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!kll druff, ,S6S »groß- kung. M itzteile l sehr rso )rung Ver- i. Fernsprecher Wilsdruff Nr. 6 Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend Postscheckkonto Dresden 2640 Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amtsgerichts zu Wilsdruff, des Stadtrats Donnerstag / Freitag 26. / 2?. April 1923 Amtlicher Teil Die Amtshauptmannschaft und die Stadtriite zu Nossen und Lommatzsch. Dir Ma MW, DjtW ist mmitlG 10 Ihr msMia Kleine Zeitung für eilige Leser. it. 10 1 ISS» odeli ert zu T un igene^ ^groß en. ährer- sucht unter ernitz- ist del stürm! itlichel d sati' n Um- künst- umung eggen- lunger ebenso Zegin» neue» Die Neparaiionstast von 192Ä. 2,2 Billionen ohne Barzahlungen. Der Haushalt für die Ausführung des Arte- in schweren Fällen mit Zuchthaus bestraft. Meißen, Nossen und Lommatzsch, am 23. April 1928. rechuungskurs nach dem Dollarstande von 1 : 20 000, dem gemäß 5000 Papiermark für eine Goldmark (was heute wieder überholt ist!) Der Haushalt hatte bisher im Or- dinarium mit einem Ausgabebedarf von 84,5 Milliarden Mark abgeschlossen. Hier steigert sich die Ausgabe auf 1,4 Lilllonen Mark. Im ExttavMnavimn steigen die Ausgaben von 121,9 Milliarden Mart des bisherigen Anschlags auf 808,7 Milliarden Mart. Der Gesamtznschußbedarf erhöht sich hiernach von 206,4 Milliarden Mark auf 2,2l Billionen Mark wovon 99,6 Mil liarden Mark aus der Zwangsanleihe gedeckt werden sollen, 2,1 Milliarden Mark den Anleihebedarf des ordent- allem unter den Gesichtspunkt verstanden wissen wollen, daß sie in die Reihe der Kampfmaßnahmen eingeordnet werden muß, die gegen den Einbruch der Franzosen ge troffen worden sind. Dieser Einbruch hat naturgemäß ganz außerordentliche Kreditanforderungen an das Reich gestellt, da ja die Aufrechterhaltung der In dustrie im besetzten Gebiet deutsche Lebensnotwendigkeil ist. Und die an der Ausfuhr verhinderte Industrie benötigt diesen Kredit, der in viele Milliarden geht, um bei dem Auchören der Einnahmen die Lohngelder zur Ver fügung zu haben. Die für diesen Kredit notwendigen Reichsschatzanweisungen mußten nun von der Neichsbank angenommen werden, und daher, um Überlastungen vor zubeugen, nach anderen Richtungen Krediteinschrän kungen vorgenommen werden. Präsident Havenstein wies bei der Begründung der Diskonterhöhung unseres Erachtens mit Recht darauf hin, daß durch die Erhöhung von 12 aus 18 zunächst einmal flüssige Prtvatka Pitalien sich der Anlage in Unverzinslichen Reichsschatzanweisungen zuwenden werden dnd dadurch die Reichsbank entlasten. Ebenso richtig dürfte seine Ansicht sein, daß die Aktiengesellschaften nicht kehr die Reichsbank für lang- oder kurzfristige Anleihen benutzen —wozu der niedrigeDiskontsatz geradezu reizte—, sondern daß diese Gesellschaften durch Erhöhung ihres Kapitals an den Kapitalmarkt herantreten sollen. Zweifellos wird diese Hoffnung des Reichsbank- brüsidenten auch dann verwirklicht werden, wenn trotz seiner Mahnung die Banken die Diskonterhöhung der Reichsbank zur Veranlassung nehmen werden, auch ihrer seits die Kredite zu verteuern. Bereits in den Nächsten Tagen soll eine Sitzung der „Berliner Stempel- dereinigung", der alle größeren Banken angehören, sich dit der Frage dieser Kreditverteuerung durch die Banken beschäftigen. Vor allem aber verlangte Präsident Havenstein, daß »Negierung und Wirtschaft und alle Schichten des Volkes geschlossen und entschlossen zusammenstehen, und »ur das eine Ziel sehen, durch ihre Abwehrhaltung sich bas Recht zu erkämpfen und zu wahren, wieder in.Freiheit ür arbeiten und zu schaffen auf freiem Boden". Ein wesent- Üches Moment in diefer Abwehrhaltung ist die «tützungsaktionder Mark durch die Reichsbank. von einem Finanzsachverständigen geschrieben: Der Präsident der Neichsbank, Havenstein, hat die Diskonterhöhung der Reichsbank vor d) für Butter 4600 Mk. je Pfund beim Erzeuger ab Gehöft bei Ausgabe an Verbraucher, 5900 Mt. je Pfund ab Molkerei oder deren Verkaufsstellen, 5250 Mk. je Pfund beim Kleinhändler für Landbutter, 5900 Mk. je Pfund beim Kleinhändler von sächsischen Molkereien bezogene mit deren Namen auSgeschlagene Butter; a) Speisequark 500 Mk. je Pfund beim Erzeuger ab Gehöft, 620 Mk. je Pfund beim Kleinhändler oder in den Verkaufsstellen der Molkereien. Die in dieser Bekanntmachung festgesetzten Preise sind Höchstpreise im Sinne deS Gesetzes betr. Höchstpreise vom 4. August 1914 in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 1914 — Reichsgesetzblatt Seite 516 — mit Nachträgen und verstehen sich einschließlich der Umsatzsteuer. Wer diesen Bestimmungen zuwiderhandelt, wird auf Grund der einschlagenden reichsgesetzlichen Bestimmungen mit Gefängnis und Geldstrafe oder einer dieser Strafen, * Die ehemalige Großherzogin Luise von Baden ist in vaden-Vaden im Alter von 85 Jahren gestorben. kel un so el wandt vieger vieger m, al Dan zem t . , . . daraus zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen. P' Verleger und Drucker: Arthur Zschunke in Wilsdruff. Verantwortlicher Schriftleiter: Herman» Lässig, sür de» Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide i« Wilsdruff. 2. II. 33. »7« und „es ist selbstverständliche Pflicht jedes Deutschen, pa, deshalb mit in Reih und Glied zu stellen". Dr. Haven stein beklagt es, daß vielfach privatwirtschaftliche Interessen den Blick von dieser Hauptaufgabe oder vielmehr der einzigen Aufgabe, die jeder Deutsche jetzt hat, abzulenken scheinen. So habe der Mißerfolg der Goldschatzanweisungs-Anleihe die poli tische Wirkung gehabt, daß unsere Gegner die Wider standskraft und den Widerstandswillen der deutschen Wirt schaft glaubten schwächer einschätzen zu dürfen als sie sind. Vor allem aber wies Dr. Havenstein auf die Not wendigkeit hin, sich bei der Devisenbeschaffung so sehr e i n- zuschränken als irgend möglich ist. Rein speku lativ e r K a u f, also eine überflüssige Inanspruchnahme eines Teiles der doch immerhin knappen Devisendecke, ist schwerste Versündigung am Vaterland. Aber auch jene Kreise der Wirtschaft, die sich nicht nur den zwingenden Bedarf einer nahen Zukunft sichern wollen, sondern auf Vorrat kaufen oder sich für Devisen, die sie abge stoßen hatten, nun mit großen Beträgen eindecken, sollen bedenken, daß sie damit die Front erschüttern. Denn die Stützungsaktion der Mark ist ebenso eine poli tische wie eine allgemeine wirtschaftliche Notwendigkeit, bei der alle Sonderinteressen rückhaltlos zurückgestellt wer den müssen, und die verlangen muß, daß nur der unmittel bar und für nahe Zukunft notwendige Devisenbedarf ge deckt werde. Die Möglichkeit, sich mit Devisen für die Zukunft zu versorgen, und sich indirekt einzudecken, sei ja schon ge geben durch die Goldschatzanweisungsanleihe, die ja Gold wert hat, börsengängiges Papier ist und daher ohne Ver lust wieder in Devisen umzutauschen ist. Der Präsident betonte, daß die Neichsbank mtt Hilfe der Reichsregierung jedem Vordrängen von Sonder- Interessen in schärfster Form entgegentreten werde; die bereits angekündigte Änderung der Taktik bei der Stützungsaktion würde, wenn notwendig, vor entschie denen Maßnahmen nicht zurückschrecken. Die Dis konterhöhung sei also ebenso wie jene Ankündigung als etnWarnungsfignalan jene Kreise aufzufassen, die in politischer wie wirtschaftlicher Kurzsichtigkeit immer noch nicht erkennen, daß letzten Endes jene privat wirtschaftlichen Interessen doch auf Leben und Sterben verknüpft sind mit denen des kämpfenden Deutsch, lands, und daß infolgedessen jene Sonderinteressen hinter den allgemeinen zurückzutreten haben. Die Kreditpolitik der Reichsbank hat ebenso wie die gesamte Wirtschaftspolitik der Regierung Cuno eine starke Stütze in dem großen Vertrauen, das die deutsche Wirtschaft gerade zu diesem Kabinett hat. Ist doch Dr. Cuno damals, als er das Steuer des Reichsschiffes in die Hand nahm, laut genug als der Vertrauensmann des deutschen Wirtschaftslebens bezeichnet worden. Gerade für die deutsche Wirtschaft wäre es daher von unabseh barsten Folgen, wenn Teile von ihr der Politik Cunos, wenn auch nicht gerade e n tgegenarbeiten, so doch nicht unbedingteste Gefolgschaft leisten oder seine Politfl praktisch unwirksam machen würden Ltm das deuische Angebot. Curzon will nicht „vermitteln". Eine sehr wichtige Erklärung zur Rede Curzons gibt der gut unterrichtete diplomatische Mitarbeiter des „Daily Telegraph", welcher schreibt, keine Rolle sei im aeaenwärtiaen Augenblick entfernter von dem Gedan- d e n s v e r trä ges für 1923 hat infolge der fortgeschritte nen Geldentwertung völlig neu aufgestellt werden müssen. Zugrunde gelegt ist darin der Berechnung derjenigen An sätze, die in fremder Währung zu zahlen sind, ein Um- r Wanmngsfignal! n)) Zu der die Diskonterhöhung der Neichsbank begrün« Lenden Rede des Reichsbankpräsidenten Havenstein wird usen. '— — nne, l»5l Die NeichSregierung setzt die Beratungen über die Repara« Nous frage fort unter Beteiligung von führenden Persönlich« n delpeilen des Wirtschaftslebens. * Im englischen Unterhause erklärte der Unterftaatssekretär Mm Neill, England würde keiner Entscheidung in der Wieder» Herr? tungsfrage zustimmen, die ohne seine Beteiligung zu- stunde käme. i als * Der ehemalige Grobherzog von Sachsen-Weimar, Wilhelm acht- Ernst, ist auf seinem Schloß Heinrichsau in Schlesien gestorben, an die * Der Dollar überschritt an der Berliner Dienstagsbörse zum Erstenmal wieder die Grenze von 30 000 Mark. Höchstpreise für Milch und Milcherzeugnisse. Unter dem 17. April 1923 für in Sachsen gewonnene Milch und Milcherzeugnisss folgende Erzenzerhöchstpreise bei Abgabe an Wiederverkäufer festgesetzt: Für Milch a) für das Liter Vollmilch 380 Mk., b) für das Liter Magermilch 190 Mk. 8. Für Butter und Speisequark mit höchstens 75°/, Wassergehalt I. Für Kuhhalter ab Gehöft a) Butter für das Pfund 4370 Mk., b) Speisequark für das Pfund 480 Mk. II. Für gewerbliche Molkereien ab Molkerei a) Butter für das Pfund 5130 Mk., b) Speisequark für das Pfund 550 Mk. Auf Grund dieser Verordnung werden für den Bezirk der Amtshauptmannschaft Meißen einschließlich der Städte Nossen und Lommatzsch (ausgenommen also die Stadt Wilsdruff) unter Aufhebung der Bekanntmachung vom 10. Februar 1923 mit Wirkung vom 22. April ab nach Gehör der Preisprüfungsstellen für den Kleinhandel folgende Höchstpreise festgesetzt: für Vollmilch 420 Mk. je Liter beim Erzeuger ab Gehöft (Berliterungspreis), 530 Mk je Liter beim Kleinhändler, beim Verkauf ab Wagen und in den Verkaufsstellen der Molkereien; ken Lord Curzons, als die eines Vermittlers oder ehrlichen Maklers, wie dies fälschlicherweise in Berlin aus seiner Ncbe herausgelesen werde. Curzon habe Deutschland ein- geladen, ein aufrichtiges Angebot an die Alliierten zu machen, — nicht an oder durch Großbritannien; Lord Curzon würde unter den augenblicklichen Umständen nicht bereit sein, weiter zu gehen. — Diese Mitteilung wird er gänzt durch die „Times", die sich aus Paris melden läßt: Deutschland könnte den Schluß ziehen, daß es jetzt ruhig auf die Einladung Curzons hin ein Angebot absenden könne — nicht notwendigerweise ein präzises Angebot, denn nur ein Versprechen, Lie Summe zu zahlen, die von irgend einer internationalen Körperschaft für möglich er achtet werde, scheine angeregt zu werden. Dieses Angebot würde, wie man aus Ler Rede Curzons entnehmen müsse, von Großbritannien unterstützt wenden müssen, voraus gesetzt, daß die britische Regierung, die dazu geraten habe, es für vernünftig halte. Man komme daher zu der Ein setzung Großbritanniens zum Richter zurück oder scheinees zu tun. Dies sei die Auslegung der Cur- zonschen Rede durch Deutschland. Das fei aber eine „irr tümliche Auffassung". — Die „Times" und der „Daily Telegraph" haben recht, sagen aber nichts Neues, denn die Auffassung der deutschen Regierung ist von Anfang an nicht dahin gegangen, daß wir ein An gebot an England zur Weitergabe an Frankreich richten wollten. Man weiß bei uns, daß nur ein Angebot an die Gesamtheit der Alliierten in Frage kommt, und die Be ratungen darüber, in welcher Form und welcher Höhe ein solches Angebot gemacht werden kann, werden Wohl noch den Nest der Woche in Anspruch nehmen. Es werden dazu nicht nur Minister und Parlamentarier, sondern auch die Führer der Wirtschaft zu Rate gezogen, aber es ist wohl kaum noch daran zu zweifeln, daß dieser Weg überhaupt beschritten wird. Nur bleibt es selbstverständlich bei der Voraussetzung, daß die deutsche Souveränität am Rhein wiederhergestellt werden muß. — * Keine Entscheidung ohne EnglanL. Im Unterhause erklärte der Unterftaatssekretär Mc Neill zur Reparattonssrage, die britische Regierung würde keine, Entscheidung zustimmen, zu der num in der Wiederherstcllungs» frage ohne ihre Teilnahme gekommen wäre. ^82. Jahrgang. Nr. 48. rgrom