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Wilsdruffer Tageblatt : 29.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192305295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19230529
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19230529
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-05
- Tag 1923-05-29
-
Monat
1923-05
-
Jahr
1923
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 29.05.1923
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Lem Lebensmittelhändler Stratmann, der in Ge 1 sen- kircheu eine Lebensmittelgroßhandlung mit Filialen be treibt, ist bei den Unruhen auf offener Straße mit einem Rasiermesser der Hals durchschnitten worden. — Im Bochumer Bezirk streiken 31 Zechenanlagen und 15 Metall betriebe mit insgesamt 60 000 Arbeitern. Auch in der Umgebung von Dortmund kam es mehrfach zu blutigen Zwischenfällen. Auf der Zeche Preußen l bei Lünen kam es zu einem Zusammenstoß mit der Polizei, wo bei die Ruhestörer auf die Polizei mit Revolvern und Maschinenpistolen feuerten. Die Polizei erbeutete eine Maschinenpistole der Aufrührer, die fünf Schwerverletzte hatten. Insgesamt hat die Polizei 40 Aufrührer festae- nommen und abgeschoben. Die Lage in Gelsenkirchen. Die neue aus den Arbeitern gebildete Polizeigewalt trat in Tätigkeit. Sie erließ folgende Bekanntmachung: 1. Alle Bevölkerungskreise werden aufgefordert, fick unbedingt den Anordnungen zu fügen. 2. Ter Ausschank von Alkohol wird verboten. 3. Von 10 Uhr abends bis 4 Uhr morgens sind die Straßen für den Verkehr gesperrt. 4. Der Lebensmittelverkauf wird kontingentiert. 5. Gegen Plünderer wird rücksichtslos mit den denk bar schärfsten Strafmaßnahmen vorgegangen werden. Lohnverhandluugen in Essen. Am 29. Mai findet in Essen die Verhandlung zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern über die neuen Lohn erhöhungen im Bergbau statt. Von deren Ausfall er wartet man einen ausschlaggebenden Einfluß aus die aus gebrochenen Unruhen. Besonders auch die energische Be kämpfung des stark eingerissenen Wuchers kann von Be deutung werden. Auf den Essener Märkten ist es zu Teuerungskrawallen gekommen. Einige hundert Leute zwangen die Verkaufs stellenbesitzer, ihre Waren billiger abzugeben. So mußte das Fleisch mit 3000 Mark pro Pfund verkauft werden. Befürchtungen auch in Köln. In der Kölner Verbraucherkammer kam es zu einer bemerkenswerten Aussprache über die Schwierigsten der Lebensmittelversorgung infolge der fortgesetzten Preis steigerungen. Von verschiedenen Seiten wurde mitgeleilt, daß es auch in den Kölner Verbraucherkreisen krisele und daß ernsthafte Anzeichen von Un ruhen vorhanden seien. Demgegenüber betonte ein Vertreter der städtischen Verwaltung, daß die Zukunft zwar nicht rosig sei, aber ein Anlaß zur Verzweiflung nicht bestehe. Die Kammer beschloß, einen energischen Appell an die Handelswelt zu richten, in ihren Forderun gen sich zu mäßigen, damit in Köln sich nicht das Schau spiel der Lebensmittelkrawalle wie im Ruhrgebiet wiederhole. poincare und -ie Kommunisten. Fortsetzung der Kammerdebatte. Die französische Kammer setzte die Beratung der Kre dite für die Ruhrbesetzung fort. Als der Abgeordnete Herrtot, das Wort ergriff, betrat der kommunistische Ab geordnete Cachin den Sitzungssaal. Die kommunistischen Abgeordneten riefen: „Amnestie!* und begrüßten ihren Führer. Die Royalisten riefen: „Nieder mit dem Senat!" Der Abg. Herriot sagte: Deutschland sei während des Krieges nicht besetzt gewesen Md die Alliierten hätten ihm einen großmütigen Waffenstillstand zuerkannt. Trotzdem habe es nichts unternommen, um sich von seiner Schuld zu befreien. Es habe die notwendigen Steuern nicht ange nommen, es habe sogar die Steuerhinterziehung ermutigt. (Der Abg. Cachin rief dazwischen: „Wie bei uns!") Herriot richtete dann einen neuen Appell an die Regierung, eine Verständigung mit England zu suchen, denn die Ncpara- tionsfrage könne nicht ohne ein Zusammenarbeiten Frank reichs und Englands gelöst werden. Höllein sreigelaffen. Die in Paris gefangen gehaltenen Kommunisten, ivegen denen Poincars in Konflikt mit dem Senat geriet, werden nun nach einem Beschluß des Ministerrats den ordentlichen Gerichten übergeben werden. Der deutsche kommunistische Abgeordnete Höllein wurde provisorisch freige lassen, aber noch der Polizei übergeben, weil das Ministerium des Innern darüber entscheiden soll, ob ei eventuell wegen Verletzung der Paßvorschriften zur Ver antwortung gezogen werden soll. Man nimmt jedoch an, daß Höllein sofort an die Grenze gebracht werden wird. politische Rundschau. Deutsches Reich. Industrie und Garantten. Die Beratungen über das neue deutsche Angebot find noch im Gange und die Fertigstellung der neuen Note ist kaum vor Ende der Woche zu erwarten. DiePartei - führ er wurden über die bis jetzt gewonnenen Grund lagen in einer Besprechung mit dem Reichskanzler unter richtet. Auch haben Beratungen mit den Führern der Industrie stattgefunden, in denen sich erneut die Be reitschaft der Industrie zur Garantieleistung für das neue Angebot im Prinzip ergab. Einzelne Beschlüsse sind auch hier noch nicht gefaßt, da erst am Dienstag eine Vorstandssitzung des Reichsverbandes der Industrie statt findet. Grohbritanmen. X Mac Kenna Schattranzler. Nunmehr ist auch die Lücke im Kabinett Baldwin ausgcfüllt, die durch die Absage Hör- nes entstanden war. Der früher liberale Führer Mac Kenna, der im Kabinett Asquith von 1905 bis 1906 die höchsten Staatsämter innegehabt hat, hat sich dazu ent schlossen, im konservativen Kabinett Baldwin den Posten eines Schatzkanzlers zu übernehmen. Mac Kenna, der erst von einer sehr schweren Typhuserkrankung genesen ist, wird sein Amt aber nicht sofort antreten, sondern zunächst wird Baldwin zusammen mit dem Posten des Premier- Ministers das Amt des Schatzkanzlers kommissarisch für Mac Kenna verwalten, bis das Budget verabschiedet ist. Mac Kenna hat in der R e p a r a t i o n s f r a g e immer den sehr vernünftigen Standpunkt vertreten, daß die Sach- lieferungcn den unmöglichen Geldzahlungen oorzuztehen sind. Rußland. X Die Bedrohung durch die englische Flotte. Die „Fswestija" beschäftigt sich mit den Mitteilungen der eng lischen Zeitungen über die Zusammenziehung der englischen Flotte in allen an Rußland grenzenden Meeren, u. a. ini Schwarzen Meer. Das Blatt erblickt darin den Beweis dafür, daß England bei der Türkei das Recht der Durchfahrt seiner Kriegsschiffe erzwungen hat, haupt sächlich um dieses Recht gegen Rußland ausnützen zu kc-.nen. Es mahnt die Negierung zur besonderen Vorsicht, denn die Handlungsweise der englischen Admiralität scheine die direkte Vorbereitung eines bewaffneten Konflikts zu sein, trotz der von der Sowjetregierung abgegebenen Versicherungen ihrer Friedensliebe. Nordamerika. X Die Regelung der Bcsatzungslosten. Das Abkommen über die Regelung der amerikanischen Besatzungskosten ist nach fast dreimonatigen Verhandlungen in Paris unter zeichnet worden. Die Vereinigten Staaten sollen in zwölf Annuitäten von 1923 ab entschädigt werden. Die vor dem 1. 1. 23 geleisteten Zahlungen Deutschlands kommen also nicht mehr in Betracht. Die Forderung der Vereinigten Staaten wird unter Abzug der von der amerikanischen Be satzungsarmee requirierten Papiermarkbeträge und des Werles des während des Waffenstillstandes zurückgelassenen Materials berechnet, das die amerikanische Armee beschlag nahmt hat. Dadurch, daß die Alliierten die Verteilung einer Summe, die die amerikanische Regierung zum größten Teil 1^21 veanjprucyt hat, aus 12 Jayreszaylungen erreicht haben, ist praktisch eine beträchtliche Herabsetzung der amerikanischen Forderung erreicht worden. Schluß -es Sozialistenkongreffes. . n. Hamburg, 26. Mat. In das Exekutivkomitee der neuen Sozialistischen Arbeiter- internationale wurden gewählt: Henderson-England, Bracke- Frankreich, Vandervelde-Belgien, Troelstra-Holland, Branting- Schwedcn, Bauer-Österreich, Modigliani-Italien, Abramowitsch- Rußland und Wels-Deutschland. Nach der Wahl ging die Abstimmung über dir vorliegenden Resolutionen vor sich Die allgemeine Entschließung zur Frage der internationalen Reaktion, die einstimmig zur An nahme gelangte, wendet sich gegen jeden Versuch einer mili tärischen Intervention, einer Blockade oder eines Boykotts. Die deutsche Arbeiterklasse wird zu entschlossenem Widerstand gegen die Gegenrevolution ausgefordert, die internationalen Arbeiter zur Unterstützung der deutschen Arbeiter beim Kamps gegen militaristischen Despotismus, der die Souveränität der deut schen Republik, die Unantastbarkeit ihres Gebiets, die wirtschaftlichen Lebensinteresten des Volkes und dessen Würde selbst verletze. Die Entschließung über Rußland wendet sich gegen die Bestrebungen der imperialistischen Mächte, in die inneren Angelegenheiten Rußlands einzugreifen. Von der Sowjetregierung wird Einstellung der Sozialistenverfolgungen und Verzicht auf die terroristische Parteidiktatur verlangt. Zu den Frievensverträgen wird gefordert allgemeine Ab rüstung, Abkehr von kolonialer Ausbreitung und Ausbeutung der Kolonialvölker, Widerstand der Arbeiter gegen Kriege, end gültige Festsetzung der Deutschland auserlegten Zahlungen, Beendigung der Gcwaltmcthoden und Gebietsbesetzungcn, Verzicht seitens der alliierten Mächte und der Vereinigten Staaten von Amerika auf ihre Forderungen an Deutschland, soweit sie die Militärpensionen betreffen, sowie allgemeine Annullierung ihrer gegenseitigen Forderungen und Schulden. Der Kongreß brandmarkt jede Negierung, die in ihrer Hals starrigkeit die Einleitung von Verhandlungen vereiteln würde. Der Kongreß wendet sich einmütig und mit nachdrücklicher Energie gegen die militärische Besetzung des Ruhrgebiets. Der Kongreß wendet sich gegen jede Maßregel, die in offener oder versteckter Form auf eine Annexion deutschen Gebietes oder aus eine Zerstörung der deutschen Einheit hinauslaufen würde. Der Kongreß wurde mit einem Schlußwort des deutschen Delegierten Wels geschloffen. Aah und Fern. O Wiener Sänger in Berlin. Der Deutsche Volksgesang, verein Wien und Umgebung ist in Berlin eingetroffen und wurde im Neichstagsgebäude-feierlich empfangen. Reichs präsident Löbe erinnerte in seiner Begrüßungsansprache an den Wiener Männergesangverein, der vor etwa einem Jahre in Berlin weilte und ein neues Band zwischen Österreich und Deutschland knüpfte und schloß mit dem Wunsche: „Möge der Bund durch Ihren Besuch noch enger werden, und möge Ihr Verein zu den Pionieren gehören, die die Bahn mit freimachen helfen zum Zusammenschluß zwischen unsern beiden Ländern." Reichsjustizminister Dr. Heinze sprach von der deutschen Kultur, die immer noch an der Spitze marschiere. Auch sein Wunsch ging dahin, daß das Land zwischen Deutschland und Österreich immer fester wer den möge. Für die Österreicher nahm der Gymnasialdirektor Negierungsrat Zeiner das Wort. Er sprach den Berlinern Yen wärmsten Dank der Sänger aus und bezeichnete diese Fahrt als ein Werk nationaler Arbeit. Wenn auch das deutsche Volk jetzt noch geknechtet am Boden liege, so seien voch die Gedanken frei. Er schloß seine Ansprache mit .'inem dreifachen Hellruf, in den die Tausende unter Tücher- chwenkcn begeistert einstimmten. O Hotelbrand in Berlin. In Berlin wurde das in der Nahe des Bahnhofs Friedrichstraße gelegene Hotel Con- uncntal durch einen großen Dachstnhlbrand schwer be- chädigt. Der Schaden ist jedoch durch Versicherungen gedeckt. O Der deutsche Philologentag in Würzburg faßte den Leschluß, die Beibehaltung der sogenannten mittleren Reife 'früher Einjährigenzeugnis) zu empfehlen. Sie wird auf 'er sechsklassigen Realschule (Lyzeum) oder den sechs unte- :en Klassen der höheren Lehranstalten erworben. Das SMKisjMr. Ein Lustsp-el-Roman in zwölf Kapiteln^ Bon Fedor v. Zobeltiß. (S7. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Sehr einfach, Dikte. Setze dich mal hin; ich werde dir die Backen rubbeln. Paß auf, wie rot sie da werden." Benedikts saß schon, und Trude frottierte ihr mit beiden Hän den die Wangen. Die Kur schlug an. Benedikte sah »ach drei Minuten rosig aus wie der jimge Tag. „Danke schön, Trude," sagte sie, das Köpfchen vor dem Spiegel hin und her wendeird, „es ist merkwürdig, du weißt doch in allen» Bescheid." Das Frühstück verlief wie alltäglich. Die Jungen wollten gern wieder einmal ausreitcn, und Freese war auch, trotz des bittenden Schreckblicks der Miß Nelly, bereit dazu, es von neuem auf dem Guadalquivir zu versuchen. Haarhaus war heiter und wohlgemut wie immer, worüber sich Benedikte nicht genug wundern konnte. Er tat so, als ob geskrn abend gar nichts passiert sei, was ihm auf der Seele läge, und war sofort dabei, als Max ihm vorschlug, einen größeren Spaziergang durch den Buchenforst zu unternehmen. „Ein seltsamer Mann," sagte sich Benedikte; „ist das Komödie oder Weltgewandtheit oder Absicht? Oder wartet er vielleicht nur auf den geeigneten Augenblick, sich mit mir auszusprechen?" Sie war verstimmt, hielt sich tagsüber möglichst abseits von Nelly und Trude und streifte viel im Parke umher. Sie ging auch auf die Insel und blieb längere Zeit vor dem Denkstein Traugotts stellen. Und ein leises Frösteln rieselte ihr durch die Glieder. Sie wußte nicht, was ihr fehlte. Anders als sonst erschien heute nur der alte Teupen beim FE.stück. Er war ziemlich still und zuweilen glitt sein Auge wie forschend über Max. In den ersten VormätagsstulMm blieb er auf seinem Zimmer. Gegen elf Uhr trat er in Mütze und Cape — er trug gewöhnlich ein ganz kurzes, leichtes Mäntel- cheii über den Schultern —, den Stock in der Hand, vor eie Tür und fragte nach der Frau Baronin. Die Frau Baronin sei im Milchkeller, sagte man ihm Frau Eleonore hatte sich eine neue Buttermaschine kommen lassen, die sie erproben wollte. Sie war sehr ärgerlich; das Ding war kompliziert eingerichtet, und man hatte vergessen, eine Beschrei bung der Mechanik beizulegen. Nun hatte die Mamsell bei der ersten Kurbeldrehung eine Schraube zerbrochen. „Man hat nichts als Nerger. Willst du was, Papa? N.m sieh mal, Papa, die Maschine kostet ein ungeheures Geld. Glaubst du, man resvekticrl das? Gott bewahre — man ruft mich erst, nachdem man den neuen Apparat gründlich verdorben hat. Was gibt es denn wieder, Papa? Du siehst ein bißchen erregt aus." / „I nein, ich halte dich nur gern einmal gesprochen, Eleonore. Kannst du nicht auf ein Mettelstündchen mit mir in den Obst garten kommen?" - I Nun wußte die Baronin sofort, daß es sich wieder um eine Rücksprache in Familienangelegenheiten handelte. Dazu pflegte Graf Teupen stets den Obstgarten zu wählen. Es war, als müsse er die stummen Zeugen seiner okulierenden Tätigkeit bei derlei Anlässen immer um sich sehen. Eleonore sagte auch sofort zu, gab der Mamsell und ihren beiden Mägden noch einige Wei sungen, hakte das große Schlüsselbund im Gürtel fest und folgte dem Grafen, der vorsichtig die Kellerstufen emporklomm. „Also — was ist los, Papa?" « „Etwas Wichtiges, beinahe etwas Unfaßliches, jedenfalls etwas, das unsere größte Aufmerksamkeit in dringendem Maße erfordert. Ich habe mich absichtlich an dich zuerst gewendet, Eleonore. .^Tübingens rasche Art ist nicht immer chmWUe?" „Ich weiß. ' Püpa," siel die Baronin ein, „ich werstehe - dich. Es ist eine. Angelegenheit, die Teupensche Ruhe erfordert.7 „Und Teupensche Diplomatie, mein Kind. So/ist>s Er zertrat eine Raupe, die über den Weg kroch und xollte sich dann eine,Zigarette. „Ich muß ein paar Züge rauchen," fuhr er fort; „das wird mich beruhigen. Ick; bin recht erregt." „Papa — du flößest mir Angst ein." „Angst— nein. Aber ich sorge mich Und das Böseste ist: um etwas Ungewisses. Entsinnst du dich noch jenes außerge wöhnlich langen und ausführlichen Briefes, den un's Mckxl aüs Mmwani schrieb?" „Ich bchcllte die afrikanischen Namen absolut nicht, Papa." „Es wür derselbe Brief, Eleonore, den ich im Kreisblattt-ab drucken'lassest wollte, weil er so hübsch und lebendig geschrieben war. Aber Eberhard fürchtete, es würde Max vielleicht sticht recht sein, und da unterließ ich das. Gütiger Himmel, welch Glück — welch Glück!" '''i : „Jetzt erinnere ich mich. Der Brief aus dem Lager im Ur- wald — wo das junge Rhinozeros die Kochkessel umgeworfen und sich ein Asse die eine Pfote an glühenden Kohlen verbrannt hatte." „Ganz recht — dieser Brief war es! Aber, Eleonore, und nun erschrick nicht über das, was ich dir sage, und vor allem, mlle nicht in Ohnmacht: der Brief stammt gar nicht von Max." Die Baronin blieb stehen. „Was heißt das, Papa? Bon wein war er denn?" „Von Stanley, Eleonore." Die Baronin verstand noch immer nicht. Sie schüttelte den ' Kovf. „Bon Stanley? Dem Engländer? Aber du mein je — der ist ja doch gar nicht mit Maxen zusammengetroffen!" Teupen nahm seine Tochter unter den Ann und schritt weiter mit ihr, die Melonenbeete entlang, auf denen zwischen grünen Blättern kleine gelbgrüne Kugeln lagen. „Ich werde dir die Erklärung geben. Ich konnte gestern abend nicht gleich einschlafen; die Bowle hatte mich aufgeregt. Und da nahm ich mir denn Stanleys Buch „Im dunkelsten Afrika" vor, um noch ein halbes Stündchen zu schmökern. Ich kann dir das Kapitel sagen: das vierunddreißigste im zweiten Band. Das enthält Maxens Brief — wortgetreu — ich habe es verglichen; idas heißt also: Max hat jenen Brief Wort für Wött aus Stanleys Werk abgeschrieben!" Die Baronin war etwas schwerfällig; in die Tragweite dieser Enthüllung fand sie sich noch nicht zurecht. „Das ist ustrecht'von Max," sagte sie. „Ein Held der Feder war er ja nie." „Darum handelt es sich auch nicht, Eleonore," fiel Teupen eifrig ein; er fing an, ungeduldig zu werden. „Er hatte nicht nötig, uns interessante Reiseerlebnisse vorzuschwindeln. Und hat er es dennoch getan, so hatte er vermutlich die Absicht, uns etwas — anderes zu verheimlichen. Warum geht er denn jedem Gespräch über seine Expedition so ängstlich aus dem Wege? Warum muß denn der Haarhaus immer für ihn sprechen? Worum versteht er denn kein Wort von der Bagiri- sprache? Warum blieben seine Geschenke so lange aus, und warum sehen die alle.fo neu, aus, lackiert und sauber aufpollert und gebürstet? Eleonore, drücke beide Hände auf das Herz und raffe alle deine Kraft MaMinxn! Ich glaube, Max ist gar nicht in Afrika gewesen"' . Aber die Baronin taum'eüe doch und wurde schreckhaft blaß. Das war zu viel für sie. Unglücklicherweise tauchte in diesem Augenblick der Kopf Ellrichs, des Gärtners, hinter dem grünen Geschlinge der japanischen Klettergurken auf; der Mann crüßte tief und ehrerbietig. Aber Teupen beachtete das kaum; er stellte sich dicht vor die Baronin hin und hauchte: „Achtung und Mäßigung, Eleonore! Sei eine Teupen! Gib mir wieder den Arm und lächle! Da drüben steht Gellrich. Lächle, Eleonore!" / Und Frau Eleonore versuchte im Geiste ihrer diplomatischen Erziehung heiter zu- lächeln. Aber es sah aus, als ob sie in eine Zitrone gebissen hätte. „Papa," flüsterte sie, „um des Erbarmens willen — das ist ja ganz schrecklich! Das ist ja geradezu fürchterlich! O mein armer Kopf! Und sage mir doch nur: w o soll er denn gewesen sein, der Max?" Der Graf zog die Schultern hoch. (Fortsetzung folLttt ) Unter in Gr s> Ehepc Mg au- M hatt s Zug idschwc rde. T 'e Frai r sie h ) Folg hsfabri slon be M töd! deren ! ) Die ni eilige Gräst sliden I ie letzte chen D Unter s) Wae den eir sträng none i ermög ! Tauö ht sofl szuprc V Ver arinest isitz be tene § lem n hmugx ch We s Sckst O Bo nischei ebelba urden, noch V Tr hörent cjse vo Mber ( hwimw drch ve Ute eir s vem Urven dgetrof iienge ttgen i D Sh f" beste sic Aus püdgeor ^gekauj scuen H Hafen i> v M kin gro sin Dev siorden. »er Bet: »Usscbuf flach see Nacht n PUmme sie mit »nds u cht soll silercssü Io Kar he: sien." Kem Sc s Hc stech te "d <Umme iet, bi 'er Ml 'ns Fs fräulei siber. svollte halte. s Nl md sck sieben s Machte, "c age mi A lerhehl iriefe streiche lelader derfpri- Ilan 2 Kräder - also aber werkte, 1 st,' ich kar C Freust
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