Monika hatte endlich eingesehen, daß Rücksicht ganz unangebracht gegen die Schwägerin war: bestellten Lokomotiven osUtgeschrieben. Die deutsche Re- ! gierung verpflichtet sich ferner, für eine Million Goldmark Salz zu liefern. Die Abkommen bedürfen noch der Ratifizierung und nuterlicaen dieierbalb" zurzeit der Vrükuna. > Vie Devifenläufe der Firma Sünnes. Aus vem Untersuchungsausschuß. Berlin, 23. Juni. In der Verhandlung des Untersuchungsausschusses del Reichstages über die Markstützungsaktion sagte General direktor Minoux vom Stinues-Konzern weiterhin aus: Ml haben schon im Dezember und seither immer nur im freie« Markt gekauft, nebenher niemals, auch nicht bei der Reichs- bank. Im Mai waren wir zeitweise der Eisenbahnverwaltun^ gegenüber mit etwa 300 000 Pfund im Vorschuß. Daraus erklärt sich die statte Steigerung unseres Devisen- ankaufs. Btt Beginn der Sttchraktion suchte der Reichswitt- schaftsminister die Kohle nimporteure zu veranlassen daß sie ihm einen Bestand von 500 000 Tonnen als eisernen Bestand auf ihren Lägern verfügbar hielten. Meiner'Firma wurden 55 000 Tonnen englischer Kohle auferlegt, und Wit mußten sie selbst finanzieren mit cttva 100 000 Pfund Für die Firma Sünnes, die doch gewisse Ruhrinteressen zu ! vertreten Hai, war die Stützungsaktion sehr notwendig ! Uber das Wie und das Maß konnte man verschiedener Meinung sein. Der Zeuge verliest einen Brief von Stinnes an Dr. Hermes, in welchem es heißt: „Ich habe gegen die Art der Devisen politik und der Dollaranleihe so außerordentliche Bedenken, daß es das Äußerste ist, was von mir ermattet werden kann, daß ich nicht gegen diese Maßnahmen auftrete." Der Zeuge sagte weiter: Herr Oeser hat ja einmal die Vermutung ausge sprochen, daß Stinnes wahrscheinlich deshalb zu Vermögen kommt, weil er nicht rancht nnd nicht trinkt. Nach dreijähriger Quälerei muß ich es mir einmal von der Seele reden, auch wenn es die Herren nicht gern hören. Woher Stinnes das Geld nimmt? Er hat eine Schar von Mitarbeitern, die mit Begeisterung für ihn arbeiten, und so viel Geld hat kein Hugo Stinnes, daß sich diese Schar sich dazu hergeben würde, etwas zu tun, was gegen ihr deutsches Interesse ginge. Das wird uns auch nicht zugemutet. Ich bedaure, daß ich hier sitzen mnß. Wenn alle so wie wir 16 Stunden arbeiteten, würde es um Deutschland besser aussehcn. — Diese Persön lichen Bemerkungen des Zeugen veranlaßten Len Vorsitzenden, ihn aufzufordern, diese Polemik zu unterlassen. Dieser Zwischenfall führte zu einer Unterbrechung der Sitzung. Rach Wiederaufnahme der Sitzung machte Hugo Stinnes jun. Angaben über die Devisengeschäfte der Hamburger Firma Sünnes. Auch die Hamburger Firma gliedert sich iu Import- und Exportgeschäft und in ein Necdereiaeschäft, für das im Ausland Schiffe gekauft und mit ausländischen Devisen bezahlt werden mußten. Redakteur Oeser von der Frankfurter Zeitung: Es ist doch ungewöhnlich, daß ein Haus von dieser Bedeutung in ! Berlin und anderwärts dauernd in Devisen glatt ist und dabei in sehr bcd-eutendem Umfang neue Geschäfte und größere Erwerbungen macht. Vielleicht werden diese neuen Geschäfte so gemacht, daß Valuta, die für den Betrieb übrig war und eigentlich für den Betrieb hätte sein sollen, zu früh oder zu stark in neue Geschäfte gesteckt worden ist, so daß sie nachher gefehlt hat. Es scheint auch, als ob alle oder viele der in Valuta ttnlausenden Überschüsse schleunigst im Auslände angelegt werden. Auf eine- Frage des e>'bg. Dr. Helfferich bekundete der Finanzdtrektor der Firma Stinnes, daß die Firma Stinnes für die Reichs bahn Devisen höchstens znm amtlichen Berliner Briefkurs j kaufen durste, Las heißt, daß die Reichsbahn den Vorteil hatte, wenn er billiger kaufte, er selbst aber den Nachteil, wenn er sich teurer eindeckte, so daß also ein Interesse der I Firma Stinnes am Hochtreiben der Devisen kurse ausgeschlossen war. Ferner erklärte General direktor Minoux, daß Stinnes mit dem Finanzminister Hermes eine Unterredung gehabt habe. Er hielt die damalige Politik sowohl nach dem Grabs wie nach der Form der Mattunterstützung für katastrophal und hatte recht-, zcitia und ausreichend aewarnt. Nah und Fern. O Raubzüge von Eisenbahnbeamtcn. Die Fälle, in denen grobe Diebstähle vom Eisenbahnpersonal verübt, werden. und mehr Dieb Perp Züge einen such» tivsü 0 Ober glück! diesem Tieft den, rung O in L Fabr nehn raten gedri trüm beide 0 furt Hein Stru diese« über 0 Vorr stand mit S-its übt ! Bah« der, lioue O bei aus von Viel ganz woh fall mell Vor O eine« die Ätm rege bruc Q Stm Kast nich Lisch tage gier L e« Für eher st e« rum verr i a l Der Appetit zum Essen war ihr aber vergangen. Deshalb trank sie in einem Automatenrestaurant eine Tasse Fleischbrühe und aß eine belegte Semmel dazu; dann ging sie gleich wieder ins Geschäft; es war kalt und sie sehnte sich nach einem warmen Raunr. Robert Markhoff saß schon an seinem Schreibtisch. Daran hatte sie nicht gedacht. Sie wurde ein wenig verlegen. „Sie schon hier, Fräulein Henning? — Es ist ja kaum dreiviertel Zwei," sagte ec freundlich, „warum verkürzen Sie sich die Mittagszeit?" „Heute war ich froh, als ich das Haus verlassen konnte! Doch vor allem, Herr Markhoff, möchte ich Ihnen für Ihre Güte danken — ich bin —" „Bitte, sprechen Sie nicht weiter davon, Fräulein Henning", unterbrach er sie kurz, während seine klu gen Augen doch freundlich auf das errötende Mäd chen blickten. Monika hatte ihren Platz an ihrem Pult einge nommen. Da fragte er, indersi er den Federhalter hinlegte und sich in seinem Schreibsessel herumdrehte: Ihren Worten nach scheinen Sie Aerger daheim gehabt zu haben?" Es war das erste Mal, daß er eine solch persön liche Frage stellte. „Ja, der gehört bei mir schon zum täglichen Brot." „Nicht wahr, Sie wohnen doch bei Ihrem Bruder." „Bis heute ja, Herr Markhoff. Da ich mit meiner Schwägerin aber nicht auskomme, habe ich mir.eine andere Wohnung gesucht." „Ach so, sie ist ja die Schwester von dem fa mosen Herrn Uhlig, der sich im vorigen Jahre mal bei uns versuchte; er pochte seinerzeit auf die Ver wandtschaft mit Ihnen. Uebrigens — ein gefährlicher Bursche, dem ich gar nicht traue! Ich habe feit kur zem seinen Namen öfter nennen hören; er macht dunkle Geschäfte — ist Mittelsperson zwischen stadtbe> kannten Geldmännern, denen er Opfer zuführt." Monika war . doch etwas erschrocken. „Mein Gott!" Das wird mein Bruder sicher nicht wissen. — Er bat jetzt immer eine wohlgefüllte Börse gehabt. Nun kann ich mir das auch erklären. Und tut eigentlich den ganzen Tag nichts." „Auf solche Leute muß man achtgeben. Das sind die schlimmsten, die im Trüben fischen." mu« Ede Mtt laul in Pol (Ob eine sürs und 2 polr Dei- sich spro Bö« neu vor« den Sö Liri die Mit Der refor die z komc wur! -chlü wott 2nkr