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)rts- rrr neh" wer! igs eitzei gefei zabe über Reist i du rngs- mgs- rupt- l der nanr rid ünze linde ViNmsserMeblaü Zernspreche«- WilMruff Nr. 6 Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend Postscheckkonto Dresden 2640 Srschtin« bis auf weitere« nur Montag«, Mittwoch« u, Freitag« nachmittag« 5 Uhr für den folgenden Tag. Sezugsprel« bei «elbstabhotung monatlich Ml., durch unsere Autträger zugciragen in der Stadt monatlich Ml., auf dem Land« TM., durch die Post bezogen vierteljährlich MI. mit ZufteNung«gebühr. Alle Postanstalten und Postboten sowie unsere Auäträaer und Geschäftsstelle nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. Zm Faste häherer Gewalt, Krieg oder sonstiger Betriebästärungen hat der Bezieher leinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung »doe Kürzung de« Bezugspreise«. Erscheint seit Znserttonsprel« Ml. für die ü gespalten» Korpuszeile oder deren Raum, ReNamen, dl, r loaltige Korpu«zeile MI. Bei Wiederholung und Zahresauftrag entsprechender Preisnachlaß. 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IIIIIIIU!II!!I»IIII!IIM«I»!«IiIIIINUIIIIIl!I»IIIIIIIIIIIII»III»lII!INIIIIII!I!Itt»IIIIIMIMI!IIIIIIIIIIIIII»I!IIIII>IIII!I»!INIIIIIIIII»III!IN!!!II!»M«!!III Ml. 80000 e, säch 00 bii . mixe> ruh 6500« Ogge" 15000 Notij Ire uw resdel> Chronik der Gewalttaten. — In den letzten Tagen sind aus dem Eifelgebiet und aus Gerolstein 180 Eisenbahner unter starkem Aufgebot farbiger Truppen in rücksichtsloser Weise aus ihren Woh nungen vertrieben und mit von den Franzosen geführten Zügen abtransportiert. In Gerolstein ist jetzt kein deutscher Eisenbahner mehr. — Die Hungerblockade im Ruhrgebiet macht sich bereits fühlbar. Bei der Besetzung der verschiedenen Bahnhöfe ist eine große Anzahl von Waggons mit Lebensmitteln den Franzosen in die Hände gefallen. Auf diese Weise sind große Mengen von Lebensmitteln verlorengegangen. Die Kartoffel- und Fettversorgung hat sich erheblich ver schlechtert. — Im Bezirk Mainz ist eine weitere Verschärfung der Answcisungen dadurch eingetretcn, daß die Familienange hörigen nunmehr unverzüglich nach dem Verlassen der Wohnungen durch die Familienoberhäupter ebenfalls die Wohnungen räumen müssen. — Die Nevisionsverhandlung gegen das Todesurteil des Ingenieurs Görges findet vor dem Revisionshof in Düsseldorf bereits am Donnerstag, den 21. Junt, im neuen Amtsgericht statt. — Aus Düsseldorf wurden dieser Tage 59 Eisenbahn- beamte ausgewiesen. Die Familien müssen unter Zurück- tnsung des Mobiliars in vier Tagen folgen. — In Castrop sind die 36 mii je 1 Jahr Gefängnis bestraften Schupo beamten geflohen. Der Reichspräsident in Thüringen. Der Reichspräsident ist zu einem Besuch der thürin gischen Landesregierung und zur Eröffnung der Jugend festspiele des Schillerbundes in Weimar eingetroffen. Am Bahnhofe wurde er vom Staatsminister Frölich, dem Vorsitzenden des deutschen Schillerbundes Professor Dr. Scheidemandel, dem Stadtdirektor und dem Kreisdirektor empfangen. Dann fand im Gebäude des thüringischen Finanzministeriums eine Besprechung des Reichspräsi denten mit den Mitgliedern der thüringischen Negierung und dem Landtagspräsidenten statt Die Rechtsgültigkeit der Volksgerichte. Die bayerische Staatsregierung hat sich seinerzeit an das sächsische Justizministerium gewannt mit der Anfrage^ ob es richtig sei, daß das sächsische Justizministerium die Anweisung erteilt habe, dem Nechtshilfeersuchen der baye rischen Völksgerichte nicht stattzugeben, da es sich hierbei um keine rechtsmäßigen Gerichte handelt. Die Antwort des sächsischen Justizministers bestätigt im wesentlichen die Nichtigkeit dieser Behauptung. Welche Entschlüsse und Folgerungen die bayerische Regierung aus dieser Antwort ziehen wird, steht im Augenblick noch nicht fest. Aus In« unv Ausland. Brüssel. Die letzte Serie der deutschen Schuld scheine, die im Dezember 1922 der belgischen Regierung übergeben wurden, ist am 15. Ji ui eingelöst worden. Deutsch land Hai an diesem Tage in Brüssel 52 Millionen Goldmark bezahlt. Washington. Präsident Harding sagte in einer Rede, die Negierung der Vereinigten Staaten habe in den vergangenen Monaten nicht nur ihre Mittel nicht überschritten, sondern wgar einen Überschuß von 200 Millionen Dollar er zielt. Der überheizte Kessel. Wir haben zurzeit nur Interesse — d. h. ein ganz be sonderes Interesse für den Dollar. Starren auf seine Sprünge wie ein Vögelchen auf die Schlange. Und reißen erstaunt die Augen auf, wenn e4 n Tag vergeht, ohne daß der Dollar sich emporschwingt; halten so etwas kaum für möglich. Aber da auch das jetzt einmal geschah, haben wir auch etwas Zeit, von der tanzenden Schlange die Augen zu wenden und zu sehen, was sich derweil im Auslande abspielt. Schon deswegen übrigens, weil die Geschehnisse dort draußen auf die Entwicklung unserer wirtschaftlichen und innenpolitischen Verhältnisse von doch nicht so ganz geringer Bedeutung sind. Vielmehr unsere Zukunft maß gebend gestalten. Gerade die außenpolitischen Ereignisse der letzten Tage machen eigentlich die Verzweiflungsmarkbaisse zu einer doch nickst so recht begründeten. Gewiß, wir können mit dem einzigen, was uns radikal helfen könnte, einem energischen Eingreifen Englands, nicht rechnen. Aber der Anlauf zu einer Art aktiven Politik Englands liegt doch in dem Fragebogen vor, den Baldwin an Poincaro schickte und der sehr indiskrete Anfragen ini. mngei loooc )0 bü >0000 enklei tOOOO Di politische Rundschss. Deutsches Reich. Kleine Zeitung für eilige Leser. * Der Reichskanzler hat mit maßgebenden Vertretern det Banken die durch den neuen Marksturz geschaffene Lage be raten. * Reichspräsident Ebert ist zv einem Besuch der thüringischen Landesregierung in Weimar eingetrossen. * Durch die verschärften Maßnahmen der Franzosen macht sich die Hungerblockade im Ruhrgebiet stärker fühlbar. * Die Verhandlungen im Finanzministerium haben ungefähr eine Verdoppelung der Stundenlöhne der Staatsarbeiter er geben. NÜ iho'.ci Kööt rii Mi. 8000" .Haft Mai chnitze ustroi Stiw d Er wuidc von der Industrie der Fette und Ole genommen, er heblich mehr als von der Schwerindustrie. Als die von der Neichsbank billig abgegebenen Devisen, zu Ende waren, kam am 18. April die Sache plötzlich zum Bruch. An diesem Tage machten die Kaufaufträge geradezu phantastisclie Summen ans. übrigens besteht keine Verpflichtung, am Tage des Ein gangs abzuliofern. Es kommt häufig vor, daß Dovisenbesitzer die Devisen tage- oder wochenlang bis zu dem Augenblick be halten, wo sie diese an die Reichsbank ablisfern müssen. ALg. Dr. Hertz (Soz.) bemerkte dazu: Der Verkauf sehr großer Men gen an einem Tage ist also dadurch zu erklären, daß man die Devisen längere Zeit hindurch nicht auf den Markt gebracht hat, vor allem nicht während der Stützungsaktion, sondern erst, als sie einen höheren Preis hatten. über die französische Reparationspolitik, namentlich aber über die Methode und vor allem dasZieldesRuhr- f einbruchs, an den französischen Ministerpräsidenten Achtete. So indiskrete Fragen, daß man in Paris und Brüssel nun schon eine Woche hindurch über die Antwort berät, die man England geben soll. Von London aus hat wan jetzt mit dem Zaunpfahl gewinkt: man wollte die Antwort doch spätestens bis zur Kabinettssitzung am Mitt woch haben. Die französisch-belgische Note, die aber tatsächlich nichts anderes ist als ein Entwurf Poincarös mit belgischen Zusatzbemerkungen, ist daher am Dienstag in London überreicht worden. Tatsächlich ist jetzt der Drehpunkt der gesamten Rcpa- rationsfragen in allen ihren Ausstrahlungen der passive Widerstand. Nur damit beschäftigen sich die französischen Blätter; alles andere wie „Sicherungs"politik, die Frage der Repa rationssumme und Jahreszahlungen usw., ist zurückge treten. Von den Vorschlägen der deutschen Note vom 6. Juni redet — übrigens auch in England — kein Mensch. Daher müssen auch wir uns vor Kräftezerfplitte- rung hüten und diesen Hauptgraben unserer Stellung mit eiserner Entschlossenheit, mit Klauen und Zähnen fest halten. Weil dadurch am klarsten zum Ausdruck kommt, daß das Ganze ein politischer, ein Machtkampf ist, muß die klare, instinktiv richtige Stellungnahme der Franzosen begrüßt werden. Ihre Forderung ist eindeutig: die deutsche Regierung soll erst sämtliche Verordnungen zurückziehen, die den Passiven Widerstand legalisieren. Also das Verbot an die Beamten und Eisenbahner, den Franzosen Dienste zu leisten. Also das VerbotandieGruben, Reparationskohlen zu liefern; also das Verbot, irgend einer Verordnung oder Verfügung der Franzosen Folge zu leisten usw. Kurz, alles für rechtens erklären, was die Franzosen seit dem 11. Januar taten. Darauf läuft es hinaus, wenn man in Paris verlangt, die deutsche Regie rung solle alle Verordnungen zurückziehen, die den passiven Widerstand organisiert hätten, dann werde eine Milderung der Besetzung eintreten. Aber auch nur dann, wenn die Nuhrbevölkerung der neuen Politik ihrer Regierung Folge leistet und die Arbeit wieder ausnimmt. Dann, wenn das festgcstcllt ist, werde die „französisch-belgische Besatzung Unsichtbarwerden". Nicht etwa verschwinden. Dann wird nämlich das ausgeführt werden, was man ursprünglich als Vorwand in die Welt hinausposaunte: die Verwaltung des Nuhr- zramll llebietes durch die Jngenieurkommission. Und wenn die Dieses Blatt enthüll die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Amtsgerichts zu Wilsdruff, des Stadtrat» zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen. Verleger »md Drucker: Arthur Zschunke in Wilsdruff. Verantwortlicher Schriftleiter: Hermann Lässig, sür de« Inseratenteil: Arthur Zsch»»Ke, deide tu Wilsdruff. Arbeiter sich weigern sollten, das mitzumachen, den Wider stand gegen die französische Tätigkeit im Ruhrgebiet nicht aufzugeben, dann könne die deutsche Negierung diesen Widerstand sehr einfach brechen durch einen Befehl, der die Auszahlung von Unterstützungsgeldern an die streikenden Arbeiter verbietet. „Wär' es nicht so verflucht gescheit, man wär' versucht, es herzlich dumm zu nennen." Denn irgend einen Unterschied zwischen einer „Kapi tulation", wie sie Poincarö, die Brüsseler Konferenz usw. von uns verlangt, und dem, was man jetzt mit den obigen Andeutungen von uns verlangt, kann auch der größte Ge lehrte mit dem schärfsten Mikroskop nicht entdecken. Es sind nur andere Worte für dieselbe Sache. Was aber benutzt wird, um daraus den Engländern gegenüber ein „Nachgeben" Frankreichs zu konstruieren. Nur wird man sich in London Wohl mehr an die Sache als an das Gerede darum halten. Vielleicht hat das Gerede aber auch nur den Zweck, Zeit zu gewinnen, jede englische Entscheidung hin auszuschieben. Denn man heizt den Ruhrkessel jetzt so sehr man irgend kann. Die Verordnungen, Mißhandlungen Degouttes überstürzen sich; die Hungerblockade dient als neues, schärffies, alterprobtes Mittel. Man will den Ausbruch, die Explosion des überheizten Kessels erzwingen, der man mit Waffengewalt Herr zu werdenchofft — und dann Herr des zusammengeschmetterten Gebietes ist — oder den Zu sammenbruch, die Kapitulation der Bevölkerung. Damit Der Plan über die Errichtuna einer oberirdischen Telegraphenlinie am Wege von Klipphausen nach Kleinschöuberg liegt beim Postamte Wilsdruff vom 26. ab 4 Wochen ans. DreSden-N. 6, den 16. Juni I923. r««» Telegraphenbanamt 2. man dann mit der Kapitulationsurkunde in der Hand den Engländern entgegentreten und jeder Intervention achsel zuckend die Tatsache dieser Kapitulation gegenüberstellen kann. So stehen die Dinge auf des Messers Schneide. Noch einmal: es ist zu begrüßen, daß durch die französische Methode der politische, rein politische Gesichtspunkt klar und scharf herausgeschält wird, um den sich der Angriff von drüben, unsere Verteidigung hüben dreht. Weil dann auch der letzte Engländer den Charakter dieses Kampfes, den französischen Vernichtungswillen Deutschland gegen über, erkennt. Baldwin hat am Sonntag in Orford seine Landsleute aufgerufen, geschlossen hinter ihm zu steken, um Europa den Frieden wiedeizübringen. Das sei Emilands Aufgabe. Die Enkenntnis ist da; wird ihr auch der Wille folgen? Weshalb stürzte -ie Mark? Berlin, 19. Juni. In den gestrigen Verhandlungen des Untersuchungsaus- schusses über die Markstützungsaktion brachte der kommunistische Abg. Frölich einen Fall zur Sprache, in dem ein Konzern aus der „Ruhrhilfe" eine Anleihe von vier Mil liarden bekommen hat. Auf Vorhaltungen des Vorsitzenden erklärt Redner, er sehe nicht ein, warum es in eine geschloffene Sitzung gehöre, wenn von der Firma Otto Wolf ein offenbarer Betrug vorgenommen werde, und das Reichswirtschaftsministerium habe nicht den Mut, ernsthaft vor zugehen, sondern verberge sich hinter faulen Ausflüchten. Es sei ein unerhörter Skandal, Laß Lie Firma Otto Wolf einen Betrug zum Schaden der Reichskasse vorgenommen habe. Staatssekretär Trendelenburg erklärte, er habe ungeordnet, daß durch einen Vertreter in Köln der Fall sofort nach allen Richtungen aufgeklärt wird. Im weiteren Verlauf der Besprechung vertrat der M>g. Dr. Dernburg Lie Ansicht, daß Lie Reichsstellen bei Durchführung der Devifenordnung zu kleinlich vorgtngen. Die Verschwen dung von Kräften bei der Devisenkontrolle schreie zum Himmel. Um Summen unter tausend Dollar sollte man sich überhaupt nicht kümmern, sondern auf in« großen flagranten Fälle los- gcheu. In der heutigen Verhandlung stellt« der Zeuge Direktor Wassermann von der Deutschen Bank fest, daß der deutsche Außenhandel sich zum großen Teil nur mit ausländischen Devisen finanzieren lasse. Die Banken könnten den Anforderungen ihrer Kundschaft nur dann gerecht werden, wenn sie dauernd über flüssige Gelder verfügen. Wie ent wertet aber die Substanz der Banken sei, ergebe sich aus den Kursen der Bankaktien. Die Mtien Ler Deutschen Bank stünden heute z. B. 150 009 d. h., 4 in Gold oder vielmehr bei dem jetzigen Kapital von 1,1 Milliarden gegenüber 250 Millionen Friedenskapital 16 A Prozent in Gold. Tatsächlich habe die Bant also heute nur 40 Millionen Goldsubstanz. Auf eine Frage, ob der Sachverständige nicht die Beobachtung gemacht habe, daß von Ende März bis zum 18. April außergewöhnlich große Dcvisenankäuse vorgenommen worden feien, erwidert Dir. Wassermann: Ich habe nichts ge merkt, was über den Rahmen dessen hinausgegangen wäre, was bei der Deutschen Bank das übliche ist. Die größte Menge