Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 21.04.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192304218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19230421
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19230421
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-04
- Tag 1923-04-21
-
Monat
1923-04
-
Jahr
1923
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 21.04.1923
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
nnnayme oes Keyarrs für ven Minister erledigt war, ve» gann Vie heutige Sitzung zunächst mit einer Schriftführer Wahl, da der Schriftführer Abg. Malkewitz (Deutschuatl.) sein Amt nisdergelegt hat. An seiner Stelle wurde der Abg. Dr. Philipp (Deutschnath) zum SchriftMrer gewählt. Hier auf kam man zur zweiten Beratung oes Haushalts des Reichswirtschaftsministerlums. Abg. Dr. Hertz (Soz.) wies auf die großen Schwierigkeiten unserer Wirtschaft bin. die zwar durch die Rubrbekekuna ven stärkt worden sind, aber schön vorher'bestanden hätten." Für die Reichsregierung liege darin eine schwere Anklage, denn sie habe mit einem Eingriff gewartet, bis im Januar der Dollar auf 50 MO Mark emporschnellte. Die Regierung habe alsdann pünktlich die Maßregeln ergriffen, die von der Sozial demokratie schon längst empfohlen worden feien. Das Interesse einzelner KapiralisteiÄreise habe in diesem Falle über das Ke« famtinteresse gesiegt. Schon vor der Ruhrbesetzung hätten wir 2 Millionen Arbeitslose gehabt. Der Redner grifs dann den Reichswirtschaftsminister Dr. Becker an, der kurz nach der Ruhrbesetzung in einer Rede erklärt habe, gegen die Allmacht der Dollarspekulanten, Kartelle und Trusts sei nichts zu machen. Der Minister habe weiter den Widerstand der Unternehmer gegen die durchaus notwendigen Lohnerhöhungen gestärkt. In feinem Erlaß vom 6. März habe er vor Lohn erhöhungen gewarnt. Dabei habe er auf eigene Faust und ohne Fühlungnahme mit dem Reichsarbeitsminister gehandelt. Trotz dieser Haltung des Ministers habe das Reich LieBeamten- gehälter tatsächlich um runo 35 A gegenüber den Februar gehältern erhöhen muffen. Der Anteil des Lohnes an den Preisen werde immer geringer. Wo ein Preisabbau ein getreten sei, würde er nicht durchgesührt auf Kosten des Unter- nchmergcwinnes, sondern nur aus Kosten der Löhne und des Reiches. Das gelte auch für die Ermäßigung der Kohlen- steuer. Der Mißerfolg der Dollarschatzanweisungen habe be wiesen, daß die führenden Kreise der deutschen Wirtschaft die heutige Regierung ebensowenig wie die frühere unterstützen. Die Markverkäufer seien nicht feindliche Ausländer, sondern fc i nd l i che Deu ts che, die sich sonst recht national gebärden. Die Störung der Stützungsaktion sei erleichtert worden durch das sehr eigenartige Verhalten Ler Reichsbank. Die Reichsbank habe ihre Marne-Schlacht verloren, weil der Ernst der gegenwärtigen Lage von ihr und von der Regierung nicht genügend erkannt wurde. Die Markstabilisierung müsse fortgesetzt, die Luxuseinfuhr beschränkt, die Ausfuhrabgaben er höht und die Herabsetzung der Kohlensteuer rückgängig gemacht werden. Abg. Esser (Zentr.): Wir müssen auch in unserer Wirt schaftspolitik alles aus das Ziel einstellen, den Kamps an Rhein und Ruhr einem guten Ende zuzuführen. Große Massen er werbsloser Arbeiter bilden eine Gefahr für den Erfolg des Kampfes. Darum sollte in ganz Deutschland für die Aufrecht erhaltung der Betriebe im Einbruchsgebiet gesorgt werden, vor allem durch Zuweisung öffentlicher Aufträge Der Reichs- wirtschastsminister sollte Notstanosarheiten in diesem Gebiete unternehmen und fördern. Leider sehen wir jetzt auch schon Ruhrkriegsgewinnler, die häßlichste Spezies Lieser Menschcngruppe. Der Preisabbau müsse bei der Pro duktion beginnen, vor allem müsse die Preispolitik der Kar telle stark kontrolliert werden. Gegen den neuen Marksturz solle die Negierung mit starker Hand eulgreisen, damit wir nicht eine neue Preistreiberei erleben. Unser Wwehrkamps an Ler Ruhr werde durch die Dollarhausse ernstlich gefährdet. Präsident Löbe sprach alsdann dem im Saale erscheinenden Abg. Dr. Kahl (D. Voftsp.), dessen Platz ein großer Strauß Weißen Flieders zierte, die herzlichsten Glückwünsche zu seinem goldenen Toktorjubiläum aus. Abg. Dr. Kahl dankte in be wegten Worten Lem Präsidenten und dem Reichstage. Neichswirtschaftsminister Dr. Becker, der alsdann das Wort nahm, erklärte: Ich habe heute weder die Absicht noch das Bedürfnis, programmatische Erklärungen zur Wirtschaftspolitik aLzugeben. In diesem Augenblick er- fordern die Ereignisse an Rhein und Ruhr praktische Politik. Der Wirtschaftsminister darf seine Politik nicht für eine be stimmte Klasse, sondern er muß sie für Lie gesamte Wirtsclmst führen. Viele Angriffe des Abg. Dr. Hertz hätten sich eigentlich nicht gegen ihn (den Reichswirtschaftsminister), sondern gegen den Finanzminister oder die Reichsbank richten müssen. Unsere ganze Wirtschaftspolitik muß davon ausgehem wie wir den Kamps an Rhein und Ruhr zum Erfolg führen. In diesem Augenblick sollte man auch bei Angriffsrcdcn mehr Rücksicht daraus nehmen, ob sie nicht dem Gegner Stoff gegen unseren Kampf an der Ruhr bieten. Bei der Kreditge währung wenden wir alle mögliche Vorsicht an, aber ohne Kredit kann unsere Wirtschaft an der Ruhr nicht arbeiten, da drüben muffen allein rund 500 000 Bergarbeiter entlohnt morsen. Neamet man die vorigen Arbeiter hinzu, so werden dort viele Milliarden täglich allein zur Lohn zahlung gebraucht. Ohne diesen großen Kredit hätte die Arbeiterschaft an der Ruhr in den ersten vierzehn Tagen auf der Straße gelegen, und unser Abwehrkamps hätte darunter gelitten. Unser erster Grundsatz war, Laß an der Ruhr die Wirtschaft im Gange bliebe und die Arbeitnehmerschaft nicht Not leide und beschäftigungslos werde. Einzelne Mißgriffe werden sich bei solchen Kreditaktionen nie vermeiden lassen. Dr« Schwerindustrie an der Ruhr verdient heute nians, während sie ihre Arbeiter weiter-beschäftigt. Ver heimlichte Devifenbesitze kann natürlich auch die Reichsbank nicht entdecken. Die Reichsbank ist in der Kreditgewährung durchaus zurückhaltend gewesen. Wenn ihr Kredit der Indu, strie die Erhaltung ihrer Substanz ernröglicht hat, so brauchen wir das doch nicht zu beklagen. Für die Devisenpolitik ist in erster Linie der Reichsfinanzminister verantwortlich. Ich kann nur erklären, daß kein Wort der Verurteilung scharf genug ist für die Verbrecher an der Natton, die den gestrigen Einbruch in unsere Devisenpolitik verschuldet haben. Wir werden nicht vor den sästirfsten Maßnahmen gegen diese verbrecherische Spekulation zurückschrecken. Mr haben festgestellt, daß zweifellos Spekulanten die Hand im Spiele Haven, und dann entsteht natürlich, wie immer bei solchem Ansturm, eine Panik. Wir wollen der Öffentlichkeit keinen Zweifel darüber lassen, Laß die Stützungsaktion Ler Mark wie bisher weiterge- sührt werden muß. (Rufe links: »Auf welcher Basis?") Minister Dr. Becker erwiderte aus diesen Zwischenruf: Auf eine so naive Frage war ich in diesem Hause nicht gefaßt. Ach kaim nur erklären, Laß di« Regierung die Stützungsaktion iorisetzt, und daß sie auch heute die Mittel dazu hat. Wir Wole irn die Stützungsaktion erweitern durch positive Maßnahmen, um unsere passive Handelsbilanz etwas aktiver zu ge stalten. Wir werden die Ausfuhr auf verschiedenen Gebieten beschränken. Ferner werden wir eine Anmeldepflicht für den Dsvisenbesitz demnächst einführen. Das wird manchen Spekulanten ihr Treiben verleiden. Die Regierung wird außerdem vor drakonischen Maßnahmen nicht zurückschrecken, um die Mart auf einem Niveau zu er halten, das ein weiteres Hinausschnellen der Lebenshaltungs kosten verhindert. Durch eine Wechselstubenverord nung soll auch der Anreiz zur Kleinspekulation verhindert werden. In meinem Erlaß zur Lohnsrag« habe ich nirgend- vom Lohnabbau gesprochen. Ich hab« darin den Preisabbau verlangt und daran di« Mahnung geknüpft, dann auch von weiteren Lohnerhöhungen äbzusehen, weil jede Lohn erhöhung zu weiteren Preissteigerungen führt. Ferner habe ich den Wiederbeschaffungspreis nur für normale Ver- hältnisse für angebracht erklärt. Im übrigen sind alle diese Maßnahmen auf di« Richtlinien des Reichs Wirtschaftsrates zu rückzuführen. Wir wollen jedenfalls alles tun, um die schwierige Lage von Handel, Gewerbe und Industrie im besetzten Gebiet möglichst zu erleichtern. Abg. Dr. Wienbeck (Deutschn.): Wir freuen unS darüber, daß der Minister die Angriffe des Abg. Dr. Hertz nicht tragisch genommen hat. Wir müssen jetzt alle Anyrisfskräfte gegen- den Feind au Ler Ruhr richten. Wir unterstützen darin mit allen Mitteln die Regierung. Handel, GSiverbe und Industrie stehen hinter der Regierung und unterstützen nicht die gestrige Wen dung an der Berliner Börse. Die Ausnutzung der jetzigen Not oder die Störung der Markstabilisierungsaktion betrachten wir als Landesverrat schlimmster Art. politische Rundschau. Deutsches Reich. Schwedisches Eintreten für die Saar Ziemliches Aussehen rief bei den- in Genf begonnenen Sitzungen des VölkerbunLsrats Las Eingreifen des schwe dischen Delegierten in der Saarsrage wach. Der Ver treter der schwedischen Regierung verlangte Untersuchung über die Proteste der saarländischen Bevölkerung gegen die Vergewaltigung durch die einseitigfranzösisch orientierte Saarkommission. Gemeinschaftsschule und Lehrerauswahl. Im Bildungsausschuß des Reichstages wurden die Beratungen über die Gemeinschaftsschule fortgesetzt und nach einem Kompromiß unter Ablehnung sozialdemokra tischer Anträge folgende Bestimmungen angenommen: „Bei Besetzung der Lehrerstellen an den Gemeinschafts- Das Heiratsjahr. Nuftspiek-Roman kn zwölf Kopitelm' kVoiL-boc.v.Zob «l t t tz. (2«. Fortsetzung) (Nachdruck verboten.) Der Doktor schüttelte Len Kopf. „Nein, gnädigste Frau. Man ikcmn da nur schrittweise vorgehen. Vorläufig haben wir in Afrika mehr zu tun, als cm die Emanzipation der Frauen zu denken." Die Baronin schob ihren Schlüsselkorb unter den Arm und -les Cosy. Der Gedanke an die Sklaverei der Suaheliweiber bewegte sie sichtlich. „Nun, Max, und du?" fragte sie. „Denkst du auch so? Auch schrittweise?" Max schien geträumt oder an ganz etwas anderes gedacht zu haben; er fuhr hastig in die Höhe und nickte lebhaft. „Versieht sich, Mama! Immer nur schrittweise!" antwor tete er. Auch Tübingen war aufgestanden, um auf das Feld zu gehen. Er deutete auf das Paket, das mit der Posüasche gekommen war. „Hier, Eleonore — deine Literatur aus der Leihbibliothek!" „Sie kann liegen bleiben. Ich werde die Sachen nach dem Abendbrot durchsetzen. Hoffentlich hat mir Moldenhauer nicht wieder so viel Modernes geschickt. In den Romanen von früher drehte sich doch gewöhnlich auch alles um die Liebe, aber — ich weiß nicht, man schreibt heute viel aggressiver. Wenn wieder was von Taoote dabei ist, schickst du es gleich zurück, 'Eberhard. Ich habe immer Angst, die Mädchen kommen mir hinmal über die Bücher." Dann ging sie. Tüb'ngen steckte seine Zeitungen ein und (griff nach Stock und Mütze. „Wie ist denn das Programm dsr Herren Afrikaner für heute?" fragte er, schon an der Tür. „Eroquet, Arbeit, Kugelspiel, Arbeit, Fußball, Arbeit," er- Katte Haarhaus. „Zwischen jedem Bewegungsspiel drei bis vier Seiten Manuskript. Als halber Engländer bin ich sehr für praktische Zeiteinteilung — auch für gemischte Kost." „Ich möchte Nachmittag auf ein Stündchen nach Langen pfuhl," sagte Max. Tübingen machte ein erstauntes Gesicht, während das des alten Teupen freudig erglänzte. Doch setzte er als gewiegter Diplomat sofort wieder eine gleichgültige Miene auf. „Willst der Seelen mal guten Tag sagen?" meinte er harm los. Ja, Großpapa. Lcmgenpmhl ist ja doch sozusagen ein Vor ort von Hohen-Kraatz. Und für Frau von Seesen habe ich immer was übrig gehabt." „Ist mich eine brave Frau," sagte Tübingen und ging. Graf Teupen überlegte, ob er der Herrin von Langsnpfuhl gleichfalls ein Loblied singen solle. Aber nein, das wäre unpolitisch. Ab warten, und nur mit Borsicht treiben, und immer aus der Ver schanzung. Die Herren hatten sich ihre Zigarren cmgesteckt. Riedscke räumte den Tisch ab. Auch Teupen erhob sich zu seinem Mor genspaziergang durch dm Obstgatten. Plötzlich schien ihm noch etwas einzufallen, was ihn innerlich sehr belustigte, denn er lächelte verschmitzt. „Sage mal, Max," meinte er; „sobs. ills. mnZang» pst psi, sri üouiüuräb» boscstiner?" Max, der Haarhaus soeben auf die Veranda folgen wollte, blieb mit außerordentlich verdutztem Gesicht stehen „Wie?" fragte er. „klri LvuiLuwbs, bosediuL?" wiederholte Teupen sehr ge läufig; „merrkmgs pst pst sooi bottmnislomtilc . . " Maxens Augen vergrößerten sich. „Entschuldige, Großpapa — aber ich verstehe dich beim besten Willen nicht. Ich habe bloß ein paarmal pst xst verstanden." Teupen lachte herzlich. „Mein Gott, das ist ja doch die Bagirisprache!" antwortete er. „Ich denke, ohne die kommt man im Sudan gar nicht durch — sagt Nachtigall — oder Vogel! Nein, Livingstone sagt es." Max hatte sich etwas hastig umgew-mdel- „Ach so . . . Aha aber, lieber Großpapa, du betonst absolut falsch! Namentlich das pst xst — das darf man nur hauchen. Und dann — ja, ich komme schon, Doktor!" rief er plötzlich auf die Veranda hinaus und ließ dm Grafen allein. Teupen lächelte noch immer, ward aber mit einemmal ernst. „Wenn ich falsch betone, nützt mir die ganze Sprache nichts," sagte er sich. „Ich werde es aufgeben. Das pst pst soll nur gehaucht werden; Max soll mir das mal vormachen. Konso nanten lassen sich gar nicht hauchen. Ich glaube, der Junge hat selbst keine Ahnung von der Bagirisprache. Der hat sich von Haarhaus ins Schlepptau nehmen lassen und ist einfach mit- gedruselt. Aber daß er zur Seesen will, freut mich. Das ist die erste Etappe. Ich werde mir einmal die Eleonore suchen. Wir müssen noch ein paar Worte über die Gesellschaft sprechen. Mit Tübingen kann man nicht reden. Er hat keinen Schimmer von Diplomatie . . ." Währenddessen war Max, Haarhaus am Arm, wie ein Wil der in den Park hinabgestürmt. » fcymen ist auf die Gliederung der die Schule besuchenden Kinder nach Bekenntnis und Weltanschauung Rücksicht zu nehmen. Dabei ist für eine Gemeinschaftsschule mit nur einer Lehrstelle die verhältnismäßige Mehrheit maßgebend. Sind an einer Gemeinschaftsschule zwei oder drei Lehrer stellen vorhanden, so soll tunlichst auch ein Lehrer aus jeder Minderheit entnommen werden, zu der wenigstens 40 der die Schule besuchenden Kinder gehören. Sind an einer Gemeinschaftsschule mehr als drei Lehrerstellen vor handen, so sollen auch Minderheiten mit wenigstens 30 Kindern nach Möglichkeit einen zu ihnen gehörenden Lehrer erhalten." Neueste Meldungen. Neichskabinett und Bankiers. Berlin, 19. April. In der Reichskanzlei fand heute eine Konferenz zwischen dem Reichskanzler, dem Reichs finanzminister, dem Neichsbankpräsidenten Havenstein und dem Reichsbankvizepräsidenten v. Glasenapp statt, in der über die weiteren Maßnahmen zur Stützung der Mark be raten und beschlossen wurde. Nach einer weiteren Mel dung sollen auch die leitenden Direktoren der Berliner Banken zum Reichskanzler zwecks Besprechung der Laae berufen worden fein. Die Unruhen in Mülheim. Mülheim, 19. April. Zu den gestrigen Ausschreitungen der Arbeitslosen auf dem Rathausplatz wird noch ge meldet, daß zwei Personen schwer und fünfzehn leicht ver letzt wurden. Die Arbeitslosen fordern eine einmalige Entschädigung als Ausgleich für die verlorengegangencn Arbeitsschichten und die ihnen durch die augenblicklichen wirtschaftlichen Verhältnisse entstandenen sonstigen peku niären Schäden für Verheiratete und Familienväter in Höhe von 150 000 Mark und für Ledige 100 000 Mark. Weiter wurde die Beseitigung sämtlicher Akkordarbeiten und Einstellen sämtlicher Arbeitslosen gefordert und zu letzt für Arbeitslose eine Arbeitslosenunterstützung von 10 000 Mark pro Tag für Verheiratete, außerdem für die Frau 1000 Mark und für jedes Kind bis 500 Mark pro Tag. Die Arbeitslosen in Mülheim wurden mit Not standsarbeiten beschäftigt und erhielten den üblichen Lohn der Tiefbauarbeiter. Sie hatten sich geweigert, in Akkord zu arbeiten. Neue Ausstände in Frankreich. Paris, 20. April. Nach einer Meldung aus Lille hat sich der Textilarbeiterstreik ausgebreitet. Er tst auch auf den Bezirk von Hazebrouck übergesprungen. In Grenoble sind alle organisierten Bauarbeiter in den Streik getreten. Sie verlangen eine Lohnerhöhung. Die Arbeiter und Angestellten der Beerdigungsinstitute in der Um gebung von Paris haben beschlossen,- in den Streik z« treten. Es handelt sich auch hier um Lohnforderungen. Die Treibereien Dortens. Paris, 19. April. Von dem Beschluß der interalli ierten Rheinlandkommission, das deutsche Neichskom- missariat in Koblenz aufzuheben, wird in gewissen Pariser Kreisen erwartet, daß die franzosenfreundlichen Bestrebun gen, die von rheinländischen Separatisten ausgehen, aus größeren Anklang als bisher stoßen werden. Mit dieser Entscheidung ist auch ein Wunsch des Dr. Dorten erfüllt worden, der sich gegenwärtig in Paris aufhält. PckWiiU sm dkl ömiag MM. Von Pfarrer Jentsch, Weistropp. Luk. 24, 46—49. Weil die Apostel die Zeugen des Leidens und Sterbens und der Auferstehung des Herrn gewesen waren, konnte sie der Herr beauftragen, die Frucht seines Leidens und Sterbens und Auf erstehens den Völkern zu verkündigen. Und diese Frucht ist Buß« und Vergebung der Sünden. Was gehört zur rechten Buße? Zuerst und vor allem Erkenntnis der Sünde. „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß", sagt unser Volk. Wenn wir unsere „Adolf, das halte ich nicht länger aus!" schimpfte er. „Das ertmge ein anderer! Die Eltern fragen einem wenigstens nichk die Äele aus dem LeDe — aber der Großpapa! Adolf, weißt du, wie mich der Großpapa soeben angeredet hat?" „Englisch?" „New — bagittsch! Im ganzen Sudan sagte man nur immer pst xst — oder so ähnlich. Er hat schon bagirisch gelernt, Adols! Er bringt mich um mit seiner Kolonialwütigkell! Er weiß ja hundertmal besser Bescheid als ich! Was ist denn das für eine niederträchtige Sprache, dies Bagirischr?" Haarhaus lachte, daß ihm die Augen tropften. „Aber, Liebster, ich ahne es ja nicht! Weiß der Himmel, wo der alte Herr das gelesen hat! Vielleicht in einem Reisebericht aus der Nidsee oder von den Molukken — und dann hat er die Geschichte verwechselt!" „Das traue ich ihm zu. Und ich Esel bin aus diese Der- Wechselung hereingefallen. Ich bcbe itzm blaß gesagt, er hätte falsch betont. Irgendetwas mußte ich doch sagen. Ich dick lediglich auf Suaheli geeicht. Bis Mitternacht habe ich in deiner Grammatik studiert, um mich nickst allv-iehr zu blamieren. Die Werke von Stanley und Duncker und Pejers und Casati habe ich im Kleiderschrank eingeschlossen, damit man sie nicht findet, Schlafen kann ich auch nicht mehr, und schlafe ich wirklich ein mal, dann träume ich von Kambalen und Hottentotten. Adolfs bemitleide mich!" „Von ganzem Herzen, mein Junge. Aber bedenke: du hast dich selbst in diesen Zwiespalt der Natur hineingeritten. Auch über meinem schuldlosen Haupt gewittert es- Wenn die Bombe platzt weisen auch auf Mich die Finger der Ankläger. WiS der "Stehler, so der Hehler. Ist es nicht am besten, kurzen Pro zeß zu machen? Du weißt, ich bin für kurze Prozesse. Man lernt das das drunten." Max war stehen geblieben und faltete die Hände. „Adolf, tu' mir die Liebe und rede nicht solchen Unsinn. Da kennst die Verhältnisse nicht, kennst nicht die Mama und den Großpapa. Sie sind die Machthaber auf Hohen-Kraatz, die Tyrannen meines Glückes. Hier heißt es einfach strategisch zu Werke gehen —" „Diplomatisch, sagt Graf Großpapa." „Allerdings; sondieren und langsam das Terrain erobern. Und dabei muß mir die Seesen helfen." „Du willst nachmittag zu ihr?" „Nein. Nachmittag will ich in den Erlenbruch. In diesem Falle war die Seesen ein Vorwand- Aber vielleicht fahre ich morgen nach Langenpfuhl. Die Seesen liebt mich." „Na. na!" (Fortsetzung folgt.) Sünde wissen - Sünden wissen, und in Wellen Sünde Gebote Kamme wird u> das Kr willen t Dann > Aus so liche R kenntni; wieder: und au und di Herzen, man sc diese C Herz v drinner Schach dieser sind. U die reä den. 2 hervor uns zu deiner blutrot sarben Und rr Sonne in die ist auö dürre treibt, die uu ten M ist dir Er wi und E fen un Werke gesund Wörter das h> aber d mehr dem - dann i beten: glaube zu mc E der ? hinaur Völker zufrie! Kreuz sonst ! Not u Baun irotwc vormi Aber werde Erde tender diese warte schnee der se Sieht, ersten Blüte „Vor zieht Jubel und s lack u meim Haber Hecke der 2 schirm und t ganz und l bald! und i Tage steuer die ! demo sicher trag nehm ratur gesetz Min von Der Abg. rugu die i Lage verrr Was halte der gestc wuri
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)