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065, 10 Zentrum mit 40 310, 12 Sozialdemokraten mit 15 285, 2 Kommunisten mit 11 815 Stimmen. 1020 wurden wie jetzt 15 Angehörige der Rechtsparteien (Terttschnafto- aale, Landbund, Deutsche Volkspartei) gewählt. 7 Demo kraten, 10 Zentrum, 11 Sozialdemokraten, 5 Unabhängige. Frankreich. X Keine Anklage gegen die kommunistischen Abgeord nete» und den Deutschen Höllcin. Der Unterfuchungs- üchtcr hat die Anklage gegen den Abgeordneten Cachin and Genossen sowie gegen den denUchen Reichstagsabge- ordneten Hollein wegen eines angeblichen Komplotts die Sicherheit des Staates fallen lassen Es wird örter angenommen, daß Hollein in Freiheit gesetzt und an eie deutsche Grenze gebrasst wird. Mit diesem Ergebnis ia' eigentlich PoincarS eine Niederlage erlitten, da er vor Unigen Wochen mit Rücktritt drohte, wenn die Kommu nisten nicht bestraft würden. Lius Zn- uns Ausianv. Berlin. Bei einem Besuch in Karlsruhe hat Reichskanzler rn C uno dem badischen Staatspräsidenten 50 Millionen A a r k übergeben zur Hilfe in Fällen besonderer Notlage rn° iolqc französischer Bedrückung. Glciwiü. Der in Oberichlesten tätige Kommunwenmhrcr Martgr äs ist wegen dringenden Hochvenatsverdachts ver- sattel worden. Deutscher Reichstag. Sitzung.) OL. Berlin, 13. Juni. Auf der Tagesordnung standen zunächst die neuen Verbrauchssteuern. Die Geltungsdauer des Wein» >teuergesetzes wird danach bis zum 1. April 1924, die de? Gesetzes zur vorübergehenden Änderung der Zollgesetz^ bis zum 30. Juni 1924 verlängert. Die Mineralwasser, steuer soll erhöt werden aus 10 Mart bei Mineralwasser und aus 20 Mart bei Limonade. Bei der LSuchtmittel- und Z ü n d w a r e n sie u r r soll von der Mcngensteuer auf die Werrstener übergegangen werden. Es sollen 20 des Wertes als Steuer erhoben werden. Taschenfeuerzeuge sollen steuerfrei bleiben, weil der Ertrag die Kosten der Erhebung nicht lohnt. Die Salzstener wird auf 10 Mark pro Kilo, die Zuck er st c u e r auf 120 Mark pro Kilo bei Stärkezucker und 300 Mark bei anderem Zucker erhöht. Die Regierung wird ermächtigt, mit Zustimmung des Reichsrates die Sätze der Salz- und Zuckcrfleucr den Preisschwankungen anzupassen. Die Verlängerung des Gesetzes über die vorübergehende Änderung der Zollgesetze wurde in allen drei Lesungen angenommen, alle übrigen Vorlagen dem Steuerausschutz überwiesen. Es folgte die zweite Beratung des Gesetzent wurfes zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten, Nach den Ausschußbeschlüssen können danach Personen, die dringend verdächtig sind, geschlechtskrank zu sein, durch beson dere Gesundheitsbehörden dazu angehalten werden, ein Ge sundheitszeugnis vorzulegen oder sich der Untersuchung durch einen behördlich dazu ermächtigten Arzt zu unterziehen. Wer als geschlechtskrank wissentlich andere Personen in- nzwrt oder eine Ehe cingeht, ohne dem anderen Teil von seiner Krankheit Mitteilung zu machen, soll mit Gefängnis ms zu 3 Jahren bestrast werden. Bei Geschlechtsverkehr zwilchen Ehe gatten oder Verlobten tritt eine Strafverfolgung nur auf An trag ein. Besondere Strafen werden denjenigen weiblichen Personen angedroht, die ein an Spphilis erkranktes Kind in geben, ohne von der Krankheit Mitteilung zu machen. Bordelle und ähnliche Betriebe fallen unter die Kuppelcibe- (365 Sitzung.) Lö. Berlin, 14. Juni. Abend- st-3 Uhr Nachm. 0.3 Uhr 5-8 sind auf den Bergen." Chor von E. F. Richter-, b) feier". Vier- bis achtstimmiger Chor von Altenhofer. Iahresfest des Bezirksmissionsvereins Wilsdruff und Umgegend in Kesselsdorf. Uhr Vortrag. Donnerstag abend 8 Uhr Bibelstunde. Grumbach. Vorm. 0-9 Uhr Predigtgottesdienst. — 10 Uhr Kinder- nimmungen. Die sittenpoUzelliche Kontrolle der Prostituierten wird durch die Ausschußvorlagen beseitigt. In der Aussprache erklärte Reichsinnenminister Dr. Oeser. Unter der erschreckend hohen Zahl von etwa 1 Million G e schlechtskranker in Deutschland sei der vierte Teil erkrankt. Seit Lem Kriege seien diese Krankheiten auch auf dem Lande viel verbreitet. Die allgemeine Kurierfreiheit lasse sich mit dem Zweck des Gesetzes nicht vereinbaren. Nach längerer Debatte vertagte sich das Haus auf morgen. Gors. Vorm. 8 Uhr Hauptgottesdienst. - Missionsfeier in Kesfelsdorf. Röhrsdvrf. Vorm. 0-9 Uhr Predigtgottesdienst. . Limbach. Vorm. 0-9 Uhr Hauptgottesdienst. — Nachm. gottesdienft. — Nachm. 3 Uhr Missionsscst in Kesselsdorf. Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag abend 8 Uhr Posaunenstunde in der Pfarre. Keflelsdvrf. Missionsfest. Borm. 9 Uhr Kindergvttesdienst (Missionar Thermann- Ostafrika). — Nachm. 2 Uhr Taufen. — 3 Uhr Festgotlesdienst (Pf. Ranft-Dresden). Kirchenmusik: „Herr Gott, du bist unsere Zuflucht." Motette von Michaelis. — 5 Uhr Festver sammlung (Missionar Thermann). Kirchenmusik: a) „Wie lieblich Kirchesnachrichteu. — 3 SonNtag n Tr. Predigttext: Apostelgesch. 4, 8—22. Wilsdruff. Kollekte zum Besten der religiösen Unterweisung der Kinder im Sinne des cv.-luth. Bekenntnisses. Vorm. 8 Uhr Beichte und heil. Abendmahl. — 0-9 Uhr Predigtgottesdienst. — 10 Uhr Kindergottesdienst. — Nachm. 3 Uhr Miffionsfest in Kesselsdorf. Mittwoch den 20. Juni, abends 6 Uhr Iungmännerverein, Im Beginn der Sitzung wurde zunächst die Novelle zum Verdrängungs-, Kolonial- und Auslandsschii sengesetz, sowie zur Entschädigungsordnung, die eine An- oassung an die Geldentwertung Vorsicht, ohne Aussprache dem Ausschuß überwiesen. Die Novelle zum Besoldungsge setz für die Beamten und Angestellten war gestern in zweiter und Witter Lesung genehmigt worden; sie soll am 1. Juli in Kran treten. Die zweite Beratung über das Gesetz zur Bekämpfung per Geschlechtskrankheiten wurde sortgesetzt. Abg. Hoffmann-Thüringen (Soz.) erklärte sich namens eines Teiles seiner Fraktion gegen dieses Gesetz, weil der Entwurf das wich tige Recht der Kurierfreiheit beseitigen wolle. Ferner kritisierte er auch die Reglementierung der Prostitution, Ler Heilverfahren mit Salvarsan und fragte, was mit Patienten geschehen solle, die von den Ärzten verpfuscht würden. Der Regierungsbcr- rreter Med.-Rat Jadasson erklärte, es gäbe keine Medikamente, die nicht auch Schaden anrichten könnten. Quecksilber und Sal varsan seien keine harmlosen Mittel, aber im Kampfe gegen die furchtbare Gefahr der Syphilis müsse man dieses Risiko in Kaustnchmen. Bei 90 A der frisch mit Salvarsan behandel t?n Suphilislälle sei die Krankheilsgefahr beseitigt worden. Die Fabrikationsfehler seien jeN überwunden. Obwohl dieses Mittel letzt in der ganzen Welt angewandt werde, seien doch nur in Deutschland so heftige Angriffe gegen diese deutsche Er- sindung gerichtet worden. Abg. Moses (Soz.) erklärte', jeder Arzt habe die Möglich keit, die Patienten auch nach der Naturheilmechode zu behan deln. Die Gefahr könne nur gemildert werden, wenn die Krankcn sich wiorl vertrauensvoll an den Arzr wenden. Abg. Bell (Zentr.) führt aus, systematisch sei in die Bev völkeruug der Glaube hineingetragen worden, daß mit diesem Gesetz unerhörte Eingriffe in die persönliche Freiheit geplant seien. In schlimmer Weise sei das Vertrauen zur medizinischen Wissenschaft erschüttert worden. Ministerialdirektor Dammann: Zwangsvorschristen zur Be handlung ansteckender Krankheiten hat schon die Verordnen»- von 1918 gebracht. Zweck des Gesetzes ist, daß Personen, die durch ihre Erkrankung eine Gefahr für die Umwelt bilden- zur Behandlung gezwungen Werden können. Es wird aber nie mand gezwungen, sich mit Salvarsan behandlen zu lasten. Blcrnke«stei». Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. — 0-10 Uhr Kinder gottesdienst. Dresdner Schlachtviehmsrkt vom 14. Juni. Auftrieb: I. Rinder: 1 Ochse, — Bullen, 5 Kalben und Kühe, 254 Kälber, 10 Schafe, 84 Schweine. Preise in Mark für Lebend- und (im Durchschnitt) für Schlachtgewicht. Ochsen: l. vollfleischige, ausgemüstere höchsten Schlachttvertes bis zu 6 Jahren 580- bis 600000 (1072 700), 2. junge fleischige, nicht aus- gemäste-e, ältere ausgemüstete 540- bis 57000» (1067 800), 3. mäßig genährte junge, gut genährte ältere 480- b. 520000 (l064000), 4. gering genährte jeden Alters 380—450000 (1003800). Bullen: 1 vollfleischige, ausgemachtere höchsten Schlachtwertes 580- bis 6V0000 (1017200), 2.vollfleischige jüngere 550- b. 570OVO (l 018200), 3. mäßig genährte jünpere und gut genährte ältere 500-dis 530000 (990400), 4. gering genährte 420- bis 470000 (988900). Kalben und Kühe: 1. vollfleischige, ausgemästete Kalben höchsten Schlacht wertes 580- bis 600000 (1O727OO), 2. vollfleischige, ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 550- bis 570000 (1 076 SOO), 8. ältere ausgcmästele Kühe u. gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben SOO- b 530000 (1 122200), 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben 440- b. 470000 (1l38000), S. mäßig und gering genährte Kühe und gering genährte Kalben 320- bis 420000 (1088 060). Kälber: I.'Doppellender -- bis — — ( ) 2. beste Mast- und Saugkälber 540- bis 560000 (887 100), 3. mittlere Mast- und nute Saugkälber 500- bis 520000 (850600), 4. geringe Kälber 440- bis 480000 (836 406): Schafe: >. Mastlämmer und jüngere Masthammel 500- bis 520060 (1626600), 2. ältere Masthammel 456- bis 480060 (1083 500), 8. mäßig genährte Hammel u. Schafe (Merz- schafe) 220- bis LOOOOO (815800). Schweine. 1. vollfleüchrge der feineren Rossen und deren Kreuzungen im Alter bis 1Jahr 686- bis 690.000 (856800), 2. Fetlschweine 680-bis 690600 (878200), 3. fleischige 660- bis 670000 (886 700), 4. gering entwickelte 620- bis 650000 (807100), s. Sauen und Eber 570- bis 670000 (826700) Ausnahmepreise, über Notiz. Die Preise sind Marktpreise für nüchternes Gewicht der Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall Frachten, Markt- und Verkaufskostcn, Umsatz steuer sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, erheben sich alle wesentiich über die Stallpreise. Ueberstand: — Ochsen,— Bullen Tendenz des Marktes: Geschäftsgang in allen Tiergattungen gut. marke des C. G. Harder. — Abendmahlskanne, walzenförmig, mit ge schwungenem Henkel und Kugelgriff. Bez.: Der Kirche zu Planckenstein. 1735. Üngemarkt. — Taufbecken, rund, mit zwei Handhaben. Wilsdruffer Stadt marke und Meistermarkc des s. !K. 2. Bez.: 1735?) Möchten meine Ausführungen dazu beitragen, daß unsere alten heimatlichen Zinngeräte mehr Beachtung finden als bisher! Sie sind in unserer näheren Heimat (Wilsdruff, Dresden, Meisten, Freiberg) entstanden; aus ihnen spricht heimatliches Leben früherer Zeiten, in ihnen offenbart sich ein Stück der Heimatfeele — und sie ist es, die wir mit brennendem Verlangen zu erfassen suchen. Um die Gebirgsgrenze unserer Heimat. A. Kühne, Wilsdruff. Die Wanderfreude des Vorfrühlings war über uns gekommen, zwar ein wenig frühe — man schrieb den 14. Januar — doch so stark und unbändig, dast der Rucksack für den nächsten Morgen gepackt wurde. Noch war's Nacht, greifbare Nacht vvrm Fenster. Es nästte auch ein wenig. Doch: Im Anfang war die Tat! Nun sitzen wir in 4. Klasse verfrachtet, beengt und bezwängt von allen Seiten und riechen den Qualm einiger 20 Tobakspfeifen. Inmitten eines Knäuels junger Burschen ein Mädel in der üblichen Tracht der Heilsarmee. Armes Ding, wirst wohl manches hören müssen! Scherzworte fliegen ihr zu. Sie lacht und zeigt zwei Reihen blitzender Zähne. Sie nimmt gelassen den Hut vom Kopfe, läßt damit ihre starken, blauschwarzen Zöpfe sehen, antwortet froh und selstsicher. Und siehe da, die gesamte buntgewürfelte Menge beugt sich ihr. Kein unschönes Wort mehr. Jugend und Schönheit und innere Würde siegten. Mohorn. Wir wickeln Len Schal fest um den Hals. Dies Lüftchen pfeift doch ein wenig grimmig über die hartgefrorene Ackererde. Man sagt, hier beginne das Erzgebirge. Wahrlich: 355 Meter, 100 Meter höher in halbstündiger Bahnfahrt. Die Apfelbäume am Straßenrande dünken uns krüppelig und verhärmt wie die Vugelbeerstämme droben auf den Kammstrasten. Zur Linken, hinter dem Wind mühlenberg, die weite Mulde des Siechenbaches. Drüben breit und dunstverbrämt das Landbergmassiv, über und hinter dem zahlreiche blaue Höhenketten dahinziehen, ganz im Charakter des Erzgebirges. Hinter ihnen brechen jetzt die ersten karminroten Strahlen der ausgehenden Sonne durch den Winteratem. Hutha. Wir rätseln über den Namen. Er komme von Huthaus, also vom Bergbau, so der eine. Doch ist der Volksmund dem entgegen, sagt man doch allgemein: Auf der Hütte. Vielleicht führte Hutung — Viehweide zum Orts namen. Vielleicht auch die Fuhrmannssprache: Hütte Wieste, gibts doch drüben im Tale ein Wüstarabien und Wüsthetzdorf/ — Und das stattliche Erbgericht betont den Gedanken des Verkehrs. Den Schank hat man in den neugebauten Gasthof über die Strohe gelegt, aber vor Zeiten wurde die Braugerechtigkeit* Hier ausgeübt, zwei groste Brunnen find des Zeuge, und das Seitengebäude *) Die Angaben über Kirchenztnn find zum größten Teil dem Inventarisation«- werk sächsischer Bau- und Kunstdenkmäler von Cornelius Gurlitt entnommen. ' Unsere Heimat I91S, S. S2. weist noch in einem alten Schiuststein vom Jahre 1695 ein Pferd an der Krippe, den Krug im Sattel, ein anderer daneben die Krone mit den Buchstaben B. H. Zum alten Gasthof gehört die Schmiede-. Ueber der Straße drüben birgt sie sich sonntagsstill hinter ihrem Epheugiebel. Im Erbgericht. Fröstelnd in fremdem Raum bei fremden Leuten zu unge wohnter Stunde. Die Mutter trägt ihr Jüngstes durch die Tür. Barfust, im Nachtkittelchen, die Backen gerötet vom warmen Bett, blonde Locken in wirrem Schopf. Es zwitschert von seinem Eimerchen und dem bunten Kulerball. Und von der Sühe des Kindes taut fort aller Winterfrost, kommt Leben und Wärme zwischen fremde Menschen. — Kaffee duftet, dazu noch weißer Christstollen. Aus Ecke und Wandbrett Klinkert der Glanz liebevoll betreuten Zinngeräts. Wie schön das ist, und wie wohl das tut! Als sprächen längstvergangene Geschlechter, dank bar, daß sie dabei sein dürfen. Das fei ihr Stolz, meint die Hausfrau, sie stammten ja auch aus dem Niederland. Wo das Niederland sei? — In Röhrsdorf! Also auch im Bewußtsein der Menschen die Grenze: Hie Niederland, hie Gebirge. Und nun führt sie uns geheimnisvoll nach oben. Ein Saal, ein richtiger Tanzfaal mit verschränktem Platz für die Musika. Wie lustig mag's hier zu gegangen sein, läßt doch der Wirt rügen-': „Wenn eine Hochzeit in den Dörfern Herrndorf, Grund und Erlicht gehalten wird, so sind sie schuldig, 3 Tage in das Erbgericht Hutha zu gehen, den 1. Tag Braut und Brautführer, Junggeselle und Jungfrau und wer sonsten Beliebung, den andern Tag müssen die Hochzeitgäste Braut und Bräutigam alhier beschenken, solche 2 Tage muß der Bräutigam bezahlen was verzehret wird. Den 3. Tag müssen sämtliche eingeladene Hochzeits- gäste mit ins Erbgericht gehen und was vertrunken wird selber zahlen." Empire stühle stehen an den Wänden, und Mazeppas Bild leuchtet von fern in bunten Farben. — Nebenan das Schlafzimmer, ganz erhalten im Geist der Zeit vox 150 Jahren. Zuerst das große reichgeschmückte Himmelbett des Christian Gottlieb Hennig 1792. Am Betthimmel die Umschrift: Das Ehebett grünt mit grüner Myrthe Wenn Mann und Weib mit steter Lieb und Treu sich gürtet. Es lebt ein Hertz in zweyer Leib Doch Einigkeit trägt Gold im Munde Und schaffet manche Freudenstunde. Zur Seite eine bunte Truhe vom Jahre 1764 und ein noch schönerer Schrank der Eva Sophie Hentzschin 1792. Das war einst Hochzeitsgut. Und wie gut haben Schrank und Truhe die Jahrzehnte überdauert, verständnisvoll gepflegt und wert gehalten. Das ist Familiensinn, ein Stück des 4. Gebots, und es ist Selbst schändung, um lumpigen Geldes willen solch Hausgerät hinzugeben, das unserer Vorfahren freudvoller Besitz war. Wie warm empfunden Form und Farben sind, erfüllt von den Seelen derer, die sie schufen. — Im folgenden Zimmer der Stamm baum der Familie Maune und die Bilder derer, die das Geschlecht grünen ließen. Manch runzlig Gesicht tritt aus verbrauchtem Rahmen. Das war Dein Großvater Junge, er baute neu hier auf der Höhe. Der hier hat die Wiese im Tale hinzu- gekaust. Die goldgeränderten Tassen dort im Schranke schenfte die Gemeind, ihrem Erbrichter an seinem goldenen Hochzeitstage. Ach, was ließe sich noch alles 2 Vgl. Kesiclsdorf, Grumbach, Herzogswalde, Niederschöna, Limbach u. a. » Unsere Heimat 1918, E. S2. 59 3 8! be tai 3- 1,- ml La eir sitz vo iw Fl de: sch un d e gle La em her üb- na< ist l o gef alle zeli den Te, bas d a sch kle mist tior sich er s Ein Ber erze kani gun der höh Erh revc dem wer dar, des eine schic eine jedo Lag Poli setze fäch ln c schas wer! angi stim verv hat Tew Mali Wirt und gibt. Reic s chr Bedi desh Seil