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allen herzlich dankte und dem Wunsche Ausdruck gab, daß als Frucht der Tagung aus vieler Munde hinsichtlich des Werkes der Mission das Bekenntnis hervordringen möge: „Wir können es ja nicht lasten" (Apostelgesch. 4, 20). In Anknüpfung an ge schichtliche örtliche Erinnerungen erstattete dann Pf. Weber- Limbach einen kurzen Rechnungsbericht, worauf Missionar Ther- mann-Leipzig, der schon am Vormittag einen Kindergottesdienst gehalten, von seinen Missionserfahrungen in Ostafrika und dem jetzigen Stand des Werkes erzählte. Auch an dem Gelingen dieser Versammlung hatte der Chorgesangverein einen wesent lichen Anteil. Die beiden Festgesänge „Wie lieblich sind auf den Bergen" von Richter und „Abend fei es" von Attenhofer wurden in seltener Schönheit dargebotcn, daß man in stiller Wonne lauschte und am Schlüsse der Tagung von seligem Abendsrieden umfangen war. Die Kollekten erbrachten gegen 220 000 Mark. Besonderer Dank gebührt auch dem Grumbacher Posaunenchor, der vor und nach dem Festgottesdienst und der Festversammlung feine festlichen Weisen erschallen ließ, sowie den Mitgliedern des Kestelsdorfer Iungmännervereins, die sehr preiswerte Missionsschriften verkauften. Der Erlös betrug hier 42000 Mark. — Die Erwerbslvsenfpende der Landwirtschaft. Der Aus schuß zur Unterstützung der Erwerbslosen sand sich gestern vor mittag zu einer weiteren Sitzung zusammen, um den Rest von der Spende der Landwirtschaft und die bisher eingegangenen Beträge seitens Handel und Industrie zu schlüsseln. Namens der Erwerbslosen wurde mit Recht darauf hingewiefen, daß die Beträge für die Einzelunterstützungen erhöht werden möchten, da der früher ausgeworfene Betrag infolge der rasenden Geld entwertung keine namhafte Spende mehr darstelle. In der sich entspinnenden Debatte wies der Vertreter von Handel und In dustrie darauf hin, daß die Sammlung der Beträge seitens der Industrie und des Handels wohl als noch nicht abgeschlossen be trachtet werden könnte. Der Leiter des Bez.-Arbeitsnachweises gab die Anzahl der Unterstützungsbedürftigen bekannt unh konnte feststellen, daß ein erfreulicher Rückgang der Erwerbslosen um etwa 30 Prozent sich feststellen ließ. In Anbetracht aller Ver hältnisse beschloß der Ausschuß folgendes: Alle am 8. Juni erwerbslos Gewesenen sind so zu stellen, daß aus Gerechtigkeits gründen jeder ZufchlagsempfäNger 6000 Mark, jeder Nicht zuschlagsberechtigte 4500 Mark erhalten soll (ca. 2 Millionen). Für die diesmal auszuschüttenbe Spende von etwa 8 Millionen Mark soll jeder am 19. d. Mts. erwerbslos Gewesene baldmög lichst ausgezahlt erhalten: als Zufchlagsberechtigter 10 000 Mark, als Nichtzuschlagsberechtigter 7000 Mark. Die Gemeinden werden ersucht, nach oben genanntem Schlüssel die entsprechenden Summen für ihre Erwerbslosen beim Landw. Bezirksverbanb Meißen, Markt 3, anzufordern, gegebenenfalls die entsprechen den Beträge bis zur Ueberweifung zu verlegen. Für die nach der Grundlage vom 19. d. Mts. ausgeschüttete Summe werden Nossen und Coswig ausgenommen, da dort Sonderverhandlun gen mit Industrie und Handel gepflogen worden sind. Die Er werbslosen gaben die Erklärung ab, sich nach wie vor auf den Boden der Beschlüße vom 6. d. Mts. (siehe Sitzung in der Amtshauptmannschaft) zu stellen. Aus dem Äusgleichsstock wurden sür zwei durch besondere Gesuche dargetane Notstände Unterstützungen gewährt. Die nächste voraussichtlich letzte Sitzung über die Verteilung weiterer Spenden und Verwendung des Ausgleichsstocks findet in der kommenden Woche statt. — Zur Kirchensteuerfrage. Die sächsische Regierung ist be kanntlich neuerdings entschlossen, die bisher von staatlicher Seite festgesetzte Beschränkung der Kirchensteuer auf höchstens 15 Pro zent der Einkommensteuer aufzuheben. Die Kirche hätte also Dollar: 19. Juni 139650,00—140350,00 Mt. „ 20. Juni 129675,00 ,— Ml- dann die Möglichkeit, so könnte man denken, die Kirchensteuer so zu erhöhen, daß ihre Bedürfnisse erfüllt werden und ihre finan zielle Not damit behoben wäre. Aber leider ist dem nicht so. Was aber auf kirchlicher Seite ganz besonders unliebsam empfunden wird, ist das offenkundige Bestreben der sächsischen Regierungs kreise, durch die Freigabe der Kirchensteuern sich den durch die Reichsregierung und das Gutachten der Leipziger Iuristensakultät bestätigten finanziellen Verpflichtungen des Staates gegenüber der Kirche zu entziehen. Diefe Verpflichtungen bestehen vor allem darin, daß der fächsifche Staat die gesetzlichen Staats zuschüsse zur Pfarrbesoldung nicht nach dem Friedenssatz von 4^/rMillionen, die heute gar nichts mehr bedeuten, sondern ent sprechend der Geldentwertung auszahlt. Solange dies aber der sächsische Staat immer wieder beharrlich ablehnt, ist die Frei gabe der Kirchensteuern ein sehr zweiselhastes Geschenk, das der Kirche keineswegs aus ihrer schweren Notlage heraushilft. — Erhöhung der Bahnpolizeistrasen. Da die Bahnpolizei übertretungen in letzter Zeit außergewöhnlich stark zugenommen haben, weiter auch wegen der Geldentwertung, sind die Bahn polizeistrafen mit sofortiger Gültigkeit wie folgt festgesetzt: Für alle Bahnpolizeiübertretungen zahlen jugendliche Personen, Lehr linge usw. 5000 Mark, Erwachsene 10 000 Mark. Für Auf- und Abspringen bzw. von einem in Bewegung befindlichen Zuge sind 15 000 Mark festgesetzt. Wenn eine Person, die eine Bahn polizeiübertretung begangen hat, sich außerdem ungebührlich gegen einen Stations- oder Zugbegleitungsbeamten benimmt, wird die Strafe auf 20 000 Mark erhöht. Für mutwilliges Ziehen der Notbremse sind 30 000 Mark festgesetzt. — Arbeitsmarktbericht. Die Gesamtarbeitsmarktlage hat sich in dieser Berichtswoche — wenn auch nur langsam — weiterhin günstig entwickelt und stand allgemein wie in der Vorwoche unter dem Zeichen einer erhöhten Vermittlungs tätigkeit. — Kartoffelkrebs. Nach einer Mitteilung des Landes kulturrates nimmt der Kartoffelkrebs in ganz Sachsen immer mehr überhand. Die Landwirte und Gartenbesitzer werden erneut auf die dadurch dem heimischen Kartofselbau drohende Gefahr hingewiesen und werden gebeten, jeden Fall von Kar toffelkrebs sofort dem Landwirtschaftlichen Kreisverein zur Mel dung zu bringen. Ferner wird darauf aufmerkfam gemacht, daß der Kartoffelkrebs auch von Staats wegen meldepslichtig ist. — Mohorn-Grund. In der Nacht zum Donnerstag dran gen Einbrecher in das Seitengebäude des Schulgrundstücks ein, fchlachteten gegen dreizehn Hühner und drei Zuchtgänse ab und verschwanden. — Neukirchen. Ein Dieb stahl in der Nacht zum Sonntag aus der Pfarre vier Hühner. Die hiesige Polizei nahm ihn am Sonntag früh 2 Uhr auf dem Bahnhof in Nossen fest und führte ihn dem Amtsgerichtsgesängnis zu. — Langenchursdorf. Der Sohn des Mühlenbesitzers Ernst Uhlmann war damit beschäftigt, Klötzer zu schneiden. Vermut lich durch Krampfanfälle ist er in das Getriebe gekommen und hat dabei feinen Tod gefunden. Ein Fuß war vollständig zer malmt, Beine und Arme hatten mehrere Brüche aufzuweisen. Als ihn seine Frau zum Essen rufen wollte, war er bloß noch als Leiche auszufinden. — Glauchau. Bei dem Gewitter am Mittwoch hat sich ein interessanter Vorfall, der gleichzeitig eine Warnung ist, bei einer hiesigen Familie abgejpielt, die während des Gewitters am Abendbrottisch faß. Ein Blitz war in das Zimmer einge drungen und sprang von einem Messer zum andern über den Abendbrottifch. Glücklicherweise ist dadurch kein Schaden ent standen. Dieser Vorfall zeigt wieder deutlich, wie gefährlich es ist, bei Gewittern Metallsachen in den Händen zu behalten. — Annaberg. Zur Wiedererfchkießung der Silber- und Kobaltgruben im böhmischen Erzgebirge. Die neugegründete „Silberbauende Gewerkschaft Argenta" in Aussig beabsichtigt, auf ihren ausgedehnten Schürsgebielen bei Weipert, Neugeschrei und Schmiedeberg die Bergwerke, die dort in früheren Jahr hunderten in höchster Blüte standen, neu zu erschließen. Es stehen dort noch große Vorräte an. Es handelt sich vor allem t um Wiedererschließung der Silber-, Nickel-, Kobalt- und Blei- ' gruben. — Schneeberg. Bei einer Holzversteigerung aus der Stadt waldung wurde für rund 112 Festmeter Holz ein Erlös von 353 Millionen Mark erzielt. — Schwarzenberg. Auf eine Aufforderung der hiesigen Amtshauptmannschaft wegen Uebernahme der Kosten für Be erdigungen und Deckung der Kosten im Amlageversahren haben die weitaus meisten Gemeinden ablehnend geantwortet. — Leipzig. Noch ein Todesopfer der Unruhen. Der bei den Unruhen am 6. d. Mts. durch einen Bauchfchuß verletzte Arno Feist ist im Krankenhaus St. Iakob seiner Verwundung : erlegen. Der Verstorbene stand erst im 16. Lebensjahre und j war der einizige Sohn seiner Mutter. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 18. Juni. Austrieb: l. Rinder: 53 Ochsen, 75 Bullen, 134 Kolben und - Kühe, 289 Kälber, 100 Schafe, 403 Schweine. Preise in Mark für Lebend- und (im Durchschnitt) für Schlachtgewicht. Ochsen: f 1. vollfleischige, ausacmäneie höchsten Schlachiwertcs bis zu S f Jahren 720- bi? 750000 (1336400s, 2 junge fleischige, nicht aus- ! gemäste'e, ältere ausgcwästctc 660- bis 700600 (1326900), 3. mäßig genährte junge, gut genährte ältere 620- b 660000 (136! 700), 4. > gering genährte jeden Alters 500—600000 (1375000). Bullen: 1. i vollfleischioe ausgewachsene höchsten Schlachtwertes 720- bis ! 750000 (1267200), 2 vollfleischige jüngere 680- b. 700 000 (1254500). i 3. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 640-bis 660000 i (1250000), 4. gering genährte 560- bis 600000 (1288900). Kalben und Kühe: 1. vollfleischige, ausgemästete Kalben höchsten Schlacht- s wertes 720- bis 750000 <4 336400), 2. vollfleischige, ausgemästete i Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 680- bis 700 000 f (1826900), 3. ältere ausgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere i Kühe und Kalben 640- b. 660000 (1 444400. 4. gut genährte Kühe : und mäßig genährte Kalben 560- b. 62000), (1475000), 5. mäßig ( und gering genährte Kühe und gering genährte Kalben 44'>- bis ! 520000 (1431800). Kälber: I. Doppellender —- bis — — i (—-—) 2. beste Mast- und Saugkälber 760- bis 780000 ; (1241900), 3. mittlere Mast- und güte Saugkälber 720- bis j 740000 (1216700), 4. geringe Kälber 660- bis 700000 (1236400). Schafe: l. Mastlämmer und jüngere Masthammel i 680- bis 700000 (1 380000), 2. ältere Masthammel 560- bis 640000 (1333 300), 3. mäßig genährte Hammel u. Schafe (Merz- ! schüfe) 3 0- bis 500000 (1052600). Schweine, l. vollflenchige der ! feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis I Jahr j 820-bis 840000 (1070500), 2. Fettschweine 830 jbis840000(1043800), : 3. fleischige 780- bis 820000 (1066700), 4 gering entwickelte 740 ! bis 760000 (071 400), 5. Sauen und Eber 680- bis 780000 (973900) ! Ausnahmepreise, über Notiz. Die Prelle sind Marktpreise für f nüchternes Gewicht der Tiere und schließen sämtliche Spesen des j Handels ab Stall Frachteen Markt- und Verkaufs kosten, Umsatz- ! steuer sowie den natürlichen Gewichtsverlust ei», erheben sich alle, : wesentlich über die Stallpreise Ueberstand: - Ochsen, — Bullen ' Tendenz des Markts: Rinder, Kälber, Schafe und Schweine flott. M Mes WW, A- Mn bis 10 W m- msMbm. Mgk WM Hlre zu kaufen gesucht. Angebote unler 2458 an die Geschäftsstelle d. Bl. 1 Jahr alter Wallach preiswert zu verkaufe«. Zu erfahren unter 2468 in der Geschäftsstelle d. 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Sonntag, den 23. u. 24.Juni in Wilsdruff Sonnabeud abend 8 Uhr im Lindenschlößchen Ausführende: G.-V. Brudergruß-Wilsdruff und Vereinigter Männerchor Giltersee und .Freie Sänger', Oberhermsdorf. Sonntag mittag 1 Uhr: Massenchor auf dem Marktplätze, anschließend Festzug nach dem Lindenschlößchen. Daselbst Gruppen- und Massenchöre. Zu diesen Veranstaltungen ladet herzlichst ein Vie Lltssts LossZedLLeklsrsL Sveisewirtschaft und Pferdegeschäft im Plasenschen Grunde. Msder- Kurl Ziering Freital-Potschuppel, Tharandter Str. 25. Fernruf Amt Deuben Nr. 151 kauftlauf.Schlachtpserdez.allerhöchst.Preisen Bei Unglücksfällen sofort Tag und Nacht mit Transportgeschirr zur Stelle. Sägespäne treffen noch dieser Lage ein und er bittet Bestellung Japel,Wilsdruff Eine Hem wil »eil von den mittelschweren Nutz- hühnrrn, das sind RamUs- loher, P'pmouths, Wyan- dolten oder Rhode Island», zu kaute« gejucht. Angebote werden an die Geschäftsstelle d. Bl. erbeten. oder Flügel zu kaufen gesucht. 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