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— Kurzer Landtagsbericht. Bor Eintritt in die Tages ordnung der Donnerstag-Sitzung wurde in sofortiger Schkuß- beratung eine Vorlage verabschiedet, nach der sich der sächsische Staat an dem Kapital der neugegründeten Sächsifch-Böhmischen- Dampffchiffahrts-Gesellschaft beteiligt. Es soll damit einer etwaigen Einstellung der Perfonen-Dampsschiffahrt und einer damit verbundenen Entlastung des Personals vorgebeugt werden. Sodann begründete Finanzminister Heldt in langen Ausführun gen die Haushaltplanvorlage. Während in der folgenden De batte der sozialdemokratische Redner Abg. Castan dem Etat ein gutes Zeugnis ausstellte, betonte der deutschnationale Redner Abg. Dr. Eckardt, daß der Versuch der sächsischen Regierung, die Bedürfnisse des Staates durch Ausgabe von Anleihen zu decken, mißglückt sei und forderte Rückkehr zu dem alten bewährten System, Einnahmen und Ausgaben miteinander in Einklang zu bringen. Abg. Anders (D. Vp.) bemängelt im besonderen die Einstellung zu niedriger Mittel für notleidende Gemeinden und kritisiert ebenfalls das Experiment, zur Deckung der Ausgaben Schatzanweisungen auszugeben. Nachdem der Kommunist Schneller die Beseitigung der Reichsregierung gefordert und seiner Unzufriedenheit über den Etat einer sozialistischen Regie rung Ausdruck gegeben hatte, kam es noch zu einer erregten Aus einandersetzung zwischen dem Demokraten Dr. Dehne und dem Finanzminister. Der Etat wurde dann an die beiden Haushalt- ausschüste verwiesen und darauf noch eine Aenderung des An leihegesetzes beschlossen, nachdem das Finanzministerium zur vorübergehenden Verstärkung der Betriebsmittel der Landes hauptkaste im Gesamtbeträge von 20 Milliarden Mark Schatz anweisungen ausgeben oder langfristige Darlehen aufnehmen kann. lH Die Steuererklärungen! Vom Reichsfinanzministe rium wird noch einmal darauf aufmerksam gemacht, daß die Abgabe der Steuererklärungen und die Nachzahlung der sich hieraus ergebenden Steuerbeträge unbedingt bis zum 30. April erfolgt fein muß. Mit den Banken ist ein Abkommen getroffen, daß diese Zahlun gen von Steuerzahlern gutschreiben können, doch müssen sie die Gutschriften ebenfalls bis zum 30. d. M. den Finanzämtern anzeigen. In den besetzten Gebieten dürfen die Erklärungen einige Tage später abgegeben werden. m Pakete nach dem besetzten Gebiet. Postamtlich wird mitgeteilt: Nach folgenden Orten sind Pakete jeder Art aus dem unbesetzten Deutschland wieder zugelasten: Blankenstein (Ruhr), Bommerholz, Bommer, Bredenscheid, Hammerthal (Kr. Hattingen), Hattingen (Ruhr), Herbede (Ruhr), Sprockhövel (Kr. Schwelm), Volmarstein, Welper (Kr. Hattingen), Wengern (Kr. Hagen). HI Vermögenssteuer und Zwangsanleihe. Das Reichs- siuanzminlsterium gibt bekannt: I. Junge Mtien, die im Jahre !V22 bezogen, aber bis zum 31. Dezember 1922 noch nicht zum Handel an einer deutschen Börse zugelaffen waren, sind bei der Vermögenssteuer und der Zwangs« anlcihe wie La- alten Aktien mit einem Abschlag von 10 H des Steuernuses zu bewerten. Junge Aktien, die bis zum 31. Dezember 922 bereits zum Handel an einer deutsche« Börse zure'.asstn waren, sind genau wie di« alten Aktten zu bewerten. 2. Vorzugsaktten find mit dem vierfachen Steucrkurs, höchstens aber mit 60 X des Kurses am letzten Börsentage des Jahres 1922, zu bewerten. 3. Fällig« Zins- und Dividendenscheine sind nur dann besonder- zu bewerten, wenn sie nicht mehr zum Stück gehören, noch nicht fällige ZinS- und Dividendenscheine nm dann, wen« der Steuerpflichtige das Stück nicht mehr besitzt. Maß gebend ist grundsätzlich der Nennwert; dies gilt auch für ausländische Zins- und Dividendenscheine. 4. Als bis zum 31. August 1922 unter Barzahlung des Zeichnungs- Preises gezeichnete Zwangsanleihebeträge, die auf die end gültig zu zeichnende Zwangsanleihe zum doppelten Nenn betrag angerechnet werden, gelten auch die bis zum 31. August 1922 durch Barzahlung, d. h. nicht durch Hingabe von Kriegsanleihe überzahlten Notopferbeträge. — Die Wohnungsbauabgabe in Sachsen. Das Ministerium des Innern (Landeswohnungsamt) hat allen Gemeinden des ! - DerDollar26.April:29127M—2927^ sj „ „ 27. April: 29725,50—29874,50 Mk. Landes eine allgemeine Zustimmung dazu erteilt, daß an Son derzuschlägen gemäß 8 11 des Wvhnungsbauabgabegesetzes bis zu 1000 Proz., von gewerblichen Räumen bis zu 2000 Proz. des steuerpflichtigen Nutzungswertes erhoben werden und daß ferner zu einem Ausgleichsstock gemäß 8 7 Abs. 3 des Reichs mietengesetzes besondere Zuschläge bis zu 3000 Proz. des steuer pflichtigen Nutzungswertes erhoben werden. Das Reichsgesetz über Erhebung einer Wohnungsbauabgabe ist mit Wirkung vom 1. Januar 1923 ab in Kraft getreten. Da die Einhebung der Wohnungsbauabgabe für das ganze Rechnungsjahr 1923 im Gange oder bereits abgeschlossen ist, muß für das erste Kalender vierteljahr 1923 ein Betrag von 750 Mark minus 12fi- Proz. gleich 737st- Proz. der Friedensmiete nacherhoben werden. Auch die Sonderzuschläge der Gemeinden nach 8 11 des Gesetzes können nach den erhöhten Sätzen vom 1. Januar 1923 ab er hoben werden. HI Gebühren für Unbestellbarkettsmeldungen. Der Neichsverkehrsmiwister hat dem Deutschen Industrie- und Handelstag auf seine Vorstellungen hin mitgeteilt, daß die § Reichsbahndirekrionen ermächtigt seien, von der Erhebung der Gebühren für UnbeftelldarkeitsMeldungen und für die Ausführung der Anweisungen der Absender abzusehen, wenn das Ablieferungs- oder Beförderungshindernis aus den Einbruch der Franzosen oder Belgier zurückzuiführen sei. lH Eine Schenkung des Fürsten zu Hohenlohe-Oehringen. Fürst Christian Kraft zu Hohenlohe-Oehringen hat für dis Zwecke der NeuaNsiodlung zwei Domänen im Umfang von 3000 Morgen zur Verfügung gestellt und ferner 6000 Mor gen an kleine Lcmdwirte im Wege der Anlieger-Siedlung ausgeteilt. — Schnelle Justiz bei Preistreiberei. Das Justizministerium macht in einer längeren Verordnung darauf aufmerksam, daß in weitestem Umfange gesetzliche Handhaben vorhanden sind für ein nachdrückliches Einschreiten gegen unlautere Elemente, die die gegenwärtige Lage zum Schaden der ohnehin Bedrückten ausbeuten. Es wird dann die Auffassung der sächsischen Re gierung zum Begriff der Notmaßklage genau umrissen. Am Schluß der Verordnung heißt es, der Erfolg der Maßregeln gegen die Preistreiberei ist natürlich abhängig von einer schnell zu sassenden und urteilenden Justiz. Die Wuchergerichte haben im Kampf gegen dis Preistreiberei nützlich gewirkt. Den Straf vollstreckungsbehörden wird zur Pflicht gemacht, alle wegen Schleichhandel, Preistreiberei, verbotener Ausfuhr lebenswich tiger Gegenstände ernannten Strafen unverzüglich zu vollziehen. Sogleich ist angeordnet worden, daß die Vollstreckung solcher Strafen infolge eines Gnadengesuchs grundsätzlich nicht aufge schoben werden soll. — Gedenkfeier am 18. Mai. Wie verlautet, hat das säch sische Kultusministerium angeordnet, daß in den höheren Schulen am 18. Mai, dem Tage, an dem vor 75 Jahren das erste deutsche Parlament in der Paulskirche in Frankfurt am Main zusammentrat, innerhalb des Unterrichts eine kurze Gedenkfeier zu veranstalten ist. In den Oberklasfen der Volksschulen ist das Ereignis im Geschichtsunterricht in entsprechender Weise zu würdigen. — Das neue Altersgrenzengesetz für Beamte. Der Rechts- ausschuß des Landtages beriet am Mittwoch die Vorlage über ein neues Altersgrenzengesetz für sächsische Beamte und Lehrer, in dem als Altersgrenze die Vollendung des 65. Lebensjahres vorgesehen ist. Von deutschnationaler Seite lag ein Antrag vor, die Altersgrenze auf 68 Jahre festzusetzen. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt. Dagegen ist die Möglichkeit geschaffen worden, daß in besonderen Fällen das Ausscheiden eines Beamten nach Erreichung der Altersgrenze bis zu zwölf Monaten hinausge- i schoben werden kann. Ein weiterer deutfchnationaler Antrag, l den Beamten, die bei Vollendung des 65. Lebensjahres ihr 40. Dienstjahr noch nicht vollendet haben, die Möglichkeit einer Vollendung dieser für die Erreichung der höchsten Pensionen notwendigen Dienstzeit zu ermöglichen, wurde ebenfalls abgelehnt. — Die evangelische Elternbewegung Deutschlands. Der erste evangelische Reichselterntag, welchen der evangelische Reichselternbund vom 3. bis 6. April in Braunschweig veran staltete, legte in zahlreichen öffentlichen und geschlossenen Ver sammlungen Zeugnis ab von dem raschen Wachstum der evan gelischen Elternbewegung in allen Teilen Deutschlands. Aus den Verhandlungen klang immer wieder heraus ein lebhafter Unwille über die fortdauernde Zerrüttung der evangelischen Er ziehungsarbeit in den Schulen. Gegenüber dem neuen Schul kompromiß im Reichstage wurde einerseits betont, daß man jede Anstrengung in Parlament und Behörde, die den Schulfrieden näherbringt, begrüße, daß aber andrerseits für die evangelische Elternschaft ein Reichsschulgesetz nur dann annehmbar sei, wen» es der evangelischen Schule volle Sicherheit und Entfaltungs freiheit gewähre. Die Versuche im Reichstage, durch ein neues Kompromiß den Schulfrieden herbeizuführen, wurden im allge meinen wenig zuversichtlich beurteilt. Deshalb wurde immer wieder die Möglichkeit, durch ein Volksbegehren an das Ziel zu gelangen, d. h. die evangelische Schule zu erreichen, lebhaft ins Auge gefaßt. — Eßt Frühlings-Wildgemüse. Jetzt ist die beste Zeit, Wildgemüse statt des teuren Spinats zu bereiten, Schwalben blätter und Brenneffeln eignen sich, solange sie jung und zart sind, ausgezeichnet dazu. Löwenzahnblätter schmecken sehr gut als Salat; auch Schafgarbe und Schnittlauch, fein gewiegt, schmecken vorzüglich aufs Brot. Das junge Grün ist sehr ge sund und wirkt blutausfrischend. — 500-Markstücke. Wie die „Voss. Ztg." hört, sind die Vorbereitungen für die Ausgabe eines 500-Markstückes soweit gediehen, daß in der nächsten Vollsitzung des Reichsrats darüber Bericht erstattet werden wird. Das 500-Markstück wird aus Aluminium sein und die Größe der sogenannten Versasfungs- taler haben. Zunächst ist die Ausprägung von 180 Millionen Stück beabsichtigt. — Lokal-Erfindungsschau vom Patentbüro Krüger, Dresden-A.: Robert Wessely, Wilsdruff: Maschinenanlage (Gm.). — Herm. Ziller, Neuhausen: Sägespäneofeneinsatz mit dreiteiligem Luft- und Heizungskanal (Gm.). — Iohannes Bret schneider, Wilsdruff: Inhaliervorrichtung (ausgel. Pat.). — Arthur Spindler, Tharandt: Im gleichschenkligen Rechteck je nach benötigter Lichtstärke einstellbare Belichtungsvorrichtung für photographische Verschlüsse (Em.). — Thowe-Kamera-Werk, Freital: Photographische Kamera (Gm.). — Paul Kleber, Coß- mannsdorf: Rad für Arbeitswagen (Gm.). — Fa. Benn» Theuerkauf, Freital: Faltpackung (Gm.). — Arno Dietel, Frauenbach, Post Neuhausen: Vielteilige Radauschnarre (Gm.). — Dresdner Holzindustrie-Ges. m. b. H., Gittersee: Verfahren zur Maserung unechter Hölzer (ausgel. Pat.). — Rob. G-ebauer, Freital-Deuben: Vorrichtung zum Zusammenhalten von Löh nungsgeldern (Gm.). — Kesselsdorf. Die Goldene Hochzeit konnte am heutigen Tage das Hermann Bartmußsche Ehepaar in voller körperlicher und geistiger Frische begehen. Das Jubelpaar erfreut sich allseits größter Beliebtheit und wohnt schon länger als 30 Jahre in ein und derselben Wohnung. Unsern Glückwunsch für einen recht gesegneten Lebensabend! — Freiberg. Das hiesige Schwurgericht verurteilte die 19jährige Korsettnäherin Frieda Ziehnert aus Olbernhau wegen vorsätzlicher Kindestötung unter Anrechnung von fünf Monaten Untersuchungshaft kostenpflichtig zu drei Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrenrechtsverlust. — Chemnitz. Hier wurde ein 20jähriger Former festge nommen, der auf dem neuen Friedhose die Winterschutz-Zink bleche von Grabdenkmälern gestohlen hatte. Auch der Altwaren händler, der sie ihm abgekauft hatte, wurde verhaftet. — Werdau. Die hiesige Schützengesellschaft beschloß, dem Ernst der Zeit entsprechend und der hohen Unkosten halber, in diesSm Jahre kein Schützenfest abzuhalten. LlL., <28-- ottwsv/SInsl-» „»LwiKV" c"s<-»c<Srs Woscr»- . SOSO). Verein f. Vstur- u. Heimatkunäe 2 Wanderungen Sonntag den 29 April früh 6 Uhr unterer Park: H. Luft Vogelstimmen. Saubachtal Fernglas. »»s TienStaa den 1. Mai früh 7 Uhr Qiantz: H. Mo tzsch — Vorgeschichrliche Besichti gungen im Tänn-chtgrund. Kühne. Nllimlin 9. tz. Wilsdruff. Nächsten Montag, 30. April die beliebte NiiWr-Mttic. Endziel: Klipphausen. Daselbst: ein Tänzchen- Abmarsch punkt 1 Uhr mit Musik .Tonhalle* Gäste willkommen. Der Tursrat . Dienstag, klon 1. in Usr Lr. KLtsctt Lucke tüchtigen im dortigen Bezirk für technische Oele und Fette tun hoher Provision und angenehmer Arbeit. Off. unt. R. 655 an Bla, Haasrnftein L Vogler, Dresden 1. ss« treff n Montag rrkchM den 30 Aprn in WilsÄrnff „Amtshof" z. Wrians er,!. Bruno Boge!. HkMtWsch— empfiehlt I,!>7 Os«. Iohme, Dresdne-str KrSst. MW Einzelgeburt, weiß, 4 Wochen alt, hornlos, zum Anbinden zu verkaufen Näh Geschäktsst d. Bl. Leichter Heringscher Einsp.-Wendeschälpsiug gutgehaltsn und l-ichizügP, st ht wegen Anschaffung eines Dreschäksrs p eiswert zum V rkaas. 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