Volltext Seite (XML)
Hegtzeir Gelegenheit gegeben, das geht auch aus der folgenden Notiz hervor. — Der Fechtverein zu Wilsdruff hat sich bekanntlich die Ausgabe gestellt, in den diesjährigen Sommerferien 35 arme, bedürftige Wilsdruffer Schulkinder in eigener Ferienkolonie fünf Wochen voll zu beköstigen. Woher aber in dieser schweren Zeit trotz der Opferfreudigkeit lieber hiesiger Einwohner die Mittel alle hernehmen? Deshalb die Frage: Würden sich nicht in Wilsdruffs Umgebung edle Menschen- bezw. Kinder- freunde finden, die diese Sache mit Naturalien unterstützten? Solche Lebensmittel, die sich halten, würden auch jetzt schon herzlich dankend angenommen — jede Gabe aus dem Haus halt ist willkommen. In diesen Tagen tritt der Verein an seine Freunde und edle Menschen mit einem besonderen Schreiben heran. Möchten alle den anhängenden Zettel ausfüllen in Be folgung des Gebots: „Liebe deinen Nächsten als dich selbst!", dann wird der Ersolg ein gesegneter sein! Allen jenen aber, denen eine besondere Aufforderung nicht zugeht, ist Gelegenheit gegeben, Herz und Hand zu öffnen, bei den Mitgliedern des ge schäftsführenden Vorstandes: Frau Marie Glathe, Herren Karl Kunze, Buback, Lehmann, Hillig und Lässig, die auch sonst zu Auskünsten gern bereit sind. — Dachrinnen-Diebe sind in den letzten Tagen aus der Strahe nach Dresden sestgenommen worden. Da sie sich wei gern, die Herkunft derselben zu nennen, werden die Grund stücksbesitzer der Umgebung, denen in den letzten Nächten Ab flußrohre mit Knien gestohlen worden sind, aufgefordert, sich bei der Gendarmerie in Wilsdruff zu melden. — IahLesfest des Misfionszweigvereins Wilsdruff u. Umg. in Kesselsdvft. Wie aus der Anzeige in heutiger Nummer er sichtlich ist, feiert der Missionszweigverein Wilsdruff u. Umg. diesen Sonntag in Kesselsdorf sein Iahresfest. Der Festgoltes- dienst, zu welchem Pf. Ranft aus Dresden die Predigt zugesagt hat, beginnt nachm. 3 Uhr. In der sich anschließenden Fest versammlung, die ebenfalls im Gotteshause stattfindet und bei der auch Missionsschriften käuflich zu haben sind, wird Missionar iThermann über seine Tätigkeit in Ostafrika Bericht erstatten. Vormittag 9 Uhr wird er einen Kindergottesdienst abhalten. Es ist zu wünschen, daß die Veranstaltung reiche Teilnehmer findet. — Erhöhter Brotpreis. Infolge erneuter Kohlenpreis- echöhung ist im Kommunalverband Meißen Stadt und Land der Brotpreis um 50 -F für das 1900-Gramm-Brot erhöht worden. Mehl- und Semmelpreife bleiben wie bisher. — Marltmusik am 17. Juni, vorm. 11—12 Uhr: 1. Treu zur Fahne, Marsch von Schlick. 2. Orientalische Lustfpiel- ouverture von Gärtner. 3. „Einsam und verlassen", Duett von Ssiwedel. 4. Musette von Offenbach. 5. Wintermärchen-Walzer von Lzibulka. — Aerztlicher Sonntagsdienst am 17. Juni: Dr. Roch- Grumbach, Dr. Wvllburg-Seeligstadt. — Einziehung von Wassen durch die sächsische Regierung. Der sächsische Minister des Innern hat an die Amtshauplmann- fchaflen eine Verordnung erlassen, daß die von ihnen aus gestellten Erlaubnisscheine zur Tragung von Waffen sofort zurückzuziehen sind und auf umgehende Abgabe der Waffen nebst Munition hinzuwirken ist. Den Ablieferungspflichtigen ist zur Abgabe eine Frist von drei Tagen mit der Androhung zu setzen, daß zu unverzüglicher zwangsweiser Einziehung ge schritten werde, salls die Abgabe nicht innerhalb der gesetzten Frist erfolge. Die Einziehung ist in den größeren Städten durch Beamte und Bezirkswachen zu bewirken. Uöber die gesammelten Waffen sind Listen anzufertigen, in denen die vollständige An schrift der Ablieferer, sowie Art und auch Fabrikmarken und Nummern der abgelieferten Waffen einzutragen sind. — Wucherische Pachtpreise für Kirschen. Durch die Presse gehen immer wieder Nachrichten über Kirschenverpachtungen, die phantastische Zahlen über die Pachtsummen erhalten. Ob wohl von den Preisprüfungsstellen von Jahr zu Jahr gegen Auswüchse dieser Art angekämpft wird, gibt es immer wieder Elemente, die sich der Folgen ihrer Handlungsweise der Allge meinheit sowohl wie den Strafgesetzen gegenüber nicht bewußt sind. Zweifellos liegen auch felbsffüchtige und preistreibende Motive der Verbreitung solcher Phantasieziffern zugrunde. Man ! Dokar: 14. Juni 1 «7730,00—108270,00 Mt. „ 15. Juni 107969,50 ,-M. rechnet in Fachkreisen in diesem Jahr im Durchschnitt mit ge ringeren Erträgen gegenüber dem Vorjahr. Wennschon infolge der Verhältnisse (Entwertung der Mark) zahlenmäßig ein j höherer Pachtpreis durchaus seine Berechtigung hat, muß aber aus den Zeitungsangaben über Pachtabschlüsse geschlossen werden, daß das Maß der berechtigten Mehrforderung von den beteiligten Kreisen in unverantwortlicher, letzten Endes die Allgemeinheit schädigender Weise weit überschritten ist. In solchen Fällen sollten sich die Beteiligten klar darüber fein, daß die Preisbehörden bei Nachprüfungen nicht etwa die unberech tigt hohen Pachtpreise gelten lassen, sondern nur ein den Ver hältnissen angemessener Pachtpreis zugrunde gelegt wird, daß nach den gesetzlichen Bestimmungen nicht nur der sich strafbar macht, der übermäßige Preise bietet, sondern -auch derjenige, der sich solche gewähren läßt. Die Landespreisprüfungsstelle wie auch die örtlichen Preis- s prüfungsstellen werden gegen diejenigen, die in leichtfertiger s Weise Geschäfte machen und sich damit an der Allgemeinheit j versündigen, rücksichtslos einschreiten. Die Schuldigen werden S sich dann vor den Wuchergerichten zu verantworten haben. — Gedenktafel des Reserve-Feldarüllerie-Regiments 53. ! Daß der Geist der alten treuen Kameradschaft im Felde sich auch in unsere Gegenwartstage hinübergerettet hat, bewies die Gedenktafelweihe des Reserve-Feldartillerie-Regiments Nr. 53 in Dresden. Eine größere Anzahl ehemaliger Regiments- ! angehöriger war, dem Rufe der Kameradschaftsvereinigung fol- j gend, nach Dresden geeilt, um in Treue und Dankbarkeit der - gefallenen Kameraden zu gedenken, mit den Lebenden einige ' Stunden der Erinnerung zu leben, alte Bande fester zu knüpfen ! und neue Freundschaft zu schließen. Am Sonnabend sand im ! Linkeschen Bad ckin Begrüßungsabend statt. Major Heyne s begleitete in seinen Worten das Regiment noch einmal auf j seinen Siegeszügen durch die Schlachten an der Pser und um s Hpern, durch die Herbstschlacht der Champagne, die Schlacht j an der Somme, die Verfvlgungskämpfe in Ostgalizien usw. bis > zur Rückkehr in die Heimat. Am Sönntagvormiitag wurde in ! der Garnisonkirche ein Gedächtnisgottesdienst abgehalten, an den i sich die Weihe der Gedenktafel auf dem Ehrenfriedhof schloß. — Gegen die 1VV?Lige Fahrpreiserhöhung hat, wie wir i hören, der Gewerkschaftsbund der Angestellten Einspruch er- ! hoben. Am den Angestellten und sonstigen Arbeitnehmern die - Möglichkeit zu geben, ihren Urlaub außerhalb der Großstädte ; verbringen zu können, war der G.D.A. vor einiger Zeit bei ! den zuständigen Stellen für die Einräumung einer allgemeinen Fahrpreisvergünstigung für Urlaubsreifen eingetreten. Statt diesem gewiß nicht als unbillig zu bezeichnenden Verlangen Folge zu geben, hat eine Verdoppelung der Fahrpreise stattgesunden, ' die den Arbeitnehmern vollends jede Möglichkeit nimmt, ihren Urlaub zweckentsprechend auszunützen. Aber auch für die Dauerkarteninhaber bedeutet die neue Erhöhung angesichts der ungenügenden Anpassung des Einkommensniveaus eine uner trägliche Belastung. Der G. D. A. hat daher das Reichsvcr- kehrsministerium ersucht, die Fkage der Einräumung einer Fahr preisermäßigung sür Urlaubsreisende nochmals in ernste Er wägung zu ziehen und ferner Wochen- und Monatskarten von der Steigerung überhaupt auszunehmsn. — Der Millionen-Mark-Schein. Die Reichsbank trägt sich mit dem Plane, im Juli, gleich nach der Herausgabe des zur zeit in Vorbereitung befindlichen Fünfhunderttausend-Mark- Scheines auch den Millionen-ZHerk-Schein herzustellen. Wie verlautet, sind die Vorbereitungen zur Drucklegung bereits ge troffen. — Die leichte Besserung der Gesamtarbeitsmarktlage hielt in der letzten Woche an. Teilweise sind die Betriebe der Haupt- indnstrien sogar wieder zur vollen Beschäftigung ihrer Beleg- ! schäften übergegangen, so daß eine weitere erfreuliche Abnahme j der Zahl der Kurzarbeiter und der Erwerbslosen verzeichnet werden konnte. ! — Freital. Der Schmuck des Plauenschen Grundes, der Wenn edle Herzen bluten..! 16 Roman von Fr. Lehne. „Ist es so wichtig, Phia?" „Ja, Eberhard, es ist wichtig. Lasse uns ein we nig auf und ab gehen; reiche mir deinen Arm und höre mir, bitte, ruhig zu." „Phia, ich weiß nicht, wie ich mir das erklären soll — hat man mich vielleicht bei dir verklatscht?" sagte er aufgeregt, von einem plötzlichen Gedanken er faßt. „Doch ich gebe dir mein Wort, daß alles, was man dir auch vielleicht zugetragen hat, erlogen ist. Man gönnt mir dich nicht! Denke nicht, Sophia, daß ein schlechtes Gewissen mich das sagen läßt." Sie schüttelte den Kopf. , Ich kenne dich, Hardh, das ist es nicht. Wie ich über Klatsch denke, das weißt du. Und um so etwas zu erörtern, genügen mir zwei Minuten in unserem Hause. Nein, Hardy, es betrifft unser beider Zukunft." „Willst du gar den Termin unserer Hochzeit wie der hinausschieben? Diesmal aber, Phia, trotz deiner Bitten, werde ich nicht nachgeben, dazu habe ich dich zu lieb!' kam es leidenschaftlich von seinen Lippen., und er Preßte ihren Arm fest an seine Brust. „Ich habe lange genug gewartet, du —" Sie senkte den Kopf, während er erregt aus sie ein sprach. „Dn hast das richtige erraten — beinahe, Eber hard," sagte sie leise. „Aber weshalb denn, Phia? Du bist fünfund zwanzig Jahre, ich bin neunnndzwanzig — wir find doch nicht zu jung — nein, nein, was denkst dn?" „Es wird mir so schwer, Eberhard, auSzusPrc- chen, was ich will — ich möchte dir nicht wehe tun — und muß es doch." Er blieb stehen. „Sophia sieh mich einmal an." Sie hob die Augen und blickte in' ein gespanntes, straffes Männergesicht, aus dem all das Jugendliche, Spieleride gewichen war. „Eberhard!" Da faßte er sie an beiden Schultern; hart legten sich seine Hände darauf. „Ich weiß es, Sophia," sagte er heiser. „Ich ^ciß es jetzt — du willst nicht allein den Termin unserer Hochzeit hinausschieben — o, nein — du willst dich gänzlich von mir lossagen " Er veugte sich dicht über ihr blasses Gesicht und forschte fast gierig darin. Sein heißer Atem strich über sie hin und verdampfte in der kalten Luft zu einer kleinen Weißen Wolke. Einen Augenblick blieb es still zwischen den beiden. „Du sagst es, Eberhard," fiel es dann schwer von ihren Lippen. „Du sagst es — ja." Da ließ er sie: er taumelte fast vor Schrecken. Sein Gesicht hatte sich verfärbt, er stöhnte tief auf. Das war zu jäh, zu überraschend gekommen, als daß er es gleich fassen konnte. „Warum nur, Sophia?" „Ja, warum! Das ist eine lange Geschichte, Eber hard." — „Bin ich dir so zuwider geworden, daß du mich nicht mehr magst?" „Das alles nicht, Hardh — nicht bitter werden. Ich habe dich herzlich lieb. Die Schuld lieat nur au? meiner Sette. WUht ou mrcy ruhig anyoren?' fragte sie sanft. „Ruhig? Sage zu dem Delinquenten, er soll ru hig sein, wenn man ihm den Kops abschlagen will. Daß du mir diesen Schmerz bereitest, Sophia, daran hätte ich nie gedacht." Da sich Sophia von ihm lossagen wollte, fühlte er erst ganz, wie teuer sie ihm war, was er an die sem seltenen Mädchen verlieren würde. „Eberhard, willst du mich ruhig anhören, frage ich dich nochmals? Ich habe dir unrecht getan —" „Sophia, du liebst einen anderen," sagte er mit harter, scharfer Stimme. „Ja, Eberhard." Da lachte er bitter auf. „Du stolze, kühle Sophia, die ich anbetete, ver ehrte wie eine Heilige. Darum auch wolltest du von einer Heirat nichts wissen — und nun, da du dich mit dem anderen geeinigt hast —" „Eberhard, du beleidigst mich," wies sie ihn ernst zurecht. „Erinnerst du dich nicht, wie ich dir sagte, als du um mich warbst, daß ich eine Jugendliebe be trauerte?" „Und nun ist diese Jugendliebe wieder aufge taucht, ich verstehe." „Nein, du verstehst nicht, Eberhard — für mich ist und bleibt der andere doch verloren, da er bereits gebunden ist. Du siehst, ich spreche ganz offen. Nur bin ich jetzt durch einen Zufall dahinter gekommen, daß uns fremde Schuld getrennt hat. Ich kann ihn nie ver gessen! Wenn ich ehrlich gegen dich sein will, Eberhard. Windberg, ist dem echolungfuchenden Publikum verschlossen worden, da Wilddieberei, Holzdiebstahl und Fanatismus die Absperrung nötig machten. Die Bemühungen des Gebirgs oereins Sächsische Schweiz, Ortsgruppe Plauenscher Grund, den Berg mit seinem Walde wieder dem Besucher sreizumachen, sind bis jetzt ergebnislos geblieben. — Dresden. Die E.utsbesitzersehesrau Kaden in Blumenau bei Olbernhau hatte den ganzen Sommer 1922 hindurch die Milch ihrer Kühe durch Entrahmung oder durch Zusatz von Magermilch verfälscht und sie dann als Vollmilch verkauft. Das Landgericht Chemnitz verurteilte die Betrügerin zu zwei Wochen Gefängnis und 75000 Geldstrafe. Ihre Revision gegen das Urteil wurde vom Landgericht Dresden kostenpflichtig j verworfen. — Riesa. Ein seltsames Ehepaar ist kürzlich in der Nach- ! barschaft vor den Altar getreten. Der Mann zählte 72 Jahre, ; die Frau nur 23 Jahre. Der „junge Ehemann" hätte also ihr - Großvater sein können. — Königstein. Die Unsitte, daß eine zweite Person auf dem Hinteren Teil eines Fahrrades mitgenommen wird, wurde dem elfjährigen Schulknaben Furkmann von hier verhängnis voll. Der Knabe sprang während der Fahrt vom Rade und geriet hierbei mit dem bloßen rechten Fuß in die Kette, wodurch ihm die große Zehe vollständig abgedreht wurde. — Kamenz. Das für den Bezirk Kamenz gemeldete Ein treffen von 750 Ruhrkindern mittels Sonderzug hat sich leider nicht verwirklicht. Die Schwierigkeiten, die fortgesetzt den Kinder transporten von den Franzosen bereitet werden, sind ungeheuer groß; die bedauernswerten Kinder sind der französischen Rache gier besonders willkommene Opfer. Auch der für Kamenz und Umgebung bestimmte Kindertransport ist aus dieser Ursache zurückgehalten worden. Die Enttäuschung über das Ausbleiben der Kleinen war selbstredend groß. Umfangreiche Vorberei tungen hatte man mit liebender Hand für den Empfang ge troffen, Speise und Trank in reichlicher Menge bereitgestellt. Aus der Umgebung waren zahlreiche, zum Teil mit Maien ge schmückte Wagen angefahren, um die kleinen Freunde abzuholen — aber leider war alles umsonst gewesen. — Hohenstein-Ernstthal. Die städtische Gasanstalt schloß 1922 mit einem Reingewinn von über 100- Millionen ab, während die Elektrizitätsversorgung 20- Millionen erzielte. — Lugau. Im Schulgarten zu Erlbach-Kirchberg fetzte sich ein Bienenschwarm an einem Käfig fest, in dem sich elf junge Gänse befanden. Die Bienen stachen derartig auf die Gänse ein, daß sie in kürzer Zeit alle starben. — Reichenbach. Auf dem oberen Bahnhofe wurde der Streckenarbeiter Pelz aus Waldkirchen beim Ueberschreiten der Gleise von einem Schnellzuge Überfähren und fofort getötet. — Und dräut der Dollar noch so sehr — die Meggendorfer- Blätter und ihre Mitarbeiter lassen sich den Humor nicht rauben. Das Abonnement auf die Meggendorfer-BläLter kann jederzeit begonnen werden. Bestellungen nimmt jede Buchhand lung und jedes Postamt entgegen, ebenso auch der Verlag in München, Residenzstr. 10. Die feit Beginn eines Vierteljahres bereits erschienenen Nummern werden neuen Abonnenten aus Wunsch nachgeliefert. Melcher edle, vor urteilsfreie Witwer bietet Gu>sbesttze?swaist,45J. gutem Char., wirtschaftlich, jugendl. Aussehen, jedoch mit in Stellung befind! Kind durch Kerrat eine Keimst? Angebots unter 2436 an die Geschäftsst. d. Bl. erb Metallbetten Stahlmatratzsn, Kinderbetten dir an Priv. Kat. 26 R frei. > Eisenmöbelfabr Suhl.Thür. Suche für mittleres Gut Nähe Dresdens einen zuver lässigen, ledigen, 24—ZOjähr. Wirtschastsgehilfeu (Landwirlssohn) b. Familien- Anschluß u. hohem Gehalt. Ebenso Mädchen für Haus, Stall und Feld. r«rr PorsKäfner, Stellenvermittl. Dresden, Rampische Str. 7. vrMMeitM.M liefert sauber und preiswert die Buchdruckerei d. Bl ! muy rcy mr oas sagen, uno mit dieser Liede im .^er zen kann ich nicht deine Frau werden. Damals, als ich dir das andeutete, wolltest du nichts davon wissen, da gingst du leicht darüber hinweg." „Weil ich glaubte, daß meine Liebe stark genug sei, den anderen aus deinem Herzen zu verdrängen," sagte er leidenschaftlich. „Und nun ist es mir doch nicht gelungen." „Ich will dich doch nicht betrügen, Hardh. Den THmerz, den ich dir zufiige, empfinde ich selbst dop pelt stark. Du verdienst ein ganzes, volles Herz, nicht aber ein müdes, trauriges Frauenherz. Ich bin zu alt für dich — ja, wäre es Erni!" „Erni — bietest du sie mir als Ersatz für dich?" fragte er bitter. „Sie würde besser zu dir passen als ich — wenn nicht —" sie brach kurz ab. Der junge Offizier stand da mit tiefernstem Ge sicht; eine scharfe, senkrechte Falte zwischen den Augen brauen ließ ihn um vieles älter erscheinen. Um seine Mundwinkel zitterte der Schmerz. „Eberhard! Oder fürchtest du den Eklat einer zurückgegangenen Verlobung?" Er machte eine ungeduldige Kopfbewegung. Mit t dem Säbel malte er allerlei Figuren in den Schnee. Er sah sie nicht an. „Nun ja, angenehm ist das nicht, wie du dir denken kannst, die vielen Fragen von teilnehmenden, neugierigen Bekannten — und meine Mutter —!" Er brach kurz ab. „Ja, deine Mutter, Eberhard. Es ist mir selbst so leid, daß ich ihr diese Enttäuschung bereiten muß; aber vielleicht werdet ihr es mir noch danken, daß ich dich von einer Verbindung mit mir noch zur rechten Zeit bewahrt habe," sagte sie da in so eigentümlichem Tone, daß er betroffen den Kopf hob. „Wie meinst du das?" „Zuerst sage mir — gibst du mir mein Wort zurück?" „Dich nur gezwungen oder widerwillig an meiner Seite zu wissen, würde mir mein ganzes Leben ver derben. Besser ein kurzer, schneller Schnitt, als ein langsames Verbluten — ja, Sophia, ich gebe dich frei. Was ich empfinde —" Da fühlte er ihre Weichen, kühlen Lippen an seiner Wange. „Ich danke dir, Hardh," sagte sie innig. „Ich nehme die ganze Schuld auf mich. Und du wirst bald «in neues Glück finden."