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Wilsdruffer Tageblatt : 17.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192305175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19230517
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19230517
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-05
- Tag 1923-05-17
-
Monat
1923-05
-
Jahr
1923
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 17.05.1923
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Zett retei nar-- rster deS Wg. igen unÄ >chr» ent- ichs- !lus- täri- »rich mich eklen daß den t bei elm- )ann stalle ngen > ge ister- .) ngen dorfs der 1 in t die von prüft Eitel idlich urgs Irinz arde- habe Kinz nheit i der r an- n er- ntion einst- nden. dann its- irmen etliche ätsche An- enken stteri- Halts de« > zur there dam, d der be- 8««- obert Wir- doch zeh- das )chen ge- cher- mal d in und ge- trntz- mal der An- ihre jlech- an- >ame, etan, man und Art festig hrem Sie man War- l die schon iun. inen, ellen ein- Herr )öffe, öhni- gonnen hat. Herr van Aalst hat beim Zustandekommen des holländischen Kredits für Deutschland im vorigen Jahre mttgewirkt. An den Besprechungen in Amsterdam nimmt ein Vertreter des holländischen Außen Ministeriums teil. Die Versklavung des Saargebiets. Im Landesrat für das Saargebiet gaben sämtliche Par teien eine gemeinsame Erklärung ab, in der gegen die so genannte Notverordnung der französischen Regierungs kommission und gegen die am 2. Mai erlassene Einschrän kung des Streikpostenftehens in der entschiedensten Weiss protestiert wird. In der Erklärung wird die Regierungs kommission vor der Welt angeklagt, daß sie ihre vornehmste, durch den Versailler Vertrag gestellte Aufgabe, für die Wohlfahrt der Saarbüvöllerung zu sorgen, wiederum in einer unerhörten Weise verletzt habe. Sie mache die Be völkerung zum Gegenstand ihrer einseitigen politischen Be strebungen, und das Saargebiet, das einzige der Obhut des Völkerbundes anivertraute Land, zu einem Sklavenstaat. Als Protest gegen die Verordnungen der Regierungskom mission lehnt es der Landesrat ab, eine Sitzung abzuhalten. Großbritannien. X Rußlands Antwortnote. In ihrer Erwiderung auf das englische Ultimatum sagt die russische Regierung, ste werde, um den neuesten Differenzen keine übertriebene Bedeutung zu geben, die notwendigen Schritte zur Frei lassung aller festgehaltenen britischen Fischerfahrzeuge unternehmen. Die Mehrzahl der englisch-russischen Streit fragen sei so unbeträchtlich im Vergleich zu den beim Ab bruch der Beziehungen entstehenden Möglichreiten, daß bei gutem Willen auf beiden Seiten durch eine Konferenz maßgebender Vertreter beider Staaten eine befriedigende Regelung ohne Schwierigkeiten und in kurzer Zeit erzielt werden könne. Die Sowjetregierung schlägt der britischen Negierung vor, der Veranstaltung einer Konferenz zuzu stimmen, die ein für alle Mal und in weitestem Maße die Beziehungen zwischen der Sowjetregierung und Groß britannien regeln soll. Neueste Meldungen. 146 Milliarden für Schiffsbauten. Berlin, 16. Mai. Der Reichshaushaltsausschuß des Reichstages bewilligte im Rahmen einer zweiten Ergän- zung zum Haushalt der Allgemeinen Finanzverwaltung für das Rechnungsjahr 1923 zum Bau von Handels- Ablösung besonderer Verpflichtungen 146 Milliarden Mark, die eine Reedereigemeinschaft zur Schad loshaltung für einen im Kriege untergegangenen hollän dischen Dampfer übernommen hat. Damit ist gleichzeitig beabsichtigt, nachhaltige Maßnahmen zu ergreifen zur Vor beugung der immer drohender um sich greifenden Arbeits losigkeit im Schiffsbaugewerbe, so daß erhebliche Beträge für unproduktive Erwerbslosenfürsorgen gespart werden können. Die Mailöhne der Reichsarbeiter. Berlin, 15. Mai. Heute wurde über die Festsetzung der Löhne der Reichsarbeiter für den Monat Mai eine Einigung erzielt. Der Spitzenlohn des Handwerkers der Ortsklasse A wurde auf 1005 Mark für die erste Hälfte des Monats Mai und auf 1350 Mark für die zweite Hälfte festgesetzt. Der entsprechende Stundenlohn des ungelernten Arbeiters soll 942 Mark bzw. 1263 Mark betragen. Hierzu tritt ein Frauen- und Kinderzuschlag von je 75 Mark für die Stunde. Im Zusammenhang mit dieser Regelung tritt im System der Ortszulage insofern eine Änderung ein, als höhere Ortslohnzuschläge als 100 vom 1. Mai ab nicht mehr gezahlt werden. Verbot der proletarischen Hundertschaften in Preußen. Berlin, 16. Mai. Der preußische Minister des Innern hat folgenden Erlaß herausgegeben: „Auf Grund des Paragraphen 14 Absatz 2 des Gesetzes zum Schutze der Republik vonl 21. Juli 1922 werden die sogenannten „Proletarischen Hundertschaften" hiermit für das preu ßische Staatsgebiet aufgelöst und verboten. Zuwiderhand lungen werden gemäß Paragraph 19 Absatz 3 des Ge setzes bestraft." Belgien verweigert Schuldenzahlung. Paris, 15. Mai. „Chicago Tribune" »erfährt aus Washington, es verlaute, daß Belgien abgelehnt habe, die Regelung seiner 4)4 Milliarden Dollar betragenden Schuld an die Vereinigten Staaten auch nur zu erörtern. Es be gründe seine Haltung damit, daß es mit Wilson in Paris ein Abkommen getroffen habe, das Belgien von seiner Schuld befreie. In Washington sei man der Ansicht, daß nur der Kongreß Belgien von seinerSchuld befreien könnte. Verschärfung der belgischen Streiklage. Paris, 15. Mai. Einer Meldung aus Brüssel zufolge verschärft sich die Streiklage in verschiedenen belgischen Städten. Gestern veranstalteten die Frauen der Streiken den in Brüssel eine Kundgebung und versuchten in Beglei tung ihrer Kinder persönlich der Königin eine Petition zu überbringen. Aus Stadt und Land. Mitteil»n«en für diej« Rubrik nehmen wir immer dankbar entgegen. Wilsdruff, am 16. Mai 1923. Die nächste Nummer unserer Zeitung erscheint des Pfingstfestes wegen in den zeitigen Nachmittagsstunden -es Sonnabend. Unsere Abholer können die Zeitung in der Zeit von 2—3 Uhr in der Ausgabe abholen. — Sitzung des Stadtrates vom 11. Mai. 1 „wird zur Anschaffung eines Tisches für das Meldeamt nachträglich Zu stimmung erteilt. 2. wird Kenntnis genommen von dem Schreiben -es Sparkassenverbandes vom 25. April 1923. Hierzu wird beschloßen, die Verwaltung von Wertpapieren vom 1. Juni dieses Jahres ab nur noch gegen den 25fachen Betrag der bis herigen Kosten zu übernehmen. 3. nimmt man Kenntnis von -er Erhöhung der staatlichen Grund- und Gewerbesteuer und beschließt, den Gemeindezuschlag nach den bisherigen Hundert sätzen auch von den erhöhten Sätzen zu berechnen. 4. wird dem Abänderungsbeschlusse der Stadtverordneten vom 3. Mai 1923 hinsichtlich dem Streichen der Fußböden im Verwaltungs gebäude zugestimmt. 5. wird Kenntnis genommen von der Zu weisung der Stadt Wilsdruff zum Arbeitsnachweis Freital. 6. sollen zur erfolgreichen Bekämpfung des Trödlerwesens un verzüglich Vorschriften nach dem Vorschläge der Kreishaupt- mannschaft erlaßen werden. 7. wird Kenntnis genommen von der Wiedereinführung der Ouäkerfpeisung. Die im letzten DerDollar15. Mai: 42194,25-42405,75 Ml. „ „ 16. Mai: 45261,56-45488,44 Ml. Halbjahr aufgelaufenen noch nicht gedeckten Kosten werden nach bewilligt und weiter ein Berechnungsgeld von 100 000 -F zur Verfügung gestellt. 8. Infolge Ablaufs der Wahldauer werden für das hiesige Mieteim'gungsamt Herr Bürgermeister Dr. Kron feld als Vorsitzender und Herr Amtsgerichtsrat Dr. Schaller als stellvertretender Vorsitzender wiedergewählt. Außerdem wurden noch 22 weitere Punkte erledigt. — Aerztlicher 'Sonntagsdienst. Die Aerzte im Medizinal bezirk halten, wie das anderwärts feit langer Zeit schon der Fall ist, an Sonn- und Festtagen keine Sprechstunden mehr ab, damit auch diesem Stand, der für die Allgemeinheit dauernd Tag und Nacht hilfsbereit sein muß, ein Ruhetag vergönnt wird. Für ernste und plötzliche Erkrankungsfälle wird ein örtlicher Sonntagsdienst für den Amtsgerichtsbezirk Wilsdruff einge richtet. Die Sonntags diensttuenden Aerzte weisen solche Kranke zur weiteren Behandlung an ihren jeweiligen Hausarzt zurück. Die Namen der diensttuenden Aerzte werden jeden Freitag im lokalen Teile unseres Blattes bekanntgegeben. (Vergl. Ins.) — Apothekenfonntagsdienst. Das Ministerium des Innern hat eine Verfügung erlaßen, nach der alleinarbeitende Apo thekenbesitzer ihre Apotheken an Sonn- und festtäglichen Feier tagen von 12 Uhr mittags bis 9 Uhr abends ohne Dienstbereit schaft schließen, so daß die Apotheke an diesen Tagen nur von 10—12 Uhr vormittags geöffnet ist. Seitens der Apotheke ist jede Vorsorge getroffen, daß dem diensttuenden Arzt auch während dieser Zeit stets einige Verbandsstoffe und die nötigsten Arzneimittel zur Verfügung stehen. (Vgl. Ins.) — Gesang im Freien. Einer alten schönen Sitte folgend, singt der „Anakreon" morgen Donnerstag abend V-8 Uhr bei günstigem Wetter im unteren Parke eine Reihe schöner Volks lieder. Dafür werden die Anwohner und sonstige Freunde des Gesangs dem Verein und seinem Liedermeister, Herrn Lehrer Gerhardt, Dank wißen. — Kurzer Landtagsbericht. Am Montag beriet der Land tag zunächst einige kleinere Vorlagen unwesentlichen Inhalts und dann die Gesetzesvorlage über eine Altersgrenze und über die Pensionsdienstzeit der Beamten und Lehrer, in der die Grenze auf 65 Jahre festgesetzt wird. Die Vorlage fand An nahme unter Ablehnung zweier deutschnationaler Anträge, in denen gesordert wurde, die Grenze auf 68 Jahre hinaufzufetzen und den Beamten, die mit Beendigung ihres 65. Lebensjahres die höchste Pensionsklasse noch nicht erreicht haben, zu ermög lichen, diese noch zu erwerben. — Am Dienstag hielt der Land tag seine letzte Sitzung vor den Pfingstserien ab. Zunächst wurde in mehrstündiger Aussprache über den Antrag Börner und Genoßen auf Gewährung eines Darlehns an die Landeskirche verhandelt. Kultusminister Fleißner erklärte im Laufe seiner Rede, die sächsische Regierung werde sich nunmehr einer Ueber- mittelung von Reichsgeldern an die Kirche nicht mehr wider setzen, nachdem sie sich gesichert habe, daß ihr gegenüber nach träglich keine Ansprüche erhoben werden können. Die Kirche werde die Reichsvorschüße entsprechend dem Satze des Reichs bankdiskonts (jetzt 18?L) verzinsen und später an das Reich zurückzahlen müssen, zahle sie nicht, dann könne sich der Staat an den Kirchensteuern schadlos halten. Uebrigens werde dem Landtag demnächst eine Vorlage zugehen, die eine Aenderung des Steuerrechts der Religionsgefellschaften vvrfehe, nach der es der Kirche freistehe, die Kirchensteuern in beliebiger Höhe zu erheben. Der Antrag Börner wurde schließlich abgelehnt. Von den übrigen 11 Punkten der Tagesordnung interessierten noch die Anträge der Abgeordneten Börner und Genossen auf vierteljährliche Gehaltszahlung an Beamte und Lehrer. Diefe Anträge wurden entgegen dem Anträge der Ausschußmehrheit mit 36 Stimmen der bürgerlichen Parteien und der Kommunisten gegen 34 sozialdemokratische Stimmen angenommen. — Die nächste Sitzung findet Dienstag den 29. Mai, nachmittags 1 Uhr statt. — Die Ferien -es sächsischen Landtages. Wie wir erfahren, wird der sächsische Landtag nach den bisherigen Dispositionen am 12. Juli in die Sommerserien gehen, die mehrere Monate dauern dürsten. Außerdem fallen in der Pfingstwoche, wie üblich, die Vollsitzungen aus. — Der zweite sächsische Nachtragsetat für 1922 ist dem Landtag zugegangen. Danach erhöhen sich Gesamt-Einnahmen und -Ausgaben des ordentlichen Staatshaushalts um 40,78 und die Ausgaben des außerordentlichen Staatshaushalts um 17,24 Milliarden Mark. — Neue Stationsbezeichnung. Der Bahnhof Zauckerode erhält vom 1. Juni ab die Bezeichnung „Freital-Zauckerode". — Die Teuerung in Sachsen. Die Teuerungszahl des Arbeitsministeriums für die Zeit vom 7. bis 13. Mai gegenüber der Vorkriegszeit (100) beträgt 281 400, die Punktzahl gegen über Januar 1922 (100) 16 840, die Steigerung gegenüber der Vorwoche beträgt 9,1 Prozent. — Keine Aushebung der Milchhöchstpreise. Zu dem kürz lichen Beschluße des Landeskulturrates auf sofortige Aufhebung der Milchhöchstpreise schreibt die Dresdner Volkszeitung: Der ständige Kampf des Landeskulturrates gegen die Milchhöchst preise ist ja bekannt. Nun hat man auch versucht, das Reich in dieser Frage mobil zu machen, aber — wie wir hören — ohne jeden Erfolg, denn das sächsische Wirtschaftsministerium wird sich auch durch das Reich nicht von dem Standpunkt ab bringen lassen, daß an den Milchhöchstpreisen im Interesse der arbeitenden Bevölkerung festzuhalten ist. — Freital. In einer Brotfabrik im Plauenschen Grunde sind seit vorigem Herbst bis jetzt durch zwei angestellte Frauen und zwei Kutscher für rund 6 Millionen Mark Brot unter schlagen worden. — Dresden. Als Bewerber um die in dieser Woche zu besetzende Bürgermeisterstclle in Dresden tritt neben dem Kan didaten der Volkspartei, Bankdirektor Dr. Krüger, auch der Zittauer Oberbürgermeister Dr. Külz auf. Wie von unterrich teter Seite verlautet, werden die Sozialdemokraten, da es sich um die Finanzverwaltung der Stadt handelt, einen eigenen Kandidaten nicht aufstellen und für Dr. Külz stimmen, womit dessen Wahl gesichert wäre. — Bautzen. Hier treten die Masern epidemisch auf. In > einzelnen Schulklasfen fehlt ein Drittel der Kinder.. — Schwepnitz. Einen schweren ttnglückssall erlitt der hier wohnende Glasmacher Paul Noack. Er hatte vor einiger Zeit auf dem Truppenübungsplätze eine 10-Zentimeter-Granate gefunden und mit nach Hause genommen. Als er sich dieser Tage mit der Granate beschäftigte, um das Pulver zu entfetnen, und dabei einen Hammer benützte, explodierte das Geschoß und die Pulverladung flog Noack ins Gesicht. Er erlitt schwere Brandwunden und dürfte Voraussicht!!^ das Augenlicht ver lieren. — Zittau. Einen recht sorgsamen Empfang bereiteten in der Nacht zum Freitag die Ehefrauen einiger wackeren Kegel brüder ihren von einem Himmelfahrtsausslug heimkehrenden Männern. Sie erschienen mit je einem Hanoieiterwagen in der Vorhalle des Hauptbahnhofes und unter allgemeinem Halloh bestiegen die Kegelbrüder die Gefährte. Ob die Ehefrauen ihre Pappenheimer gekannt haben? Bei dem Publikum erregte der kuriose Transport große Heiterkeit. Der Schupobeamte hatte für den Spaß weniger Verständnis. Er notierte die sorgsamen Ehefrauen. — Langewiesen. Ein Knabe wurde gelegentlich einer Schulwanderung in den Wald von einer Kreuzotter gebißen; jetzt mußte ihm ein Bein abgenommen werden. — Chemnitz. Am Montag mittag bewegte sich ein Demon strationszug von Bauarbeitern durch „die verschiedenen Straßen der Stadt. Gegen 12 Uhr mittags erschienen vor dem Ge schäftshaus des Arbeitgeberverbandes, Ziegelstr. 6, etwa 100 streikende Bauarbeiter, drangen daselbst in die Geschäftsräume ein und forderten sofortige Verhandlungen, obwohl das Reichs arbeitsministerium in Berlin angeblich einen Schiedsspruch gefällt hat, dem die Arbeitgeber zugestimmt haben, ist es trotz dem zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern noch zu keiner Einigung gekommen. Da die drohenden Forderungen zu so fortigen Verhandlungen nicht erfüllt werden konnten, gingen sie tätlich vor. Die Streikenden stürzten sich auf den Vorsitzenden des Verbandes und schlugen ihn blutig. Dem Syndikus gingen die Rohlinge ebenfalls zu Leibe und schlugen hestig auf ihn ein, doch gelang es ihm, in ein anderes Zimmer zu flüchten. Der im Gesicht stark blutende Vorsitzende wurde mit Gewalt auf die Straße geschleppt. Andere Trupps Streikender hatten zur selben Zeit verschiedene andere Baumeister aus ihren Wohnun gen geholt und blutig geschlagen. Man brachte sie, ohne ihnen teilweise überhaupt zu gestatten, ihre Kleidung zu vervoll ständigen, in die Gastwirtschaft „Kaiserkrone"' an der unteren Hainstraße, in der die Streikenden ihr Versammlungslokal hatten. Inzwischen war die Sicherheitspolizei alarmiert worden, die in Stärke von 80 Mann und zwei Offizieren schließlich auf Lastautos mit Karabinern vor der Gastwirtschaft anlangte. Die Polizei verlangte sofortige Freilaßung der Verschleppten. Die Streikenden forderten ihrerseits sofortige Einleitung von Ver handlungen. Wie wir erfahren, lehnte das die Polizei ab. Auf energisches Vorgehen der Polizei wurden die Verschleppten schließlich freigelaßen. Soviel bis jetzt bekannt ist, sind bei dem Zwischenfall verschiedene Bauunternehmer körperlich schwer mißhandelt worden. — Chemnitz. Der Polizeiwachtmeister Ludwig, der bei der Verfolgung von Einbrechern durch einen von einem der Ver brecher abgegebenen Schuß schwer verletzt wurde, ist im Krankenhause gestorben. — Lichtenstein-Callnberg. Nachts wurde aus dem Friedhof eine Christussigur nach dem Motiv von Thorwaldsen gestohlen. Die Figur ist über einen Zentner schwer und hat eineen Wert von 7 800 000 — Lengenfeld. Große Garndiebstähle in Riesenwerten wurden in der Nacht zum Dienstag in den Fabrikräumen der hiesigen Filztuchfabrik von Gottlieb Friedrich k Co. verübt. In Schreiersgrün wurden in einem Stickereibetriebe fünf Maschinen geplündert und Garn im Werte von etwa 5 Milli onen gestohlen. Auch aus anderen Orten der Umgebung werden ähnliche Diebstähle gemeldet. — Falkenstein. Der Talsperrenbau bei Muldenberg ist im weiteren Fortgang auf unerwartete Schwierigkeiten gestoßen, da man bei Aushebung des Baugrundes für die große Sperr mauer selbst bei 20 Meter Tiefe noch immer nicht auf den gesuchten Felsgrund gestoßen ist. Dadurch werden alle vor gefaßten Entwürfe und Berechnungen einen argen Stoß er leiden. Zunächst werden eine beträchtliche Verschleppung des Baues selbst und eine bedeutende Steigerung des Bauauf wandes die unmittelbaren Folgen sein. Letzten Endes wird man eine Betongrundlage für die Sperrmauer schaffen müßen. — Was ist „Argyrotekt"? „Argyrotekt" (das Silberdach) ist die teerfreie Dauer-Dach- und Isolierpappe, die sich als die vollkommenste, dabei billigste Dauerbeda chungin den letzten Jahren den Markt erobert hat. Die Ver wendungsmöglichkeiten sind äußerst mannigfaltig: a) als Dach bedeckung: verlängert „Argyrotekt" die Lebensdauer eines jeden Baues ganz erheblich, es vermindert die Baukosten be trächtlich, da ein nur leichtes Gestühl erforderlich, es erhöht wesentlich infolge seines silbernen Glanzes das gefällige Aus sehen der Gebäude; b) als Wetterschutz: bewahrt „Agyrotekt" die Außenwände vor schädlichen Einflüssen infolge Wind und Wetter; c) als Wandbekleidung: ist „Argyrotekt" „Linkrusta" und ähnlichen Wandbekleidungen vorzuziehen, da jede beliebige Stärke verwandt, es in jeder beliebigen Farbe gestrichen wer den kann, abwaschbar und nicht nur vollkommen geruchlos, also sehr hygienisch ist, sondern gleichzeitig isoliert; d) als Fuß- bodenbelag: erseht „Argyrotekt" das teure Linoleum, und wie dieses behandelt, gereicht es einem jeden Raume zur Zier, es vereint ferner in sich den Vorzug hervorragender Wärmehal tung; e) als Isolierung: gewährt „Argyrotekt" gegen Hitze, Kälte, Feuchtigkeit und Elektrizität den besten Schutz. Dresdner SchlachLviehmarkt vom 14 Mai Austrieb: 1. Rinder: 86 Ochsen, 107 Bullen, 180 Kalben und Kühe, 792 Kälber, 209 Schafe, 1176 Schweine. Preße in Mark für Lebend- und (im Durchschnitt) für Schlachtgewicht. Ochsen: 1. vollfleischige, ausgemästere höchsten Scklachtwertes bis zu 6 Jahren 360- bis 370000 (663600), 2 junge fleischige, nicht aus- gemäste'e, ältere ausgemastete 330- bi« 34"00n <644200), 3. mäßig genährte junge, gut genährte ältere 290- bis 330000 (638300), 4. gering genährte jeden Alters 220-260000 <600000). Bullen: 1. vollfleischiae ausgewachsene höchsten Schlwbtwertes 350- bis 370000 (620700), 2. volltleischige jüngere 320- bis 340000 (600 000). 3. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 280-bis 300000 (557700), 4. gering genährte 2Oo-Pis 25'WOO (S0OO00). Kalben und Kühe: 1. vollfleischige, ansgemästete Kalb-m höchsten Schiacht wertes 360- bis 370100 (6636oO), 2. vollfleischige, ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 330- bis 340 000 (644200), 3. ältere ausgemästcte Kühe unv gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 280- bis 300000 (644000), 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben 240- bis 260000 (625000), 5. mäßig und gering genährte Kühe und gering genährte Kalben 15 '- bis 220000 (544100). Kälber: I. Doppellender 450- bis 470000 (613300), 2. beste Plast- und Saugkälber 380- bis 390000 (621000), 3. mittlere Mast- und ame Saugkälber 340-- bis 360000 (583300), 4. geringe Kälber 270- bis 320000 (532400). Schafe: >. Mastlämmer und jüngere Masthammel 279- bis 280000 (55OOOO), 2. ältere Masthammel 246- bis 260000 (555600), 8. mäßig genährte Hammel und Schafe (Merz- schafe) 150- bis 220000 (486800). Schweine. 1. vockflenckige der feineren Rossen und deren Kreuzungen im Alter bis I Vs Jahr 460- bis 470000 (596200), 2. Fettschweine 480- bis 490000 (606300), 3. fleischige 440- bis 450000 (593300), 4 gering entwickelte 390- bis 420000 (540000), 5. Sauen und Eber 350- bis 450000 (533300) i Ausnahmepreise, über Notiz. Die Preise sind Marktpreise für - nüchternes Gewicht der Tiere und schließen sämtliche Spesen des : Hanvels ab Stall Frachten, Markt- und Verkaufskostcn. Nmsatz- < steuer sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, erheben sich alle < wesentlich über die Stückpreise Ueberstand: — Ochsen, —Bullen, Tendenz: Geschäftsgang in allen Tiergatiungen gut.
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