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Sas neue deuWe Angebet. Der voraussichtliche Inhalt. Nach einer Wiener Meldung über den Inhalt der neuen deutschen Note sieht die deutsche Regierung von der Nennung einer Endsumme ab und schlägt dafür vor, daß dem Deutschen Reiche zunächst ein mehrjähriges Moratorium mit Sachleistungen in der Höhe von zweieinhalb Milliarden gewährt werde, worauf die Jahreszahlungen beginnen sollen, die aus 35 Jahre verteilt werden. Die Jahresraten sollen sich auf unge fähr eineinhalb Milliarden Goldmark stellen. Die wichtigsten Punkte des deutsche« Angebotes sollen sich folgendermaßen darftellen: Ein großer Teil vcr Kapitalschuld wird aus Eisenbahnen über nommen. Die Eisenbahnen werden aus dem deut schen Reichsbudget herausgenommen. Es sollen Eisenbahnobligationen im Werte von zehn Milliarden geschaffen werden, die mit 5 A zu verzinsen wären. Die deutsche W irts ch af t soll mit einer jährlichen Leistung von fünfhundert Millionen Gold mark herangrzogen werden. Ferner soll ein Staats- i Monopol für Branntwein und Tabak geschaffen werden. ! Die Monopolverwaltung soll gleichfalls unter Anteilnahme ' ver Entente durchgeführt werden. Endlich will die Neichs- regierung die Steuern aus das Äußerste erhöhen und die Steuereinnahmen an die Entente zum Teil verpfänden. Zur Vereinfachung der Steuererhebung soll eine Reihe von Maßnahmen getroffen werden, die noch der gesetzlichen Rege lung bedürfen. Es handelt sich im Vorstehenden um eine Privat- meldung, zu der die amtliche Bestätigung abzuwarten bleibt. Kn neuer Vorstoß im Ruhrgebiet. Umfangreicher Eisenbahnraub. Nach einer Pause von mehreren Wochen haben die Franzosen jetzt wieder einen großen Vorstoß im Ruhr gebiet unternommen. In aller Frühe wurden die Bahn höfe Herne, Wanne, Gelsenkirchen, Katernberg, Altenesscn uiit starken Truppcnabteilungen besetzt und für den Ver kehr vollständig abgesperrt. Damit ist die letzte große Eisenbahnlinie fortgenommen, so daß jetzt nur noch die kleinere so genannte rheinische Strecke über Bochum—Präsident— Gelsenkirchen—Wattenscheid für den ganzen Ostwestverkehr zur Verfügung steht. Die Eisenbahner dieser neu besetzten Strecke wurden durch Plakate aufgefordert, sich innerhalb 48 Stunden den Franzosen zur Arbeit zur Verfü gungzustellen. Da diese Aufforderung natürlich von vornherein abgelehnt wurde, werden die Beam ten zum Teil vertrieben, zum Teil in den Wartesälen eingesperrt gehalten. Die Franzosen sind damit beschäf tigt, die Lokomotiven und Züge, die sie auf der Strecke Vorsinden, flottzumachen und zu rangieren. Auch haben sie dieSchienenan zahlreichen Stellen aufgerissen. Chronik der Gewalttaten. — Die Gesamtzahl der von der Rheinlandkommifsüm und ihren Delegierten seit Beginn des Ruhreinbruchs aus gesprochenen Verbote rheinischer und westfälischer Zeitun gen hat die Zahl 2000 überschritten. — In Landau sind von den Franzosen neun angesehene Persönlichkeiten verhaftet und nachts über die Grenze ge schoben worden. Später wurden abermals vier Personen als Geiseln abgeschoben. — In Schwaig a. d. Mosel holte eine französische Fuhr parkkolonne den Hausrat der vertriebenen Eisenbahner aus den Wohnungen und fuhr ibn in der Ricktuna nack Trier ab. Der Verbleib des Hausrats ist seitdem unbekannt. Augenzeugen erklären, daß wohl kaum ein Stück unbe schädigt geblieben ist. — Das Warenhaus Theodor Althoff in Essen wurde von den Franzosen wegen Verkaufsverweigerung für acht Tage geschlossen. Der Geschäftsführer Rissel wurde aus dem Bett heraus verhaftet. — In Wengerohr waren drei Einwohner in den Dienst der „Regie" getreten, unter der Bedingung, daß sie in Wengerohr beschäftigt würden. Nach Vollzug der über- trittserklärung wurde ihnen jedoch eröffnet, daß sie mit nächster Gelegenheit zwecks Dienstleistung nach der Ruhr abbefördert werden würden. Da die Franzosen ihren Wunsch, in der Heimat zu bleiben, ablehnten, schieden sie wieder aus dem französischen Dienst aus und wurden daraufhin aus dem besetzten Gebiet ausgewiesen. Deutscher Reichstag. (357. Sitzung.) 6L. Berlin, 5. Junk. Sofort nach Eröffnung der Sitzung nahm Präsident Löbe das Wort, um den Anwesenden mitzutellen, auf die Tagesord nung der ersten Sitzung nach der Pause seien nur kleinere Gegenstände gesetzt worden. Der Reichstag Wirch sich aber als bald mit der schweren Notlage beschäftigen müssen, in die weite Kreise unseres Volkes durch den Markverfall und die Preissteigerung geraten sind, die bereits zu Unruhen in den verschiedenen Tei len des Landes geführt haben. Die französische Regierung hat ihre Erpresserpolitik gegen den wichtigsten Teil des deutschen Wirtschaftsgebietes fortgeführt und gesteigert bis zum gesetzlich maskierten Totschlags jahrzehntelanger Kerkerhaft und Verbannung von Hunderten unserer Landsleute. Unser Wider stand ist nickst zusammengebrochen, aber der Volkshaß wird da durch auf das jchlimmste entfacht. Unter diesen Maßnahmen leidet nicht nur das besetzte Gebiet, sondern auch unser ganzes Land, und darum ist es unerhört, daß es noch Menschen gibt, die in einer solchen Lage rücksichtslos ihre Privat inter essen geltend machen und unsere Lage verschärfen durch Wucher und Preistreiberei. Wir werden dem mit entschiedenen Maßnahmen cntgegentreten müssen. Die Regie rung wird der Not durch gesetzliche Vorschläge zu steuern suchen, aber darüber hinaus wird auch den Abgeordneten eine ernste, schwere und verantwortungsvolle Arbeit erwachsen, wenn es gelingen soll, der Krisis Herr zu werden. Hieraus widmete der Präsident dem während der Pfingst ferien verstorbenen Abg. Buch (Zentrum) einen Nachruf, und dann wurde in die Tagesordnung eingetreten. Zuerst stand der Entwurf eines Spilkartensteuer- gesetzes auf der Tagesordnung. Bevor sich Las Haus darüber schlüssig machte, beantragte der Abg. Müller-Franken (Soz.) die schleunige Beratung einer sozialistischen Interpellation, die sich mit Ler durch das Scheitern der Markstützungsoktion herbeigesührten Notlage beschäftigt und in der an die Regie rung folgende Fragen gerichtet werden: 1. Gedenkt die Retchsregierung sofort die notwendigenMatz- nahmen zu treffen, um die Anpassung der Renten, der Unterstützungen, insbesondere für die Erwerbslosen, der Löhne und Gehälter an die gestiegenen Preise zu be wirken? Wie gedenkt sie Löhne und Gehälter vor einer Wei teren Entwertung zu schützen, die eine große Gefahr für Arbeitsfähigkeit und Arbeitsleistung darstellt? 2. Ist sie bereit, die drohend« völlig« Entwertung der Besitzsteuer durch sofort zu treffende Änderungen der Steuergesetzgebung hintanzuhalten? 3. Welche Maßnahmen gedenkt die Reichsregierung zu treffen, um währungspolitisch den weiteren Sturz der Mark aufzuhalten und den Auswüchsen der Devisen spekulation zu begegnen? Will sie sich endlich entschließen, die Zentralisierung und Kontrolle des Devisenver kehrs durchzuführen? Die Regierung sollte ausgesordert werden, diese Interpella tion ausnahmsweise schon morgen zu beantworten. Abg. Koenen (Komm.) hielt es für eine Verhöhnung des Volkes, wenn in der jetzigen ernsten Lage über die Spielkarten steuer gesprochen werden sollte. Er beantragte, die Sitzung zu unterbrechen, bis die Neaieruna erscheine und ru der furcht baren Notlage des Volles, zu den Ereignissen im Ruhrgebiet und zu der geplanten neuen Note eine Erklärung abgebe. Abg. Müller-Franken (Soz.) lehnte diesen Antrag ab. Das selbe tat Abg. Fehrenbach (Zentr.), der gleichzeitig den Antrag Müller-Franken zur Annahme empfahl.. Abg. Remmele (Komm.) verlas einen Antrag seiner Parteifreunde auf Einsetzung eines Untersuchungsaus schusses zur Prüfung der Ursachen der Unruhe «ander Ruhr. Der Antrag Koenen wurde darauf abgelehnt, der An trag Müller-Franken (Soz.) angenommen. Nunmehr wurde der Spiellartensteuergesetzentwurf ohne Auseinandersetzung an den Steuerausschuß verwiesen. Der Entwurf über die Ausgabe wertbeständiger Schuldverschrei bungen, der dann an die Reihe kam, ging an den Rechtsaus chuß und die Novelle zur Angestelltenversicherung an den ozialpolitisckM Ausschuß. Darauf folgte die erste Beratung ,cs Gesetzentwurfs über eine vorläufige Arbeitslosenversicherung. Reichsarbeftsminister Dr. Brauns begründete die Vorlage, wobei er daraus hinwies, daß in dem Entwurf die Arbeits- lofenfürsorge in enge Verbindung mit der Regelung des Arbeitsnachweiswesens gebracht werde. Die Aufbringung der Mittel für die Erwerbslosensürsorge soll nicht mehr allein Sache von Reich Ländern und Gemeinden sein, sondern durch eine Pflichtversicherung zu zwei Dritteln von den beteiligten Arbeitern, Angestellten und Arbeitgebern über nommen werden. Der Kreis der Verstcherungspflichtigen werde sich mit dem der Krankenversicherung decken. Rach kurzer Debatte wurde die Vorlage dem sozialpoli^- scheu Ausschuß überwiesen. Zum Schluß wurde die Entschlie ßung des Ausschusses zum Flüchtlingssiedlungs- we>en einstimmig angenommen. Daraus vertagte sich Las Haus auf morgen. Die Be antwortung der sozialdemokratischen Interpellation wird erst am Donnerstag erfolgen. Morgen wird sich das Haus mit der Lirasprozeßresorm beschäftigen. PMifche Rundschau. - Deutsches Reich. Das Reichsschulgcsetz. Der Bildungsausschuß des Reichstages setzte die Be ratung des Reichsschulgesetzes bei den Bekenntnisschulen fort. Nach längerer Aussprache wurde folgende Fassung gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und der Kom munisten angenommen: „Die Bekenntnisschulen sind ent weder evangelische, katholische oder jüdische Volksschulen und als solche zu bezeichnen. Volksschulen anderer Be kenntnisse sind zulässig, wenn zur gemeinschaftlichen Pflege des Bekenntnisses eine Körperschaft des öffentlichen Rechts besteht oder errichtet wird." Gegen die Kurstreiber. In einer Sitzung im Reichsfinanzministerium, an der Vertreter der Reichsbank und der Berliner Banken und Bankiers teilgenommen haben, um über neue Maßnahmen gegen die katastrophale Markentwertung zu beraten, wurde eine Beschneidung der Auswüchse im sreien Devisenhandel erwogen. Mit Rücksicht auf die außerordentliche Dring lichkeit der vorliegenden Aufgabe werden die Beteiligten in diesen Tagen wieder zusammentreten und versuchen, unter Zuhilfenahme sofortiger, provisorischer Verfügung, inzwischen endgültige Maßnahmen auszuarbeiten, die zur beschleunigten Durchführung der Regierung empfohlen werden können. Französische Vorbereitungen für die Rheinrepublit. Die Bestrebungen amtlicher französischer Kreise, die auf die Errichtung der Rheinischen Republik abzielen, haben sich in der letzten Zeit außerordentlich verstärkt. So wird jetzt der Versuch unternommen, diese Propaganda in die Kreise der Düsseldorfer Beamtenschaft, und zwar sowohl der staatlichen wie der kommunalen hineinzutragen. Als Lockmittel wird u. a. gebraucht, daß Düsseldorf Sitz der Negierung sein würde, die Düsseldorfer Beamten würden, Düs OKimisWA'. An Lustspttl-Noman tn zwölf Kapitän. Von FeLsr ». Zabeltitz. s42. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Frau von Seesen starrte noch immer, die Arme auf das Fensterbrett gestützt, in das Zucken der Blitze hinein, deren Wie derschein ab und zu auch über ihr Antlitz rosig leuchtende Tupfen streute. Ein eigentümlicher Zug spielte um ihren Mund; es war kein Lächeln, sondern glich mehr dem Reflex eines plötzlich auf tauchenden lustigen Gedankens; aber er mußte rasch wieder ver schwunden sein; denn das Gesicht der Frau von Seesen wurde gleich darauf ernster. „Sie hatten," sagte sie, etwas langsamer sprechend als vordem, „das kleine Geschöpf wohl — sehr lieb?" Ein Helles Rot flackerte über die Wangen des Doktors. „Ja, gnädige Frau," antwortete er. „Und auch das hatte etwas Merkwürdiges. Assa war meine erste Liebe. Ich hatte sie auf dem Marsche gar nicht beachtet. Ich lernte sie erst wäh rend meiner Krankheit kennen. Sie war mir alles: Freundin, Geliebte und Pflegerin. Ohne sie wär« ich umgekommen — ver hungert oder vor Erschöpfung gestorben. Sie war unermüdlich tätig um mich; fing oder schoß wilde Hühner und briet sie, lief meilenweit, um mir ein paar Bananen zu beschaffen, die sie in Wasser kochte oder über glühenden Holzkohlen röstete. Aber mehr noch als all ihr Bemühen, mich am Leben zu erhalten, wirkte ihr Wesen auf mein Gemüt ein. Ich möchte sagen, sie war der Typus des Weiblichen im elementarsten Sinne. Nichts Gekünsteltes an ihr — frei von jeder Kultur — das spröde, un gebändigte und unerzogene Gottesgeschöpf — und doch ganz Weib! So Weib in jeder Regung ihres Empfindens, wie ich es Ihnen, gnädige Frau, gar nicht beschreiben kann. Rohstoff der Natur, aber von wunderbar feiner Art. Ich habe gefühlt, wie mir das Herz aufging, wie meine Seele sich läuterte, wie ich weicher wurde, wie sich der Mensch in mir wandelte. Wahr haftig — wie ich besser wurde! Damit verbindet sich keine Sentimentalität. Es ist alles Tatsache — unbestreitbares Fak tum — und deshalb trage ich diesen silbernen Armreif!" Max trat ein und Frau von Seesen erhob sich. Ein gewal tiger Regenguß löste die Wucht des Gewitters auf. „Was ist aus der Kleinen geworden?" fragte Marinko noch. Haarhaus strich über seine Stirn, als wolle er etwas Schmer zendes verscheuchen. „Sie ertrank infolge einer Unvorsichtigkeit in einem Gcbirgs- wosssr. Wir konnten nicht einmal mehr ihren Leichnahm finden." Max wies aus dem Fenster. „Seht, seht, seht! Wenn das ein paar Stunden so fort geht, können wir wahrlxifiig hier übernachten. In Hohen-Kraatz pflegt man sich um diese Zeit zu Tisch zu setzen. Wir müssen wieder Lügen ersinnen, Haarhaus!" Das Wetter hatte allerdings nicht den Anschein, als wolle es sich binnen kurzer Frist aufbessern. Es rauschte vom Himmel herab, der sich dunkelgrau umsponnen hatte, plätscherte über Weg und Steg und brauste in vollen Güssen aus den Dach traufen an den Hausecken. Der Sturm hatte sich gelegt; es war, als presse und drücke der Jupiter Pluvius mit feuchtem Arm den gebändigten Wind voll unwiderstehlicher Gewalt zu Boden. Die gellen Aufschreie der empörten Natur waren ver stummt; man hörte nichts als das rhythmische Geräusch des fal lenden Regens. Es blieb den Herren nur übrig, ruhig abzuwarten. Und beiden war es recht. In Hohen-Kraatz mußte man doch wieder mit einer Notlüge vor das Publikum treten, wie Haarhaus sich ausdrückte; da war es schon gleichgültig, ob man noch ein Stünd- ' chen länger im Erlenbruch verblieb. Die Parteien hatten sich getrennt. Haarhaus und Frau von Seesen unterhielten sich im ersten Zimmer, und Max spann mit seiner Gattin im Neben gemache rosige Zukunftsträume. Es war wie ein schweigendes Uebereinkommen. Man wollte sich gegenseitig nicht stören. Aber aus dem „Stündchen" wurden zwei Stunden und drei. Es regnete weiter, nicht mehr in so mächtig rauschenden Fluten wie vordem, sondern ein wenig linder, dafür aber gleichmäßiger. Ein fröhlicher Landregen, den die Wiesen brauchten, konnte sich entwickeln. Max wurde unruhig. Es war eine Unmöglichkeü, bei die sem Wetter zu Fuß nach Hohen-Kraatz zurückzukehren. Die Waldwege mußten sich in Bäche verwandelt haben; der Moos boden in der Forstung mußte zu Sumpf und Morast geworden sein. Man saß im Erlenbruch gleichwie in Ler Verbannung — wie auf einer einsamen Insel im Meer. Die Spreewälderin war die einzige Bedienung im Hause, versorgte nicht nur das Kind, sondern kochte auch und säuberte die Zimmer oder hals wenigstens bei all dem; denn Elise rührte selbst tätig die an Fleiß gewohnten Hände. Einen Boten hatte man also nicht, den man nach einem Wagen ausschicken konnte. Schließlich kam Frau von Seesen auf den Gedanken, sich mit Plaids zu versehen, um wenigstens einigermaßen gegen das Naß der Natur geschützt zu sein, und nach Langenpfuhl zu reiten, um von dort aus einen Wagen für die Eingeregneten im Erlen bruch zu senden. Aber Haarhaus wie Max wehrten sich ener gisch gegen diesen Opfermut; beide hätten gern selbst den Ritt unternommen, um sich aus der unbehaglichen Situation zu be freien, wenn sie sich im Damensattel sicher gefühlt haben würden. So blieb man denn und hoffte noch immer. Von Zeit zu Zeit ging einer der Herren an das Fenster und schaute hinaus. Es : regnete unverdrossen weiter. Der Nachmittag verrann, und die ! allgemeine Unruhe wuchs. In Hohen-Kraatz mußte man be- ! reits ängstlich geworden sein. Max stürmte wie ein gefangener Löwe im Zimmer auf und ab. Es war wirklich zum Verzweifeln. Draußen regnete es wei ter: ein leises, beständiges Rauschen, ein sanft einlullendes Wiegenlied. „Horch!" Haarhaus, der in der Sofaecke eine Zigarette rauchte, fuhr plötzlich empor. „Donnerte das nicht wieder?" „Nein! Das ist ein Wagen! Wahrhaftig ein Wagen!" „Sollte man in Langenpfuhl auf eine unerwartet vernünftige Idee gekommen sein," bemerkte Frau von Seesen kopfschüttelnd. Jetzt stand wieder alles am Fenster. „Ein geschlossener Wagen —" „Zwei Füchse davor —" „Haarhaus — potzsapperment!" „Was ist denn los?" „Das ist die Kutsche von Hohen-Kraatz!"- „Aus Hohen-Kraatz? Verstecken wir uns! In den Keller! Vorwärts, vorwärts, Max! Wo ist der Keller?" Der große Afrikareisende, der hundert Gefahren die Stirn geboten hatte, packte Max am Arm und zog ihn mit sich. Er war völlig kopflos geworden. Frau von Seesen ermahnte zur Ruhe. „Erst sehen, wer aussteigt," sagte sie. „Kommt es jetzt schon zur Explosion, dann Hilst es auch nichts. Betrachten wir es als eine Fügung Les Himmels! Hierher, Max! Wer steigt da aus? Ein Herr!" „Der Kandidat Freese! Der schadet uns nichts; er ist einge weiht. Aber er beugt sich noch einmal zurück in den Wagen — es müssen noch mehr drinnen sein. Jetzt kommt er her " Durch den Regen sah man Freese mit hochgeschlagenem Rock- kragen dem Hause zueilsn. Er wollte die Pfützen und Riesel bäche vermeiden und hüpfte hierhin und dorthin und setzte schließlich mit kühnem Sprunge über den kleinen See, der sich dicht vor der Haustür gebildet hatte. Als er nach bescheidenem Anklopfen in das Zimmer trat und Len Hut abnahm, tropfte der ganze Mensch. „Gott sei Dank, Herr Varon," sagte Freese nach flüchtigem Umblick im Zimmer, „soweit wäre ja alles gut. In Hohen- Kraatz war man in Sorge um die Herren. Die Frau Baronin vermutete, Sie würden sich vor Lem Unwetter nach Langenpfuhl geflüchtet haben — und da haben mich der Herr-Baron mit der geschlossenen Kutsche nachgeschickt. Aber ich bin nicht allein; zu erst wollten die beiden Junker mit — und dann quälte Fräu lein Benedikts — und als wir in Langenpfuhl nnkamen, stellte es sich heraus, daß niemand da war." Der Kandidat schnaufte hörbar; er war sehr außer Atem. Aber Max drängte zum Weitererzählen. „Wie sind Sie hierher gekommen, Herr Freese — ausgesucht gerade hierher? Sie wußten ja doch —" (Fortsetzung folgt.) da sie höhere sich au Franzi größer in Dü hat di schlagn Zeitun W Vier- — Di D Postge sollte, komme Tari worde F- Fernw 20 Gr 250 G Fer-nw D 50 Gr 250 G 1 Kilc Ansi 800 M P 1800 S bis 52 1200^ P weiter A Gram Mark P Mark glichsr F Mark, telegn gebüh F von 2l (Zwei Vers Ein O T Ler 2! stimm Von 2 geplar ein F K Ausgt Flückp Sie l Unter altes Mile Z rosen «IS (43. F helfen Frau ein K auch i gesehe locker „W „F> „Sl „Al habe hätte Wage Unter Ab« und 2 send ü „Ai „Gutt Da Mit ! Mom dann Zog ik zum er dü brach: „S daß i, Sen Z „M Zog si Auge Mc „N Mitw Litte Nelly