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Noyeoroneren Moioenyauer ^vsuncye ^orrsp.) um» Lrrmmc, lZcnrrum» stimmten dieser Entschließung zu. Die Emfchtto> ßung wurde angenommen. . ,, Run mehr vertagte sich das Haus auf Montag. ichs- lung L Chronik der Gewalttaten. tung — Das belgische Polizeigericht verurteilte den Neichs- ' tagsabgeordneten Oberbürgerincifter a. D. Dr. Most aus har^ Duisburg zu 50 000 Mark Geldstrafe. Dr. Most war an- rsten geklagt, in einer Versammlung eine beleidigende Haltung gegenüber den Besetzungsmächten eingenommen zu haben, eben Die Immunität des Neichstagsabgeordneten wurde vom ur- Gericht nicht anerkannt. von — Von rnzösischer Seite ist in Koblenz angedroht von worden, daß deutsche Postsachen, außer Post für Auslän der, beschlagnahmt werden, falls nicht ein Entgegenkommen Fi- von deutscher Seite hinsichtlich der Beförderung der Post st in für die französischen Behörden des Ein- und Ausfuhr- liar- amtes gezeigt werde. Die — Bei Buer wurde in einer der letzten Nächte ein > 6,8 Trupp Wandervögel von einem französischen Posten in mrch französischer Sprache aufgefordert, stehenzubleiben. So- efür 'fort krachte schon ein Schuß, und eiv-r der jungen Leute vung sank schwerverletzt zu Boden., un- „„ _ _ . _ amps Dorfe und Handes. Dollarstand am 5. Mai 34000! An der Berliner Sonnabendbörse war eine wesent liche Beruhigung der Geschäftstätigkeit eingetreten. Die . . Ankündigung der nunmehr als unmittelbar bevorstehend bezeichneten Devisenordnung und die etwas günstigeren Angaben über den Inhalt der französischen Antwort aus rden, das deutsche Angebot ließen die Devisenkurse zurückgehen, e an- Vormittags ging der Dollar bis auf 33 750 zurück, um über sich dann wieder etwas zu heben und schließlich amtlich No- mit 34 189,31 notiert zu werden. Auch die Effekten wurden ossin- im allgemeinen etwas niedriger bewertet. Qab ans lr fle- angte O BevölkeruNgszunahme in Wien. Nach einer voS mken- läufigen Zusammenstellung der Ergebnisse der jüngsten Volkszählung ergibt sich gegenüber der letzten Zählung im »Jahre 1920 eine Bevölkerungszunahme in Wien voll ^28 413 Einwohnern oder rund 1,2 Wien zählt gegen wärtig 1863 739 Bewohner. Im Jahre 1910 betrug dil Einwohnerzahl 2 031498. D Stierkämpfe in Wien. Ein! Kouffortiunr plant mii einem Kapital von 20 Milliarden Kronen die Errichtung einer Stierkampfarena im Wiener Prater. Eine vom Wiener Tiersch-utzverein einberufene Versammlung ver- O Die Frisur der Zuchthäusler. Der preußische Justiz minister hat angeordnet, daß fortan auch bei Zuchthaus gefangenen die Haar- und Barttracht nur dann geändert werden soll, wenn Reinlichkeit und Schicklichkeit es erfor dern. Die Zuchthäusler werden also in Zukunft mit kurz- geschorenem Haar nur dann herumzulaufen brauchen, wenn eine solche Frisur ihrem persönlichen Geschmack entspricht. O Der Balutabrüutigam. Im Regierungsbezirk Düssel dorf haben in den Jabren 1919 bis 1922 durchschnittlich 23 aller heiratenden Frauen einen Ausländer geheiratet. Bei insgesamt 4344 Eheschließungen deutscher Frauen mit Ausländern waren 1887 Holländer, 477 Deutschösterreicher, 128 Schweizer, 285 Belgier, 72 Franzosen, 42 Nordameri kaner, 34 Engländer und 74 Angehörige anderer Nationen. O Riesenschadenfeuer in Koblenz. In der Nacht zum 4. Mai entstand im Güterschuppen des Bahnhofs Koblenz- Lützel aus bisher unaufgeklärter Ursache ein Brand, durch den das ganze Gebäude eingeäschert wurde. Zwei Kom pagnien der Besatzungstruppen und die ganze Feuerwehr waren bis zum frühen Morgen mit der Bekämpfung des Brandes beschäftigt. Der Schaden geht in die Milliarden.. Wenn edle Herzen bluten .. 4 Nowan von Fr. Lehne. „Eberhard ist nicht zu beneiden," meinte Anne marie spitzig, „Sophia ist schon gar zu altjüngferlich! Gar nicht wie fünfundzwanzig Jahre, eher wie fünf- undnierzig — und Eberhard ist so lustig, so fesch —" „Du, Annemarie, das hast du schon ein Paar Mal gesagt! Lasse das Arno nicht hören!" „Ah, er ist nicht eifersüchtig. Ich habe ihn mir schon gezogen." „Papa konrmt!" — wie elektrisiert sprang die junge Frau aus, als sie den Vater im Vorzimmer sprechen hörte, sie öffnete die Tür, froh darüber, daß die unerquicklich gewordene Unterhaltung auf diese Weise ihr Ende fand. „Jawohl, und noch jemand kommt — Felix Mark hoff — melde mich gehorsamst zur Stelle." Der hübsche, elegante Offizier salutierte und küßte dann galant der Mutter und Schwester die Hand. „Ach, Seiner Majestät Schönster! Jetzt wird es Licht in unserer Finsternis," lachte die junge Frau. „Wo haben Sie meinen Herrn und Gebieter?" „Er wird sich erlauben, seine Herrin und Gebie terin nachher abzuholen. — Nun, wie weit seit Ihr mit euren Beratungen?" „So ziemlich im Klaren. Nur wegen des Menns Zollten wir noch mit euch, sprechen, um eventuelle Wünsche zu berücksichtigen." „Ah, famos! Und was sagt Sophiechen, deren Küchengenie ja über allem Zweifel erhaben ist? Das Regiment freut sich schon aus den neuen, jungen Haushalt und beneidet Petersdorfs." „Ich sage nichts, Felix," entgegnete Sophia kurz. Befremdet sah Felix die Schwester an. „Sie sagt gerade genug, Felix," warf Annemarie M gehässigem Tone ein, „sie sagt nichts weniger, als »aß der ganze Ball überflüssig sei — wegen des Kostenpunktes — wir sollen nicht einladen, wir sollen ncber sparen." Felix ließ das Monokel aus dem AuZe fallen und blickte in unangenehmem Staunen ayf Sophia. „Phia, bist du toll? Das geht doch nicht, wo ich »en Kameraden schon den Mund wässerig gemacht entt.) dieser d den guten eßnng regelt .) und Frau se der wstell- lings- ch ge- wäh- ige in Mlzeit cwics. e nach Aus- orlage diesen i.) die ionale t, der : Re- n del n Bei .. Di« ' und , kund, ! fartig mrch nden, > bla- ! und adern > mit pähte ihnen vurde gegen über ! auf- mmel Beide n be- g. Bei schoß l denn habe Knopf Afrika n ein- ? —" ;er — sichte! :s an- »lat.) Der Dollar 5. Mai: 34! 87,38-34360,69 Mk. „ „ 7. Mai: 37555,87—37744,13 M. langte, baß die Ausführung Dieses Vorhabens von oer Behörde untersagt werde. In Berlin plante kurz nach der Revolution ein Zirkusdirektor ähnliches; er sand jedoch bei den Behörden keine Gegenliebe. O Tollwutepidemix in Livland und Kurland. In Riga ist eine Epidemie der Hundetolliwut eingetreten und hat sich über ganz Livland und Kurland verbreitet. Im Lause des letzten Monats sind von tollgewordenen Hunden über hundert Menschen gebissen worden. O Internationale Flugplätze. Englische Zeitungen kündigen die Einrichtung von zwei neuen internationalen Flugstrecken an. Die englische Regierung will mit Flug zeugen einen regelmäßigen Poft- und Passagierverkehr zwischen London und Australien über Ägypten, Bagdad, Indien und Polynesien einrichten. Weiter soll eine spani sche Gesellschaft die deutschen Zeppelinpatente erworben haben und mit in Spanien erbauten Zeppelin-Luftschiffen einen Flugdienst über die Kanarischen Inseln nach Argen tinien einrichten. (Dieser letzte Plan ist bereits seit Mo naten bekannt und wird mit regem Interesse in Deutsch land verfolgt.) Neueste Meldungen. Jndexsteigerung von März zu April. Berlin, 6. Mai. Nach den Feststellungen des Statisti schen Reichsamies beträgt die Reichsindexzisser für die Lebenshaltungskosten (Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) im Durchschnitt des Monats April 2954 (1913-14 — 1) gegenüber 2854 im März. Die Erhöhung beträgt sonach 3,5 Die Indexziffer, ohne die Bekleidnngskosten, ist um 5,2 A auf 2764 gestiegen. Der Rückgang in den Bekleidungskösten war durch die Ent wicklung zu Ende des Berichtsmonats wieder überholt. Rückgang der französischen Eisen- und Stahlerzeugung. Berlin, 6. Mai. Die französische Eisen- und Stahl erzeugung im März 1923 weist einen erheblichen Rückgang gegenüber früher auf. Im März betrug die französische Produktion von Roheifen 316 146 Tonnen und von Roh stahl 315 807 Tonnen, wovon auf Lothringen 88 652 Tonnen Roheifen und 79 222 Tonnen Rohstahl entfallen. Dagegen wurden im Dezember 1922 in Frankreich 513 288 Tonnen Roheisen und 414 597 Tonnen Rohstahl proDu- ziert, wobei Lothringen mit 219 137 Tonnen bezw. 148 000 Tonnen beteiligt war. Seit Dem Rnhreinbruch ist also die Eisen- undSkahlerzeugung Frankreichs um ein Drittel -»e von Lochringen um mehr als die Hälfte zurückgega i. Die Pfingstferien des Reichstags. Berlin, 6. Mai. Der Ältestenrai Des Reichstages hat beschlossen, Vie Pfingstferien vorläufig vom 17. Mai bis 5. Juni feftzusetzen. Vorher soll möglichst die dritte Lesung des Etats erledigt werden. Britische Antwort an Deutschland. Paris, 5. Mai. „Matin" will wissen, daß die britische Regierung einen ober zwei Tage nach der französischen Re- cnmg aus die deutschen Vorschläge antworten werde. Lie werde sich wahrscheinlich über die Besetzungsfrage, an der sie nicht teilhabe, nicht aussprechen. Aus Stadl und Land. Mitteilungen für diese Rubrik nehmen wir immer dankbar entgegen. Wilsdruff, am 7. Mai 1923. — Frühlingssonntag. Das war der erste, reiche Sonnen- Sonntag, den uns gestern der neue Lenz geschenkt. Der Morgen schon weckte mit den aufsteigenden Glockenllängen lange ver borgenes Leben. Die Sonne am klingend-blauen Himmel ent halte — ja. das geht nicht — was denkst du denn? Spa ren! Das wollen wir anderen Leuten überlassen; die ses Wort braucht nicht in unserem Lexikon zu stehen. Sparen! Das riecht schon nach Philistertum, seit wann hat denn unsere Sophia so spießige Ansichten?" „Seit in der Fabrik dreißig Arbeiter entlassen worden sind wegen Mangels an Beschäftigung", sagte sie hart. „Nach meiner Meinung ist es da nicht angebracht, ein Ballfest zu geben, wenn die Leute schon vielleicht nicht wissen, wo morgen das Brot hernehmen! Das ist meine Ansicht, Papa", wandte sie sich direkt an den Kommerzienrat. Der zuckte ungeduldig mehrere Mals die Achseln. „Machst dir ein ganz falsches Bild. Ncbrigens habe ich es gar nicht gern, wenn Frauen sich ums Geschäft kümmern." Er konnte seine Tochter aber da bei nicht ansehen, deren groß und fest auf ihn ge richteter Blick ihm unbequem war. „Ich möchte nur wissen, wer dir solche Raupen in den Kopf gesetzt hat " „Natürlich nur Bob", meinte Annemarie. „Konnte ich mir beinahe denken, beinahe denken. Der ist ja solch' Schwarzseher, hat keinen Mumm, ist so ängstlich, so ängstlich, ein bißchen Draufgänger tum könnte ihm nicht schaden." Verdrießlich ging der Kommerzienrat im Zim mer auf und ab, die Hände auf dem Rücken ver schränkt, während Annemarie Sophias Ansichten dem Vater und dem Bruder wiederholte. Seine kleine, zur Wohlbekeibtheit neigende Ge stalt war sehr elegant, fast ein wenig zu jugendlich gekleidet. Ueberhaupt machte er einen forciert jugend- lickcn Eindruck. Man sah ganz deutlich, der flotte „Es-ist-erreicht"-Schnurrbart war gefärbt, ebenso wie das dichte Haupthaar, das eine Berührung durch daS Brenneisen auch nicht verleugnen konnte. Seine Be wegungen hatten etwas Hastiges, Unruhiges, das auch in der Sprechweise zum Ausdruck kam, und auf die Dauer konnte seine Angewohnheit, die Satz-Enden zu wiederholen, nervös machen. „Unsinn, Unsinn! Kein Gedanke, den Ball auf zugeben! Nun gerade! Das imponiert den Leuten, es imponiert, und ist klug gehandelt, klug! Stopft unnütze Mäuler! Wir können uns das eben leisten, gut leisten." „Und die dreißig Arbeiter?" „Laß mich doch mit denen zufrieden! Es waren unbotmäßige, aufrührerische Gesellen, die mir noch hüllte die Erde und zeigte den staunenden Augen ferne Weiten. Wen lockte da nicht das Sehnen hinaus, all das zu durch wandern, singend mit den Finken und dem Sonnenschein in der freudetrunkenen Lust! Goldgelbe Falter wiegten ihre Mge Pracht um Grün und Blüten, die sonnesüchlig sich aufgemn. Meisen und Rotkehlchen sangen die ewig allen und immer wieder neuen Lieder und einsam inbrünstig kräng irgendwoher ein Amfel- sang. Da zogen sie hinaus, die Jungen, frei wie die Ferne und ungestillt und unersüllt wie die Lust, die Sonne trmkt uni) nicht satt wird zu trinken. Bunte Bänder slatterten wie Lieder von den Lauten. Lachen lebte darinnen und drängender Uebermut. Und als am Abend dunkle Wolkenwände sich am Firmament austürmten und von grellen Blitzen durchschnitten wurden, summte es weiter von Waldesrauschen und den Liedern der Heimkehrenden. — Sächsischer Landtag, Dresden. Auf der Tagesordnung der 37. Sitzung, die mit halbstündiger Verspätung begann, stan den eine Anzahl Anträge. Eine längere Aussprache entwickelte sich zu den Anträgen der Deutschnationalen' und der Sozialdemo kraten über die Elternratswahlen. Die Anträge wurden schließ lich an den Rechtsausschuß verwiesen. Die übrigen Anträge auf Aenderung des Gesetzes vom 14. April 1920 über die Entschädi gung der Mitglieder der Bezirksausschüsse usw., über die Aus übung der Fischerei, die Reform des sächsischen Iagdiechts, die Getreideumlage, einen Eisenbahnausnahmetarif für die Beförde rung von frischem Obst und Gemüse, die Tarispolitik der Reichs eisenbahn, Fortführung des Betriebes der Pillingschen Heilanstalt in Aue (Erzgeb.) usw. wurden teils im Sinne der Ausfchuß- mehrheit, teils auch im Sinne der Ausschußmmderheit ohne wesentliche Aussprache angenommen. — Erwerbslosenunterstützung in hiesiger Stadt. Im Monat April d. Is. sind an insgesamt 790 Personen lausende Erwerbs- losenunterstützungrn im Gesamtbeträge von 11 021 702 Mark ausgezahlt worden. Die Zahl der unterstützten Personen setzt sich zusammen aus 198 Vollerwerbslosen und 292 Familien angehörigen, 93 Kurzarbeitern mit 207 Familienangehörigen. — Ein schwerer Unglücksfall trug sich am Sonnabend nach mittag hier zu. Ein junges Pferd der Frau Gutsbesitzer verw. Tamme scheute mit der Ackerwalze, raste durch das Gut, die Berggasse hinauf und bog nach der Dresdner Straße ein, wo es aufgehalten werden tonnte. In der Bergaasse wurde das im dritten Jahre stehende Kind des Maschincnarbeiters Wagner von der Walze erfaßt und sehr schwer verletzt. Den Eltern des K.ndes wendet sich allgemeine Teilnahme zu. — Der Homöopathische Verein zu Wilsdruff, der in der letzten Zeit trotz der Abzweigung des Brudervereins Mohorn einen gewaltigen Aufstieg genommen hat, konnte dieser Tage auf ein dreijähriges Bestehen zurückblicken und führte aus diesem Grunde seine Mitglieder und geladene Gäste am Sonnabend im ,^indenschlößchen" zu einer schönen Feier zusammen. Die Stadikapelle bot einige Musikstücke, der „Anakreon" sang sich unter Leitung seines Dirigenten, Herrn Lehrer Gerhardt, mit einigen Perlen aus dem Schatze deusicher Lieder in die Herzen der zahlreichen Besucher und dann versetzte die letzteren Hero Lehrer Lust im Schnellzugstempo „nauf an de Grenz von Sachsen", in die Heimat Tonertonls, des erzgebirgischen Lieder sängers, und sang dessen anheimelnde Weisen mit einer Innigkeit, die eben nur dem Erzgebirger eigen ist. Man konnte n.cht genug von ihm hören und des Beisalls war kein Ende. Herr Lehrer Gerhardt nahm Veranlassung, den beiden Vorsitzenden, den Herren Kurt Richter und Louis Müller, sür ihre große Mühe waltung im Interesse des Vereins den herzlichsten Dank der Mitglieder zum Ausdruck zu bringen. Während man dann das Tanzbein schwang, überraschte eine „waschechte" Zigeunerbande und wartete mit eigenen Weisen auf. sind der Schlußakkord vom Ganzen: „es war schie, schie, schie!" — Gewerbesteuererk'ärungen 1923. Die Unternehmer steuer pflichtiger Betriebe werden darauf hingewiesen, daß die im Geld entwertungsgesetz vom 20. März 1923 enthaltenen Bewertungs vorschriften über die Ermittlung des Geschästsgewinns bei der Veranlagung der Einkommensteuer für das Kalenderjahr 1922 und über die Ermittlung des Anlage- und Betriebskapitals bei der ersten Veranlagung zur Vermögenssteuer auf die sächsische Gewerbesteuer keine Anwendung finden. Absetzunaen, die nach den genannten Vorschriften über die üblichen Abschreibungen hin aus nachgelassen sind, dürfen daher bei der Ermittlung des der die ganze Gesellschaft verhetzt hätten und leisteten nichts, stifteten nur Unruhe, stifteten nur Unruhe." „Dagegen die drei Herren aus dem Kontor?" fragte Sophia unentwegt weiter. „Was geht das dich an!" fuhr er das Mädchen heftig an. „Die waren überflüssig, ganz überflüssig, verstunden nichts, gar nichts." „Und der alte Lehnke?" Ohne mit der Wimper zu zucken hielt Sophia des Vaters Zornblick stand, und Annemaries empörte Zurufe, „doch Rücksicht auf Papa zu nehmen", ließ sie ganz unbeachtet. „Der alte Lehnke bekam schon lange genug das Gnadenbrot, das Gnadenbrot. Ich habe ihm auch eine Pension ausgesetzt, sechzig Mark im Monat — viel Geld für solche Leute, solche Leute." „Besonders, wenn man sür eine gelähmte Frau zu sorgen hat und selbst nicht wohl ist", entgegnete Sophia ironisch. „Jetzt verschone mich aber mit deinen, deinen Vorwürfen!" rief der Kommerzienrat gereizt. „Verdirb' mir nicht die knappen Abendstunden, in denen ich mich ein wenig voin Geschäft erholen will. Es ist merk würdig, wie Sophia es darauf anlegt, mich zu ärgern, mich zu ärgern." „Mit mir macht sie es ja ebenso, Papa! Immer unkt sie und geht mit einem Leichenbittergesicht um her, als wolle sie uns alle anklagen — gar nicht, als ob sie die Braut des feschesten Offiziers sei." Felix richtete sich auf und strich unternehmend sein hellblondes Bärtchen. „Na, erlaube mal, Anne marie, andere Leute sind auch no h da." „Ja, freilich, die Anwesenden sind noch immer ausgeschlossen." Sophia stand jetzt auf. „Verzeih, Papa, ich habe dich weder ärgern noch kränken wollen; ich habe es nur gut mit" dir ge meint. Künftig werde ich überhaupt nichts mehr sagen. Mir kann schließlich gleich sein, was kommt. An dem Ball werde ich auf keinen Fall teilnehmen." Ein Sturm der Entrüstnng erhob sich. Man sprach auf sie ein, schalt ihren Eigensinn, suchte sie umzustimmen, doch sie blieb fest. „Und Eberhard? Denkst du nicht an ihn?" „Sagt ihm, was ihr wollt! Am liebsten die Wahrheit! Quält mich nicht! Gute Nacht!"