Volltext Seite (XML)
Beilage zum Wilsdruffer Tageblatt. Nr. 58. 82. Jahrgang. Sonnabend/Sonntag de» 19. / 20. Mai 1923 8 u 1 > u Offenbarung des Geistes. Pfingsten 1923. Wieder trägt die Birke ihre grüne Fahne, hoch im Lianen glänzt der Tonne goldner TW. Aufwärts M der Felder jnnge Saat schon streben, Leden ans dem Keim nnd Kraft ans Schwachem qM. Urgewaltig treibt du Seist die schweren Nebel, wie ein Held die Feigen scheuchend, vor sich her. Trinken darf der Kcttenlose klaren Bronnen süßer Freiheit ohne Ängste und Beschwer. Frieden wird den leidgebengten Böllern sprießen gleich der Maienblume ans dem Wiesenplan, in die Tiefen soll der Wahrheit Mel lenchtcn, siegend über Haß und Schmach und MenjchcnwrhL Silbern ans den Fernen töne» hohe Lieder, kranzumwnnden naht der Zukunft Zönglingsschar - Weisheitssortc kündet jie mit reinen Lippen nnd Srlösnllg offenbart sich wunderbar. Heinrich SoereS. Es wird uns doch gelingen! Pfingstbetrachtung von Pastor Hermann Pankow-Berlin. „Gib uns einen neuen, gewissen Geist!" Wie oft mag diese Bitte wörtlich so oder doch dem Sinne nach in Viesen schweren Jahren geseufzt worden sein! Mögen die einen dabei mehr an sich und ihr sorgenvolles Gemüt, die andern mehr an den haltlosen, matten oder unguten Geist der Menschen, wieder andere mehr an die Vergiftung der geistigen Atmosphäre unserer ganzen Völlerwelt jetzt ge dacht haben — das ist allen, die ernst in diese Tage blicken, klar, daß es auf Erden nicht besser wird, wenn nicht ein neuer, besserer Geist zur Herrschaft kommt. Nach einem neuen Pfingsten sehnen sich unendlich viele. Wird es kommen? Wann? Wie? Das Pfingstfest selbst kann uns Antwort geben. Es sagt uns zuerst, daß eine solche Erneuerung möglich ist. Denn was sich einst zu Pfingsten in Jerusalem zu getragen hat. ist ja der deutlichste Beweis dafür, daß selbst in fast hoffnungsloser Lage lein Grund zum verzweifeln ist. Wenn je, lag damals alles so ungünstig wie möglich. Die Welt war ganz im argen. Völlige Zersetzung des geistigen Lebens, Wüste Zerrüttung des sittlichen; bei den ernsteren Naturen ein planloses Suchen nach Besserem, ein Ahnen und Nichtfinden. Der Verkünder der Erneue rung schmachvoll hingerichtet. Seine Freunde behaupten, er lebe doch, wagen sich aber nicht hervor. Todesmutig oder hinreißend keiner von ihnen. Was mag über sie ge- lvottet worden sein, die du wollten und nickt konnten! Und aus diesen Leuten hat Pfingsten die Helden ge macht, die dann der Wett ein neues Aufleben brachten. Wie ist das zugegangen? Uber die Einzelheiten der Pfingstgeschichte, wie sie uns die Apostelgeschichte berichtet^ haben wir keine volle Klarheit. Haben nicht die recht, die darüber spotten und sagen: „An die Geschichte, bei der alles unklar ist, wie es zugegangen sein soll, kann ich doch nicht glauben! Ich halt's mit der Klarheit!?" Das wäre gerade so weise, als wenn nach einem Automobilunfall der Richter die Zeugen vernimmt, und kann nicht Klarheit erzielen, wie es zugegangen, und er wollte nun entscheiden: „Da nicht festzustellen ist, wie der Vorgang sich abgespielt hat, hat sich der Unfall nicht zugetragen." So urteilen aber viele bei der Pfingstgeschichte. Mir hat diese Überlegenheit nie imponiert, und ich habe immer gefunden, daß man mit dem Spott eher sich selbst geißelt, als das, was man treffen will. Sieht man der Pfingsterzählung auf den Kern, dann vergeht einem alles Witzemachen, und staunende Ehrfurcht und freudige Zuversicht steigen einem im Herzen auf. Und dies ist der Kern: daß plötzlich wie im Sturm über eine Anzahl verängstigter, ratloser Menschen ein neuerGeist kommt rurd sie zu Helden des Glaubens und der Liebe umgestaltet. Wie hatten sie sich gefürchtet: hinter ver schlossenen Türen fanden sie sich heimlich zusammen. Und nun mit einem Male ist das anders. Dieselben Feinde drohen, aber sie fürchten sich nicht mehr. Frei treten sie heraus und bekennen sich zu dem, den man hin- gerichtet hatte und schleudern den Verfolgern jubelnd ihr Bekenntnis als Anklage entgegen. Diese Tatsache ihrer innersten und vollständigen Umwandlung steht fest. Sie enthält dm Kern der Pfingstgeschichte. Und sie selbst sagen es: der Herr ist es, der wieder zu uns gekommen ist; nun nicht mehr neben uns, sondern in uns. Er ist unsere Kraft, er ist unser Leben. Und Tatsache ist weiter dies: daß diese so in ihrem Innersten vom Geist erfüllten Menschen hinauszogen in die ersterbende Welt und ihr einen neuen Frühling, ein neues Leben brachten, indem sie ihren neuen Geist in sie hineintrugen. Und wenn man sich da hineindenkt, wie das geschah in jener hoffnungs losen Lage durch diese paar unscheinbaren Menschen gegen die damals weltbeherrschenden Mächte, ich sage: dann steigt eine tiefe Ergriffenheit, dann steigt freudigeZu- verficht in uns auf; was damals möglichwar, kannund wird auchheutewieder geschehen. Ja, auch heute noch. Wir haben mehr recht, zu hoffen heute, als jene damals. Man muß sich nur nicht wieder durch Äußerlichkeiten bestimmm lassen. Es ist mit dem geistigen Frühling wie mit dem Frühling der Natur: der Frühling kommt mit Brausen, aber er braust nicht immer zu. Das Brausen ist nicht sein alles, sondern nur etwas an ihm. Seine eigentliche Kratt entfaltet er in dem still.n Neuschaffen und Lebenwecken. Das kann durch verspätete Winterschauer und Fröste aufgehalten und zum Teil gestört werden, aber nie kann es völlig gehemmt oder zerstört werden. Unablässig sammelt es im stillen neue Kräfte und bricht nach einem solchen Winterrückfall immer unwiderstehlicher mit seiner leisen, aber freudigen Kraft hervor und füllt die Welt allüberall in tausendfacher Ge stalt. So brauste der Geistesfrühling damals herein in die Welt. Nun aber wirkt er still; so ist er gehemmt so manches Mal durch winterliche Nachwehen glaubensloser, liebloser Kältewellen, die immer wieder herfluteten über die Menschenwelt. Aber: d e r G e ist i st d a! Sein Wirken kann gestört, er aber kann nickt zerstört werden. Und ? wenn wir sehen, wie heute inmitten aller Zerstörung, alles glaubens- und lieblosen Wüstens, so viele, so unendlich viele ihn sich bewahrt haben und still, aber unablässig aus ihm wirken — dann braucht uns wahrhaftig nicht bange zu sein. Wir stehen schon mitten im großen, neuen Pfingst werden drinnen — äußerlich angesehen, anders als einst; auf den Kern gesehen, genau wie einst: die Herzen tun sich auf, Gottes Gei st zu empfangen und eine neue Welt zu bauen — laßt uns, die wir ihn haben, tapfer und zuversichtlich in seinen Dienst treten. Dann brauchen wir nicht zu klagen, dann werden wir in starker Freudigkeit wirken und neuschaffen: Es soll uns doch gelingen! Heimgekommen. P fingsterzählung vonA. Pohlmeyer. Heiß hatte die Maisonne damals auf die eferkum- rankte Felswand gebrannt, als des Bachbauern Hans, der zur Universität abreisende angehende Studiosus, zum Ab- schiev seine Gespielin, die sechzehnjährige Liese, des Försters Enkelin, unter der Heckenbuche, an der der wilde Wein rankte, zum erstenmal geküßt hatte. Und es war mehr als ein kindliches Spiel gewesen damals, aber die Liese vergaß es doch niemals, niemals Der alte Förster im Waldhofe faß in seiner Stube. Das Fenster war weit offen. Trotz der Dunkelheit brannte noch kein Licht in dem Zimmer. In kurzen, regelmäßigen Pansen zog der Alte an seiner Pfeife. Er dachte an sein Enkelkind, die Liese, die er zur Bahn gebracht hatte. Sie war zu ihrer Tante in die Stadt gezogen, wo sie in der Wirtschaft helfen sollte. „Das Mädel ist mm bald siebzehn voll, und kann noch keinen vernünftigen Reispudding Herstellen. Morgen in acht Tagen gehst du für zwei Jahre in die Stadt!" Hatto der Alte, anscheinend erbost, gesagt. „Ja, ja," jubelte die Liese auf, „ich möchte auch gar zu gern etwas mehr von der Welt sehen!" Nun hatte er sie zur Bahn gebracht. Ja — eigentlich vermißte er sie jetzt schon. Als er vorhin die ungestopste Pfeife aus der Ofenecke nahm, merkte er gleich, wer ihm fehlte, und seufzend nahm er den Tabaksbeutel von der Wand. Mit wuchtigen Schritten ging er in die Küche und kam kurz nachher mit der brennenden Lampe zurück. Darauf schloß er das Fenster. Der große Jagdhund blin zelte verschlafen in das Licht, drehte sich zur anderen Seite, steckte die Schnauze zwischen die Vorderfüße und schlief weiter. Der Förster kaute noch eine Weile nachdenklich an der Pfeifenspitze, dann fielen auch ihm die Augen zu. Beide schliefen den Schlaf des Gerechten, Förster und Hund. * Des Bachhauern Hans war schon ein Jahr von seiner Heimat fort. Es war der heißeste Wunsch des Jungen ge wesen, «in Schulmeister zu werden. Der Bachbauer hatte sich fügen müssen. So war denn der Hans hinausgezogen in die Welt. Er schrieb selten. Nur einmal kam er wäh rend der langen Jahre heim. Da aber hatte der Alte ge wettert: „Junge, kommst du mir eher heim, als du fertig bist, so spanne ich dich hinter den Pflug!" Der Hans hattö sich das gemerkt. Oft kam ihm das Heimweh mit aller Ge walt. Dann erinnerte er sich jenes Maiabends unter der Buche, und das Herz klopfte dem Burschen rascher beim Ge danken an seine Freundin. Ob sie auch wohl an ibn dachte?. — Unter fleißigem Studium kamen die Osterferien. Das Heiratsjahr. Mn LuWiel-Roman in zwölf Kapitän» Los Fedor ». Zobeltitz. 3S. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) Der ganze Tisch interessierte sich für Herrn Reinbold. „Man kann aber nicht sagen," nahm Max, die Photographie in der Hand, das Wort, „daß das Gesicht unsympathisch ist. Im Gegenteil — es sieht freundlich und vertrauenerweckend aus. Es hat nichts Schreckliches — trotz der vergnügten Nase und dem lachenden Zug um den Mund, der doch eigentlich nur ein lächelnder ist." „Und ich kann Ihnen versichern, Herr Daron," sagte Freese mit warmem Ernst, „daß auch das ganze Wesen Reinbolds volle Sympathie verdient. Wenn es überhaupt möglich ist, daß eine Empfehlung von mir in die Wagschale fällt, so möchte ich mir die gehorsamste Bitte erlauben, es mit Reinbold jeden falls einmal versuchen zu wollen." „Ach ja, Papa," bot auch Benedikts, und noch lebhafter ver wandte sich Trude Palm für den „Unglücklichen", wie sie sich ausdrückte. „Gut also — ex mag kommen," entschied die Baronin. „Ich muß ja zugestehen: ein ewig heiteres Geistlichenantlitz würde wich ein wenig bedrücken —" „Ein ewig düsteres ist mir noch fataler," siel Tübingen ein, und Freese bemerkte: „Ich glaube, Reinbold wird endgültig mit der goldenen Mittelstraße dienen können, Herr Baron. Nach den Erfahrungen, die er bereits in seiner Kandidatenzeit mit der ungewollten Lustigkeit auf seinem Gesicht gemacht hat, scheint er auch hier gewisse Befürchtungen vorgeahnt zu haben. Denn er schre'bt mir, zu seiner Freude keime ihm stattlich der Batt. Er will sich nun einen Vollbatt stehen lassen und hofft sich dank dieser männlichen Zier in baldiger Zukunft auch äußer lich ernster, würdiger und männlicher präsentieren zu können als bisher. Nur möge man gütigst noch so lange Geduld mit ihm üben, bis der Bart sich entwickelt und entfaltet habe." Tübingen lachte gutherzig. „Sehen Sie, Freese, nun gefällt wir Ihr Reinbold schon ganz ausgezeichnet! Für Leute mit Schicksal habe ich überhaupt immer etwas übrig, und daß auch ein Menschengesicht zum Schicksal werden kann, beweist befer Fall. Also schreiben Sie ihm, er möge kommen und predigen, und gesällt uns sein Wort und seine Art, so wollen wir ihm Arme und Seelen öffnen; dmn wir sehen nicht auf die Nase, sondern auf das Herz. Und der liebe Gott tut das erst rech!-" Freese konnte nicht anders; er mußte des braven Mannes ßand nehmen und sie voll warmer Emvftnduna drücken. Am unteren Ende der Tafel, da, wo die jungen Herrschaften ! saßen, war man inzwischen immer ausgelassener geworden. Na mentlich Graf Semper, der seinen Platz zwischen Nelly und Benedikte hatte, amüsierte sich wundervoll und pries den guten Einfall, seinen Geburtstag hier zu verleben. Zufällig hatte er auch am nächsten Vormittag keinen Dienst, konnte also auf brechen, wann er wollte; vielleicht forderte man ihn auch auf, in Hoherv-Kraatz zu übernachten, was schon öfters vorgekommen war. Das wäre ihm freilich das liebste gewesen; einen ganz zierlichen, kleinen Schwipps hatte er bereits. Auf der andern Seite Benediktes saß Haarhaus, ebenfalls lebendiger als tonst; er erzählte den jungen Mädchen, wie gewöhnlich, von seinen Erlebnissen in Afrika und log dabei entsetzlich, brachte auch Max in vielfältige Verlegenheft, an den er sich zuweilen mit dem Zwischenruf wandte: „Weißt du noch, Max?" oder „Max, be- sinnst du dich — in Wahiwede — wir kamen gerade von Wa- sambara?" . . , Der alte Teupen hatte sich von Riedecke die Beine in eine Decke wickeln und ein« Fußbank unterschieben lassen. So saß er zuhörend da, das Gesicht voll dem Monde zugekehrt, für dessen magnetische Eigenschaften er sich begeistern konnte. Die Baronin schlief schon halb. Im Hintergründe unterhielten sich Risdecke und Stupps flüsternd und wispernd. Brada war eine Zeit lang merkwürdig ruhig gewesen, und Benedikte fragte ihn daher: „Sie Maikäfern wohl, Semper?" „Ja," erwiderte dieser, „diesmal haben Sie es richtig ge troffen. Ich habe etwas Feierliches auf der Zrmge. Ich muß mich doch für die Ehrung Maxens bedanken. Nehmen Sie bitte einmal einen Kieselstein auf, Fräulein Benedikte — denn ich selbst kann mich nicht bücken — und klinken Sie damit an Ihr Glas." Benedikte tat dies und zwar dreimal, weil sie es für ange messener hielt. Hierauf erhob sich Brada und begann also: „Meine verehrten Herrschaften!" „Aha," fiel Haarhaus ein, „jetzt schwingt er auch eine Rede!" „Nicht ins Wort fallen, Doktor," sagte Tübingen. „Semper macht schon ein ganz weinerliches Gesicht." „O nein, Herr von Tübingen," entgegnete Brada, seine kleine Figur reckend. „Der Adlerslug meiner Gedanken läßt sich nicht so leicht hemmen und das Gefühl meiner Dankbarkeit nicht unterdrücken. Letzterem nämlich wollte ich, so beredt wie mir d'es überhaupt möglick ist, Ausdruck geben. Ich könnte ein fach sagen: das Haus Tübingen lebe hoch, und das würde in seiner Kürze auck völlig dem entzprea-en, was meine Seele be wegt. Da aber Max als Vertreter dieses liebenswürdigen und gastfreundlichen Tübingenschen Hau'.» mich vorhin gefeiert hat, so sei mir »erstattet, mich mit meiner iiefdurchdachten Rede direkt an ihn zu wenden, der ia augenblicklich so wie so im Mittelpunkt aller Interessen ficht. Daß chm seine großen und kühnen Unternehmungen nu 'chwarzen Erdteil auch gesundheit lich vortrefflich bekommen sind, davon können wir uns ja Gott fei Dank tagtäglich und stund'ich überzeugen Außer Doktor Haarhaus wachte noch ein besonders glücklicher Stern über ihm. Kein Löwe griff ihn an, kein Krokodil hat nach ihm geschnappt und kein Känguruh hat ihn gebissen; selbst die Wilden ehrten in ihm den Träger der Zioftijation und übergaben ihm willig ihre Waffen, die er uns mitgebrachi Hai. Und nun ist er wieder hier und wird in friedensreicher Tätigkeit in seinem Ministerum weiter schalten. Es wird nicht lange dauern, so ist er Lega tionsrat, und dann folgt auch sehr bald der Geheime; denn das Geheime war immer seine Schwäche. Ich sehe ihn schon als wohlbestallten Gesandten unseres Kabinetts be> irgendeiner be deutenden Macht vor mir und Hosse, er wird dann endlich auch sein Herz entdeckt und «ine liebliche Gattin heimgeführt haben, die ihm mit weicher Hand di« politischen Sorgen von der Stim streicht. Und auf alles dies möchte ich mir erlauben, mit Ihnen anzustoßen: auf die Karriere unseres Max in diplomatischer und menschlicher Hinsicht, auf den Herrn Gesandten iu sps und die Frau Eesandtin und das ganze sonstige Zukunftsglück des Hau ses Tübingen! Hurra, Hurra, Hurra!" Die Jungen schrien so, daß sie zu Bette geschickt wurden aber auch alle übrigen stimmten mehr oder weniger begeistert in den Hurraruf «in und ließen ihre Gläser an dos Elas Maxens anklingcn, der sich redliche Mühe gab, sein saures Ge sicht zu verbergen. „Ich danke Ihnen, lieber Semper," sagte er, „für alle Ihre guten Wünsche. Ich bin sehr gerührt —" „Ich auch," setzte Tübmgen binzu. „Die Zukunstsperspektiven haben Sie hübsch ausgemalt, Brada. Ich wollte, ich erlebte die Frau Gesandtin noch. Komin her, Max, und gib mir einen Kuß daraufhin! Du wirst hoffentlich nicht unverheiratet blei ben wollen, mein Junge?" „Nein, Papa," erwiderte Max und küßt« die Wange des Alten, und das Herz war ihm recht beklommen, „ich möchte dir sogar mein feierliches Ehrenwort geben, daß dies nicht der Fall sein wird." „Recht so," sagte Graf Teupen. „Kinder, ihr glaubt gar nicht, wie ungemein wichtig gerade für einen Gesandten sein« Gesandtin ist! Aber, Herrscl-aftcn, es fängt an, kühl zu werdeu Wie denkt ihr über die Bettstait?" „Jawohl, Herr Graf — es wird Zeit!" rief Brada. „Stupps laß mir die Tante satteln!" „Kein Gedanke, Graf Brada," entgegnete die Baronin, sich erhebend. „Sie bleiben ruh'g hier. Ihr Zimmer ist in Ordnung. Wo steckt denn Benedikte?" „Sie wollte sich die Mcmdbeleuchtung auf der Insel cmjehen, gnädig« Frau," antwortete Trude.